Schlagwort-Archive: Tory Mussett

Movies 2014 (50) – Die Todeskandidaten

die-todeskandidaten-1

Jahr: 2007
Genre: Action
Regie: Scott Wiper
Drehbuch: Scott Wiper, Rob Hedden

Worum geht’s?
In einem südamerikanischen Gefängnis wartet Joe Conrad auf die Todesstrafe als er unerwartet von einem Fernsehproduzenten freigekauft und auf eine einsame Insel geschafft wird, wo er gegen neun andere verurteilte Killer antreten muss. Nur der beste Kämpfer, sprich derjenige Todeskandidat, der es schafft, alle anderen zu töten, kann danach als freier Mann in sein altes Leben zurückkehren. Seinem brutalen Mitstreiter McStarley werden bei diesem Wettkampf um Leben und Tod die besten Chancen eingeräumt. Dabei möchte Joe nur eines: so schnell wie möglich zu seiner Familie zurückkehren. Doch zuvor muss er nicht nur gegen die anderen Todeskandidaten antreten, sondern auch die Organisatoren des menschenunwürdigen Spektakels, das per Live-Stream weltweit online mitverfolgt werden kann, zur Strecke bringen.

Darsteller:
Steve Austin as Conrad
Vinnie Jones as McStarley
Robert Mammone as Breckel
Tory Mussett as Julie
Manu Bennett as Paco

Viele Wrestler versuchen sich als Schauspieler, aber nur wenige schaffen den endgültigen Durchbruch auf der großen Leinwand. Dwayne „The Rock“ Johnson, früher ein Elite-Wrestler, gehört nun zu den erfolgreichsten Schauspielern unserer Zeit. Studios reißen sich um ihn, seine Filme haben im letzten Jahr knapp 1 Milliarden Dollar eingespielt. All dieser Erfolg ist auch verdient, denn mit seinem Charisma und Talent schafft er es mit jedem Film, die Zuschauer zu begeistern. Andere Wrestler versuchen seinem Beispiel zu folgen, doch es gelingt ihnen nicht ganz. Stone Cold Steve Austin hat auch einige Filme gedreht, konnte aber nie die Popularität eines The Rock erreichen, das gleiche gilt auch für John Cena. Austin’s „Die Todeskandidaten“ ist ein durchschnittlicher Actionfilm, der aber mit etwas mehr Fokus hätte besser sein können.

Regisseur Scott Wiper, der mit B/C-Actionfilmen schon Erfahrungen gemacht hat, liefert einen Film ab, der nicht ganz so stark ist wie „Death Race“, der ein ähnliches Konzept besaß. Die Actionsequenzen sind gar nicht mal so schlecht choreografiert, die Shaky Cam ruiniert aber die meisten Szenen. Bei manchen Filmen ist diese Art von Inszenierung passend und trägt zur Atmosphäre bei, aber oft ist es auch einfach nur unnötig und stört das Filmerlebnis. Wiper, der auch am Drehbuch schrieb, beschäftigt sich etwas mit der unmoralischen Sendung, doch hier wurde das Potenzial verschenkt, auch etwas Sozialkritik zu üben. Aber das ist zu viel verlangt von einem Film solcher Klasse. Die Dialoge sind teilweise ziemlich witzig und das eher unfreiwillig.

Steve Austin spielt Conrad, der eigentlich zum Tode verurteilt wurde, von dem Filmproduzenten Breckel aber freigekauft wird, damit er in seiner Reality Show mitmachen kann. Er muss gegen neun andere Ex-Häftlinge antreten, einer gefährlicher als der andere. Der letzte Kandidat, der überlebt, ist ein freier Mann. Austin macht seinen Job als wortkargen, gefährlichen Mann, der tief im Innern ein guter Mensch ist, ganz gut und überzeugt auch in den Kampfszenen (Kein Wunder). Man hätte ihm ruhig mehr Actionszenen geben können. Breckel wird von Robert Mammone verkörpert, dem keine Gewalttat zu schlimm ist. Für ihn zählt nur die Zuschauerzahl. Mammone macht als skrupelloser Fernsehproduzent eine ziemlich gute Figur, ohne es zu übertreiben. Manu Bennett, den die meisten als Deathstroke aus „Arrow“ kennen, mimt ebenfalls einen Häftling, kann aber sein Talent zur Schau stellen, weil seine Rolle limitiert ist. Vinnie Jones ist in seiner Paraderolle als schmieriger Mann wie immer super, der Mann kann nichts besser spielen.

„Die Todeskandidaten“ ist kein Totalausfall und bietet durchschnittliche Actionunterhaltung, kann man sich also ansehen, wenn nichts anderes läuft. Die Prämisse ist nicht originell, aber ich bin ein Sucker für solche „Nur einer wird überleben“-Konzepte, denn diese bieten meistens gute, kompromisslose Action. Dieser Film hat die Grundidee genommen, etwas verändert und eine Online-Reality Show daraus gemacht. Der Streifen besitzt große Ähnlichkeiten mit dem populären japanischen Film „Battle Royale“, doch da ich diesen Film nicht gesehen habe, kann ich die Unterschiede nicht ausmachen. Dieser Film besitzt für meinen Geschmack viel zu wenig Action, was schade ist, denn wenn die Protagonisten sich mal gegenseitig verkloppen, ist das recht sehenswert und für das Budget ganz ordentlich. Es hilft auch ungemein, dass man Schauspieler gecastet hat, die wissen, wie man kämpft, angefangen mit Steve Austin, der seine Wrestlingtalente zur Schau stellen kann. Vielleicht ist das etwas zu viel verlangt von einem Film dieser Klasse, aber ich hätte gerne eine intensivere Auseinandersetzung mit dem kritischen Konzept gesehen, dass die Fernsehsendung darstellt. Es gab einige Zweifel der Charaktere, aber diese wurden nicht weiter ausgeführt. Insgesamt gesehen ist der Film nur Durchschnitt, der hätte mehr Action vertragen können.
5,5/10