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Movies 2014 (52) – Frozen Ground

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Jahr: 2013
Genre: Thriller
Regie: Scott Walker
Drehbuch: Scott Walker

Worum geht’s?
Seit Jahren führt Robert Hansen ein bizarres Doppelleben: Auf der einen Seite ist er ein fürsoglicher Vater und rücksichtsvoller Ehemann für seine Familie, doch auf der anderen Seite ist er ein bestialischer Serienmörder, der in der Wildnis von Alaska Jagd auf hilflose Frauen macht. Als State Trooper Jack Halcombe zufällig Cindy auf ihrer verzweifelten Flucht begegnet, nimmt sich Jack ihrer an und beginnt die letzten Mordfälle von jungen Frauen genauer unter die Lupe zu nehmen. Das Katz-und-Maus-Spiel nimmt somit eine gefährliche Wendung für Robert, da Jack von nun an nur noch ein Ziel hat: den grausamen Killer zur Strecke zu bringen…

Darsteller:
Nicolas Cage as Jack Halcombe
Vanessa Hudgens as Cindy Paulson
John Cusack as Robert Hansen
Kanye West as Sgt. Lyle Haugsven

Nicolas Cage gehörte früher zu den besten Schauspielern auf der Welt, doch diese Zeiten sind schon längst vorbei. Heutzutage hat man das Gefühl, dass Cage jedes Drehbuch, welches er von seinen Agenten bekommt, nicht mal liest und einfach beschließt, in dem Film mitzuspielen. Dies hat zur Folge, dass er in den letzten Jahren eine Menge Stinker gedreht hat, die er früher nicht einmal beachtet hätte. Der Thriller „Frozen Ground“ gehört zum Glück nicht zu diesen Reinfällen, ihm fehlt aber auch ein gutes Stück, um ein starker Thriller zu sein.

Scott Walker, der bis dato nur einen Kurzfilm geschrieben und gedreht hat, gab mit diesem Thriller sein richtiges Debüt. Er zeigt, dass er definitiv Talent besitzt und in den nächsten Jahren Arbeit bekommen wird. Zudem beweist Walker ein Gespür für die Erschaffung einer dichten Atmosphäre. Mit kalten Bildern verdeutlicht er die düstere Story, die der Film besitzt. Er hat aber Probleme mit dem Tempo, denn dieses ist uneben und man wartet nur darauf, dass der Film endlich das Tempo anzieht und etwas spannender wird. Walker hat ebenfalls das Drehbuch geschrieben und sich eine wahre Begebenheit ausgesucht, die wirklich furchteinflößend ist. Geschichten um Serienkiller und Vergewaltiger sind immer düster, dieser Ton begleitet den ganzen Film und überzeugt. Ich hätte mir aber etwas mehr Tiefgang gewünscht. Warum mordet Robert Hansen, was sind seine Motive? All diese Fragen bleiben unbeantwortet, weshalb die Intimität fehlt.

Nicolas Cage spielt Detective Jack Halcombe, ein zuverlässiger Cop, der verlässlich ist und seine Arbeit stets ernst nimmt. Als ein junges totes Mädchen gefunden wird, versucht er, Hansen zu Fall zu bringen, denn er ist von seiner Schuld überzeugt. Doch das ist kein leichtes Unterfangen, denn Hansen ist nicht blöd. Die Leistung von Nicolas Cage ist besser als gedacht und definitiv besser als seine letzten Performances. Man kauft ihm die Entschlossenheit und Seriösität ab. John Cusack mimt den Serienkiller Robert Hansen, der von außen ganz harmlos aussieht und eine Bäckerei führt, doch abends macht er Jagd auf unschuldige, junge Frauen, die er dann vergewaltigt und dann in einem abgelegenen Wald tötet. Cusack gibt eigentlich immer nur sympathische Personen, doch hier kann er seine andere Seite zeigen und er beweist, dass er zu den talentiertesten Schauspielern zählt. In jedem Film liefert er eine gute Leistung ab, wie auch hier. Vanessa Hudgens verkörpert die Prostituierte Cindy Paulson, sie ist das einzige Mädchen, welches von Hansen fliehen konnte. Hudgens kennt man primär aus den „High Scool Musical“-Filmen, aber hier zeigt sie, dass sie doch mehr kann als nur gut aussehen und singen.

Nach all den schlechten Filmen, die Cage in den letzte Jahren gedreht hat, war ich der Meinung, dass auch „Frozen Ground“ nicht gerade gut werden würde, doch ich wurde getäuscht. Man sollte keinen hochklassigen Serienkillerthriller erwarten, aber wer einen ordentlichen Krimi haben möchte, ist hier genau richtig. Wenn man sich den Fall des Robert Hansen mal ganz genau durchliest, dann stellt man fest, dass der Mann ziemlich krank war und fürchterliche Dinge angestellt hat. Wenn man sich seine Biographie durchliest und danach den Film anschaut, dann ist man ein klein wenig enttäuscht, dass soviel Potenzial verschwendet wurde. Ich hätte mir gerne gewünscht, dass man sich mehr auf die Person Hansen konzentriert hätte und die schlimmen Taten, die er ausgeführt wird. Man sieht zwar einige Aspekte von seinem Leben, doch die sind nur kurz und werden nicht weiter thematisiert. Am Ende des Films weiß man immer noch nicht, wer genau diese Person ist und wieso er all diese unschuldigen Mädchen ermordet hat. Der Film fokussiert sich eher auf die Ermittlungen von Jack Halcombe und seinen (inneren) Konflikten. Die sind nicht schlecht inszeniert und Cage’s Leistung wertet den Film ebenfalls auf, aber mit der Zeit wird es doch langsam öde. Zum Glück bekommt Hansen gegen Ende mehr Screen Time und man sieht wirklich, was für eine Person er wirklich ist. Ein solider Crime Film mit guten schauspielerischen Leistung, mehr aber auch leider nicht.
6/10

Movies 2013 (81) – Weil es dich gibt

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Jahr: 2001
Genre: Komödie
Regie: Peter Chelsom
Drehbuch: Mark Klein

Worum geht’s?
In einer magischen Nacht trafen sich Jonathan (John Cusack) und Sara (Kate Beckinsale), gerade Mitte Zwanzig. Es war Liebe auf den ersten Blick. Doch Sara glaubte an die Vorbestimmung. Sie würde ihm nur Zutritt zu ihrem Herzen gewähren, wenn alle Zeichen darauf hindeuten würden. Jetzt, zehn Jahre später, sind beide verlobt und 3000 Meilen liegen zwischen ihnen. Nur das Schicksal kann jetzt entscheiden, ob die beiden endlich zueinander finden…

Darsteller
John Cusack as Jonathan Trager
Kate Beckinsale as Sara Thomas
Bridget Moynahan as Halley Buchanan
Jeremy Piven as Dean Kansky

Ich liebe Filme aller Art. Mal gucke ich gerne einen actiongeladenen Film voller verrückter Stunts an, und an anderen Tagen möchte ich, dass es ruhiger zugeht und schaue dementsprechend auch ein Drama an. Wenn ich lachen möchte, dann wirken Comedy-Streifen wie Medizin. Und dann gibt es Tage, da will ich mir einfach einen nett gemachten, kitschigen Liebesfilm reinziehen. Umso besser, wenn man positiv überrascht wird, und das ist mit „Weil es dich gibt“ der Fall. Nicht der beste seiner Art, aber immer noch gelungen.

Der britische Regisseur Peter Chelsom ist nicht nur ein erfolgreicher Filmemacher, der zahlreiche Preise gewinnen konnte, sondern er fungierte auch in mehr als 60 Werbespots als Regisseur. Für seinen neuesten Streifen griff er zwar tief in die Kitsch-Kiste rein, aber das Gesamtergebnis kann sich sehen lassen. Das Hin und Her einer Lovestory kann in einem Film schnell nerven, doch Chelsom schafft es, den Fokus auf die liebenswürdigen Charaktere zu lenken, sodass der Zuschauer nicht in all dem Kitsch ertrinkt. Drehbuchautor Mark Klein konnte in seinem Debüt mit einer interessanten Prämisse aufwarten. Obwohl die Story nicht schlecht ausgeschmückt ist, so wirkt der Film etwas zu konstruiert, weshalb er deswegen an Charme verliert. Da können auch die beiden sympathischen Protagonisten dieses Problem nicht ganz vergessen machen.

John Cusack ist Jonathan und sucht nach Weihnachtsgeschenken. In einem Einkaufszentrum trifft er auf Sara und verliebt sich sofort in sie. Eigentlich wunderschön, passend zur Weihnachtszeit. Das Problem ist: Jonathan ist in einer Beziehung und will bald heiraten. John Cusack gehört zu den Schauspielern, die in jedem Film eine gute Figur machen. Und auch in diesem Liebesfilm ist er als sympathischer, hoffnungslos Verliebter überzeugend. Sara wird verkörpert von Kate Beckinsale und hat genauso wie Jonathan einen Partner. Beide beschließen aber, zusammenzukommen, falls das Schicksal es so will. Cusack und Beckinsale geben auf dem ersten Blick ein ungleiches Paar ab, besitzen aber eine glaubwürdige Chemie, die aber hätte besser sein können. Jeremy Piven als bester Freund von Jonathan ist der Garant für den Humor.

Es gibt Liebesfilme, die zu den absoluten Klassikern gehören. „Schlaflos in Seattle“, „Harry & Sally“ und „Before Sunset“, um nur einige zu nennen. An diese Kategorie kommt der Film von Peter Chelsom zwar nicht ran, wärmt aber dennoch das Herz auf. Die Prämisse ist originell und ich war gespannt, wie die Autoren die Geschichte auf eine angenehme Laufzeit strecken würden. Plots wie diese brauchen kreative Einfälle, um nicht mit der Zeit langweilig zu werden. Diese sind zwar in „Weil es dich gibt“ vorhanden, doch das große Problem des Films ist seine Konstruiertheit. Die Geschichte hätte besser funktioniert, wenn sich der Streifen natürlicher angefühlt hätte. Großes Plus sind die beiden Hauptdarsteller, die eine überzeugende Chemie besitzen. Beide haben nur einige Tage am Set verbracht, sodass das Kennenlernen ziemlich authentisch war, passend zur Story des Films. Natürlich werden auch hier ein Dutzend Klischees angewandt, doch bei welchem Liebesfilm ist das denn nicht so? Wenn man darüber hinwegsehen kann, bietet „Weil es dich gibt“ passable Unterhaltung, trotz der ganzen Vorhersehbarkeit.
6,5/10