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Movies 2014 (32) – … und dann kam Polly

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Jahr: 2004
Genre: Komödie
Regie: John Hamburg
Drehbuch: John Hamburg

Worum geht’s?
Reuben Feffer verdient sein Geld damit, Risiken zu minimieren und lebt auch selbst ein vollkommen risikoloses und durchkalkuliertes Leben. Doch als er seine Frau auf der Hochzeitsreise mit dem Tauchlehrer inflagranti erwischt, bricht seine Welt zusammen. Um sein Leben wieder in den Griff zu bekommen, geht er eine Beziehung mit seiner etwas chaotischen Jugendliebe Polly Prince ein.

Darsteller:
Ben Stiller as Reuben Feffer
Jennifer Aniston as Polly Prince
Philip Seymour Hoffman as Sandy Lyle
Debra Messing as Lisa Kramer
Alec Baldwin as Stan Indursky
Hank Azaria as Claude

Ich bin ein großer Fan von Ben Stiller. Er ist ein Schauspieler, den ich mag und schätze, da seine Filme genau meinen Humor widerspiegeln und mich zum Lachen bringen. Dass Jerry Stiller sein Vater ist, der jedem aus „King of Queens“ bekannt ist, gibt ebenfalls Pluspunkte. Dennoch muss gesagt werden, dass seine letzten Filme keine Lachgaranten waren. Witzige Momente waren dabei, ja, aber an seine früheren Knaller wie beispielsweise „Tropic Thunder“ oder „Voll auf die Nüsse“ kamen sie nicht ran. „… und dann kam Polly“ liegt genau dazwischen. Die Geschichte wurde schon hundertmal verfilmt, aber dank dem tollen Duo Stiller-Aniston ist der Film locker geeignet für einen Filmabend.

John Hamburg schrieb für einige Filme von Stiller die Drehbücher, „Zoolander“ zum Beispiel stammt aus seiner Feder. Sein endgültigen Durchbruch gelang ihm mit dieser Komödie, ebenfalls mit Ben Stiller in der Hauptrolle. Er kann zwar das Genre nicht revolutionieren und neue Aspekte abgewinnen, dennoch macht es Spaß, den beiden Charakteren auf dem Weg zum Happy End zuzuschauen, denn einige Wendungen sind ziemlich lustig. Auf diesen Film trifft das Sprichwort „Der Weg ist das Ziel“ wirklich zu. Hamburg ist ebenfalls für das Drehbuch verantwortlich und er konnte einige witzige Gags aus seinen Fingern zaubern. Es ist aber schade, dass er der Geschichte nichts neues hinzufügen konnte und der Plot seinen vorhersehbaren Gang nimmt, auch wenn dieser Gang alles andere als langweilig ist.

Ben Stiller spielt Reuben Feffer, der in einem Versicherungsunternehmen arbeitet und stets Handlungen vermeidet, die mit hohem Risiko verbunden sind. Doch als seine Frau ihn in den Flitterwochen betrügt und er seine alte Freundin Polly trifft, ändert sich sein Leben. Polly liebt das Risiko und das geht mit der Zeit auch auf Reuben über, der das Leben mit Polly wirklich genießen kann. Stiller ist geschaffen für solche Rollen. Ein typischer Langweiler mit großem Herz, der später aufblüht, wie auch Stiller, wenn er so einen Charakter darstellt. Jennifer Aniston mimt die lebensfreudige Polly, die alle Aktivitäten ausprobiert, Spaß am Leben hat und Reuben in diesen Strudel mit reinzieht. Aniston und Stiller geben ein überzeugendes Duo ab, man merkt, dass sie auch außerhalb des Filmsets befreundet sind. Für die Nebenrollen konnte man extrem talentierte Schauspieler verpflichten. Philip Seymour Hoffman ist Sandy, Reuben’s bester Freund. Der großartige PSH zeigt mit dieser Performance, dass er auch Comedy kann und stiehlt jede Szene, in der er vorkommt. Besonders der Moment bei der Konferenz hat mir super gefallen. Alec Baldwin als Chef von Reuben bedient alle Klischees und ist dabei sehr unterhaltsam. Hank Azaria, der mit Reuben’s Frau fremdgeht, bringt die Zuschauer allein wegen seinem Look zum Lachen.

„… und dann kam Polly“ besitzt eine vorhersehbare Story, die man aus vielen anderen RomComs kennt, aber sie braucht keinen Tiefgang. Man kann sich einfach zurücklehnen, entspannen und die Schauspielerleistungen genießen. Das Ende ist übertrieben schnulzig, aber das stört nicht, denn die Komödie besitzt so spielfreudige Darsteller, die mit exzellentem Timing agieren, sodass der Film ziemlich viel Spaß verbreitet. Ein Gagfeuerwerk sollte man nicht erwarten, denn sonst wird man bitter enttäuscht. Das heißt aber nicht, dass es keine gelungenen Witze gibt. Wenn Reuben anfängt, Salsa zu tanzen, dann sieht das so aus, als ob er davor Ecstasy genommen hätte. Nicht zu vergessen die Tatsache, dass es ziemlich lustig ausschaut. Allgemein steigt der Film die Humortreppe, wenn die Nebencharaktere ins Spiel kommen und Polly immer mehr in den Vordergrund rückt. Besonders Hoffman besitzt einige Glanzmomente und ist sogar der heimliche Star des Films. Gegen Ende geht dem Film die Luft aus, aber das Ende weiß zu gefallen und geht auch schön mit einem Kultcharakter um. Alles in allem ist „… und dann kam Polly“ ein witziger Film, der dank seiner Schauspieler so unterhaltsam ist, ein paar Gags aber mehr hätte vertragen können.
6,5/10

Movies 2013 (31) – Meine Braut, ihr Vater und Ich

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Jahr: 2000
Genre: Komödie
Regie: Jay Roach
Drehbuch: Jim Herzfeld, John Hamburg

Worum geht’s?
Genau in dem Moment, in dem Greg seine Angebetete Pam um ihre Hand bitten will, klingelt bei ihr das Telefon. Am anderen Ende: ihre Schwester, die Pam erzählt, daß sie demnächst heiraten wird, und daß ihr Freund bei ihrem Vater um ihre Hand angehalten hat. Greg denkt sich: „was der kann, kann ich auch“, und beschließt, ebenfalls bei Pams Vater vorzusprechen.
Bald ist es auch so weit: Pam und Greg machen sich auf den Weg zu ihren Eltern. Dort muß Greg ziemlich schnell feststellen, daß Jack, der Brautvater, nicht besonders gut auf ihn zu sprechen ist. Dazu kommt noch, daß der Möchtegern-Bräutigam auch alles versucht, um Jack zu gefallen – und das hat fatale Folgen. So richtig interessant wird es als Greg herausfindet, daß Jack keineswegs ein pensionierter Florist ist, sondern daß er vielmehr bei der CIA dafür zuständig war Doppelagenten zu entlarven. Es ist unmöglich diesen Mann anzulügen, ohne daß er es merkt. Na dann … Alles Gute, Greg!

Darsteller:
Robert De Niro as Jack Byrnes
Ben Stiller as Gaylord Greg Focker
Teri Polo as Pam Byrnes
Blythe Danner as Dina Byrnes
Owen Wilson as Kevin Rawley

Wenn man die perfekte Frau fürs Leben gefunden hat, muss man nur noch eine Person überzeugen, und zwar den zukünftigen Schwiegervater. Der wiederum testet oftmals den Freund der Tochter, um zu sehen ob er für die Ehe taugt. Schwiegerväter neigen dazu, bei sowas strikt Nein zu sagen, weil sie entweder die Tochter nicht hergeben wollen, oder der Freund einfach ein Loser ist. Mit dieser witzigen Thematik beschäftigt sich der Film und das Ergebnis ist eine tolle Komödie, mit einem spielfreudigen Duo.

Jay Roach hat sich mit den „Austin Powers“-Filmen einen Namen in der Comedybranche gemacht, und fügt mit diesem Streifen eine weitere, lustige Komödie in seine Filmographie hinzu. Er inszenierte ein lustiges Duell zwischen Schwiegervater und Freund, und beweist dabei Gespür für die Gags und Situationskomik. Das Drehbuch beschäftigt sich humorvoll mit der Thematik und kann durch lustige Charaktere und pointierte Dialoge punkten. Die lange Laufzeit stört, und das Skript hätte ruhig mehr Drive haben können.

Ben Stiller spielt Greg und arbeitet beruflich als Krankenschwester. Nach langem Überleben will er seiner Pam einen Heiratsantrag machen, muss dafür aber die Genehmigung von Pam’s Vater Jack holen. Dabei tritt er in ein Fettnäpfchen nach dem anderen. Ben Stiller gehört zu den besten Darstellern, wenn es um Comedy geht, und auch hier hat er genug Material, um sein Talent zu offenbaren. Die Gags und die Slapstickeinlagen bringt er toll rüber und kann mit Urgestein De Niro locker mithalten. Der wiederum verkörpert den Vater von Pam, Jack. Er versucht alles, um Greg das Leben schwerer zu machen, muss aber aufpassen, damit seine eigenen Geheimnisse nicht zu verraten. De Niro hat schon in „Reine Nervensache“ gezeigt, dass er nicht nur Drama kann, und liefert sich mit Stiller ein hochklassiges Duell. Beide harmonieren auch prächtig miteinander. Teri Polo als Pam Byrnes kann sich nicht austoben und bleibt austauschbar, und Owen Wilson als Ex-Freund ist ein herrliches Arschloch.

„Meine Braut, ihr Vater und Ich“ ist eine unterhaltsame Komödie, der von seinem witzigen Duo lebt. Die Qualität des Films hängt von De Niro und Stiller, denn die Komödie fokussiert sich auf diese spezielle Duell. Die Tochter und Ehefrau von Jack bekommen überhaupt keine Gelegenheit, komisch zu sein. Das Drehbuch bietet das meiste Material den beiden an, und sie machen das beste daraus. Man kann einfach nicht anders, wenn Greg die Vase mit der Asche von Jacks Mutter kaputt macht, oder er auf lächerliche Art und Weise versucht, Jack die Stirn zu bieten. Das Skript besitzt viele lustige Ideen, die auch gut umgesetzt werden. Da bleibt eigentlich keine Zeit für die Nebencharaktere, doch Owen Wilson gibt sich Mühe und kann auch einige Lacher für sich verbuchen. AAn einigen Stellen blieb es ruhig und die Gags kamen nicht an, doch zum Glück sind diese Szenen rar. Diese Familie besitzt viel Potenzial, kein Wunder wieso so viele Filme gedreht worden sind. Am Ende bleibt ein witziger Film, mit einem grandiosen De Niro und Stiller.
7,5/10