Jahr: 2003
Genre: Comic
Regie: Bryan Singer
Drehbuch: David Hayter, Dan Harris, Michael Dougherty
Worum geht’s?
In der Fortsetzung des ersten X-Men-Films müssen sich die Mutanten von Professor X (Patrick Stewart) und Magneto (Ian McKellen) verbünden. Sie stehen General Stryker (Brian Cox) gegenüber, der alle Mutanten endgültig ausrotten will.
In einer Welt voller Vorurteile und Hass gegenüber allem, was fremd ist, gelten die Mutanten als die gefährlichsten Feinde der Menschheit. Um sich vor ihren übermenschlichen Fähigkeiten zu schützen, plädiert US-Senator Robert Kelly (Bruce Davison) dafür, sie alle auf eine einsame Insel zu verbannen.
Darsteller:
Hugh Jackman as Logan/Wolverin
Patrick Stewart as Professor Charles Xavier
Ian McKellen as Erik Lensherr/Magneto
Famke Janssen as Jean Grey
Halle Berry as Ororo Munroe/Storm
James Marsden as Scott Summers/Cyclop
Brian Cox as William Stryker
Alan Cumming as Kurt Wagner/Nightcrawler
Oft sind Sequels schlechter als sein Vorgänger. Man nehme beispielsweise „Hangover 2“, der die Story seines Vorgängers 1:1 kopierte und keinerlei originelle Ideen hatte und deshalb bei den Kritikern untergegangen ist. Es gibt noch dutzende Beispiele, auf die Schnelle fallen mir noch „Conan der Zerstörer“ oder „Natürlich blond 2“. Dass Sequels aber auch gut oder sogar exzellent sein können, zeigen besonders die Comicbuchverfilmungen. „The Dark Knight“ ist einer der besten Filme, die ich je gesehen habe mit einer schauspielerischen Leistung von Ledger, die auch seinesgleichen sucht. Das gleiche gilt auch fürs „X-Men“-Franchise. Der erste Film war ziemlich gut, aber der zweite Teil legt die Messlatte noch höher.
Drei Jahre ist es her, nachdem Bryan Singer die Mutanten leinwandtauglich gemacht hat. Sehr gut, wenn man bedenkt, dass Sequels heutzutage im Eiltempo entwickelt werden, ohne Rücksicht auf die Story. Singer hat da die wesentlich bessere Methode benutzt und ein Film rausgebracht, der vom Umfang noch größer ist als der erste Teil, reicher an Geschichten und Mutanten ist und allgemein viel reifer wirkt. Dabei ist es immer wieder erstaunlich, wie gut Singer mit diesem großen Ensemble klarkommt und ein harmonisches Gesamtpaket schnürt. Die Action ist ebenfalls toll in Szene gesetzt worden und Dramatik kommt nicht zu kurz. Das Drehbuch, an dem gleich drei Autoren gebastelt haben (Dazu gehört auch David Hayter, der auch das Skript zum ersten Film beisteuerte), ist noch besser als das Drehbuch für den Vorgänger. Die Charaktere bekommen mehr Tiefe, die Geschichte ist noch packender gestaltet und die Dynamiken können überzeugen.
Die X-Men stehen vor einer heiklen Aufgabe und vor ihrem bisher größten Feind. William Stryker, gespielt von Brian Cox, besitzt einen noch größeren Hass gegenüber den Mutanten als Senator Kelly im ersten Film. Er will mit Charles Xavier eine persönliche Rechnung begleichen, den er für die Krankheit seines Sohnes, ebenfalls ein Mutant, verantwortlich macht. Xavier muss sich mit seinem Feind und Freund Magneto zusammentun, um ihn zu stoppen. Die Schauspieler legen allesamt eine Schippe drauf und sind noch besser als in Teil 1. Die Story legt den Hauptaugenmerk auf Wolverine, daher bekommt Hugh Jackman mehr Screen Time als der Rest und überzeugt mit Bravour. Er ist noch muskelbepackter als sonst und kann auch den emotionalen Aspekt des Plots gut rüberbringen. Der Neuzugang Alan Cumming, der den Mutanten Nightcrawler spielt, fügt sich nahtlos und ohne Probleme in die Geschichte ein und entwickelt sich zum Publikumsliebling. Hoffentlich wird der Nightcrawler in der Zukunft zu sehen sein, denn er ist ziemlich cool und Cumming hat seine Arbeit toll gemacht. Brian Cox als der Mainvillain gibt seinem Charakter mehr Profil als Senator Kelly je hatte, man kauft ihm die Rolle ab, denn er ist eine große Bedrohung. Den Aspekt mit seinem Sohn fand ich ziemlich krass, wie auch seine Fähigkeit. Emotionen gibt es auch genug, und die Einbindung der jungen Mutanten war ebenfalls überzeugend und sorgten für einiges an Humor, sie könnten auch im dritten Film eine Rolle spielen. Die Actionsequenzen waren noch besser als in Teil 1. Die Kämpfe waren besser choreografiert, allgemein wirkte alles epischer. Der kalte Look des Films passt zum gesamten Ton. „X-Men“ gehört zu den besten Comicbuchverfilmungen aller Zeiten.
8,5/10