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Movies 2014 (46) – The Family – Malavita

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Jahr: 2013
Genre: Action
Regie: Luc Besson
Drehbuch: Luc Besson

Worum geht’s?
Er war einer der mächtigsten Männer der USA: Fred, einst gefürchteter Pate in New York, hat durch seine Aussagen eine ganze Reihe einflussreicher Mafiosi hinter Gitter gebracht. Nun lebt er mit seiner Frau Maggi und den beiden Kindern Belle und Warren im Zeugenschutzprogramm in der Normandie – unter dem wachsamen Auge des knallharten FBI-Agenten Stansfield. Ziel ist es, sich unauffällig zu verhalten und unter allen Umständen unter dem Radar zu bleiben – nicht so einfach, denn Freds aufbrausendes Temperament geht gerne mit ihm durch. Und dann noch diese Franzosen – wie kann man da Ruhe bewahren?! Der Kulturschock sitzt tief. Und so ist es nur eine Frage der Zeit, dass die Mafia die Fährte der Familie wieder aufnimmt und gleich mehrere Killer in das beschauliche Dörfchen schickt. Jedoch haben die nicht mit der Entschlossenheit dieser Familie gerechnet…

Darsteller:
Robert De Niro as Fred Blake/Giovanni Manzoni
Michelle Pfeiffer as Maggie Blake
Dianna Agron as Belle Blake
John D’Leo as Warren Blake
Tommy Lee Jones as Robert Stansfield

Robert De Niro gehört zu den besten Schauspielern aller Zeiten. Wer anderer Meinung ist, sollte sich „Taxi Driver“, „Wie ein wilder Stier“ und all die Gangsterfilme anschauen, in denen er mitgewirkt hat. Um seine fantastischen Leistungen aufzuzählen, habe ich gerade keine Zeit, vielleicht kann ich das mal wann anders machen. Tatsache ist aber auch, dass seine Karriere in den letzten Jahren etwas den Bach runtergegangen ist. Nicht weil er ein schlechter Schauspieler ist, sondern seine Rollenauswahl war nur mittelmäßig, wie auch so oft seine Filme. „Malavita“ ist da ein gutes Beispiel.

Es scheint so, als ob der französische Regisseur Luc Besson seine besten Jahre hinter sich gebracht hat. In den 90ern brachte er seine zwei besten Filme mit „Léon – Der Profi“ und „Das fünfte Element“ raus, aber seitdem kamen nur durchschnittliche bis schwache Werke von ihm. „The Family“ gesellt sich zu dieser Gruppe. Der Film sieht wunderschön aus und liefert tolle Aufnahmen ab, aber sonst entsteht nur wenig Spannung, das liegt auch an dem niedrigen Tempo. Der Film fühlt sich fast so an wie eine Dokumentation über eine Familie, die in einem Zeugenschutzprogramm ist. Besson hat auch am Skript mitgeschrieben und eine Geschichte zusammengebracht, die wenig originell ist und auch sonst in anderen Filmen schon viel besser umgesetzt wurde.

Robert De Niro ist Giovanni Manzoni, ein ehemaliger Mafioso in New York, der seine ganze Freunde verpfiffen hat und nun mit seiner Familie im Zeugenschutzprogramm ist und in Frankreich lebt. Doch seine alten Feinde suchen immer noch nach ihn und die Spur wird langsam wärmer. De Niro spielt mit angehaltener Handbremse und es scheint so, als ob er seinen Urlaub wirklich genossen hat, denn die Rolle ist nicht gerade anspruchsvoll. Was schade ist, denn die Rückkehr von De Niro zum Gangstergenre habe ich mir besser vorgestellt. Michelle Pfeiffer verkörpert seine Frau Maggie Blake und sieht für ihr Alter einfach super aus. Sie bringt etwas Elan in den trägen Film und gehört zu den Lichtblicken. Die Kinder der beiden werden von Dianna Agron und John D’Leo. Dianna Agron ist souverän wie auch sonst immer, wird hier aber etwas verbraucht. D’Leo ist eine positive Überraschung und trägt hier die Bürde, die Lacher zu liefern und dies gelingt ihm auch. Tommy Lee Jones gibt den grimmigen Polizisten – also das, was er am besten kann.

von „Malavita“ habe ich mir nicht viel versprochen, trotz sehenswerter Besetzung und Luc Besson, den ich sehr schätze. Nachdem der Film zu Ende war, bleibt man einfach unbeeindruckt sitzen. Im Grunde erzählt der Film die Geschichte von einer Familie, die ein neues Leben beginnt. Aber so richtig interessant wird der Streifen nie, es gleicht fast einer langweiligen Dokumentation. Man sieht, wie sich die Familienmitglieder abmühen, sich der neuen Gesellschaft anzupassen. Doch es spricht gegen den Film, wenn die Subplots der Kinder interessanter sind als die der Eltern. Man wünscht sich regelrecht, dass der gerissene Warren mehr Screen Time bekommt. Das gleiche gilt auch für Belle, die schön Ärsche versohlen kann, davon der Zuschauer aber nicht viel zu sehen bekommt. Der Film wollte anscheinend die Magie wieder erwecken, die De Niro in seinen alten, überragenden Gangsterfilmen von Altmeister Scorsese versprüht hat, doch dies gelingt ihm nicht. Eine Anspielung auf „Casino“ war super, und das hat man allein an De Niro’s Gesichtsausdruck bemerkt, als man über den Film gesprochen hat. Tief im Inneren vermisst er sicherlich diese Zeit, wo er noch ein großer Star war und sich nicht auf solche Filme wie „Malavita“ einlassen musste. Das klingt alles negativ, aber es gab auch gelungene Aspekte. Der Film sieht wunderschön aus und bietet einige tolle Aufnahmen von Frankreich. Der trockene Humor kommt auch oft zum Vorschein und ist gut. Dennoch bekommt man das Gefühl nicht los, dass mit einem etwas ernsteren Ton der Film besser gewesen wäre. Alles in allem ist „Malavita“ nur Durchschnitt mit einem Genremix, der nicht so recht funktionieren will.
5/10

Movies 2014 (39) – Last Vegas

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Jahr: 2013
Genre: Komödie
Regie: Jon Turteltaub
Drehbuch: Dan Fogelman

Worum geht’s?
Billy ist in der alten Clique seiner Freunde der einzige, der noch nicht verheiratet war. Dies soll sich nun jedoch ändern und was wäre da geeigneter als ein Junggesellenabschied mit den alten Kumpels in Las Vegas? Also trommelt er Paddy, Archie und Sam noch einmal zusammen und macht sich mit ihnen auf den Weg. Doch der Abend verläuft alles andere als perfekt, über die Jahre haben sich viele Probleme bei den Vieren angestaut und auch Vegas scheint ein anderes als früher zu sein.

Darsteller:
Michael Douglas as Billy
Robert De Niro as Paddy
Morgan Freeman as Archie
Kevin Kline as Sam
Mary Steenburgen as Diana

„Hangover“ gehört zu den erfolgreichsten Komödien aller Zeiten und wurde mit ganz simplen Zutaten umgesetzt. Man nehme ein mickriges Budget, freche Gags und spielfreudige Darsteller und voila, das Filmstudio hat einen Hit in der Hand. Viele Filme sind dem Beispiel von „Hangover“ gefolgt, doch CBS Films kam auf die Idee, legendäre Schauspieler zu casten, die weit über 60 sind und erteilte ihnen die Erlaubnis, die Sau rauszulassen. Gute Idee? Hell yeah! Denn „Last Vegas“ besitzt zwar nicht die deftigsten Witze, weiß aber durch eine klasse Gruppenchemie zu überzeugen.

Jon Turteltaub ist nicht der talentierteste Regisseur der Welt. Seine Filme strotzen teilweise vor Kitsch, aber dass er ein gewisses Maß an Talent besitzt, ist ebenfalls nicht zu leugnen. „Cool Runnings“ ist in der Filmcommunity ein Kultfilm, den man sich immer wieder ansehen kann und der erste Teil der „National Treasure“-Reihe ist ebenfalls sehr unterhaltsam und gehört zu Cage’s besseren Filmen der letzten Jahre. „Last Vegas“ folgt einer bewährten Formel, verwendet aber etwas unterschiedliche Zutaten, das Ergebnis ist aber immer noch dasselbe, nämlich der Unterhaltungsgrad ist über dem Durchschnitt. Zwar geht der Film gegen Ende den konventionellen Weg, aber das passt zum Gesamtpaket. Dan Fogelman lieferte mit „Crazy, Stupid, Love“ eine clevere Komödie ab und auch mit seinen Skripts für einige unterhaltsame Animationsfilme überzeugten. Mit seinem Drehbuch zu „Last Vegas“ spielt er genau in die Hände der Altstars und die machen das beste aus dem Material. Die Charaktere unterscheiden sich voneinander, sodass der Film nur sehr selten eintönig wird.

Michael Douglas ist der typische Sugardaddy, er spielt Billy und ist stinkreich und hat eine wundervolle Verlobte, die er auch bald heiraten will. Mit seinen besten Freunden aus alten Tagen macht er sich auf den Weg nach Las Vegas, um noch ein letztes Mal die Sau rauszulassen. Dabei lernt er die Sängerin Diana kennen und beide kommen sich auch näher. Es ist schön, Michael Douglas so spielfreudig auf der Leinwand zu sehen. Er ist der Anführer der Gang, erntet aber nicht so viele Lacher wie der Rest der Truppe. Diese Gruppe wird dargestellt von Robert De Niro (Paddy), Morgan Freeman (Archie) und Kevin Kline (Sam). Paddy kann den Tod seiner Frau nicht verkraften, Archie wohnt bei seinem Sohn und Sam ist Sam. Alle drei haben einen Urlaub bitter nötig. Dieses Trio kann die meisten Gags auf ihr Konto verbuchen, besonders Freeman und Kline sind in Topform mit ihren trockenen und sarkastischen Sprüchen. De Niro blüht im dritten Akt so richtig auf, gibt bis dahin aber nur einen nervigen, alten Mann, den man aus dem Fockers-Franchise kennt. Mary Steenburgen mimt die Diana und gibt eine bezaubernde Performance ab. Für ihr Alter ist sie noch keck drauf und wahnsinnig schön. Die restliche Besetzung kann ebenfalls für Gelächter sorgen, insbesondere Romany Malco und Jerry Ferrara, die sich von „Think Like a Man“ kennen.

„Last Vegas“ ist eine harmlosere Variante von „Hangover“. Fans des letzteren Films werden aber auf ihre Kosten kommen, denn die spielfreudige Besetzung verbreitet sehr viel gute Laune. Die Gags sind zwar nicht so deftig und unter der Gürtellinie (besonders ältere Menschen werden Gefallen an dieser Komödie finden), aber es gibt genug Witze für Jugendliche. Der Film schafft es, trotz älterem Cast versteht der Regisseur, genug Elemente in die Komödie reinzumixen, um auch die jüngeren Zuschauer zufriedenzustellen. Schauspieler vom Hit „Think Like a Man“ sind zu sehen, 50 Cent hat einen witzigen Auftritt und auch sonst verschlägt es die Charaktere in Clubs und dergleichen, genau der Ort für Jugendliche. Der Film ist keine Offenbarung und zündet auch kein Gagfeuerwerk an, ist aber zu jeder Zeit charmant und die Darsteller holen das beste aus dem Material raus. Nicht Douglas und De Niro sind die witzigsten Charaktere, sondern Freeman und Kline stehlen den beiden die Show. Der Konflikt zwischen Billy und Paddy war zu leicht gestrickt, besaß aber immer noch einiges an Potenzial, welches aber nicht ausgeschöpft wurde. Das konventionelle Ende des Streits hat zum gesamten Ton gepasst. Ein Sequel mit den gleichen Beteiligten würde ich mir wünschen.
7/10

Movies 2014 (13) – Righteous Kill

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Jahr: 2008
Genre: Thriller
Regie: Jon Avnet
Drehbuch: Russell Gewirtz

Worum geht’s?
Obwohl ein Serienkiller eine blutige Spur durch New York City zieht, hegen die beiden ermittelnden Polizisten Turk und Rooster gewisse Sympathien für den Täter. Bei den Opfern handelt es sich ausschließlich um Verbrecher, die durch Gesetzeslücken oder aus Mangel an Beweisen ungestraft davonkamen. Turk und Rooster vermuten, dass der Mörder aus den eigenen Reihen stammt, doch je weiter die Ermittlungen voranschreiten, desto enger schließt sich der Verdächtigenkreis um sie selbst.

Darsteller:
Robert De Niro as Turk
Al Pacino as Rooster
Carla Gugino as Karen Corelli
50 Cent as Spider
John Leguizamo as Det. Simon Perez
Donnie Wahlberg as Det. Ted Riley

Man könnte meinen, dass Robert De Niro und Al Pacino, zwei der größten Schauspieler aller Zeiten, schon in mehreren Filmen gemeinsam zu sehen waren. Doch dieser Gedanke ist alles andere als richtig. Obwohl beide schon gefühlte 100 Jahre in dem Business sind, waren sie nur in zwei Filmen gemeinsam zu sehen: In „Der Pate – Teil II“ hatten sie keine Szenen miteinander und in „Heat“ waren sie zusammen nur in zwei Szenen zu sehen. Zeit also für einen Film, in dem wir beide Altmeister regelmäßig zusammen zu sehen bekommen. „Righteous Kill“ besitzt zwar genau das richtige Thema für die beiden, doch es hapert am Drehbuch und was bleibt ist nur ein solider Cop-Film.

Jon Avnet konnte als Regisseur nie seinen großen Durchbruch schaffen, kleinere Filme mit relativ großen Stars sind sein Milieu. Auf seinen ersten großen, erfolgreichen Film muss er noch warten, denn „Righteous Kill“ floppte an den Kinokassen trotz zwei großen Altstars. Avent ist aber nicht schuld an dem Flop, denn die Inszenierung, ist zwar konventionell, aber rundum solide, ebenso macht er mit interessanten Aufnahmen auf sich aufmerksam. Etwas mehr Tempo hätte der Film vertragen können, denn der Zuschauer wird oft in einen Winterschlaf versetzt. Autor Russell Gewirtz hat schon damals bei „Inside Man“ ein cleveres Skript abgeliefert, hier kann er nicht an diese Leistung anknüpfen. Den Twist erkennt man ziemlich früh und das nimmt der Story die Luft raus. Der Rest ist zwar alles okay, aber wenn der Zuschauer weiß, wie der Film enden wird, dann ist es schwer, aufmerksam zu bleiben. Die Dialoge sind oft ziemlich schlecht, einige Momente sind auch überhaupt nicht nachvollziehbar.

Thomas Cowan und David Fisk arbeiten schon seit mehreren Jahren beim NYPD und sind loyale Partner. Hat der eine Dreck am Stecken, wird er von dem anderen unterstützt. Bevor sie in den Ruhestand gehen, wollen sie einen Serienkiller schnappen, der immer ein Gedicht am Tatort hinterlässt. Robert DeNiro und Al Pacino hatten sichtlich Spaß am Set, das sieht man auch am während man den Film anschaut. Sie spielen gut und bilden ein überzeugendes Duo. Ist nur schade, dass man die beiden nicht schon früher in ein Thriller gesteckt hat. Ich finde DeNiro einen Ticken besser als Pacino, aber das ist Ansichtssache. Carla Gugino ist Tatortfotografin und bleibt anfangs blass, kann aber im Laufe des Films ihre Stärken aufspielen, ganz einfach weil ihre Rolle mehr hergibt. 50 Cent stellt den Drogenhändler Spider dar. Ich mag zwar seine Musik sehr, aber als Schauspieler hat mich 50 Cent noch nie richtig überzeugt und dieser Film bildet da keine Ausnahme. John Leguizamo und Donnie Wahlberg bekommen nicht so viele starke Szenen, um einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen. Sie sind zwar wichtig für die Story, aber nicht für den Zuschauer.

Da konnte man Al Pacino und Robert De Niro wieder für einen gemeinsamen Film gewinnen und dann entpuppt er sich als Durchschnitt. Das liegt keinesfalls an den beiden, denn sie spielen wirklich sehr gut und harmonieren auch prächtig miteinander, man kauft die beiden als jahrelange Partner sofort ab. Aber sonst ist der Rest nur wenig bis gar nicht überzeugend. Da wäre das schwache Drehbuch, das überhaupt keine Spannung erzeugt. Der Drehbuchautor muss sich wohl gedacht haben, dass seine gewählte Erzähltechnik spannend ist, dem war aber nicht so. Dem klugen Zuschauer ist von vornherein klar, dass nicht Turk die Morde begangen hat, sondern Rooster oder ein anderer Cop, sonst wäre der Film zu offensichtlich (ist er auch so). Die Geschichte an sich bietet auch nichts neues, man hat alles schon einmal irgendwo anders – besser umgesetzt – gesehen. Die Dialoge sind teilweise auch ziemlich schrottig. Der Film ist aber kein kompletter Reinfall, sondern bietet nur einen durchschnittlichen Fall. Das Zusammenspiel zwischen Pacino und De Niro kann einige Schwächen kaschieren und man muss den Film loben, denn er hat versucht, etwas frisches auszuprobieren, was aber nicht ganz gelungen ist.
5/10

Movies 2013 (32) – Red Lights

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Jahr: 2012
Genre: Thriller
Regie: Rodrigo Cortés
Drehbuch: Rodrigo Cortés

Worum geht’s?
Dr. Margaret Matheson und ihr junger Assistent Tom Buckley untersuchen als Ermittler für paranormale Vorfälle die unterschiedlichsten metaphysischen Phänomene. Als der legendäre blinde Parapsychologe Simon Silver nach 30 Jahren wieder in die Öffentlichkeit zurückkehrt und einen großen Auftritt ankündigt, sieht Tom seine Chance gekommen, diesen Meister seiner Zunft zu entlarven und öffentlich bloßzustellen. Silvers Erscheinen sorgt für großes Aufsehen auch bei orthodoxen Wissenschaftlern, die seine „übernatürlichen Kräfte“ mit Hilfe akkurater Messungen analysieren wollen. Tom entwickelt eine wachsende Obsession für Silver, dessen Anziehungskraft auf die Massen mit jeder neuen Darbietung unerklärlicher Ereignisse steigt. Als Tom Silver immer näher kommt, wächst die Spannung zwischen den beiden Männern. Toms Leben wird mehr und mehr in seinen Grundfesten erschüttert…

Darsteller:
Cillian Murphy as Tom Buckley
Sigourney Weaver as Margaret Matheson
Robert De Niro as Simon Silver
Elizabeth Olsen as Sally Owen
Toby Jones as Paul Shackleton
Joely Richardson as Monica Hansen

Magie wird ja nur sehr selten in Filmen thematisiert. Der Release von „The Incredible Burt Wonderstone“ in diesem Jahr hat auch gezeigt, warum sich die Macher mit diesem Thema nicht beschäftigen. Keiner interessiert sich für Magie, die Zeiten von Copperfield und Co. ist vorbei. „Red Lights“ ist letztes Jahr erschienen und zeigt, wie man diese unbeliebte Materie spannend umsetzt.

Rodrigo Cortés hat sich mit seinem Film „Buried“ einen Namen in Hollywood gemacht. Nicht viele Regisseure hätten einen Film mit dieser spannenden Geschichte so konsequent umsetzen können. Nach zwei Jahren Pause kehrt Cortés mit einem weiteren, gelungenen Film zurück. Visuell bewegt sich der Streifen auf demselben Niveau wie „Buried“, und auch storymäßig kann der Film überzeugen. Cortés gelingt es, den Zuschauer mit gut gewählten Kameraeinstellungen oft in die Irre zu führen. Nur die Regie führen war für den Spanier nicht genug, weshalb er auch das Drehbuch zum Film schrieb. Das Skript kann mit interessanten Charakteren punkten, ebenso mit einem tollen Twist. Dabei spielt Cortés geschickt mit den Ängsten des Publikums.

Robert De Niro spielt den großartigen Magier Simon Silver, der es ohne große Mühe schafft, das Publikum in seinen Bann zu ziehen. Seine Karriere musste er früh an den Nagel hängen, da ein großer Kritiker von ihm in einer Show starb. Nach Jahren der Bühnenabstinenz kehrt er wieder zurück, und hat nichts verlernt. De Niros letzte Rollen waren eine Achterbahnfahrt, manche gut, manche eher schlecht. Diese Rolle gehört zu den guten, da er ohne viel zu tun, und mit seinem Look den Zuschauern Angst einjagt. Sigourney Weaver verkörpert Dr. Matheson, deren Job es ist, alle Magier zu überführen und alles übernatürliche zu widerlegen. Bisher lief ihre Karriere auch recht erfolgreich, nur konnte sie Silver noch nie des Betruges überführen. Weaver ist endlich mal wieder in keiner kleinen Rollen zu sehen, und überzeugt in der Hauptrolle. Ihre Leistung hätte aber mehr Leidenschaft vertragen können. Cillian Murphy stellt ihren Assistenten Tom Buckley dar, der ihr immer zur Seite steht. Bald ist er auch von Silver fasziniert und macht es als seine Lebensaufgabe, Silver Schwindelei nachzuweisen. Murphy ist der eigentliche Star des Films. Seine Wandlung von einem stinknormalen Assistentin zu einem Kerl, der von Silver besessen ist, ist überzeugend dargestellt.

„Red Lights“ beschäftigt sich mit Magie und Übersinnlichem, und ist auf eine Art und Weise auch ein Magier. Er versucht, den Zuschauer mit seiner Story hinters Licht zu führen und zu überraschen. Dies gelingt ihm auch. Regisseur Cortés führt die Zuschauer geschickt oft in die Irre, und das Publikum kann manche Twists nicht kommen sehen. Der Plot ist spannend und nicht ausgelutscht, und die Figuren sind gut genug geschrieben, um das Interesse der Zuschauer zu wecken. Einige Aspekte wiederum haben mir nicht gefallen. Man hätte sich intensiver mit Simon Silver beschäftigen müssen, erst spät wird der Fokus auf ihn gerichtet. Dr. Matheson und Toms Besuche bei anderen Familien hätte man auch kürzer gestalten können. Zudem wären mehr Tricks angebracht gewesen, um der Geschichte mehr Authentizität zu verleihen. Alles in allem bleibt aber immer noch ein unterhaltsamer Film, der durch seine Schwächen nicht ganz in die A-Liga schafft.
7,5/10

Movies 2013 (31) – Meine Braut, ihr Vater und Ich

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Jahr: 2000
Genre: Komödie
Regie: Jay Roach
Drehbuch: Jim Herzfeld, John Hamburg

Worum geht’s?
Genau in dem Moment, in dem Greg seine Angebetete Pam um ihre Hand bitten will, klingelt bei ihr das Telefon. Am anderen Ende: ihre Schwester, die Pam erzählt, daß sie demnächst heiraten wird, und daß ihr Freund bei ihrem Vater um ihre Hand angehalten hat. Greg denkt sich: „was der kann, kann ich auch“, und beschließt, ebenfalls bei Pams Vater vorzusprechen.
Bald ist es auch so weit: Pam und Greg machen sich auf den Weg zu ihren Eltern. Dort muß Greg ziemlich schnell feststellen, daß Jack, der Brautvater, nicht besonders gut auf ihn zu sprechen ist. Dazu kommt noch, daß der Möchtegern-Bräutigam auch alles versucht, um Jack zu gefallen – und das hat fatale Folgen. So richtig interessant wird es als Greg herausfindet, daß Jack keineswegs ein pensionierter Florist ist, sondern daß er vielmehr bei der CIA dafür zuständig war Doppelagenten zu entlarven. Es ist unmöglich diesen Mann anzulügen, ohne daß er es merkt. Na dann … Alles Gute, Greg!

Darsteller:
Robert De Niro as Jack Byrnes
Ben Stiller as Gaylord Greg Focker
Teri Polo as Pam Byrnes
Blythe Danner as Dina Byrnes
Owen Wilson as Kevin Rawley

Wenn man die perfekte Frau fürs Leben gefunden hat, muss man nur noch eine Person überzeugen, und zwar den zukünftigen Schwiegervater. Der wiederum testet oftmals den Freund der Tochter, um zu sehen ob er für die Ehe taugt. Schwiegerväter neigen dazu, bei sowas strikt Nein zu sagen, weil sie entweder die Tochter nicht hergeben wollen, oder der Freund einfach ein Loser ist. Mit dieser witzigen Thematik beschäftigt sich der Film und das Ergebnis ist eine tolle Komödie, mit einem spielfreudigen Duo.

Jay Roach hat sich mit den „Austin Powers“-Filmen einen Namen in der Comedybranche gemacht, und fügt mit diesem Streifen eine weitere, lustige Komödie in seine Filmographie hinzu. Er inszenierte ein lustiges Duell zwischen Schwiegervater und Freund, und beweist dabei Gespür für die Gags und Situationskomik. Das Drehbuch beschäftigt sich humorvoll mit der Thematik und kann durch lustige Charaktere und pointierte Dialoge punkten. Die lange Laufzeit stört, und das Skript hätte ruhig mehr Drive haben können.

Ben Stiller spielt Greg und arbeitet beruflich als Krankenschwester. Nach langem Überleben will er seiner Pam einen Heiratsantrag machen, muss dafür aber die Genehmigung von Pam’s Vater Jack holen. Dabei tritt er in ein Fettnäpfchen nach dem anderen. Ben Stiller gehört zu den besten Darstellern, wenn es um Comedy geht, und auch hier hat er genug Material, um sein Talent zu offenbaren. Die Gags und die Slapstickeinlagen bringt er toll rüber und kann mit Urgestein De Niro locker mithalten. Der wiederum verkörpert den Vater von Pam, Jack. Er versucht alles, um Greg das Leben schwerer zu machen, muss aber aufpassen, damit seine eigenen Geheimnisse nicht zu verraten. De Niro hat schon in „Reine Nervensache“ gezeigt, dass er nicht nur Drama kann, und liefert sich mit Stiller ein hochklassiges Duell. Beide harmonieren auch prächtig miteinander. Teri Polo als Pam Byrnes kann sich nicht austoben und bleibt austauschbar, und Owen Wilson als Ex-Freund ist ein herrliches Arschloch.

„Meine Braut, ihr Vater und Ich“ ist eine unterhaltsame Komödie, der von seinem witzigen Duo lebt. Die Qualität des Films hängt von De Niro und Stiller, denn die Komödie fokussiert sich auf diese spezielle Duell. Die Tochter und Ehefrau von Jack bekommen überhaupt keine Gelegenheit, komisch zu sein. Das Drehbuch bietet das meiste Material den beiden an, und sie machen das beste daraus. Man kann einfach nicht anders, wenn Greg die Vase mit der Asche von Jacks Mutter kaputt macht, oder er auf lächerliche Art und Weise versucht, Jack die Stirn zu bieten. Das Skript besitzt viele lustige Ideen, die auch gut umgesetzt werden. Da bleibt eigentlich keine Zeit für die Nebencharaktere, doch Owen Wilson gibt sich Mühe und kann auch einige Lacher für sich verbuchen. AAn einigen Stellen blieb es ruhig und die Gags kamen nicht an, doch zum Glück sind diese Szenen rar. Diese Familie besitzt viel Potenzial, kein Wunder wieso so viele Filme gedreht worden sind. Am Ende bleibt ein witziger Film, mit einem grandiosen De Niro und Stiller.
7,5/10

Movies 2013 (5) – Silver Linings Playbook

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Jahr: 2013
Genre: Komödie
Regie: David O. Russell
Drehbuch: David O. Russell

Worum geht’s?
Pat Solatano hat alles verloren: sein Haus, seinen Job und seine Frau. Und so findet er sich, nachdem er gerade auf gerichtliche Anweisung acht Monate in einer psychiatrischen Anstalt verbracht hat, plötzlich zuhause bei Mutter und Vater wieder. Pat ist fest entschlossen, positiv zu denken und damit sein Leben wieder auf die Reihe zu bekommen und seine Frau zurückzuerobern. Doch dann lernt Pat die rätselhafte Tiffany kennen und alles beginnt, sich erneut zu verkomplizieren… denn Tiffany bietet ihm ihre Hilfe bei der Rückeroberung seiner Frau an. Einzige Bedingung: ein Tanzkurs. Im Zuge ihres ungewöhnlichen Deals kommen sich die beiden auf überraschende Weise näher – und plötzlich tun sich am Horizont unerwartete Silberstreifen auf…

Darsteller:
Bradley Cooper as Pat
Jennifer Lawrence as Tiffany
Robert De Niro as Pat Sr.
Jacki Weaver as Dolores
Chris Tucker as Danny

Bradley Cooper galt nie als begnadeter Schauspieler, zumindest bis jetzt. Bislang konnte er nur sein komödiantisches Talent in Filmen wie „Hangover“ zeigen. Nachdem Mark Wahlberg aus dem Projekt wegen Differenzen mit dem Regisseur Russell ausgestiegen ist, sprang Bradley Cooper für ihn ein. Das sollte sich als Wendepunkt für Coopers Karriere herausstellen, denn nun konnte er wirklich zeigen, was in ihm steckt. „Silver Linings“ ist ein fantastischer Film, der die Zuschauer zum Lachen und zu Tränen bringt.

David O. Russells Filme sind in letzter Zeit heiße Oscaranwärter. Schon mit seinem letzten Drama „The Fighter“ konnte er sieben Oscarnominierungen einsacken, bekommen hat er zwei, und zwar für die besten Nebendarsteller. Und auch mit seinem jetzigen Film ist er ein heißer Favorit bei den diesjährigen Oscars, und das verdient. Russell versteht es, schwierige Themen mit Leichtigkeit umzuseten. Dabei stimmt die Mischung aus Komödie und Drama, der Film driftet nie ins absurde. Die Dialoge, die Russell geschrieben hat, lassen Anzeichen von Genialität erkennen und sind der Hauptgrund, wieso die Schauspieler so gut miteinander harmonieren. Auch die Charaktere sind liebenswürdig und vielschichtig gestaltet, dabei achtet er auch auf die Nebencharaktere, die er nicht verschwendet. Die Oscarnominierung auch im diesem Jahr geht mehr als in Ordnung.

Bradley Cooper ist Pat, er besitzt eine psychische Störung. Nachdem er seine Frau in flagranti erwischt und ihren Lover fast zu Tode geprügelt hat, kam er in eine Anstalt. Nachdem er nun raus ist, versucht er sein Leben in den Griff zu bekommen, doch das ist leichter gesagt als getan. Seine Familie in Person von seinem Vater lässt ihn nie in Ruhe, und auch eine Frau namens Tiffany hängt sich an ihn. Bradley Cooper liefert wohl die beste schauspielerische Leistung seiner Karriere ab, er sollte Gott danken, das Wahlberg aus dem Projekt aussteigen musste. Seine Figur war schwierig zu spielen, denn die Darstellung hätte leicht übertrieben wirken können. Doch er trifft in jeder Szene den richtigen Punkt. Die Mischung aus Wutanfällen, in denen seine Krankheit aufblitzt und die Menschlichkeit, die manchmal zutage kommt, ist einfach perfekt. Die Oscarnominierung ist völlig verdient. Jennifer Lawrence spielt Tiffany, auch sie hat mit Problemen zu kämpfen. Nachdem ihr Mann gestorben ist versucht sie mit Sex sich abzulenken, bis Pat erscheint. Beide entwickeln eine besondere Beziehung zueinander, bei dem beide davon profitieren. Jennifer Lawrence wurde mit 22 Jahren schon zum zweiten Mal für den Oscar nominiert, doch ich kann der Academy nichts sagen, sie haben einfach nur Recht. Die Leistung von Lawrence ist klasse, vor allem aber überzeugt die Chemie zwischen ihr und Cooper. Ohne diese Harmonie wäre der Film nur halb so gut geworden. Die Nebenrollen wurden auch perfekt gewählt. Robert De Niro zeigt, wieso er zu den besten Schauspielern unserer Generation gehört. Jackie Weaver als süße Mutter ist für die Menschlichkeit zuständig. Nach langer Leinwandabstinenz meldet sich auch Chris Tucker zurück, der für viele humorvolle Momente sorgt.

„Silver Linings Playbook“ ist ein fantastischer Film. Die Geschichte bietet nicht viel neues, aber sie lebt von ihren Figuren, vor allem von den zwei Hauptcharakteren. Auf der einen Seiten haben wir Pat, der nicht realisieren will, das es mit seiner (Noch)Ehefrau aus ist und alles versucht, sie zurückzugewinnen. Auf der Gegenseite ist da Tiffany, die den Tod ihres Mannes noch nicht überwinden hat und einfach nur Trost sucht. Russell hat so viele Szenen mit den beiden wie möglich eingebaut, denn diese gehören zu den Highlights. Die Dialoge zwischen den beiden ist teilweise höchst amüsant (Dinerszene), doch in anderen Momenten spürt man die tiefe Traurigkeit der Figuren. Die Emotionen, die dabei enstehen sind authenthisch und wirken nie aufgesetzt, was zu den Stärken des Films gehört. Dabei leistet die Kamera großartige Arbeit, die Nahaufnahmen zeigen die kompletten Gesichtszüge der Charaktere, also das, was sie fühlen und durchmachen. Russell geht mit diesem sensiblen Thema Krankheiten sehr gut um. Beide therapieren sich gegenseitig, genau dieser Aspekt macht den Film so schön. Die Tatsache, dass manchmal nur ein Mensch benötigt wird, damit es einem besser geht und man die Vergangenheit vergessen kann. Doch auch die anderen Konflikte im Film wurden stark in Szene gesetzt. Die Vater-Sohn-Szenen zwischen Pat Sr. und Pat Jr. sind so wuchtig, dass die Zuschauer gebannt zu sehen, wie sich ein auseinandergelebtes Duo langsam wieder annähert. Die Nebencharaktere zeigen, dass jeder eine Macke besitzt, und das es zur Normalität gehört, egal wie paradox das klingt. Pat Sr. hat seine Zwangsneurosen, und auch der feine Bruder von Pat Jr. zeigt beim Footballspiel was in ihm steckt. Die Musikuntermalung muss auch erwähnt werden, denn sie passt zur jeden Stimmungslage und ist toll ausgewählt. Am Ende ist man traurig, das die Achterbahnfahrt aus Höhen und Tiefen zu Ende gegangen ist. Doch wir sehen uns bei den Oscars, denn da wird der Film sicherlich oft erwähnt.
10/10

Movies 2012 (112) – Sleepers

Jahr: 1997
Genre: Drama
Regie: Barry Levinson
Drehbuch: Barry Levinson

Worum geht’s?
Der Hell’s Kitchen Bezirk in New York, vier Freunde und ein Jungenstreich mit üblen Folgen. Am schwärzesten Tag ihres Lebens werden die vier aus ihrer heilen Welt in die Abgründe der staatlichen Erziehungsanstalt gestoßen. Ein Jahr in der verrufenen Jugendstrafanstalt Wilkinson setzt ihrer Jugend für immer ein Ende. Sie werden zu SLEEPERS, auf ewig zu einem Leben voller Wut und Schmerz verurteilt. Als sich die Freunde Jahre später schließlich als Männer wiederfinden, haben sie nur noch eines im Sinn: sie wollen Rache für die verlorene Jugend. Vereint durch den Haß auf das, was ihnen angetan wurde, nehmen sie das Gesetz in die eigene Hand…

Darsteller:
Robert De Niro as Father Bobby
Brad Pitt as Michael Sullivan
Billy Cudrup as Tommy Mercano
Ron Eldard as John Reilly
Jason Patric as Lorenzo ‚Shakes‘ Carcaterra
Kevin Bacon as Sean Nokes

Die Kindheit ist etwas großartiges, und man muss sie zu schätzen wissen. Denn ein kleiner Augenblick kann alles zerstören, und deine Kindheit ist weg. Mit dieser Situation sind die Jugendlichen in dem Film „Sleepers“ konfrontiert. Herausgekommen ist ein großartiger Film, der die Zuschauer mitnimmt.

Barry Levinson ist ein alter Hase in Hollywood, der schon sehr viel Erfahrung mit Filmen hat. „Sleepers“ gehört zu seinen besten Regiearbeiten. Durch die wuchtige Regie holt er alles aus seinen Darstellern raus. Die unaufgeregte Erzählweise überzeugt, ebenso die emotionale Geschichte. Auch am Drehbuch wirkte er mit. Das Skript ist intelligent geschrieben, die Charakterzeichnung ist gut, ebenso die Dialoge.

Die Kinderdarsteller machen einen außerordentlich guten Job in diesem Film. Allen voran Brad Renfro, der die schwierige Rolle mit Leichtigkeit spielt. Seine ganzen Gefühle im Film sind wirken sehr realistisch, und die emotionale Performance geht unter die Haut. Joseph Perrino braucht sich auch nicht verstecken und liefert ebenfalls eine überzeugende Leistung ab. Brad Pitt als älterer Michael Sullivan ist gut. Alle Schauspieler im Film sind klasse, aber erwähnenswert wäre noch die gefühlvolle Darstellung von Robert De Niro als Father Bobby. Kevin Spacey als sadistischer Gefängniswärter ist erstaunlich erschreckend.

„Sleepers“ ist ein grandioser Film, der von seiner emotionalen Geschichte lebt. Den Film kann man in zwei Hälften teilen. In der ersten wird die Kindheit und die Gefängnisstrafe gezeigt, und in der zweiten sehen die Zuschauer den Racheplan und die Ausführung, dabei können beide Parts überzeugen, wobei mir persönlich der erste Teil besser gefallen hat. Mir hat der Übergang sehr gut gefallen, von der sorglosen, lustigen Kindheit in die raue Gefängniswelt. Dabei ist Regisseur Levinson sehr realistisch und hart vorangegangen, insbesondere die Gefängnisszenen sind nichts für schwache Nerven. Der zweite Part mit der Rache ist zwar auch gelungen, da hier nicht nur die „erwachsenen“ Schauspieler überzeugen und immer wieder die Narben der Kindheit toll darstellen, auch der ganze Plan ist klasse durchdacht, auch wenn alles weit hergeholt ist und man sich darüber Gedanken macht, ob das in der Realität auch so passieren kann. Der Film berührt die Zuschauer und beschäftigt ihn auch lange nach dem sehen. „Sleepers“ ist ein klasse Film mit einem heiklen Thema, und die Inszenierung von Levinson ist grandios.
9/10