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Movies Reviews 2013 (62) – The Cold Light of Day

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Jahr: 2012
Genre: Thriller
Regie: Mabrouk El Mechri
Drehbuch: Scott Wiper, John Petro

Worum geht’s?
Darauf hat sich die ganze Familie gefreut: Die Shaws sind aus den USA angereist, um einen gemeinsamen Segeltörn vor Spaniens Küste zu unternehmen. Doch was wie ein Traumurlaub beginnt, wird rasch zu einem lebensgefährlichen Alptraum, als Sohn Will nach einem Landausflug auf die gemietete Segelyacht zurückkehrt und statt seiner Familie nur Blutspuren und Indizien für einen Kampf vorfindet. Außer sich vor Sorge bittet Will die örtliche Polizei um Hilfe, aber die scheint in die Vorfälle sogar verwickelt zu sein. Bevor sie auch Will in ihre Gewalt bringen kann, taucht wie aus dem Nichts dessen Vater Martin auf und kommt ihm zur Hilfe. Ganz offensichtlich wurden die restlichen Familienmitglieder von Geheimagenten entführt, die es auf eine Aktentasche abgesehen haben, die sich im Besitz von Martin befindet. Das erfährt Will von einer mysteriösen CIA-Agentin, die sich als Kollegin seines Vaters ausgibt und ihm ihre Hilfe anbietet. Will traut ihr nicht, muss aber feststellen, dass sein Vater nicht nur wie er selbst als Unternehmensberater arbeitet, sondern eine Doppel-Existenz führt, deren zweites Leben eine Tätigkeit für die amerikanische Botschaft und den US-Geheimdienst einschließt. Was hat Martin zu verbergen? Will bleiben weniger als 21 Stunden, um eine Verschwörung aufzudecken, anderenfalls drohen die Entführer mit der Ermordung der Gekidnappten …

Darsteller:
Henry Cavill as Will
Bruce Willis as Martin
Verónica Echegui as Lucia
Sigourney Weaver as Carrack

Henry Cavill ist ein britischer Schauspieler, der zwar bekannt ist, aber nie seinen großen Durchbruch feiern durfte. In der Serie „The Tudors“ fiel er zum ersten Mal einem größeren Publikum auf und auch danach spielte er in semi-großen Filmen wie „Krieg der Götter“ oder auch „The Cold Light of Day“, bevor er letztendlich mit „Man of Steel“ einen Bekanntheitsschub bekam. Zum Glück feierte er seinen Durchbruch, denn sonst hätte vielleicht weiter so einen Mist wie „The Cold Light of Day“ drehen müssen.

Regisseur Mabrouk El Mechri machte mit dem Film „JCVD“ aufmerksam, denn dieser Streifen zeigte, dass in van Damme doch ein einigermaßen guter Schauspieler steckt. Mit einem größeren Budget konnte er auch einige nahmhafte Schauspieler für seinen neuesten Film gewinnen, der aber nicht im Ansatz das einhält, was er eigentlich verspricht. Der Erzählfluss stockt und ist nicht flüssig, außerdem ist die Geschichte alles andere als spannend. Altbackene Ideen, die schon tausendfach in anderen Filmen eingesetzt wurden. Madrid wird aber schön in Szene gesetzt, auch wenn hier auch Potenzial verschwendet wird. Das Drehbuch ist ebenfalls ein Reinfall. Der Plot wirkt zu konstruiert ist und ist unlogisch. Viele Wendungen der Charaktere sind ebenfalls unverständlich und so kommt es oft vor, dass man einfach nur da sitzt und den Kopf schüttelt.

Henry Cavill stellt Will Shaw dar, der seit längerere Zeit wieder einmal mit seiner Familie Zeit verbringt. Dennoch belastet ihn die Arbeit, denn seine Firma ist bankrott. Und so kommt es, dass er die Zeit mit seiner Familie nicht genießen kann. Nach einem Ausflug bemerkt er, dass seine komplette Familie entführt wurde. Will versucht alles, um seine Familie zu finden. Cavill gibt sich viel Mühe, Angst und Entschlossenheit zu demonstrieren, aber seine Darstellung gleitet oft ins Lächerliche ab. Bruce Willis spielt Wills Vater. Sein Charakter braucht keine Beschreibung, außer dass er ein Doppelleben führt. Wills wird hier eindeutig verschwendet, was daran liegt, dass er sehr früh das zeitliche segnet. Verónica Echegui ist die Halbschwester von Will, die ihre Rolle ziemlich gut ausfüllt, dabei hilft auch ihr Aussehen. Sigourney Weaver verkörpert die Böse im Film, Carrack. Weaver ist eine Fehlbestzung und man kauft ihr nie die Rolle der harten Agentin ab.

Filme mit Agenten funktionieren nur, wenn sie clever geschrieben sind. Doch „The Cold Light of Day“ ist nicht unterhaltsam, nervt und besitzt ein schlechtes Drehbuch. Die ganze Geschichte wurde nicht stimmig zusammengesetzt und wirkt zu konstruiert. Was kein Problem wäre, doch das ganze Konstrukt ist wackelig besitzt sehr viele Logiklöcher. Ein weiterer Schwachpunkt des Films ist der frühe Tod von Bruce Willis. Man wirbt mit seinem Gesicht für den Film und dann stirbt er schon nach kurzer Zeit. Cavill + Willis hätten ein tolles Actionduo ergeben können, doch die Autoren konnten das Potenzial wohl nicht erkennen. Der Film leidet ebenfalls an einem Glaubwürdigkeitsmangel. Wenn Carrack auftaucht, um Will das Leben zur Hölle zu machen, kauft man ihr das nicht ab und wirkt schon fast peinlich. Die Actionszenen sind wenigstens solide in Szene gesetzt, doch man hätte aus der Location einfach viel mehr machen müssen. Madrid ist eine tolle Stadt, doch man sieht nur sehr wenig davon. Alles in allem ist „The Cold Light of Day“ ein dämlicher Film, der nur wenig gutes zu bieten hat.
2,5/10

Movies 2013 (43) – The Expendables 2

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Jahr: 2012
Genre: Action
Regie: Simon West
Drehbuch: Richard Wenk, Sylvester Stallone

Worum geht’s?
Barney Ross, Lee Christmas, Yin Yang, Gunnar Jensen, Toll Road und Hale Ceasar sind zurück. Und bekommen diesmal Verstärkung von Billy the Kid und Maggie. Zusammen werden sie von Mr. Church für einen Job angeheuert, der zunächst nach leicht verdientem Geld aussieht. Doch als der Plan schief läuft und einer von ihnen brutal ermordet wird, sinnen die Expendables auf Rache und ziehen, obwohl es eine gefährliche Operation ist, in feindliches Gebiet. Getrieben vom Drang nach Vergeltung zieht die Truppe eine Schneise der Verwüstung nach sich und schafft es in letzter Sekunde eine unerwartete Bedrohung unschädlich zu machen – sechs Pfund gefährliches Plutonium, genug um das Kräfteverhältnis in der Welt zu verändern. Aber all das ist nichts gegen ihren Plan, die Gerechtigkeit am Mord ihres Bruders siegen zu lassen…

Darsteller:
Sylvester Stallone as Barney Ross
Jason Statham as Lee Christmas
Jet Li as Yin Yang
Terry Crews as Hale Caesar
Dolph Lundgren as Gunner Jensen
Jean-Claude Van Damme as Vilain
Bruce Willis as Church
Arnold Schwarzenegger as Trench
Liam Hemsworth as Billy The Kid

Schon der erste Teil konnte das Actionherz begeistern und den Wunsch vieler Fans des Actiongenres erfüllen. Alle Actionhelden in einem Film, sowas kommt nicht alle Tage. Kein Wunder, dass schon vor dem großen Erfolg ein Sequel geplant war. Sly hat sich dafür weitere Verstärkugn geholt. Van Damme und Hemsworth (Nicht Thor) sind dazugekommen, ebenso haben Arnie und Willis etwas mehr Screen Time in diesem Film. Das Ergebnis ist wieder explosiv ausgefallen, aber der Vorgänger war noch besser.

Der Regisseur Simon West („Con Air“) fühlt sich im Actiongenre pudelwohl. Nach seinem letzten Actionfilm „The Mechanic“, auch mit Jason Statham, hat er sich wohl seinem bisher größten Film gewidmet, und die Aufgabe meistert er mit Bravour. Die Action ist knackig und mit viel Tempo inszeniert. Teilweise sind die Actionsequenzen spektakulär ausgefallen. Er schafft es auch, die schwache Story so gut es geht auszureizen. Das Drehbuch bietet diesmal etwas mehr Dramatik, ebenso ist auch der Humor durchgehend präsent. Außerdem besitzt jeder Charakter wieder seine Momente, wie auch im Vorgänger. Doch der Plot geht etwas zu schnell voran, man hätte ein paar Elemente einbauen können, um die Laufzeit zu verlängern.

Die Söldnergruppe um Barney ist wieder vereint, und diesmal ist ihre Mission schwieriger: Bei einem Job, der eigentlich ohne Komplikationen ablaufen sollte, stirbt ihr jüngster Mitglied, Billy the Kid. Nun versuchen die Expendables, Rache an Vilain zu nehmen, der Billy auf dem Gewissen hat. Die Welt wird nebenbei auch noch gerettet. Das Ensemble ist spielfreudiger denn je und leistet hervorragende Arbeit. Die Interaktionen von Statham und Stallone gehören zu den besten Momenten des Films, und auch die anderen Charaktere können glänzen. Die Späße auf Kosten von Dolph Lundgren kommen immer an, ebenso die herrlichen selbstironischen Auftritte von Chuck Norris und Arnold Schwarzenegger. Liam Hemsworth in diesem Actioner konnte ich mir eigentlich nicht richtig vorstellen, liefert aber einen tollen Job ab.

„The Expendables 2“ ist wieder Actionkino auf allerhöchstem Actionniveau. Alle Oldies sind in Topform und man erkennt sofort die Spielfreudigkeit der Darsteller. Jeder Einzelne hat seine Momente. Sei es Terry Crews, der in einem alten Restaurant, den die Expendables als Versteck benutzen, einen Oneliner nach dem anderen raushaut, oder Jet Li, der eine grandiose Anfangssequenz besitzt und seine Kampfkünste zur Schau stellen kann. Leider bleiben sie nur Nebenfiguren und überlassen den wirklichen Actionlegenden die Bühne, was schade ist. In dem Nachfolger steht der Humor ganz groß auf der Tagesordnung. Es gibt mehr knackige Sprüche zur Folge viel mehr witzigere Szenen. Die Anspielungen auf „Die Hard“ oder „Terminator“ sind ebenfalls lustig, auch wenn sie etwas aufgezwungen wirken. Die Geschichte um die großen Actionsszenen ist simpel gestrickt, erfüllt aber seinen Zweck. Das Highlight ist natürlich die großartige Action. Brutal, kompromisslos, einfach, so kann man die Actionszenen beschreiben. Die One-on-One Fights sind dabei die besten Aspekte des Films, es macht einfach Spaß wenn zwei alte Haudegen wie Stallone und van Damme gegeneinander kämpfen. Schwachpunkt ist aber der Schluss, der viel zu schnell kommt. Aber alles in allem ist „The Expendables 2“ ein super Actioner. Bleibt zu hoffen, dass Teil 3 storytechnisch mehr zu bieten hat.
8/10

Movies 2013 (30) – G.I. Joe: Die Abrechnung

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Jahr: 2013
Genre: Action
Regie: Jon M. Chu
Drehbuch: Rhett Reese, Paul Wernick

Worum geht’s?
Das G.I. JOE Team ist zurück und setzt zu seiner zweiten, actiongeladenen Mission an! Unter neuer Führung durch den legendären Roadblock sind die Elite-Spezialisten um Captain Duke nicht nur der feindlichen Organisation Cobra weiter auf der Spur, sie müssen sich plötzlich mit einer ganz neuen Bedrohung auseinandersetzen: Die eigene Regierung wurde von Cobras Anführer Zartan, der sich mit Storm Shadow und Firefly starke Unterstützung gesichert hat, infiltriert und startet nun eine erbarmungslose Jagd auf die Elitetruppe. Vom Weißen Haus weht das Banner des Bösen und einzig Roadblock und Captain Duke sind übrig geblieben, um den zerstörerischen Machenschaften des übermächtigsten Gegners, den sie je hatten, ein Ende zu setzen. Mit der knallharten Unterstützung einer Legende stellt sich die Elite-Einheit dem Kampf um die Zukunft der Menschheit: General Joe Colton eröffnet die gnadenlose Jagd auf den Feind… und der Tag der Abrechnung naht!

Darsteller:
Dwayne Johnson as Roadblock
Channing Tatum as Duke
Adrianne Palicki as Jaye
Ray Park as Snake Eyes
Ray Stevenson as Firefly
Bruce Willis as General Joe Colton

2009 kam der erste Film zur Spielzeugserie von Hasbro raus, der knapp über 300 Millionen Dollar einnahm. Bei dem Erfolg war das Sequel nur eine Frage der Zeit. Für den zweiten Teil konnte man namhafte Darsteller wie Dwayne The Rock Johnson und Bruce Willis verpflichten, dafür mussten einige Darsteller aus dem ersten Film ihren Platz räumen. Der Kinostart war eigentlich für den Sommer 2012 geplant, doch der wurde verschoben, weil man den Film noch in 3D Konvertieren wollte. Doch das war nicht der einzige Grund, es wurden noch mehr Szenen zwischen Tatum und Johnson gedreht. Das Ergebnis wird alle Actionfans begeistern, doch man bekommt das Gefühl nicht los das hier mehr drin gewesen wäre.

Jon M. Chu, der bisher belanglose Filme wie „Justin Bieber: Never Say Never“ oder „Step Up“ drehte, wird mit diesem Film sicherlich die Aufmerksamkeit einiger Studiobosse wecken. Er bewegt sich weg von dem Stil, der im ersten Teil vorherrschte und verzichtet auf den Trash und die futuristischen Waffen. Natürlich gibt es hier und da ein Gadget, das an den ersten Teil erinnert, doch diese sind immer ziemlich cool. Außerdem sind die Actionsequenzen klasse inszeniert und geschnitten. Das Tempo stimmt auch für die meiste Zeit. Das Drehbuch von Rhett Reese und Paul Wernick ist wohl der größte Schwachpunkt in dem Sequel. Bei solchen Filmen versucht nicht auf die Story zu achten, denn diese sind meistens an Anspruchslosigkeit nicht zu überbieten. Aber Reese und Wernick erreichen ein neues Level. Der Plot an sich ist erstmal bescheuert, und fast alle Wendungen sind hirnrissig. Ich würde gerne wissen was die beiden beim Schreiben geraucht haben.

Die Darsteller erfüllen ihren Job ziemlich gut. Channing Tatum ist zwar nicht so oft zu sehen, überzeugt aber in jeder Szene mit seiner Präsenz. Mit Dwayne Johnson besitzt er auch eine tolle Chemie, leider stirbt Tatum ziemlich früh. The Rock wiederum verleiht dem Film die nötige Brutalität, Männlichkeit gepaart mit seinem üblichen Charisma. Er wertet jedes Franchise auf, wie auch dieses hier. Außerdem hat er den coolsten Namen im gesamten Film. Adrianne Palicki als Lady Jaye ist hervorragend, ich habe mich während dem Film in sie verliebt. Sie sieht heiß aus, kann gut mit Waffen umgehen und überzeugt als toughe Frau. D.J. Corona bleibt dagegen blass. Ray Stevenson wurde gut gecastet, denn er hat die Physis und Statur um gegen einen The Rock zu bestehen. Byung-hun Lee stellt wieder Storm Shadow dar, dessen Figur dem Film Dramatik verleiht. Bruce Willis sorgt mit seiner Figur für den Humor.

Eins schon vorab: Das Sequel ist besser als sein Vorgänger, weil er sich von dem Stil des ersten Films distanziert. Im ersten Teil gab es einfach viel zu viele Gadgets und Charaktere, der Film war ein großes Chaos. Auch in „G.I. Joe 2: Die Abrechnung“ gibt es viele neue Figuren, aber alles wirkt geordneter. Zwar ist das Drehbuch mies, aber eins muss man dem Skript lassen: Jede Figur hat seine eigenen Momente. Solche Filme schaut man sich nur wegen den Actionszenen an, und die sind spektakuär. Das 3D ist jetzt nicht das beste, aber manchmal bekam man einen Schock und vor allem in der Bergszene mit den an den Seilen hängenden Ninjas kommt das 3D perfekt zur Geltung. Das Tempo ist stets hoch und die Actionszenen, die aus Schwertduellen, Nahkämpfen und Kabuum bestehen, wissen zu überzeugen. Doch die Tatsache, dass man Tatum so früh tötet, stört gewaltig. Mit ihm und The Rock hätte man über die gesamte Laufzeit ein tolles Duo mit einer super Chemie gehabt, dafür hätte ich sogar auf einen Bruce Willis verzichten können. Doch im Großen und Ganzen überzeugt das Sequel, aber da wäre mehr drin gewesen.
7,5/10

Movies 2013 (29) – Catch .44

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Jahr: 2012
Genre: Action
Regie: Aaron Harvey
Drehbuch: Aaron Harvey

Worum geht’s?
Tes, Dawn und Kara sind drei junge Frauen, die sich in Las Vegas mehr schlecht als recht durchschlagen. Als Tes einen geheimnisvollen Fremden namens Mel kennenlernt und er ihnen ein besseres Leben durch Verbrechen verspricht, nehmen sie sein Angebot zur Zusammenarbeit zunächst begeistert an, müssen dann aber feststellen, dass sie sich damit auf eine lebensgefährliche Sache eingelassen haben.

Darsteller:
Bruce Willis as Mel
Forest Whitaker as Ronny
Malin Akerman as Tes
Nikki Reed as Kara
Deborah Ann Woll as Dawn

Eine hochkarätige Besetzung verspricht oft gute Unterhaltung. Aaron Harvey konnte für seinen Krimi Schauspieler aus der A-Liga gewinnen, da hätten wir ein Bruce Willis oder einen Forest Whitaker. Doch manchmal trügt auch der Cast. Willis gibt sich schon seit längerem für Mist her, und auch Whitaker hat den einen oder anderen Fehlgriff. Beide werden sicher nicht stolz auf „Catch .44“ sein, denn was anfangs noch vielversprechen aussah, entwickelt sich zu eine Desaster.

Aaron Harvey ist in Hollywood bisher ein unbeschriebenes Blatt, der vor diesem Streifen nur einen kleinen Horrorfilm inszeniert hat. Mit „Catch .44“ hätte er die Chance gehabt, die Hollywoodproduzenten auf ihn aufmerksam zu machen, doch die vergibt er. Optisch sieht der Streifen super aus. Harvey zeigt sich experimentierfreudig und teilweise sind die Aufnahmen unkonventionell, sehen aber klasse aus. Doch die Inszenierung wirkt unrund, die Geschichte ist nicht stimmig inszeniert. Doch der größte und negativste Aspekt ist das Drehbuch, auch von Harvey. Der Plot ist einfach nur schlecht, der niemals die 90 Minuten füllen kann. Dünne Handlung, schlechte Dialoge, komische Charaktere – schade um die Darsteller.

Malin Akerman, Nikki Reed und Deborah Ann Woll verkörpern die drei Busenfreundinnen Tes, Kara und Dawn, die für den Gangsterboss Mel arbeiten. Sie bekommen immer wieder kleinere Jobs von ihm, und so halten sie sich über die Runden. Ihr nächster Auftrag scheint auch ein leichter Job zu werden, doch es kommt alles ander. Die drei weiblichen Schauspielerinnen haben zwar eine gute Harmonie miteinander, doch ihre Wege trennen sich schnell, nur Akerman hält den Marathon durch. Sie spielt endlich mal in keiner Komödie, und kann somit etwas von ihrem Talent zeigen. Forest Whitaker spielt den mysteriösen Ronny, und ist neben Akerman der einzige, schauspielerische Lichtblick. Bruce Willis holt seinen Scheck mit einer für ihn typischen Rolle ab, kann dabei für die einzigen freiwilligen Lacher sorgen. Leider ist er nicht oft zu sehen.

Der Film erinnert teilweise an „Pulp Fiction“, oder er versucht zumindest, in seine Fußstapfen zu treten. Schaffen tut er es aber nicht, dafür reicht alleine die Geschichte nicht und die Charaktere sind auch ziemlich mau geschrieben. Der Beginn ist vielversprechend, und durch geschickt eingesetzte Rückblenden wird das Interesse vom Zuschauer geweckt. Aber nach einiger Zeit nerven die Flashbacks und der Blick auf den Gewaltausbruch im Lokal. Die Story drückt auf die Bremse und kommt nicht voran. Zudem weiß man auch nicht, was das Ziel der Geschichte ist, und die Aufklärung am Ende ist ernüchternd. Die Charaktere sind nicht gut geschrieben und man fiebert nicht mit ihnen mit. Der Krimi hätte definitiv eine längere Laufzeit gebraucht, damit sich die Figuren entfalten können. Die überraschenderweise brutale Gewalt passt auch nicht so recht zum Film, da hat „Drive“ das viel besser hinbekommen. Was bleibt ist ein enttäuschender Streifen, der unter seinen Möglichkeiten bleibt. Wenigstens haben die Darsteller ihr Geld bekommen.
3,5/10

Movies 2012 (121) – Looper

Jahr: 2012
Genre: Thriller
Regie: Rian Johnson
Drehbuch: Rian Johnson

Worum geht’s?
Man nennt sie Loopers. Sie sind die gut bezahlten Auftragskiller einer verbrecherischen Organisation in der Zukunft, in der Zeitreisen zwar möglich, aber illegal sind. Das Syndikat nutzt die Technologie und beseitigt seine Opfer, in dem es sie dreißig Jahre zurück in die Vergangenheit schickt, wo ein Looper wartet und die Zielperson erschießt. Die Morde sind ebenso kaltblütig wie perfekt. Joe (Joseph Gordon-Levitt) ist so ein Looper und er ist einer der Besten im Geschäft. Für ihn gibt es keine Regeln, außer einer: Er darf nicht versagen. Joe erledigt seine Jobs zuverlässig, bis er eines Tages einem neuen Opfer gegenübersteht: seinem dreißig Jahre älteren Ich (Bruce Willis). Joe zögert einen kurzen Augenblick. Zu lang! Es beginnt eine Jagd auf Leben und Tod…

Darsteller:
Joseph Gordon-Levitt as Joe
Bruce Willis as Old Joe
Emily Blunt as Sara
Jeff Daniels as Abe
Piper Perabo as Suzie
Paul Dano as Seth

Die letzten Filme von Bruce Willis fielen alle ziemlich unterschiedlich aus. Manche sind sehr unterhaltsam ausgefallen (Moonrise Kingdom), andere wiederum ein kompletter Reinfalll (The Cold Light of Day). Sein neuester Streifen „Looper“ kann mit einer grandiosen Besetzung punkten, und auch die Storyumsetzung ist überzeugend. Doch der Thriller besitzt Schwächen und man bekommt das Gefühl, das hier mehr drin gewesen wäre.

„Looper“ ist Rian Johnsons erster großer Big Budget-Movie, davor hat er zwei kleinere Filme gedreht, die bei den Kritikern sehr gut ankamen, vor allem sein Debütfilm „Brick“. Sein dritter Film ist dabei alles andere als konventionell, was auch an der ausgefallenen Geschichte, die Johnson auch selber erfunden hat. Die Story ist anspruchsvoll und weiß die Zuschauer zu fesseln, vor allem die Jagd auf den jungen Joe ist spannend gestaltet. Optisch ist der Thriller auch klasse, mit vielen tollen Aufnahmen.

Joseph Gordon-Levitt ist Joe, ein Looper. Loopers sind die Auftragskiller der Zukunft und benutzen dafür Zeitreisen, was eigentlich illegal ist. Als Joes neues Ziel sich als er selbst herausstellt, kann er nicht abdrücken, und so beginnt ein wildes Abenteuer, bei dem nichts sicher ist. Levitt war schon immer ein toller Schauspieler, hier zeigt er, dass er auch mal ernst und badass sein kann. Mit dem zusätzlichen Make-Up wirkt er noch bedrohlicher. Der ältere Joe wird von Bruce Willis dargestellt, der spielt genau die Rolle die er eigentlich immer spielt, und ist wie immer überzeugend. Emily Blunt verkörpert Sara, die Mutter von einem merkwürdigen Kind. Sie nimmt Joe zu sich auf und schon bald kommen sie sich näher. Emily Blunt erfüllt ihren Job zufriedenstellend und überzeugt als fürsorgliche Mutter.

„Looper“ gehört zu den interessantesten Filmen des Jahres 2012. Der Thriller ist dabei alles andere als Mainstream, sondern schlägt selber neue Wege ein. Das Zeitreiseelement wird hier dabei clever in die Geschichte integriert, die ohnenhin originell und spannungsbeladen ist. Die Welt der Looper wird nur ganz kurz und nicht ausführlich erklärt, der Zuschauer kann dabei seine eigene Vision bilden. Zentrales Thema des Films ist das Duell zwischen Joe und Old Joe, dabei können die Actionszenen überzeugen und es kommt nur ganz selten Langeweile auf. Die Lovestory wirkt alles andere als deplatziert, sondern wurde harmonisch in die Geschichte eingebaut und gibt dem Film etwas menschliches, was der harten Story guttut. Auch die Optik im Film ist stilsicher und klasse. Hier und da gibt es Twists, aber der große Schwachpunkt im Film ist das Ende. Der Thriller stellt viele Fragen, beantwortet sie aber nicht. Auch nach dem großen Showdown am Ende drücken sich die Verantwortlichen vor Antworten. Das hätte Johnson viel besser machen können. Insgesamt gesehen ist „Looper“ aber ein toller Film, mit einer starken Besetzung und überzeugenden Story.
7,5/10