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Movies 2015 (8) – Jupiter Ascending

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Jahr: 2015
Genre: Sci-Fi
Regie: Andy Wachowski, Lana Wachowski
Drehbuch: Andy Wachowski, Lana Wachowski

Worum geht’s?
Jupiter Jones wurde unter dem Nachthimmel geboren – man sagt ihr eine große Zukunft voraus. Als erwachsene Frau träumt Jupiter von den Sternen, wird aber immer wieder vom nüchternen Alltag eingeholt, denn sie bekommt nichts auf die Reihe und hält sich mit Toilettenputzen über Wasser. Erst als der genetisch manipulierte Ex-Soldat Caine auf der Erde landet, um sie zu finden, bekommt Jupiter eine Ahnung von dem Schicksal, das ihr von Geburt an vorherbestimmt ist: Ihre Gene weisen sie als Anwärterin auf ein außergewöhnliches Erbe aus, das den gesamten Kosmos aus den Angeln heben könnte.

Darsteller:
Mila Kunis as Jupiter Jones
Channing Tatum as Caine Wise
Sean Bean as Stinger Apini
Eddie Redmayne as Balem Abrasax

Wenn ein Film verschoben wird, dann ist das meistens kein gutes Zeichen. Es gibt natürlich Ausnahmen, beispielsweise wurde „World War Z“ verschoben, weil sie den kompletten dritten Akt neu filmen wollten und das Ergebnis war viel besser als gedacht. Doch für gewöhnlich ist ein späterer Releasedate für einen Film ein schlechtes Omen. „Jupiter Ascending“ kam ganze neun Monate später ins Kino und wenn man noch bedenkt, dass die Wachwoski Geschwister die Regie führe, dann wird man schon skeptisch, trotz solidem Trailer, der nicht schlecht war. Das Ergebnis ist ein unausgegorenes Sci-Fi Spektakel mit fantastischen Effekten, das mit seinen Konzepten und Ideen überzeugen kann. Das Problem ist, dass es an der Umsetzung hapert.

Die Karrie der Wachowskis fing großartig an, fand aber auch früh ihren Höhepunkt. Mit der „Matrix“-Trilogie konnten sie die Zuschauer begeistern, doch schon der dritte Teil konnte das Publikum nicht begeistern. Von da an begannen sie Filme zu drehen, die überteuert waren (Schon der zweite und dritte Film der Matrix Reihe war sehr teuer) und die nur Verluste für die Studios zeichnen konnten. Es fing mit „Speed Racer“ an und wurde fortgeführt mit „Cloud Atlas“. Die Wachowskis sind gekennzeichnet durch ihren visuellen Stil. Fast alle Filme der Geschwister besitzen spektakuläre Effekte, die auch oft der beste Aspekt ihrer Filme sind. „Jupiter Ascending“ passt genau in dieses Beuteschema. Die Welt, die die Wachowskis hier erschaffen, ist reich an interessanten Charakteren und sieht auch außergewöhnlich aus. Besonders die Mythologie weckt das Interesse der Zuschauer, denn die Konflikte in der Welt und das dunkle Geheimnis der Abrasax Familie hat etwas politisches, doch im Endeffekt hat das keine große Wirkung auf den Zuschauer, denn das Drehbuch schafft es nicht, eine Bindung zwischen dem Publikum und den Charakteren zu erschaffen. Die Actionsequenzen sind zwar fein und temporeich inszeniert und gehören zu den positiven Aspekten des Films, aber die Geschichte hätte mehr Tiefgang nötig gehabt. Zudem sind einige Dialoge wirklich oberpeinlich und hätten eine Politur bitter nötig gehabt.

Mila Kunis ist Jupiter Jones, die nicht gerade ein prickelndes Leben führt. Sie putzt mit ihrer Mutter die Häuser der reichen Menschen und muss dafür jeden Tag früh aufstehen und kann sich mit dem Geld nicht mal ein Teleskop kaufen. Als sie eine Eizelle spenden möchte, stellen sich die zuständigen Ärzte als Aliens heraus, die sie töten möchten. Nur ganz knapp wird sie von einem mysteriösen Mann namens Caine Wise gerettet und es beginnt ein Abenteuer für die beiden. Ich bin ein großer Fan von Mila Kunis. Sie ist zwar nicht die stärkste Schauspielerin, gibt aber mit ihrem Charme stets eine gute Performance ab. Hier reicht das leider nicht aus, denn dadurch alleine schafft sie es nicht, gegen das schlechte Drehbuch anzukämpfen. Sie hat zwar ihre Momente, bleibt aber etwas blass und hinterlässt keinen besonderen Eindruck, was schade ist. Channing Tatum verkörpert Caine Wise, der Jupiter Jones helfen möchte, ihren Thron zu erobern. Zudem verfolgt er eine heimliche Agenda. Channing Tatum versucht sein bestes, den Film zu retten, doch auch er schafft es nicht. Seine Chemie mit Mila Kunis ist ganz okay, aber es sprühen nicht gerade die Funken. Des Weiteren ist die ganze Aufmachung von ihm nicht gerade gelungen, die Ohren sehen besonders schlimm aus. Sean Bean spielt Stinger Apini, einen Bekannten von Wise, der ihm dabei helfen soll, Jupiter zu beschützen. Sean Bean glänzt in jedem Film oder in jeder Serie, in der er mitspielt. Hier ist es nicht anders, nur leider ist er nicht so oft zu sehen, bekommt aber im dritten Akt nochmal eine große Rolle. Oscargewinner Eddie Redmayne, der dieses Jahr zum ersten Mal die Goldstatue mitnehmen durfte, mimt den Bad Guy Balem Abrasax, der Jupiter töten will, sodass ihm der Thron ganz allein gehört. Leider ist seine Performance in diesem Film alles andere als oscarwürdig. Man nimmt ihn zu keiner Zeit Ernst, im Gegenteil. Wenn er auftaucht dann will man eigentlich nur lachen, weil er total lächerlich aussieht und seine Line Deliveries sind auch nicht überzeugend.

„Jupiter Ascending“ ist nicht gerade das, was die Leute ein Meisterwerk nennen. Der Film ist sehr ambitioniert, scheitert aber an der Umsetzung. Er versucht einfach viel zu viel und lässt der Geschichte keinen Freiraum, damit sie sich entfalten kann. Die Mythologie, die die Wachwoskis hier erschaffen haben, weckt das Interesse des Publikums. Doch leider besitzt der Film zu viele Informationen und damit wirkt der ganze Streifen überfüllt. Es wirkt so, als ob man es mit einer Dokumentation zu tun hat und die Wachowskis alles erklären wollen, doch das ist genau der Fehler, den sie begehen. Anscheinend war ihnen bewusst, dass der Film floppen wird und sie wollten so viel von der Welt zeigen und erzählen wie möglich. Vielleicht wäre weniger in diesem Fall mehr gewesen, denn die Geschichte hatte etwas politisches und war ziemlich interessant. Mit einem besseren Skript wäre hier ein Franchise drin gewesen, doch das Box Office Ergebnis und die hohen Kosten, die mit dem Film verbunden sind, werden das wohl nicht erlauben. Visuell ist der Film aber klasse ausgefallen, es wimmelt nur von interessanten Wesen und großartigen Städten. Dabei fällt auf, dass man auf Details Acht gegegeben hat. Die Actionsequenzen sind ebenfalls spektakulär ausgefallen, da ist die Handschrift der Wachowskis einmal mehr deutlich sichtbar. Das Gimmick von Wise, seine kraftvollen Stiefel, werden in den Actionszenen gut in den Mittelpunkt gebracht und auch das 3D ist hier nicht komplett unnötig, sondern bietet teilweise einen netten Mehrwert. Leider kauft man Wise und Jupiter die Liebesbeziehung nicht komplett ab, das liegt teilweise am Drehbuch und auch an der nicht ganz funktionierenden Chemie zwischen Channing Tatum und Mila Kunis.
Space Operas sind eine Seltenheit geworden und wenn man eine endlich mal wieder präsentiert bekommt, kann man nur hoffen, dass sie gut sind. „Jupiter Ascending“ nimmt sich leider zu ernst und ist eher enttäuschend, trotz grandioser Optik.
4,5/10

Movies 2014 (65) – Interstellar

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Jahr: 2014
Genre: Sci-Fi
Regie: Christopher Nolan
Drehbuch: Christopher Nolan, Jonathan Nolan

Worum geht’s?
Es ist eine Zeit gekommen, in der die Erde den Menschen nicht mehr das bieten kann, was sie brauchen. Nahrung und Güter sind knapp geworden. Mehrere Wissenschaftler haben es derweil geschafft, die immer wieder aufgegriffene Theorie von Wurmlöchern zu bestätigen und wollen sich nun auf die Reise begeben, um eine neue Heimat für die Menschheit im Universum zu finden. Dabei muss sich der Ingenieur Cooper entscheiden zwischen der Welt, so wie er sie kennt, und seiner Familie.

Darsteller:
Matthew McConaughey as Cooper
Mackenzie Foy as Murph (10 Yrs.)
Anne Hathaway as Brand
Michael Caine as Professor Brand
Jessica Chastain as Murph
Casey Affleck as Tom
Matt Damon as Mann
John Lithgow as Donald

„Interstellar“ hat einen langen Weg hinter sich. 2006 nahm Steven Spielberg das Projekt an und engagierte Jonathan Nolan und bat ihn, das Drehbuch zu schreiben. Doch Spielberg widmete sich anderen Filmen und fokussierte sich mehr auf „Robocalypse“ als auf Nolan‘ Skript. Dieser wiederum saß nicht rum und wollte diesen Film unbedingt realisieren. Daher stellte er das Projekt seinem Bruder, Christopher Nolan, vor, und dieser war begeistert von der Idee. Zum Glück hat Nolan die Regie übernommen, denn das Ergebnis spricht für sich. „Interstellar“ ist ein einmaliges Filmerlebnis, dass man so schnell nicht vergisst. Der Sci Fi Film lieferte Bilder, die einem den Atem rauben und erzählt dabei eine Geschichte, die einem das Herz bricht. „Interstellar“ ist ein Homerun in jeder Hinsicht.

Nichts gegen Steven Spielberg, der zu den besten Regisseuren aller Zeiten gehört, der mit Sicherheit ebenfalls einen wundervollen Film abgeliefert hätte. Aber wenn schon viele Szenen nicht auf der Erde stattfinden, dann sollte jemand das Steuer übernehmen, der visuell schon einige Kracher abgeliefert hat und mit Christopher Nolan hat man den perfekten Mann gefunden. Nolan zeigt wieder einmal, dass er zu den aktuell besten Regisseuren in Hollywood gehört und er ist auf dem Weg, sein Platz am Mount Rushmore der Regisseure zu verdienen. Seine Filmographie besitzt kein Schandfleck, all seine Filme sind gut bis hervorragend. Mit „Interstellar“ liefert er seinen zweitbesten Film ab (Es wird sehr schwer, „The Dark Knight“ vom Thron zu stürzen. Nicht unmöglich, aber fast unmöglich). „Interstellar“ lässt einen auch Tage nach dem Anschauen nicht mehr los und ist ein faszinierendes Werk. Nolan regt die Zuschauer zum Nachdenken an. Nicht jeder wird diesen Film lieben und die Meinungen werden sich teilen, aber meiner Meinung nach ist das Ergebnis brilliant.
Jonathan Nolan schrieb das Skript mit Chris um. Ich weiß nicht, inwieweit sich das Drehbuch der Nolan Brüder von Spielberg’s Version unterscheidet, aber diese Version ist klasse. Jeder, der auch nur annähernd an den Themen und Theorien interessiert ist, die der Film besitzt, wird jede Menge Spaß haben. Doch besonders überzeugend ist das Drehbuch auf der emotionalen Ebene. Der Film trifft mit größter Präzision das Herz und Emotionen überrollen den Zuschauer.

Matthew McConaughey spielt Cooper, ein Farmer, der die Welt mit Mais versorgt, denn die Menschheit beginnt langsam zu sterben, weil ihnen die Lebensmittel ausgehen. Als er zufällig auf ein geheimes Projekt der NASA stößt und die ihn auswählen, eine streng geheime Mission zu leiten, willigt Cooper ein, trotz dem Wissen, dass er seine Kinder vielleicht nie wieder sehen wird. Es ist unglaublich, was McConaughey in den letzten Jahren für Performanes raushaut. Ihn wird man so schnell nicht vergessen mit dieser Rolle als Familienvater und Held, denn er liefert wieder einmal eine herzzerreißende Leistung ab. Wenn er die Videos seiner Kinder anschaut, dann kommen einem schon Tränen in die Augen. Es ist erstaunlich, wie viele Emotionen McConaughey allein mit seiner Mimik ausdrücken kann. Er zeigt auch, dass er ein Blockbuster von solcher Größe mit Leichtigkeit alleine tragen kann. Anne Hathaway stellt Brand dar, die auch an der Mission teilnimmt und die Tochter des Leiters Professor Brand ist. Ihre Beziehung zunächst ist nicht gerade die innigste, doch mit der Zeit lernen beide den anderen zu schätzen. Anne Hathaway hat nach ihrem Oscargewinn für „Les Miserables“ nicht gerade viele Filme gedreht, daher war es schön zu sehen, dass sie wieder mit Nolan zusammenarbeitet, denn das hat ja schon in „The Dark Knight Rises“ super geklappt. Hathaway ist ebenfalls total überzeugend und kann in den emotionalen Szenen zeigen, was in ihr steckt. Ihre Szenen mit Cooper sind extrem stark. Mackenie Foy, die Cooper’s Tochter verkörpert, ist wunderbar und blüht regelrecht auf. Foy hat eine große Zukunft in dem Business. Jessica Chastain, die die ältere Murph spielt, ist wie immer souverän und holt aus ihrer kleinen Rolle alles raus. Gehört zu Recht zu den besten Schauspielerinnen in Hollywood. Die restliche Nebendarstellerriege ist prominent besetzt. Jeder, von Casey Affleck bis zu Michael Caine, der natürlich in einem Nolan Film nicht fehlen darf, liefert eine super Performance ab. Ein Cameo hat mich überrascht. Ich wusste zwar, dass dieser Schauspieler in dem Filme ist, aber dass seine Rolle ein solches Ausmaß hat, hätte ich nicht gedacht.

Das Jahr 2014 bot sehr viele gute Filme. Von gelungenen Popcornblockbustern wie „Guardians of the Galaxy“, „Captain America: The Winter Soldier“ und „Godzilla“ bis zu starken Dramen wie „Gone Girl“, für mich bisher der zweitbeste Film des Jahres und „Nightcrawler“. Doch Nolan’s neuestes Werk stellt alle Filme in den Schatten und ist der beste Film des Jahres. Kein Film ist ambitionierter, emotionaler und tiefgründiger als „Interstellar“. Dem Zuschauer gefallen zuallererst die grandiosen Bilder, die Nolan und DP Hoyte Van Hoytema, der Pfister ersetzt, abliefert. Die Kamerafahrten im Weltall sind spektakulär und ziehen das Publikum in einen Bann, dem man nur schwer entkommen kann. Auch die Planeten, die die Charaktere besuchen, sind wirklich toll designt und Hoytema kann auch hier klasse Aufnahmen einfangen. Hoytema hat sich für einen etwas dunkleren Ton entschieden, der perfekt zur Verzweiflung der Menschen auf der Erde passt. Doch „Interstellar“ sieht nicht nur schön aus, sondern der Film besitzt ebenfalls eine (Familien)Geschichte, die den Menschen tief im Herzen berührt, zudem beschäftigt er sich mit tiefgründigen Fragen wie: Was ist dir wichtiger, deine Familie oder die Menschheit? „Wie wird unsere Zukunft aussehen? Die hervorragende Mischung aus Emotionen und Ideen machen diesen Film aus. Physiker, Astrologen und viele andere aus diesem Bereich werden Nolan’s Ambition sicher respektieren und die Theorien, erstellt von Kip Thorne, anerkennen oder hinterfragen. Ich selber habe kein Interesse an Astrologie oder dergleichen, emfpand aber die Ideen, die der Film präsentiert, als sehr interessant und es hat mich neugierig gemacht. Wer mehr von Kip Thorne lesen will, sollte unbedingt sein Buch kaufen.
Doch „Interstellar“ ist nicht nur wegen seinen Schauwerten so überragend. Der emotionale Kern, der sich hinter all dieser Mission verbirgt, trifft den Zuschauer mit einer so großen Wucht, dass einem fast die Tränen kommen. Die Vater-Tochter Beziehung zwischen Cooper und Murphy ist klasse, sie besitzt viele wichtigen Szenen, die wirklich schön geschrieben sind und sie sind auch verantwortlich dafür, dass die Zuschauer diese Beziehung abkaufen und hoffen, dass Cooper seine Tochter irgendwann mal wiedersieht. Die Momente, in denen Cooper die Videos seiner Kinder, speziell Murphy anschaut und dann emotional wird, gehören zu den Highlight des gesamten Films. Der Anfang mit dem vermeintlichen Geist wird vielleicht einige Zuschauer verwirren, doch wenn man am Ende alles aufgelöst wird, dann bekommt man eine Gänsehaut, die lange andauert. So etwas passiert nur in ganz großen Filmen.
Die gesamte Komposition aus Bildern, Gefühlen und Musik ist hervorragend und sucht seinesgleichen. Hans Zimmer hat sich selbst übertroffen und einen Score komponiert, der Hoffnung verbreitet. Der Film ist auch extrem spannend und unvorhersehbar, mit vielen überraschenden Twists. Die Andockszene allein wirkt wie eine Adrenalinspritze. „Interstellar“ ist in jeder Hinsicht ein Meisterwerk.
10/10

Movies 2014 (42) – Edge of Tomorrow

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Jahr: 2014
Genre: Sci-Fi
Regie: Doug Liman
Drehbuch: Christopher McQuarrie, Jez Butterworth, John-Henry Butterworth

Worum geht’s?
Aliens ergreifen Besitz von der Erde. Keine Armee der Welt kann die sogenannten Mimics aufhalten. Bill Cage ist die letzte Hoffnung der Menschheit. Doch gleich am ersten Tag kommt der Schreibtischsoldat zu Tode. Das allerdings nicht zum letzten Mal: Denn Bill erlebt den Kampf immer wieder aufs Neue. Und mit jedem Mal wird er zu einem besseren Soldaten. Gemeinsam mit Kämpfernatur Rita macht er sich auf den Weg, die Außerirdischen endgültig zu vernichten.

Darsteller:
Tom Cruise as Cage
Emily Blunt as Rita
Brendan Gleeson as General Brigham
Bill Paxton as Master Sergeant Farell

Tom Cruise gehört neben Leonardo DiCaprio und Will Smith zu den größten Filmstars auf der Welt. Wenn man von seiner Zuneigung zu Scientology mal absieht, ist er auch ein sympathischer Kerl und zudem liebt er auch seine Fans. Außerdem liebt Cruise es, Filme zu drehen. Jedes Jahr kommt mindestens ein Film mit ihm raus, was mich als Fan auch riesig freut. Zurzeit ist Tom Cruise auf dem SciFi-Zug und nachdem Oblivion Geld gemacht hat und gleichzeitig auch unterhaltsam war, hat er mit „Edge of Tomorrow“ einen weiteren SciFi-Film gedreht und ein zusätzlicher Film aus dem Genre mit dem Namen „Yukikaze“. Hoffen wir mal, dass dieser Film genauso gut ist wie seine letzten zwei SciFi-Outings, denn „Edge of Tomorrow“ gehört zu den besten Filmen des Sommers.

Regisseur Doug Liman hat schon so einige gute Filme gedreht, doch seit „Mr. & Mrs. Smith“ hat er nichts anständiges mehr gedreht. „Jumper“ klang vielversprechend, scheiterte aber an der Umsetzung. „Far Game“ war auch nur solide, doch mit diesem unterhaltsamen Film meldet sich Liman eindrucksvoll zurück. Studios waren anscheinend auch so beeindruckt von diesem Film, dass er gleich mehrere Projekte in Entwicklung hat. Mit Tom Hardy hat er gleich zwei Streifen in der Pipeline, die Videospielverfilmung „Splinter Cell“ und das Mount Everest Drama „Everest“. Das Interesse an ihm ist verständlich, denn was er mit „Edge of Tomorrow“ abgeliefert hat, ist wirklich klasse. Das Tempo ist über die gesamte Laufzeit hinweg auf einem hohen Niveau und er schafft es, dass die Story nie einen Funken der Langeweile versprüht. Bei solchen Konzepten ist es immer möglich, dass sie mit der Zeit ausgelutscht wird und die Elemente sich wiederholen, hier ist es aber nicht der Fall. Das Drehbuch, an dem auch
Christopher McQuarrie schrieb, der das Skript zu „Jack Reacher“ verfasst hat, ist actiongeladen und voller toller Momente. Ein Film, der seine Zuschauer nicht für dumm verkauft. Einiges hätte man aber besser bzw. intensiver erklären können.

Tom Cruise spielt Major Bill Cage, der dafür sorgt, dass die US-Armee genügend Soldaten hat, denn die haben sie auch bitter nötig. Die gesamte Erde kämpft gegen eine hartnäckige Alienrasse, die die Welt erobern will. Um gegen sie anzutreten, hat die Armee einen Spezialanzug mit viel Feuerkraft entwickelt. Als Cage auch gezwungen wird, beim Kampf mitzumachen, findet er heraus, dass er sterben und denselben Tag wiedererleben kann. Mit Hilfe von Rita versucht er, diesen Krieg zu gewinnen. Tom Cruise liefert seine beste Performance der letzten Jahre ab und zeigt, dass er immer noch zu den größten Hollywoodstars auf der Welt gehört. Mit viel Charme und Witz trägt er den Film mit Emily Blunt, die Rita darstellt. Sie hatte auch mal die Fähigkeit, denselben Tag immer und immer wieder zu erleben, bis sie sie verlor. Sie ist die beste Soldatin und versucht, mit Cage den Krieg ein für allemal zu beenden. Emily Blunt stiehlt Tom Cruise die Show. Blunt war noch nie heißer in einem Film und ist einfach nur badass. Kein Wunder, dass sie im nächsten Film von Denis Villeneuve einen harten Cop spielen soll. Die Nebenrollen sind ebenfalls prominent besetzt. Bill Paxton als strenger Sergeant sorgt für viele Lacher, ganz einfach weil er ständig das gleiche sagt. Brendan Gleeson hat zwar eine kleine Rolle, ist aber wie immer sehr souverän.

Der Sommer 2014 hatte nicht gerade viel zu bieten. Neben „Captain America: The Winter Soldier“, „Godzilla“ und „X-Men: DOFP“ hatte dieser Sommer nicht viel zu bieten, was das Blockbustergenre angeht. „The Amazing Spider-Man 2“ war eine kleine Enttäuschung, obwohl der Film noch ganz solide war. Umso schöner ist es, dass man von einem Film wie „Edge of Tomorrow“ überrascht wird. Ich wusste zwar, dass der Film mit Sicherheit unterhaltsam ist, denn ein Film mit Tom Cruise ist meistens ziemlich gut, aber dass er so unterhaltsam sein würde, hätte ich nicht gedacht. Die Marketingabteilung hat hier schlechte Arbeit geleistet, denn die Trailer verkauften einen etwas ernsteren SciFi-Film, geliefert bekommt man aber einen hochspannenden Streifen, der mit viel Witz die Zuschauer begeistern kann. Der Film besitzt stets ein hohes Tempo und dem gesamten Konzept wurde mit Köpfchen ein neuer Anstrich verpasst. Der Anfang ist etwas holprig, ist er aber erstmal überwunden, kann der Zuschauer diese tolle Achterbahnfahrt genießen. Ein Film mit dieser Story kann ganz schnell langweilig werden, denn übertreibt man es mit dem Tod, wird der Zuschauer müde und er bekommt desinteressiert. Doch interessante Wendungen verleihen dem Film viel Würze und es gibt jede Menge witzige Momente. Wenn Cage die Gedanken der Soldaten liest, dann ist das schon ziemlich komisch. Die Action lässt sich auch sehen und zum Glück hat Liman die Sequenzen so in Szene gesetzt, sodass die Zuschauer jede einzelne Bewegung verfolgen kann, die Shaky Cam beginnt allmählich, zu nerven. Die Aliens besitzen einen originellen Look und heben sich dementsprechend von den 0815-Designs ab.
Was die Fähigkeit von Cage angeht, hätte man vielleicht detaillierter erzählen können, wieso weshalb etwas passiert, da gabs einige Logiklöcher, doch die stören hier kaum. Das Ende war ebenfalls etwas unbefriedigend und kam zu plötzlich.
Alles in allem ist „Edge of Tomorrow“ ein spaßiger Sommerblockbuster mit zwei tollen Darstellern, die eine klasse Chemie haben.
8/10

Movies 2014 (12) – I, Robot

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Jahr: 2004
Genre: Sci-Fi
Regie: Alex Proyas
Drehbuch: Akiva Goldsman, Jeff Vintar

Worum geht’s?
2035. Hochintelligente Robots gehören zu der Standardausstattung eines jeden Haushalts. Durch drei Gesetze gesichert, ist ein harmonisches und friedliches Zusammenleben mit den Menschen garantiert. Doch dann passiert ein Mord – ausgerechnet in den Labors der Robot-Entwicklung. Und der Hauptverdächtige ist augenscheinlich ein Robot! Will Smith ermittelt als leicht paranoider Polizist Del Spooner in diesem rasanten Fall. Schon bald entdeckt er, dass hinter dem Mord eine noch viel entsetzlichere Gefahr für die Menschheit droht.

Darsteller:
Will Smith as Del Spooner
Bridget Moynahan as Susan Calvin
Alan Tudyk as Sonny
James Cromwell as Dr. Alfred Lanning
Bruce Greenwood as Lawrence Robertson

Es gibt viele Sci-Fi Filme, die die Zukunft korrekt vorhersagten. „WarGames“ zeigte beispielweise den Zuschauern die Gefahren des Internets auf. Kubricks Version, dargestellt in „2001: A Space Odyssey“, ist erstaunlich akkurat und vieles, was in dem Film gezeigt wurde, gibt es heutzutage in unserer Gesellschaft. Wenn es nach dem Film „I, Robot“ gehen sollte, dann würden wir Menschen in der Zukunft mit Robotern leben, die unser Leben vereinfachen sollen. Doch was wenn sie sich zusammenschließen und einen Aufstand starten? Ein brisantes Thema, gut verpackt mit einer ordentlichen Portion Action und genug Humor für einen gelungenen Filmabend.

Regisseur Alex Proyas hat nicht viele Filme gedreht, aber ich finde ihn ziemlich talentiert. „Dark City“ ist ein Film, den nicht viele kennen; ich finde er ist ein gelungener Genre-Mix. Man müsste meinen, dass seine Karriere spätestens nach „I, Robot“ richtig starten würde, denn er liefert einen guten Job ab. Die Inszenierung weiß zu überzeugen, die Action ist gut gefilmt, der Humor kommt nicht zu kurz und ist platziert, heißt man bekommt die gelungenen Sprüche in den passenden Momenten serviert. Außerdem kommt die Botschaft, um die es eigentlich geht, bei den Zuschauern an, ohne dass die Macher Partei ergreifen. Dafür ist Oscargewinner und Drehbuchautor Akiva Goldman verantwortlich. Er spricht das Problem nicht zu deutlich an und überlässt es den Zuschauern, darüber zu entscheiden, ob sie Roboter für eine gute Idee halten würden.

Will Smith spielt den Detective Del Spooner. Er ist furchtlos und hat vor niemandem Angst und erledigt stets seinen Job. Doch er ist der einzige Mensch, der Roboter hasst. Während die anderen Menschen die Roboter lieben, weil sie so hilfreich sind, kann Spooner sich mit ihnen nicht anfreunden. Zu groß ist für ihn die Gefahr, dass sie sich eines Tages zusammenschließen und gegen die Menschen agieren. Und seine Angst könnte zur Realität werden, und das muss er verhindern. Will Smith ist wieder einmal super, er bringt das nötige Charisma mit, um den Film zu tragen und kann die Witze gut rüberbringen und ebenfalls in den Actionszenen überzeugen. Sein ganzes Talent muss er nicht zur Schau stellen, aber nichtsdestotrotz ist er der Blickpunkt des Films. Bridget Moynahan verkörpert die Mitarbeiterin der Firma United States Robotics (USR). Spooner versucht sie von einem Mord, begangen von einem Roboter, zu überzeugen, aber sie winkt ab und glaubt nicht an diese Geschichte. Moynahan ist ganz gut in der Rolle, man kauft ihr die kluge Frau zu jederzeit ab und auch mit Smith harmoniert sie ziemlich gut. Alan Tudyk stellt den Roboter Sonny dar, der als einziger menschliche Gefühle besitzt und wie ein Mensch mit freiem Willen handeln kann. Er ist eigentlich der geheime Star des Films. Sonny sieht erstaunlich realistisch aus, was einerseits den Effekten zu verdanken ist, andererseits aber auch Tudyk’s Darstellung, der Sonny einfühlsam die Menschlichkeit verleiht.

„I, Robot“ bietet Unterhaltung auf einem sehr hohen Niveau. Der Film verspricht nicht nur gut inszenierte Actionsequenzen und knackigen Humor, sondern besitzt auch interessante Ideen, die aber teilweise nicht konsequent umgesetzt wurden. Die Prämisse ist originell und wird den Zuschauern auch gut nähergebracht. Die Welt in dem Film ist nicht so, wie wir sie kennen. Roboter helfen den Menschen aus, wo immer es auch nur geht. Doch sie folgen drei simplen Gesetzen, um sie sicher zu machen. Der Film regt den Zuschauer zum Denken an. Was würde man persönlich von den Robotern halten, wenn es sie tatsächlich geben würde, mit all ihren dargestellten Fähigkeiten im Film? Dabei ist der Streifen vollkommen unparteiisch und bietet viele Pro-und Contra-Argumente, sodass sich der Zuschauer selbst eine Meinung bilden kann. Das kommt gut an, denn es gibt Filme, die einem seine Meinung aufdrücken will, koste es was es wolle. Die visuellen Effekte verleihen der Story das nötige Extra. Sie sind wirklich klasse und waren für damalige Verhältnisse hervorragend, und auch heute sehen sie immer noch sehr gut aus. Besonders Sonny sieht ziemlich realistisch aus, Lob muss man hier auch an Alan Tudyk aussprechen, der Sonny toll verkörpert. Die Actionszenen sind rasant inszeniert und die Verfolgungsjagden, speziell mit dem Audi RSQ (das Auto wurde extra für den Film angefertigt) sind klasse und bieten auch einen Blick auf die futuristische Welt. Man muss aber sagen, dass etwas Potenzial verschwendet wurde, denn die Geschichte hätte ruhig eine Portion mehr Tiefgang verdient. Ich hätte mir beispielsweise mehr Informationen über die Geschichte der Roboter gewünscht. „I, Robot“ ist ein unterhaltsamer Blockbuster, der etwas zu Mainstream ist und somit nicht sein ganzes Potenzial ausschöpft.
7,5/10

Movies 2013 (76) – Gravity

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Jahr: 2013
Genre: Sci-Fi
Regie: Alfonso Cuarón
Drehbuch: Alfonso Cuarón, Jonás Cuarón

Worum geht’s?
Dr. Ryan Stone ist eine brillante Ingenieurin , deren erste Shuttle-Mission vom erfahrenen Astronauten Matt Kowalski geleitet wird. Doch während eines scheinbar ganz normalen Weltraumspaziergangs kommt es zur Katastrophe: Der Shuttle wird zerstört – völlig haltlos bis auf das Band zwischen ihnen trudeln Stone und Kowalski mutterseelenallein in die Finsternis.
Aufgrund des ohrenbetäubenden Schweigens wissen sie, dass sie den Kontakt zur Erde verloren haben… und damit jede Chance auf Rettung. Ihre Angst schlägt um in Panik, während jeder Atemzug ihren kleinen Vorrat an Sauerstoff reduziert. Dennoch erfordert die einzige Möglichkeit einer Rückkehr zunächst einen weiteren Vorstoß in die grausige Grenzenlosigkeit des Raums

Darsteller:
Sandra Bullock as Dr. Ryan Stone
George Clooney as Matt Kowalski

Alfonso Cuarón musste bei der Realisierung von „Gravity“ Geduld beweisen, denn der Prozess bis zur ultimativen Umsetzung war die Hölle, so wie das Universum, in dem sich Ryan Stone befindet. Zuerst war das Projekt bei Universal Pictures untergebracht und man hoffte, Angelina Jolie zu verpflichten. Doch das Studio nahm Abstand vom Projekt, weil es der Meinung, dass dieser Film zu teuer sei. Der Film verbrachte vier Jahre in der Entwicklungsphase, und erst als „Avatar“ erschien, konnte Cuarón seine Vision mit der richtigen Technik umsetzen. Warner Bros. reißte den Film an sich und man konnte mit Bullock und Clooney, der Downey Jr. ersetzte, auch A-List Schauspieler engagieren. Das lange Warten hat sich gelohnt, „Gravity“ ist schlichtweg ein Meisterwerk.

Ich war schon immer ein Fan von Alfonso Cuarón. „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ ist mein Liebling aus der gesamten Reihe und auch „Children of Men“ ist ein grandioser Film. Ich verstehe immer noch nicht, wieso er keine Oscarnominierung dafür bekam, aber das ist ein ganz anderes Thema. Jeder Cuarón-Film besticht durch die einzigartige Optik, die Cuarón seinen Filmen mitgibt. Mit „Gravity“ hat sich der mexikanische Regisseur aber selbst übertroffen. Lange Kamerafahrten, die ohne Schnitt auskommen, perfekte Kamera, eine Inszenierung, die an Spannung nicht zu überbieten ist und großartige Effekte. Cuarón nimmt die Zuschauer mit auf eine Achterbahnfahrt, die so gut ist, dass man gleich nochmal ein Ticket kaufen möchte, um diesen unglaublichen Adrenalinschub zu erleben. Auch das Drehbuch stammt von ihm, Hilfe bekam er von seinem Sohn, Jonás Cuarón. Erzähltechnisch sind die klassischen Dramas natürlich weitaus besser. Aber das Drehbuch ist ebenfalls gelungen und verdient auch Lob und Anerkennung. Man füllt die Geschichte mit Wendungen, die nicht aufgesetzt wirken. Man hat nicht das Gefühl, dass Szenen reingeschrieben worden sind, nur um die schon ohnehin kurze Laufzeit zu füllen. Die Cuaróns füttern den Film mit kreativen Momenten. Außerdem schaffen sie es, dass das Publikum eine Bindung zu Ryan Stone aufbaut und man mit ihr mitfiebert.

Sandra Bullock verkörpert die Ingenieurin Dr. Ryan Stone und gehört zu den Besten ihres Fachs. Ihre erste Mission wird vom erfahrenen Astronauten Matt Kowalsky begleitet, der danach in den Ruhestand gehen will. Doch während der Reparatur wird der Shuttle zerstört, der Überlebenskampf beginnt, für Stone und Kowalsky. Man könnte meinen, dass diese Rolle nicht anspruchsvoll sei und jede x-beliebige Schauspielerin diese Arbeit meistern könne, doch dem ist nicht so. Ist die Leistung schlecht, funktioniert der gesamte Film nicht, ganz einfach. Sandra Bullock liefert eine Meisterleistung ab und wenn Cate Blanchett nicht so gut wäre in „Blue Jasmine“, hätte sie den Oscar jetzt schon in der Tasche. So wird es ein Zweikampf im März und ein spannendes Rennen. Zurück zur Leistung von Bullock. Sie trägt den Film alleine als wäre es ein Kinderspiel. Sie durchläuft eine emotionale Achterbahn und arbeitet jede mögliche Gefühlsregung ab. Hoffnung, Verzweiflung, Freude. Physisch war diese Rolle ebenfalls schwer zu bewältigen, Bullock lässt es aber so leicht aussehen. Und der Zuschauer wird Zeuge dieser Meisterleistung, großartig. George Clooney, der den Kowalsky mimt, braucht sich aber nicht verstecken. Natürlich besitzt er nicht viel Screen Time, aber er macht das beste aus seiner Situation. Clooney gibt dem Film eine Prise Humor und kann auch trotz Zurückhaltung in der Rolle überzeugen. Außerdem ist er für den Streifen von großer Bedeutung, auch wenn es nicht den Anschein hat.

„Gravity“ ist der beste Film des Jahres, daran besteht kein Zweifel. Er stellt alle anderen Filme in den Schatten, einfach weil er auf jeder Ebene grandios ist. Neben „Avatar“ und „Tron: Legacy“ ist „Gravity“ ein Film, der das 3D nicht benutzt, um Geld zu machen, sondern weil es hier Pflicht ist. „Gravity“ stellt aber, was die 3D-Effekte angeht, beide Filme in den Schatten. Der wohl schönste Aspekt im Film ist die überragende Optik. Visuell ist der Film einfach fantastisch. Noch nie war der Weltall so schön und atemberaubend wie in „Gravity“. Kameramann Emmanuel Lubezki muss diesmal seinen Oscar bekommen, alles andere wäre Diebstahl und muss bestraft werden. Lubezki nutzt jeden Winkel ausm liefert großartige Bilder ab. Die langen Kamerafahrten zu Beginn mit Blick auf die Erde sind einfach an Schönheit nicht zu überbieten. Nicht nur sind die Bilder eine Augenweide, sondern sie helfen auch der Story; sie treiben die Geschichte an. Außerdem tragen sie zur beklemmenden Atmosphäre bei. Jeder Shot ist perfekt. Die dichte Atmosphäre ist jederzeit zu spüren und der Zuschauer wird alleine vom Anschauen verrückt. Verstärkt wird dieses Gefühl vom starken ScoreDie Sequenzen, in denen Ryan in Gefahr ist, sind an Spannung nicht zu überbieten. Man hält den Atem an, wenn beispielsweise der Shuttle explodiert und Ryan versucht, nicht von einem Teil getroffen zu werden. Ohne eine emotionale Bindung wäre der Film nicht so gut, aber genau die wird auch geschaffen. Natürlich sind manche Dialoge nahe am Kitsch, aber wen stört das. Es dient dem Zweck und man fiebert mit Ryan mit, auch wegen der berührenden Hintergrundgeschichte. Der Fil versucht außerdem, den Zuschauer auf den Müll im All aufmerksam zu machen, wobei dieser Aspekt untergeht bei diesem Bilderrausch. „Gravity“ ist ein Meisterwerk und wird so einige Oscarnominierungen einheimsen. Hoffen wir mal, dass er auch einige Goldjungen mit nach Hause nehmen darf.
10/10

Movies 2013 (69) – Elysium

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Jahr: 2013
Genre: Sci-Fi
Regie: Neill Blomkamp
Drehbuch: Neill Blomkamp

Worum geht’s?
Im Jahr 2159 gibt es zwei Sorten von Menschen: die Superreichen, die auf einer makellosen, von Menschen gebauten Raumstation namens Elysium leben, und den Rest, der auf der überbevölkerten, heruntergewirtschafteten Erde haust. Die Menschen auf der Erde setzen alles daran, der hohen Kriminalitätsrate und der großen Armut, die auf dem Planeten herrscht, zu entkommen. Und sie benötigen dringend den hohen Standard medizinischer Versorgung, den es nur auf Elysium gibt. Doch einige Leute auf Elysium schrecken vor nichts zurück, um rigide Anti-Einwanderungsgesetze durchzusetzen und den luxuriösen Lebensstil ihrer Elite zu bewahren. Der einzige Mensch, der die Chance hat, so etwas wie Gleichberechtigung in diese beiden Welten zu bringen, ist Max, ein ganz normaler Mann, der verzweifelt versucht, nach Elysium zu gelangen. Während sein Leben an einem seidenen Faden hängt, übernimmt er widerwillig eine gefährliche Mission. Eine Mission, bei der er gegen Elysiums Ministerin Delacourt und ihre Hardliner-Truppen antreten muss. Doch falls er gewinnt, kann er nicht nur sein eigenes Leben retten, sondern auch das von Millionen Menschen auf der Erde.

Darsteller:
Matt Damon as Max
Jodie Foster as Delacourt
Sharlto Copley as Kruger
Alice Braga as Fey
Diego Luna as Julio

Neill Blomkamp galt nach seinem phänomenalem „District 9“ als das neue Regietalent für Sci-Fi-Filme. Sein Erstling wurde für vier Oscars nominiert, konnte aber keinen Goldjungen gewinnen. Umso gespannter war die Filmwelt auf seinen Nachfolger „Elysium“, der den südafrikanischen Regisseur wieder mit Sharlto Copley vereint. Schon nach der Besichtigung des Trailers dachte ich mir, dass „Elysium“ der beste Sci-Fi-Film 2013 sein wird. Doch der neue Film von Blomkamp ist nicht besser als „Oblivion“ und eine kleine Enttäuschung. Zwar ist der Film immer noch unterhaltsam und sehenswert, doch man hätte aus der Geschichte viel mehr machen können.

Es war für Neill Blomkamp unmöglich, die hohen Erwartungen der Fans zu erfüllen. Mit wem ich auch über „Elysium“ sprach, jeder erwartete ein weiteres Meistwerk, genauso wie „District 9“ eins ist. Aber dennoch besitzt der Film einen hohen Unterhaltungswert. Die Welt und Gesellschaft, die Blomkamp kreiert, ist erschreckend und wahnsinnig realistisch. Visuell ist der Film ein Augenschmaus und besitzt hier eindeutig seine Stärken. Wenn Blomkamp einen anderen Weg gegangen wäre mit der Story, hätte man sicher einen besseren Film mit mehr Tiefgang bekommen. Das Drehbuch besitzt einige Elemente, die für mich nicht gepasst haben oder aufgesetzt wirkten. Die Backgroundstory von Max mit Hilfe von Flashbacks zu erzählen war zwar eine gute Idee, doch man hat es mit den Rückblenden eindeutig übertrieben und es wirkte zu aufgesetzt. Außerdem war die Geschichte zu vorhersehbar, was das Filmvergnügen etwas trübte. Einige überraschende Wendungen oder unerwartete Momente hätten dem Film gut getan.

Matt Damon spielt Max, ein ganz normaler Arbeiter, der sein Geld durch harte Arbeit verdient. Er und alle anderen armen Bewohner träumen davon, auf Elysium zu wohnen. Elysium ist eine riesige Raumstation mit wunderschönen Häusern. Ein Leben auf Elysium ist aber nur möglich, wenn man das nötige Kleingeld besitzt. Hat man es nicht, kann man seine Hoffnungen begraben. Als Max auf der Arbeit einen schweren Unfall erlitt, hat er nur noch wenige Tage zu leben. Er beschließt, das ganze System zu zerstören. Ich war verwundert, als ich gehört habe, dass Blomkamp den Rapper Eminem für die Hauptrolle wollte. Zum Glück kam das nicht zustande, denn Matt Damon ist da schon auf einem ganz anderen Schauspiellevel. Mit rasiertem Schädel und einer überzeugenden Physis liefert Damon eine tolle Performance ab, ist aber nicht der stärkste Aspekt des Films. Denn Sharlto Copley, der den Antagonisten im Film verkörpert, ist ein großartiger Villain, der durch seine gesamte Aufmachung sehr bedrohlich wirkt und dies auch sehr gut darstellt. Jodie Foster mimt die Verteidigungsministerin, die kompromisslos alle Einbrecher festnehmen lässt und vor Gewalt auch nicht abschreckt. Foster ist nicht schlecht, aber so ganz habe ich ihr die Rolle nicht abgekauft.

Mit „Elysium“ zeichnet Regisseur Blomkamp eine düstere Zukunftsversion mit einer Gesellschaft mit einer Riesenkluft zwischen Arm und Reich. Die Menschen, die ein geringes Einkommen besitzen, leben auf der Erde in schlechten Verhältnissen ohne jegliche Zukunftsaussichen. Dafür leben die reichen Menschen in Saus und Braus auf Elysium. Die Geschichte von Blomkamps neuem Film klingt nicht originell, denn ähnliches hat man schon in zig anderen Filmen gesehen, wenn auch in anderen Varianten. Allerdings zeigt uns Blomkamp diese Zukunftsvision, ohne näher darauf einzugehen und das ist für mich der große Schwachpunkt des Films, denn er hindert ihn daran, sehr gut zu sein. Die Story kratzt nur an der Oberfläche. Ich hätte gerne die Gesellschaft aus Sicht von anderen Charakteren gesehen. Doch man konzentriert sich nur auf die Reise von Max. Blomkamp gab sich viel Mühe mit den Charakterzeichnungen. Das merkt man allein an den zig Flashbacks, die auf Max‘ Kindheit zurückblicken. Die Idee war zwar gut und funktioniert auch, doch man übertreibt es mit den Rückblenden, außerdem immer dieselben Flashbacks zu benutzen hilft dem Film auch nicht. Das klingt zwar alles nicht gerade rosig, doch „Elysium“ ist unterhaltsam und bietet jede Menge Spaß. Die Optik ist hervorragend, Elysium und die restlichen Effekte sind fantastisch. Man hat auf sehr viele Details geachtet, die Roboter beispielsweise sehen auf dem ersten Blick zwar etwas billig aus, doch beim genaueren Hinsehen merkt der Zuschauer, wie viel Arbeit und Liebe dahinter steckt. Komplementär dazu ist der Soundtrack, der absolut gelungen ist und perfekt mit den Bildern auf der Leinwand harmoniert. „Elysium“ ist definitiv der zweitbeste Sci-Fi Film des Jahres.
7/10

Movies 2013 (51) – Star Trek Into Darkness

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Jahr: 2013
Genre: Sci-Fi
Regie: J.J. Abrams
Drehbuch: Roberto Orci, Alex Kurtzman, Damon Lindelof

Worum geht’s?
Als die Crew der Enterprise nach Hause beordert wird, findet sie dort in den eigenen Reihen eine unaufhaltsame Macht des Terrors, die die Sternenflotte und alles, wofür sie steht, zersprengt und unsere Welt in eine schwere Krise gestürzt hat. Captain Kirk, der noch eine persönliche Rechnung offen hat, führt eine Menschjagd in einer vom Krieg gezeichneten Welt, um einen Mann zu stoppen, der selbst eine Massen­vernichtungs­waffe ist.
Während unsere Helden in ein episches Schachspiel auf Leben und Tod getrieben werden, wird die Liebe in Frage gestellt, Freundschaften werden zerissen, und Opfer müssen erbracht werden für die einzige Familie, die Kirk noch hat: seine Crew.

Darsteller:
Chris Pine as Kirk
Zachary Quinto as Spock
Zoe Saldana as Uhura
Benedict Cumberbatch as Khan
Alice Eve as Carol
Karl Urban as Bones
Simon Pegg as Scotty
John Cho as Sulu

J.J. Abrams gelang es, „Star Trek“ zu modernisieren und die Figuren und das Universum der jüngeren Zielgruppe schmackhaft machen. Auch kommerziell war der Film ein voller Erfolg und so war ein Sequel quasi ein No-Brainer. Und der zweite Teil ist noch besser als der erste Film. Die Stärken wurden ausgebaut, und die Schwächen wurden verbessert.

J.J. Abrams ist einer dieser viel beschäftigten Leute, die sich zur Hollywood-Elite zählen, und das auch zurecht. Alles, was er anfasst, wird erfolgreich. Diese Fähigkeit zeigte er schon beim ersten „Star Trek“-Film. Kein Wunder also, dass er den siebten „Star Wars“-Film inszenieren soll. Sein neuester Geniestreich ist aber „Star Trek Into Darkness“, und hier macht er fast alles richtig. Die knapp zwei Stunden werden mit packend inszenierter Action, lockerem Humor und einer unterhaltsamen Geschichte gut gefüllt. Optisch ist der Film ein Leckerbissen, und nach langer Zeit bekommt der Zuschauer das Gefühl, dass das 3D hier sinnvoll genutzt wurde. Das Drehbuch wirkt ausgereift und bietet nicht nur stumpfe Action. Die Autoren leisten gute Charakterarbeit und vertiefen die Beziehungen zwischen den Charakteren, und für einen Popcornfilm besitzt der Streifen überraschenden Tiefgang. Die Story ist recht gelungen und bietet einen guten Bösewicht.

Chris Pine schlüpft wieder in die Rolle des Kirks, und diesmal hat er es zu weit getrieben. Der Meinung ist jedenfalls Pike (Gespielt von Bruce Greenwood), und so verliert Kirk seine Enterprise und demzufolge auch seinen Status als Captain. Doch ein neuer mysteriöser Feind verursacht Terror und er versucht, ihn aufzuhalten. Dabei kann er auf seine gesamte Crew zurückgreifen. Pine ist besser als je zuvor, und kann sich auch bei seiner emotionalen Palette bedienen. Zachary Quinto gibt wieder den Spock, und auch er hat diesmal mehr zu tun. Nicht nur in seiner Beziehung mit Uhura kriselt es, auch muss er seine eigenen Aktionen hinterfragen. Quinto liefert wieder einmal einen guten Job ab, seine Interaktionen mit Kirk gehören zu den besten Szenen. Benedict Cumberbatch spielt einen mysteriösen Feind, der stärker zu scheint als die gesamte Crew. Er terrorisiert die Sternenflotte und keiner weiß genau, wer er ist. Mehr will ich auch nicht verraten zu seiner Figur, aber eins steht fest: Cumberbatch nimmt jede Szene für sich ein und stiehlt allen die Show. Härte und Brutalität verkörpert er mit links. Die Nebenrollen sind mit Zoe Saldana und Simon Pegg bestens besetzt. Pegg ist immer für einen Lacher gut, und Saldana bietet etwas fürs männliche Auge. Neuzugang Alice Eve ist für Saldana ebenbürtige Konkurrenz, wenn es ums Eye Candy geht.

„Star Trek Into Darkness“ zögert keine Sekunde und steigt gleich ins Geschehen ein. Die Crew erforscht den Waldplaneten Nibiru und schon da bekommt der Zuschauer einen Vorgeschmack auf die Optik des Films. Wunderschöne Bilder mit vielen Farben werden auf die Leinwand transportiert, und die 3D-Effekte kommen super zur Geltung. Das hohe Tempo behält J.J. Abrams über die gesamte Laufzeit bei, nur in der Mitte gibt es ein paar unnötige Momente. Der große Schwachpunkt im ersten Teil war Nero, der als Bösewicht einfach blass blieb und keine Akzente setzen konnte. Mit Benedict Cumberbatch hat konnte J.J. Abrams dieses Problem fixen. Er ist eine echte Bedrohung für die Crew und die gesamte Population, seine Präsenz ist in jeder Szene zu spüren und er verbreitet Angst und Brutalität. Die Dialoge zwischen ihm und Kirk/Spock gehören zu den vielen Stärken des Films. Abrams kann auch optisch die Massen begeistern. Das fängt mit der Anfangssequenz an, und wird mit den Actionszenen auf den Flotten und in den Städten fortgeführt. Der Look ist ziemlich düster und wird durch viele lockere Sprüche oft aufgelockert. Der Humor kommt nicht zu kurz und bietet eine nette Abwechslung, doch die Sprüche wirken zu keiner Zeit aufgesetzt. Auch die Charakterzeichnungen können überzeugen. So weiß vor allem die Beziehung Kirk/Spock und deren Entwicklung zu gefallen, Abrams beamt die beiden auf ein neues Niveau und insbesondere Spock macht eine enorme Wandlung für seine Verhältnisse durch. Schwächen gibt es in der Mitte, man bekommt das Gefühl, als ob die Erzählung stockt. Dennoch bietet „Star Trek Into Darkness“ tolle Unterhaltung mit großartigen Effekten.
8,5/10

Movies 2013 (50) – Chronicle

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Jahr: 2012
Genre: Sci-Fi
Regie: Josh Tank
Drehbuch: Max Landis

Worum geht’s?
Drei Highschool-Jungen machen nachts auf einem Feld eine mysteriöse Entdeckung. Ein seltsames Objekt befindet sich unter der Erde und scheint einen speziellen Effekt auf Menschen zu haben, denn seit diesem Abend haben Andrew, Steve und Matt besondere Kräfte. Anfangs probieren die Drei ihre neuen Fähigkeiten nur harmlos aus. Aber bald wird aus dem Spaß bitterer Ernst und ein Machtkampf zwischen den Jungen entsteht, der immer gefährlicher wird…

Darsteller:
Dane DeHaan as Andrew Detmer
Alex Russell as Matt Garetty
Michael B. Jordan as Steve Montgomery
Ashley Hinshaw as Casey Letter

Nehmen wir an, du entdeckst eines Tages, dass du und deine Freunde mysteriöse Fähigkeiten besitzen. Und je intensiver du dich mit diesen Superkräften auseinandersetzt, desto besser kannst du sie kontrollieren und gleichzeitig deine Fähigkeiten stärken. Doch wie weit würdest du mit diesen Kräften gehen? Wo liegen die Grenzen? Mit dieser interessanten Thematik beschäftigt sich „Chronicle“ und kann dem Sci-Fi Genre neue Aspekte abgewinnen. Nur die Geschichte ist etwas zu dünn.

Josh Trank hat, bevor er für diesen Film auf dem Regiestuhl saß, nur an einer einzigen Fernsehserie gearbeitet. Die Filmbranche war ein Neuland für ihn, doch mit „Chronicle“ hat er die Aufmerksamkeit der Studiobosse geweckt. Ohne großartige Special Effects und nur mit einem Budget von 12 Millonen Dollar schuf Trank eine dichte Atmosphäre. Man weiß nie, welche Katastrophe oder welcher Move der drei Freunde als nächstes kommt, und dieses Gefühl macht den Großteil der Spannung aus. Außerdem kann Trank die Drehbuchschwächen gut kaschieren. Das Skript von Max Landis wirkt frisch, originell und alles andere als verbraucht. Dennoch hätte das Drehbuch etwas mehr Reife vertragen können hinsichtlich der Handlung.

Dane DeHaan spielt Andrew, einen klassischen Außenseiter. Er besitzt nur wenige Freunde, seine Mutter ist schwer krank und von seinem Vater kommt keine moralische Unterstützung, im Gegenteil. Sein Cousin Matt ist der einzige, der zu ihm hält. Als er mit ihm und dem beliebten Steve eine Art Höhle entdecken, bekommen sie auf einmal Superkräfte. Was sich am Anfang als Segen herausstellt, wird zu einem Problem. Dana DeHaans schauspielerischen Talente kommen in „Chronicle“ perfekt zur Geltung. Er sticht aus der Masse heraus und hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Alex Russell als sein Cousin Matt ist olide, wird von DeHaan gegen die Wand gespielt. Michael B. Jordan als beliebter Schüler Steve beweist Leinwandpräsenz und Charisma.

„Chronicle“ ist unterscheidet sich vom Sci-Fi Einheitsbrei und beweist, dass man mit einer einigermaßen kreativen Geschichte schon Wunder bewirken kann. Der Film kann dem Genre neue Aspekte abgewinnen, angefangen mit der Optik. Die Wahl, eine Handkamera zu benutzen, erwies sich als klug, denn so bekommt man Zugang zu den Charakteren und die Einführung wird recht schnell abgehandelt. Außerdem ist der Zuschauer immer hautnah am Geschehen dran und der Film wirkt intensiver. Der Anfang war recht gut, doch der Part, als die drei Jungs ihre Kräfte zunehmend stärken, ist am unterhaltsamsten. Es macht Spaß, den Protagonisten beim Ausprobieren ihrer Fähigkeiten zuzuschauen. Ein Footballmatch in den Lüften, oder auch das Fliegen sind klasse in Szene gesetzt. Aber dennoch vergisst man den ernsten Unterton nicht, der am Ende ins Spiel kommt. Wie weit kann ich mit meinen Fähigkeiten gehen, was ist erlaubt und verboten? So ist der Schluss alles andere als überraschend. Der Showdown ist mit viel Tempo in Szene gesetzt und kann überzeugen. Aber etwas mehr Handlung hätte der Film ruhig vertragen können. Vor allem im Mittelteil sind einige Blödeleien unnötig und man bekommt den Eindruck, man wollte mit diesen Szenen nur die 90 Minuten füllen. Doch alles in allem ist „Chronicle“ eine wirklich nette Überraschung, mit guten Effekten und einem realistischen Ton.
7,5/10

Movies 2013 (39) – Oblivion

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Jahr: 2013
Genre: Sci-Fi
Regie: Joseph Kosinski
Drehbuch: Joseph Kosinski, Karl Gajdusek, Michael Arndt

Worum geht’s?
Nach einer Apokalypse hat die Menschheit den Planeten Erde verlassen und lebt schon seit Jahrzehnten hoch über den Wolken. Der hoch spezialisierte Techniker Jack Harper (Tom Cruise) ist einer der wenigen Menschen, die noch auf der fast verwüsteten Erde stationiert sind. Es ist ein gefährlicher Ort. Nach jahrelangen Kämpfen mit furchterregenden alienartigen Lebewesen um lebenswichtige Ressourcen hat Jack seine Aufgabe nun erfüllt. Doch da entdeckt er auf einem Patrouillen-Flug in einem abgestürzten Raumschiff eine Überlebende. Dieser Vorfall löst eine Kettenreaktion höchst mysteriöser Ereignisse aus. Gibt es vielleicht noch weitere Lebewesen, die ihm bislang verborgen blieben?

Darsteller:
Tom Cruise as Jack Harper
Andrea Riseborough as Victoria
Olga Kurylenko as Julia Harper
Morgan Freeman as Beech
Melissa Leo as Sally

2013 scheint DAS Jahr der Sci-Fi Filme zu sein. Ganze sieben Filme aus dem Genre stehen auf meiner Must-See Liste. Einer davon ist „Oblivion“, mit Tom Cruise und von Joseph Kosinski, der die Messlatte im Frühjahr für alle kommenden Filme ganz hoch legt. „Oblivion“ ist ein spektakulärer Sci-Fi-Actionfilm, der allein wegen seiner Optik und seinem Soundtrack sehenswert ist.

Joseph Kosinski hat bis dato nur einen einzigen Film (Tron Legacy) gedreht, aber dennoch gehört er zu den visuell beeindruckendsten Regisseuren. Manche Regisseure holen alles aus ihren Schauspielern raus, andere wiederum können atemberaubende Bilder erzeugen. Und auch bei seinem zweiten Film macht Kosinski da weiter, wo er aufgehört hat. Die Optik ist hervorragend. Kosinski zeichnet ein düsteres Zukunftsbild der Erde, die Kamera liefert dafür tolle Aufnahmen der zerstörten Erde ab, die auf ihre Art und Weise wunderschön sind. Die Actionsequenzen sind mit viel Tempo inszeniert und lassen dem Zuschauer keinen Freiraum zum Atmen, das Editing ist auch gelungen. Die Idee zum Film kommt von Kosinski selber, der vor ein paar Jahren ein Graphic Novel schrieb. Die Geschichte hat man schon einmal irgendwo anders gesehen, dennoch ist die neue Verpackung nicht schlecht und bietet durch seine kleinen Twists genügend Spannung. Im Mittelteil gibt es ein paar Schwächen, die aber gut kaschiert werden.

Tom Cruise spielt Jack Harper, ein Techniker. Im Jahre 2077 ist die Erde nach einem brutalen Krieg gegen die sogenannten Plünderer zerstört, viele Gebiete sind radioaktiv versucht. Jack kontrolliert den Abtransport der verbliebenen Rohstoffe, doch ein Traum verfolgt ihn und er ist sich nicht sicher, ob er auf der richtigen Seite steht. Tom Cruise agiert, wie immer, sehr souverän und man kauft ihm seine Rolle sofort ab. Seine Partnerin Victoria wird verkörpert von Andrea Riseborough. Sie ist Jack’s Schutzengel und wacht über ihn. Wenn er die kaputten Drohnen repariert, dann passt sie auf, dass die Plünderer ihm nicht zu nahe kommen. „Oblivion“ ist ihr erster großer Blockbuster, und sie macht darin einen fantastischen Job. Olga Kurylenko stellt eine mysteriöse Person dar, ebenso Morgan Freeman. Über beide Figuren kann man nicht so viel preisgeben, denn sonst verrät man auch zuviel von der Story. Kurylenko hat aber nur einen Gesichtsaufdruck drauf (Drehbuchbedingt), sieht aber gut aus. Freeman kann auch nicht zeigen, was er draufhat, sieht aber durch seine Aufmachung sehr cool aus.

In „Oblivion“ steht ganz klar die Optik und die Musik im Vordergrund. Kosinski beweist wieder einmal, dass er für diese zwei Aspekte zu den besten Regisseuren in ganz Hollywood gehört. Die Aufnahmen der Erde sind hervorragend. Düstere Wüstenlandschaften, zerstörte Stadien, Zerstörung wohin das Auge hinsieht, aber dennoch wunderschön. Allgemein ist der Look ziemlich kühl gehalten, was auch zur Atmosphäre passt. Kosinski hat absichtlich mit kühlen Farben gearbeitet, und das Ergebnis ist klasse. Die Locations sind auch eine Augenweide, die Wahl von Island war wirklich nur folgerichtig und es sieht wirklich toll aus. Der zweite große Pluspunkt ist die Musik, die stark an „Tron Legacy“ oder auch „Inception“ erinnert. Die ruhigen Momente, aber auch die spannungsgeladenen Szenen werden durch die Musikuntermalung toll unterstützt und verbreitet eine Gänsehaut. Die Gadgets und Technologie im Film kommen super rüber. Die Wohung von Vica und Jack ist verdammt cool, auch wenn es zu steril ist. Auch das Flugzeug oder Space Shuttle oder was auch immer ist geil designt. Die Drohnen sind auch überzeugend ausgefallen. Besonders gut zur Geltung kommen diese Aspekte in der Verfolgungsjagd, die sehr packend inszeniert ist und alles erwähnte toll verpackt. Die Action kommt nicht zu kurz, aber der Film ist keine Actionorgie, sondern diese Szenen sind gut platziert. Die Geschichte ist alles andere als anspruchslos und bietet schöne, nette Twists. Etwas störend ist der kitschige Einschnitt im Mittelteil, da lag mir der Fokus zu sehr auf Romantik. Im Großen und Ganzen ist der Film aber hervorragend und ein toller Start in die Blockbustersaison. Wollen wir hoffen, dass Cruises nächster Sci-Fi Film „All You Need Is Kill“ auch so gut ausfällt.
8,5/10

Movies 2013 (16) – The Darkest Hour

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Jahr: 2011
Genre: Sci-Fi
Regie: Chris Gorak
Drehbuch: Jon Spaihts

Worum geht’s?
Moskau – Fünf junge Leute genießen das pulsierende Leben der faszinierenden Metropole, als eine fremde Intelligenz die Menschheit auf außergewöhnliche Weise angreift: Sie reißt die Kontrolle über die Elektrizität an sich und setzt diese als tödliche Waffe ein. Durch die Flucht in den Moskauer Untergrund gelingt es den Freunden zunächst zu überleben. Doch als sie Tage später ihr Versteck verlassen, hat sich die vibrierende Metropole in eine Geisterstadt verwandelt und die Gefahr ist noch nicht gebannt. Der Gruppe bleibt nur eine Chance: Sie müssen andere Überlebende finden, um sich dem Kampf gegen die fremde Macht stellen zu können…

Darsteller:
Emile Hirsch as Sean
Olivia Thirlby as Natalie
Max Minghella as Ben
Rachael Taylor as Anne

Die meisten Teenie-Thriller besitzen immer dieselbe Geschichte. Das Leben ist schön, jeder ist zufrieden und dann nimmt das Leben eine schlimme Wendung, denn Alien landen auf der Erde und machen die Welt unsicher. Manchmal sind es auch Zombies, die die Menschheit zerstören wollen. In „The Darkest Hour“ sorgen unsichtbare Monster für Terror. Das Konzept ist interessant, doch die Umsetzung kann der kreativen Idee nicht gerecht werden, aber für kurzweilige Unterhaltung sorgt der Filme allemal.

Chris Gorak ist nicht der erfahrenste Regisseur, bisher hat er nur einen Film gedreht. Mit seinem zweiten Film liefert er einen anspruchslosen Thriller ab, der aus der Story nicht viel rausholt. Dennoch kann der Film optisch überzeugen, und die Kamera fängt die Atmosphäre Moskaus während der Invasion der künstlichen Intelligenz gut auf. Das Skript von Jon Spaihts ist oberflächlich ausgefallen, es besitzt gar keine Hintergrundinformationen und auch die Charaktere sind austauschbar. Wenigstens sind sie sympathisch und man fiebert mit ihnen mit.

Emile Hirsch und Max Minghella verkörpern Sean und Ben, die geschäftlich in Moskau gelandet sind und ihre neueste Idee vorstellen wollen. Doch das Treffen läuft nicht gut und so wollen die beiden ihre Zeit in Russland genießen. Allerdings landen unsichtbare Kreaturen auf der Erde und die beiden versuchen, ihren Arsch zu retten. Emile Hirsch und Max Minghella bilden ein glaubwürdiges Duo, sind sympathisch und gut gecastet. Die beiden weiblichen Bekanntschaften werden dargestellt von Olivia Thirlby und Rachael Taylor, wobei Olivia Thirlby überzeugender spielt. Beide sehen aber toll aus.

„The Darkest Hour“ bedient wirklich jedes Klischee, alles hat man schon in anderen Invasionsfilmen gesehen. Ein großer Unterschied ist aber hervorzuheben, und das sind die Monster, wenn man sie so nennen darf. Diese sind aber keine Aliens oder Zombies, sondern nicht sichtbare Kreaturen, die für Chaos sorgen. Optisch sind die solide inszeniert, wobei ich mir in dem Fall mehr Effekte gewünscht hätte. Die Probleme, die dabei entstehen, werden auch thematisiert und der Überlebenskampf ist gut dargestellt. Dennoch wären mehr Informationen über diese neue künstliche Intelligenz wünschenswert gewesen. Man erfährt zwar, dass sie die Energie der Erde wollen, mehr aber auch nicht. Was noch stört ist dass man sich nur auf die kreative Idee der Kreaturen verlässt und dem Plot nicht mehr Würze verleigt. Von Anfang bis Ende ist die Story überraschungslos. Wenn die Gruppe aber Gefahr läuft, erwischt zu werden steigt das Tempo und es wird spannend. Moskau ist aber eine tolle Wahl, die Location ist sehr überzeugend und die Sehenswürdigkeiten sehen toll aus. Alles in allem ist „The Darkest Hour“ ein solider Film, der aber aus seiner kreativen Idee nicht alles rausreizt.
6/10