Jahr: 2013
Genre: Action
Regie: Luc Besson
Drehbuch: Luc Besson
Worum geht’s?
Er war einer der mächtigsten Männer der USA: Fred, einst gefürchteter Pate in New York, hat durch seine Aussagen eine ganze Reihe einflussreicher Mafiosi hinter Gitter gebracht. Nun lebt er mit seiner Frau Maggi und den beiden Kindern Belle und Warren im Zeugenschutzprogramm in der Normandie – unter dem wachsamen Auge des knallharten FBI-Agenten Stansfield. Ziel ist es, sich unauffällig zu verhalten und unter allen Umständen unter dem Radar zu bleiben – nicht so einfach, denn Freds aufbrausendes Temperament geht gerne mit ihm durch. Und dann noch diese Franzosen – wie kann man da Ruhe bewahren?! Der Kulturschock sitzt tief. Und so ist es nur eine Frage der Zeit, dass die Mafia die Fährte der Familie wieder aufnimmt und gleich mehrere Killer in das beschauliche Dörfchen schickt. Jedoch haben die nicht mit der Entschlossenheit dieser Familie gerechnet…
Darsteller:
Robert De Niro as Fred Blake/Giovanni Manzoni
Michelle Pfeiffer as Maggie Blake
Dianna Agron as Belle Blake
John D’Leo as Warren Blake
Tommy Lee Jones as Robert Stansfield
Robert De Niro gehört zu den besten Schauspielern aller Zeiten. Wer anderer Meinung ist, sollte sich „Taxi Driver“, „Wie ein wilder Stier“ und all die Gangsterfilme anschauen, in denen er mitgewirkt hat. Um seine fantastischen Leistungen aufzuzählen, habe ich gerade keine Zeit, vielleicht kann ich das mal wann anders machen. Tatsache ist aber auch, dass seine Karriere in den letzten Jahren etwas den Bach runtergegangen ist. Nicht weil er ein schlechter Schauspieler ist, sondern seine Rollenauswahl war nur mittelmäßig, wie auch so oft seine Filme. „Malavita“ ist da ein gutes Beispiel.
Es scheint so, als ob der französische Regisseur Luc Besson seine besten Jahre hinter sich gebracht hat. In den 90ern brachte er seine zwei besten Filme mit „Léon – Der Profi“ und „Das fünfte Element“ raus, aber seitdem kamen nur durchschnittliche bis schwache Werke von ihm. „The Family“ gesellt sich zu dieser Gruppe. Der Film sieht wunderschön aus und liefert tolle Aufnahmen ab, aber sonst entsteht nur wenig Spannung, das liegt auch an dem niedrigen Tempo. Der Film fühlt sich fast so an wie eine Dokumentation über eine Familie, die in einem Zeugenschutzprogramm ist. Besson hat auch am Skript mitgeschrieben und eine Geschichte zusammengebracht, die wenig originell ist und auch sonst in anderen Filmen schon viel besser umgesetzt wurde.
Robert De Niro ist Giovanni Manzoni, ein ehemaliger Mafioso in New York, der seine ganze Freunde verpfiffen hat und nun mit seiner Familie im Zeugenschutzprogramm ist und in Frankreich lebt. Doch seine alten Feinde suchen immer noch nach ihn und die Spur wird langsam wärmer. De Niro spielt mit angehaltener Handbremse und es scheint so, als ob er seinen Urlaub wirklich genossen hat, denn die Rolle ist nicht gerade anspruchsvoll. Was schade ist, denn die Rückkehr von De Niro zum Gangstergenre habe ich mir besser vorgestellt. Michelle Pfeiffer verkörpert seine Frau Maggie Blake und sieht für ihr Alter einfach super aus. Sie bringt etwas Elan in den trägen Film und gehört zu den Lichtblicken. Die Kinder der beiden werden von Dianna Agron und John D’Leo. Dianna Agron ist souverän wie auch sonst immer, wird hier aber etwas verbraucht. D’Leo ist eine positive Überraschung und trägt hier die Bürde, die Lacher zu liefern und dies gelingt ihm auch. Tommy Lee Jones gibt den grimmigen Polizisten – also das, was er am besten kann.
von „Malavita“ habe ich mir nicht viel versprochen, trotz sehenswerter Besetzung und Luc Besson, den ich sehr schätze. Nachdem der Film zu Ende war, bleibt man einfach unbeeindruckt sitzen. Im Grunde erzählt der Film die Geschichte von einer Familie, die ein neues Leben beginnt. Aber so richtig interessant wird der Streifen nie, es gleicht fast einer langweiligen Dokumentation. Man sieht, wie sich die Familienmitglieder abmühen, sich der neuen Gesellschaft anzupassen. Doch es spricht gegen den Film, wenn die Subplots der Kinder interessanter sind als die der Eltern. Man wünscht sich regelrecht, dass der gerissene Warren mehr Screen Time bekommt. Das gleiche gilt auch für Belle, die schön Ärsche versohlen kann, davon der Zuschauer aber nicht viel zu sehen bekommt. Der Film wollte anscheinend die Magie wieder erwecken, die De Niro in seinen alten, überragenden Gangsterfilmen von Altmeister Scorsese versprüht hat, doch dies gelingt ihm nicht. Eine Anspielung auf „Casino“ war super, und das hat man allein an De Niro’s Gesichtsausdruck bemerkt, als man über den Film gesprochen hat. Tief im Inneren vermisst er sicherlich diese Zeit, wo er noch ein großer Star war und sich nicht auf solche Filme wie „Malavita“ einlassen musste. Das klingt alles negativ, aber es gab auch gelungene Aspekte. Der Film sieht wunderschön aus und bietet einige tolle Aufnahmen von Frankreich. Der trockene Humor kommt auch oft zum Vorschein und ist gut. Dennoch bekommt man das Gefühl nicht los, dass mit einem etwas ernsteren Ton der Film besser gewesen wäre. Alles in allem ist „Malavita“ nur Durchschnitt mit einem Genremix, der nicht so recht funktionieren will.
5/10