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Movies 2013 (10) – Goon

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Jahr: 2012
Genre: Komödie
Regie: Michael Dowse
Drehbuch: Jay Baruchel, Evan Goldberg

Worum geht’s?
Doug Glatt ist ein Loser, wie er im Buche steht: er hat keinen richtigen Job, keine feste Freundin und auch sonst bekommt er im Leben nichts auf die Reihe. Als sein bester Freund Pat bei einem Eishockeyspiel mit einem der Spieler aneinander gerät, geht Doug seinem Kumpel ohne mit der Wimper zu zucken zur Hilfe und zeigt, was eine Rechte ist. Der Coach ist davon so begeistert, dass er ihn vom Fleck weg als „Goon“ engagiert. Doug mag zwar nicht der beste Läufer auf dem Eis sein, aber zuschlagen kann er wie kein anderer. Wird er es schaffen, das zerrüttete Team wieder zusammenzuführen und es damit an die Spitze des Eishockey-Sports zu bringen?

Darsteller:
Seann William Scott as Doug Glatt
Jay Baruchel as Pat
Alison Pill as Eva
Liev Schreiber as Ross Rhea
Eugene Levy as Dr. Glatt
Marc-André Grondin as Xavier LaFlamme

Sportfilme besitzen oft dieselbe Thematik. Die beliebtesten Sportarten, die behandelt werden, sind Basketball, American Football und auch Baseball. Eishockey wird dabei nur ganz selten genommen und so entschied sich Jay Baruchel, das Buch „Goon: The True Story of an Unlikely Journey into Minor League Hockey“ zu adaptieren, weil er fand, dass es zu wenige Eishockey-Komödien gibt. Gut gedacht, aber nur mittelprächtig umgesetzt.

Michael Dowse kennt sich im Comedybereich gut aus, und so stimmten auch die Vorraussetzungen hinter der Kamera. Doch auch er kann aus schwachen Drehbuch keinen überzeugenden Film zaubern. Zwar besitzt die Komödie über die gesamte Laufzeit einen eigenen Charme, doch ein nicht vorhandener roter Faden stört doch mehr als gedacht. Dowse gelingt aber eine annehmbare Balance aus Komödie und ruhigen Tönen. Das Skript, geschrieben von Jay Baruchel und Evan Goldberg, vielen bekannt aus „Superbad“ versucht den Zuschauern Eishockey näher zu bringen und er will mehr sein als nur eine solide Komödie. Aber der Film verpasst, eine Feelgood-Komödie zu werden. Dank der sympathischen Hauptfigur wird man dennoch streckenweise unterhalten.

Seann William Scott spielt Doug Glatt, er ist nicht der Hellste, besitzt aber ein großes Herz, von dem sich die meisten ein Stück abschneiden können. Er ist bekannt als Schläger und kann jeden windelweich prügeln, ohne selber viel einzustecken. Dank dieser Begabung ergattert er einen professionellen Eishockeyvertrag, seine einzige Aufgabe: Schlägereien starten und die eigenen Mitspieler beschützen. Seann Williams Scott, der wohl jedem als Stifler aus der „American Pie“-Reihe bekannt ist, zeigt sich in diesem Film einmal von einer anderen Seite. Zwar kann er sich auf dem Feld auch austoben und die Fäuste spielen lassen, doch außerhalb davon setzt er auf ruhige Töne und weiß damit zu überzeugen. Liev Schreiber verkörpert Glatts Konkurrenten Ross Rhea, der sich als Prügelexperte einen Namen gemacht hat und von allen gefürchtet ist. Schreiber hatte wohl Lust auf eine anspruchslose Komödie, erfüllt seinen Job aber mit Leichtigkeit. Komödiantisches Talent besitzt er aber nicht und ist im Drama- und Actionbereich besser aufgehoben. Alison Pill als Love Interest geht in Ordnung, und Jay Baruchel sorgt für die einzigen ganz großen Lacher als frecher Buddy von Doug.

„Goon“ ist eine leichte Komödie, der weitgehend von seinen Charakteren getragen wird. Zwar ist der LpM-Index zu niedrig und die ganz großen Gags bleiben aus, dennoch musste ich manchmal schmunzeln und laut lachen. Doug Glatt ist naiv, nicht gerade klug, aber verdammt sympathisch und so ein Hauptcharakter tut dem Film sichtlich gut. Die Szenen auf dem Eishockeyfeld gehören zu den Highlights und ich musste immer wieder lachen, wenn Doug vor einer Schlägerei mit seinem Kontrahenten spricht. Die kleine Lovestory mit Eva war auch bodenständig und eine nette Abwechslung zur rohen Gewalt. Klar, Tiefgang und dergleichen kann man hier nicht erwarten, aber ein bisschen Mühe bei der Story hätte man sich schon machen können. Die Ziellosigkeit des Films spürt man zu jeder Zeit und das nervt. „Goon“ kann man sich einmal anschauen, muss man aber nicht.
6/10