Jahr: 2012
Genre: Komödie
Regie: Brian Robbins
Drehbuch: Steve Koren
Worum geht’s?
Der wahnsinnig geschwätzige Literaturagent Jack McCall hat nicht nur eine flinke Zunge, sondern nimmt es auch mit der Wahrheit nicht immer so genau. Um neue Geschäfte abzuschließen, schreckt er nicht davor zurück, seine potentiellen Kunden regelrecht an die Wand zu quatschen und diese mit leeren Worten über den Tisch zu ziehen. Als der egozentrische Literaturagent dann allerdings seine dubiose, aber bisher erfolg- und wortreiche Masche an New Age-Guru Dr. Sinja praktiziert, kommt dieser ihm auf die Schliche und belegt ihn mit einem Fluch. Plötzlich sprießt in Jacks Garten ein magischer Baum, der bei jedem Wort, das Jack spricht, ein Blatt verliert. Mit großem Schrecken wird Jack nach und nach klar, dass mit dem letzten Blatt nicht nur der Baum, sondern auch er das Zeitliche segnen wird. Jack McCall war noch nie um Worte verlegen, doch jetzt muss er seine flinke Zunge im Zaum halten und auf andere, mitunter zum Schreien komische Weise kommunizieren, oder er ist erledigt. Mit den 1000 Blättern des Baumes bleiben ihm gerade noch 1000 Worte… er sollte sich also gut überlegen, was er sagt…!
Darsteller:
Eddie Murphy as Jack McCall
Kerry Washington as Caroline McCall
Cliff Curtis as Dr. Sinja
Clark Duke as Aaron Wiseberger
Allison Janney as Samantha Davis
Eddie Murphy gehörte in den 80ern und 90ern zu den größten Stars in Hollywood. Seine Filme waren unterhaltsam, witzig und gefüllt mit Onelinern, die von keinem besser rübergebracht wurden als Murphy selbst. Damals haben seine Filme noch Geld eingespielt, nun verlieren die Studios mit jedem Film mit Murphy als Lead viel Geld, keins seiner Filme kann einen großen Gewinn einspielen. Besonders seine Filme, die für Kinder gerichtet sind, bombten extrem. „Zuhause ist der Zauber los“ konnte nicht mal die Hälfte des Budgets einspielen, „Noch tausend Worte“ hat das nur ganz knapp geschafft. Eins haben beide Filme aber gemeinsam: Sie sind schlecht und alles andere als amüsant.
Die letzten drei Filme von Regisseur Brian Robbins besaßen allesamt Eddie Murphy in der Hauptrolle, und all diese Komödien waren durchschnittlich oder sogar schlecht. Ist nun also der Regisseur oder Murphy schuld an dieser Misere, oder vielleicht auch beide? Wahrscheinlich spielen beide Faktoren eine Rolle, denn Brian Robbins konnte in seiner Karriere bisher keinen Film abliefern, der mich hundertprozentig überzeugen konnte, wie auch dieser Streifen, der bisher der größte Schandfleck seiner Filmographie ist. Der Film ist zu keiner Zeit unterhaltsam, man möchte einfach, dass die Komödie so schnell wie möglich endet. Die Chance, aus der Prämisse ein ernstes Drama zu entwickeln, wurde vertan und stattdessen blödelt der Film nur rum für seine Zielgruppe. Steve Koren, der eigentlich Ahnung von Komödien hat, verlor seine ganze Glaubwürdigkeit schon mit dem Desaster „Jack und Jill“ mit Adam Sandler, der beide Hauptrolle spielte. Dieser Film besitzt eine geringe Gagdichte und kann keinen einzigen gelungenen Witz vorzeigen. Hier und da gibt es kleine Schmunzler, aber dabei bleibt es auch. Auch die Geschichte ist nicht so recht überzeugend, vor allem bekommt man nach dem Film mehr Fragen als Unterhaltung.
Eddie Murphy spielt Jack McCall, ein erfolgreicher Literaturagent, der jeden Klienten mit seinem Mundwerk überzeugen kann. Als er einen berühmten Guru unter Vertrag nehmen will, legt er einen Fluch auf ihn. Von da an darf McCall nur noch 1000 Wörter von sich geben, danach stirbt er. Es ist traurig, Murphy in einer solchen Rolle zu sehen. Nicht dass er mein Mitleid braucht, weil er mit Sicherheit seinen fetten Paycheck für diesen Film bekommen hat, aber wenn man an seine früheren Glanzjahre denkt, wünscht man sich, dass er bessere Rollen annehmen würde. Vielleicht kommt ja mal sein ganz großes Comeback mit einer fantastischen Rolle. Seine Leistung in diesem Film ist nicht gerade gut, zum Glück darf er ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr so viel von sich geben. Kerry Washington mimt seine Ehefrau, die den Eindruck bekommt, dass ihre Ehe langsam aber sicher den Bach runter geht. Washington kann den Film mit ihrer Schönheit leider auch nicht retten, genauso wie der restliche Supporting Cast. Clark Duke, der den Assistenten von Jake verkörpert, hat zwar seine witzigen Momente, doch die reichen auch nicht.
„Noch tausend Worte“ ist ein ganz schlechter Film. Nachdem er zu Ende gegangen ist, saß ich da und dachte mir, wieso sich Murphy auf so einen Mist eingelassen hat. Natürlich bekommt er nicht mehr die Top-Rollen angeboten, die er früher in seinen Glanzjahren annahm, doch wie tief kann man sinken, um diesen Film zu drehen? Gute Frage, und eine Antwort werden wir wohl nie bekommen. Dem Film fehlt der Witz an allen Ecken und Kanten, der Humor ist spezialisiert darauf, die Kinder anzusprechen, aber ich bin mir sicher, dass sogar sie schreiend weglaufen würden bzw. sie sich den Film nicht erst ansehen würden, und das Box Office Ergebnis gibt mir in der Hinsicht recht. Die Witze sind zu flach und bringt die Zuschauer nicht zum Lachen. Es gibt zwar einige nette Momente, doch das ist eher die Seltenheit. Die Geschichte ist gar nicht mal so schlecht und definitiv interessant, nur die Ummsetzung zerstört das gesamte Potenzial. Wäre der Film gut gewesen, hätte er sich intensiv damit beschäftigt, wie es ist, in der Welt klarzukommen, ohne reden zu dürfen. Hier wird nur Wert auf unlustige Blödelei gelegt.
Mit einer anderen Herangehensweise hätte man daraus vielleicht eine ernstere Tragikomödie machen können, mit einem Jim Carrey in der Hauptrolle, der schon mit „Die Truman Show“ schon Erfolge in dem Genre gefeiert hat. Alles in allem versagt diese Komödie auf ganzer Linie, es gibt nur ein paar humorvolle Momente und auch ein Eddie Murphy kann da nichts mehr retten.
3/10