Jahr: 2008
Genre: Thriller
Regie: Jon Avnet
Drehbuch: Russell Gewirtz
Worum geht’s?
Obwohl ein Serienkiller eine blutige Spur durch New York City zieht, hegen die beiden ermittelnden Polizisten Turk und Rooster gewisse Sympathien für den Täter. Bei den Opfern handelt es sich ausschließlich um Verbrecher, die durch Gesetzeslücken oder aus Mangel an Beweisen ungestraft davonkamen. Turk und Rooster vermuten, dass der Mörder aus den eigenen Reihen stammt, doch je weiter die Ermittlungen voranschreiten, desto enger schließt sich der Verdächtigenkreis um sie selbst.
Darsteller:
Robert De Niro as Turk
Al Pacino as Rooster
Carla Gugino as Karen Corelli
50 Cent as Spider
John Leguizamo as Det. Simon Perez
Donnie Wahlberg as Det. Ted Riley
Man könnte meinen, dass Robert De Niro und Al Pacino, zwei der größten Schauspieler aller Zeiten, schon in mehreren Filmen gemeinsam zu sehen waren. Doch dieser Gedanke ist alles andere als richtig. Obwohl beide schon gefühlte 100 Jahre in dem Business sind, waren sie nur in zwei Filmen gemeinsam zu sehen: In „Der Pate – Teil II“ hatten sie keine Szenen miteinander und in „Heat“ waren sie zusammen nur in zwei Szenen zu sehen. Zeit also für einen Film, in dem wir beide Altmeister regelmäßig zusammen zu sehen bekommen. „Righteous Kill“ besitzt zwar genau das richtige Thema für die beiden, doch es hapert am Drehbuch und was bleibt ist nur ein solider Cop-Film.
Jon Avnet konnte als Regisseur nie seinen großen Durchbruch schaffen, kleinere Filme mit relativ großen Stars sind sein Milieu. Auf seinen ersten großen, erfolgreichen Film muss er noch warten, denn „Righteous Kill“ floppte an den Kinokassen trotz zwei großen Altstars. Avent ist aber nicht schuld an dem Flop, denn die Inszenierung, ist zwar konventionell, aber rundum solide, ebenso macht er mit interessanten Aufnahmen auf sich aufmerksam. Etwas mehr Tempo hätte der Film vertragen können, denn der Zuschauer wird oft in einen Winterschlaf versetzt. Autor Russell Gewirtz hat schon damals bei „Inside Man“ ein cleveres Skript abgeliefert, hier kann er nicht an diese Leistung anknüpfen. Den Twist erkennt man ziemlich früh und das nimmt der Story die Luft raus. Der Rest ist zwar alles okay, aber wenn der Zuschauer weiß, wie der Film enden wird, dann ist es schwer, aufmerksam zu bleiben. Die Dialoge sind oft ziemlich schlecht, einige Momente sind auch überhaupt nicht nachvollziehbar.
Thomas Cowan und David Fisk arbeiten schon seit mehreren Jahren beim NYPD und sind loyale Partner. Hat der eine Dreck am Stecken, wird er von dem anderen unterstützt. Bevor sie in den Ruhestand gehen, wollen sie einen Serienkiller schnappen, der immer ein Gedicht am Tatort hinterlässt. Robert DeNiro und Al Pacino hatten sichtlich Spaß am Set, das sieht man auch am während man den Film anschaut. Sie spielen gut und bilden ein überzeugendes Duo. Ist nur schade, dass man die beiden nicht schon früher in ein Thriller gesteckt hat. Ich finde DeNiro einen Ticken besser als Pacino, aber das ist Ansichtssache. Carla Gugino ist Tatortfotografin und bleibt anfangs blass, kann aber im Laufe des Films ihre Stärken aufspielen, ganz einfach weil ihre Rolle mehr hergibt. 50 Cent stellt den Drogenhändler Spider dar. Ich mag zwar seine Musik sehr, aber als Schauspieler hat mich 50 Cent noch nie richtig überzeugt und dieser Film bildet da keine Ausnahme. John Leguizamo und Donnie Wahlberg bekommen nicht so viele starke Szenen, um einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen. Sie sind zwar wichtig für die Story, aber nicht für den Zuschauer.
Da konnte man Al Pacino und Robert De Niro wieder für einen gemeinsamen Film gewinnen und dann entpuppt er sich als Durchschnitt. Das liegt keinesfalls an den beiden, denn sie spielen wirklich sehr gut und harmonieren auch prächtig miteinander, man kauft die beiden als jahrelange Partner sofort ab. Aber sonst ist der Rest nur wenig bis gar nicht überzeugend. Da wäre das schwache Drehbuch, das überhaupt keine Spannung erzeugt. Der Drehbuchautor muss sich wohl gedacht haben, dass seine gewählte Erzähltechnik spannend ist, dem war aber nicht so. Dem klugen Zuschauer ist von vornherein klar, dass nicht Turk die Morde begangen hat, sondern Rooster oder ein anderer Cop, sonst wäre der Film zu offensichtlich (ist er auch so). Die Geschichte an sich bietet auch nichts neues, man hat alles schon einmal irgendwo anders – besser umgesetzt – gesehen. Die Dialoge sind teilweise auch ziemlich schrottig. Der Film ist aber kein kompletter Reinfall, sondern bietet nur einen durchschnittlichen Fall. Das Zusammenspiel zwischen Pacino und De Niro kann einige Schwächen kaschieren und man muss den Film loben, denn er hat versucht, etwas frisches auszuprobieren, was aber nicht ganz gelungen ist.
5/10