Schlagwort-Archive: Kyle Chandler

Movies 2014 (3) – The Wolf of Wall Street

wolf-of-wall-street-the

Jahr: 2013
Genre: Komödie
Regie: Martin Scorsese
Drehbuch: Terrence Winter

Worum geht’s?
Der junge New Yorker Börsenmakler Jordan Belfort träumt den amerikanischen Traum – und wacht auf in der korrupten Realität des Kapitals, das nur eine Maxime kennt: hemmungslose Habgier. Als Broker jongliert Belfort bald mit Millionen, feiert Ende der 80er-Jahre exzessive Erfolge mit seiner Maklerfirma „Stratton Oakmont“ und entwickelt schon mit Anfang 20 seinen radikal luxuriösen Überflieger-Stil – was ihm den Titel „Der Wolf von der Wall Street“ einbringt.

Darsteller:
Leonardo DiCaprio as Jordan Belfort
Jonah Hill as Donnie Azoff
Margot Robbie as Naomi Lapaglia
Matthew McConaughey as Mark Hanna
Kyle Chandler as Agent Patrick Denham
Rob Reiner as Max Belfort
Jon Bernthal as Brad

10/10

Movies 2013 (35) – Argo

argo-kinoplakat

Jahr: 2012
Genre: Thriller
Regie: Ben Affleck
Drehbuch: Chris Terrio

Worum geht’s?
Auf dem Höhepunkt der iranischen Revolution wird am 4. November 1979 die US- Botschaft in Teheran gestürmt – militante Studenten nehmen 52 Amerikaner als Geiseln. Doch mitten in diesem Chaos gelingt es sechs Amerikanern, sich davon zu schleichen und in das Haus des kanadischen Botschafters zu fliehen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Verbleib der sechs bekannt wird – ihr Leben steht auf dem Spiel. Deshalb entwirft der auf das „Ausfiltern“spezialisierte CIA-Agent Tony Mendez einen riskanten Plan, um die Flüchtlinge außer Landes und in Sicherheit zu bringen. Dieser Plan ist so unglaublich, dass er sich nur im Kino abspielen kann…

Darsteller:
Ben Affleck as Tony Mendez
Bryan Cranston as Jack O’Donnell
Alan Arkin as Lester Siegel
John Goodman as John Chambes

Oscarverleihungen sind immer für Überraschungen gut, das zeigte auch die diesjährige Verleihung. Wohl nur wenige hatten „Argo“ auf dem Zettel, und obwohl Ben Affleck gesnubbed wurde, bekam der Film drei wichtige Preise (Bestes adaptiertes Drehbuch, Bester Schnitt und natürlich Bester Film). Sowas kommt eigentlich ganz selten vor, dass ein Regisseur nicht nominiert wird, aber der Film dennoch die Königsklasse gewinnt. Aber „Argo“ ist auch kein gewöhnlicher Streifen, sondern ein packender Polithriller, der zu den besten Filmen des Jahres gehört.

Wir alle wissen, was für eine Evolution Ben Affleck durchgemacht hat. Als Schauspieler wurde er oft kritisiert, keiner nahm ihn ernst. Erst durch seine Leistungen in der Regie bekam er die Anerkennung, die er verdiente. Mit „Argo“ geht er den nächsten Schritt und gehört jetzt schon zur A-Liga der besten Regisseure Hollywoods. Sein neuester Film vollgepackt mit Spannung, und Affleck liefert eine mitreißende Geschichtsstunde ab. Der Film besticht durch eine dichte Atmosphäre, die zur jederzeit die aktuelle Lage perfekt widerspiegelt. Die Bilder sind schön in einem interessanten Grauton gehalten, passend zur aktuellen Filmsituation. Und mit Fingerspitzengefühl verarbeitet er die dramatischen Momente. Leider wurde Ben Affleck bei der Oscarverleihung total übergangen, dafür bekam er den Preis für den „Besten Film“. Chris Terrio ist dank seinem Drehbuch wohl endgültig in Hollywood angekommen. Gleich mit seinem ersten großen Werk konnte er den Goldjungen mit nachhause nehmen, und das auch völlig verdient. Die Spannungskurve geht stetig nach oben, bis es einfach keinen Platz mehr gibt und der Film mit dem Ende das passende i-Tüpfelchen bekommt. Die Charaktere sind auch gut gezeichnet. Was aber besonders gut gelungen ist, ist die Tatsache, dass das Drehbuch die Operation nicht vollständig durchleutet, sondern nur die Rahmenbedingungen erläutert, so ist der Film nicht trocken und langweilig.

Ben Affleck spielt den CIA-Agenten Tony Mendez, der sich mit seiner Arbeit von familiären Problemen ablenken will. Während der iranischer Revolution stürmten Hunderte Iraner die amerikanischer Botschaft, sechs Angestellte konnten fliehen und fanden Zuflucht beim kanadischer Botschafter. Mendez hat den Plan, in Iran einen fiktionalen Film zu drehen und so die Landsleute zu retten. Leichter gedacht als getan.. Neben der genialen Regie liefert Ben Affleck auch eine gute Performance als willensstarker CIA-Mann, der alles für die Mitarbeiter tut, um sie zu retten. Der restliche Ensemble ist ebenso bärenstark. Alan Arkin gibt einen wahnsinnig witzigen Filmproduzenten ab, und wurde zurecht mit einer Oscarnominierung belohnt. John Goodman fügt seiner glorreichen Filmographie eine weitere super Rolle hinzu, der Mann macht aus jeder Rolle wirklich das beste. Interessante Anekdote: Die letzten Gewinner der Königsklasse der Oscars hatten allesamt John Goodman in der Besetzung. Ein gutes Omen für „The Monuments Men“? Bryan Cranston besitzt zwar nur einen kleinen Auftritt, beweist aber wieder, dass er jede Rolle mit genug Präsenz füllen kann.

„Argo“ is fucking great, und zum Glück sah das auch die Academy so. Was den Film so faszinierend macht ist seine unglaubliche Geschichte. Würde man nicht wissen, dass sich der Film auf wahre Begebenheiten stützt, hätte ich Chris Terrio große Kreativität vorgeworfen. Der Plot steht für echte Dramatik. Die Story ist mit viel Tempo erzählt, somit wird der Film auch selten langweilig, trotz zwei Stunden Laufzeit. Das Setting ist sehr gut gewählt und verleiht dem Film die nötige Authentizität. Affleck baut den Film geschickt auf bis zu dem finalen Showdown, der einfach ausgezeichnet ist. Obwohl man das Ergebnis kennt, fiebert man mit den Figuren mit. Die letzten 30 Minuten sind wirklich großes Kino. Als ich den Film guckte, konnte ich mich nicht mehr halten und habe die ganze Zeit mit den Charakteren gebibbert und gebangt. Aber hier wird nicht nur die Schokoladenseite der Geschichte aufgezeigt. Die Konflikte zwischen den Figuren sind gut gezeichnet; die Dynamik stimmt. Zudem wird hier auch die USA kritisiert, was bei amerikanischen Filmen oft nicht passiert. Um dem Film noch mehr Würze zu verleihen, gibt es auch genügend humorvolle Momente, vor allem wenn John und Lester auftauchen, die einen sarkastischen Spruch nach dem anderen raushauen. Manche Momente hätte man aber nicht zeigen müssen und strecken unnötig die Story, aber ansonsten: „Argo“ is fucking great. Wollen wir hoffen, dass Affleck mit seinem nächsten Film nicht lange auf sich warten lässt.
9/10

Movies 2013 (17) – Zero Dark Thirty

zero-dark-thirty

Jahr: 2013
Genre: Drama
Regie: Kathryn Bigelow
Drehbuch: Mark Boal

Worum geht’s?
Die Jagd nach Osama bin Laden hielt die Welt mehr als ein Jahrzehnt lang in Atem. Am Ende spürte ein kleines Team von CIA und Navy SEALs den meistgesuchten Terroristen auf. Jeder Aspekt dieser Untersuchung war geheim. Einige Details sind inzwischen veröffentlicht, die entscheidenden Aspekte der Operation werden jedoch erstmals in diesem Film enthüllt.

Darsteller:
Jessica Chastain as Maya
Kyle Chandler as Joseph Bradley
Jason Clarke as Dan
Jennifer Ehle as Jessica

Schon lange nicht mehr sorgte ein Oscarfavorit für so viel Kontroverse in Hollywood. Man warf Bigelow und den anderen Machern vor, dass sie in dem Film Folter unterstützen. Zudem kamen Gerüchte auf, dass sich Bigelow mit Insiderinformationen von Seiten der US-Regierung bereichert hat. Auch der Wahrheitsgehalt der Geschichte wurde oft angezweifelt woraufhin sich alle fragten, was wahr ist an dem Plot und was erfunden ist. Manche Punkte kann ich verstehen, aber das Gesamtwerk ist ein überzeugender, teilweise sehr packender Thriller über die Jagd nach dem meistgesuchten Mann auf der Welt.

Kathryn Bigelow hat vor drei Jahren Geschichte geschrieben, als sie den Oscar für die Beste Regie für den Film „The Hurt Locker“ gewann. Und viele sahen sie als sichere Nominierung für die diesjährigen Oscars an, doch überraschenderweise wurde sie nicht beachtet. Bedanken kann sie sich bei den Medien, aber sie hätte die Nominierung auf jeden Fall mehr verdient als Benh Zeitlin. Die Jagd nach Osama bin Laden ist, obwohl man den Ausgang kennt, spannend in Szene gesetzt, vor allem die letzten 30 Minuten besitzen eine so unglaublich dichte Atmosphäre, und die Spannungskurve steigt rasant nach oben. Doch auch die psychologischen Aspekte des Films sind gut ausgefallen. Doch die lange Laufzeit schadet dem Gesamteindruck. Mark Boal, der schon für „The Hurt Locker“ einen Oscar gewinnen konnte, und auch dieses Jahr kann er sich Hoffnungen auf einen Goldjungen machen. Der Film sollte eigentlich den Kampf um Tora Bora darstellen, doch vor dem Drehstart wurde Bin Laden getötet und man änderte das Drehbuch um. Das Ergebnis zeigt nicht nur die Suche nach Bin Laden, sondern auch das Leben von Maya, deren persönliche Jagd im Mittelpunkt steht. Die neutrale Herangehensweise weiß zu gefallen, ebenso die Charakterarbeit. Doch auch hier schwächelt die Mitte.

Jessica Chastain porträtiert die CIA-Agentin Maya, die ohne Erfahrung nach Pakistan beordert wird. Ihre Aufgabe: Sie soll Terroranschläge aufspüren und Terroristen finden. Dabei setzt sie sich als Ziel, Osama bin Laden zu finden. Trotz vielem Rückschlägen gibt sie nicht auf und will ihre Arbeit erst beenden, wenn bin Laden tot ist. Jessica Chastain gehört schon längst zur 1. Liga der Schauspielerinnen in Hollywood. Und hier liefert sie noch einen weiteren Beweis. Ihre Darstellung ist mitreißend und sie lässt tief in ihre Psyche blicken. Das Hin und Her zwischen Hoffnungslosigkeit und Optimismus wird glaubhaft von Chastain auf die Leinwand transportiert. Der Fokus liegt klar auf Maya und deren persönliche Geschichte, und ihre Leistung ist unglaublich gut. Für mich die Favoritin für den Oscar, knapp vor Jennifer Lawrence. Die Nebendarsteller Mark Strong, Joel Edgerton und Kyle Chandler füllen alle ihre Figuren überzeugend aus, doch neben Chastain sticht noch Jason Clarke hervor. Er spielt den emotionslosen, erfahrenen Ex-Soldaten mit einer erschreckenden Brutalität, und das war nötig für den Film.

„Zero Dark Thirty“ gehörte zu meinen Must-Sees in diesem Jahr, und ich wurde gut unterhalten. Der Film dauert fast drei Stunden, was man ihm zu jeder Zeit anmerkt. Bigelow lässt sich bis zu dem großen Höhepunkt viel Zeit und überlässt nichts dem Zufall. Die Geschichte ist detailliert aufgebaut und bietet eine eigene Interpretation von der Jagd nach bin Laden. Dabei schrecken die Macher auch nicht vor Folterszenen zurück, die für viel Furore sorgten. Ob verherrlichen oder nicht, Kritik an die Bush-Regierung oder nicht, genau solche Sequenzen verleihen dem Film Glaubwürdigkeit. Auch sonst ist der Film extrem realistisch. Die Jagd wird dargestellt durch Maya, die ganz als Einzige an die Mission glaubt. Man hat viel Wert auf eine exakte Darstellung der CIA-Arbeit gelegt, und diese ist sehr interessant ausgefallen. Teilweise erinnert der Film auch an eine Dokumentation. Der Thriller ist von Anfang an sehr packend dank den Vernehmungen und Maya, doch je länger der Film dauert, desto mehr Längen schleichen sich ein. Viele Szenen sind unnötig und man hätte diese weglassen können, doch Bigelow wollte anscheinend nichts auslassen. Aber genau an diesen Stellen stagniert der Film und es passiert nichts. Nach einiger Zeit wiederholt sich der Film indem sie einfach nur die Geheimdienstarbeit zeigt, die Aufmerksamkeit der Zuschauer nimmt da ab. Aber rechtzeitig zum Schluss nimmt die Spannungskurve zu. Das Ende ist dann absolut klasse ausgefallen, man hält den Atem an wenn die Navy SEALs das große Haus stürmen, diese Sequenz ist toll gefilmt und erinnert an Konsolenshooter. Insgesamt gesehen ist „Zero Dark Thirty“ ein kompromissloser Film, der neutral die Jagd nach bin Laden erzählt. Was man davon halten soll ist dann letztendlich dem Zuschauer überlassen.
7,5/10