Schlagwort-Archive: James Marsden

Movies 2014 (40) – X-Men 2

x_men_II2

Jahr: 2003
Genre: Comic
Regie: Bryan Singer
Drehbuch: David Hayter, Dan Harris, Michael Dougherty

Worum geht’s?
In der Fortsetzung des ersten X-Men-Films müssen sich die Mutanten von Professor X (Patrick Stewart) und Magneto (Ian McKellen) verbünden. Sie stehen General Stryker (Brian Cox) gegenüber, der alle Mutanten endgültig ausrotten will.
In einer Welt voller Vorurteile und Hass gegenüber allem, was fremd ist, gelten die Mutanten als die gefährlichsten Feinde der Menschheit. Um sich vor ihren übermenschlichen Fähigkeiten zu schützen, plädiert US-Senator Robert Kelly (Bruce Davison) dafür, sie alle auf eine einsame Insel zu verbannen.

Darsteller:
Hugh Jackman as Logan/Wolverin
Patrick Stewart as Professor Charles Xavier
Ian McKellen as Erik Lensherr/Magneto
Famke Janssen as Jean Grey
Halle Berry as Ororo Munroe/Storm
James Marsden as Scott Summers/Cyclop
Brian Cox as William Stryker
Alan Cumming as Kurt Wagner/Nightcrawler

Oft sind Sequels schlechter als sein Vorgänger. Man nehme beispielsweise „Hangover 2“, der die Story seines Vorgängers 1:1 kopierte und keinerlei originelle Ideen hatte und deshalb bei den Kritikern untergegangen ist. Es gibt noch dutzende Beispiele, auf die Schnelle fallen mir noch „Conan der Zerstörer“ oder „Natürlich blond 2“. Dass Sequels aber auch gut oder sogar exzellent sein können, zeigen besonders die Comicbuchverfilmungen. „The Dark Knight“ ist einer der besten Filme, die ich je gesehen habe mit einer schauspielerischen Leistung von Ledger, die auch seinesgleichen sucht. Das gleiche gilt auch fürs „X-Men“-Franchise. Der erste Film war ziemlich gut, aber der zweite Teil legt die Messlatte noch höher.

Drei Jahre ist es her, nachdem Bryan Singer die Mutanten leinwandtauglich gemacht hat. Sehr gut, wenn man bedenkt, dass Sequels heutzutage im Eiltempo entwickelt werden, ohne Rücksicht auf die Story. Singer hat da die wesentlich bessere Methode benutzt und ein Film rausgebracht, der vom Umfang noch größer ist als der erste Teil, reicher an Geschichten und Mutanten ist und allgemein viel reifer wirkt. Dabei ist es immer wieder erstaunlich, wie gut Singer mit diesem großen Ensemble klarkommt und ein harmonisches Gesamtpaket schnürt. Die Action ist ebenfalls toll in Szene gesetzt worden und Dramatik kommt nicht zu kurz. Das Drehbuch, an dem gleich drei Autoren gebastelt haben (Dazu gehört auch David Hayter, der auch das Skript zum ersten Film beisteuerte), ist noch besser als das Drehbuch für den Vorgänger. Die Charaktere bekommen mehr Tiefe, die Geschichte ist noch packender gestaltet und die Dynamiken können überzeugen.

Die X-Men stehen vor einer heiklen Aufgabe und vor ihrem bisher größten Feind. William Stryker, gespielt von Brian Cox, besitzt einen noch größeren Hass gegenüber den Mutanten als Senator Kelly im ersten Film. Er will mit Charles Xavier eine persönliche Rechnung begleichen, den er für die Krankheit seines Sohnes, ebenfalls ein Mutant, verantwortlich macht. Xavier muss sich mit seinem Feind und Freund Magneto zusammentun, um ihn zu stoppen. Die Schauspieler legen allesamt eine Schippe drauf und sind noch besser als in Teil 1. Die Story legt den Hauptaugenmerk auf Wolverine, daher bekommt Hugh Jackman mehr Screen Time als der Rest und überzeugt mit Bravour. Er ist noch muskelbepackter als sonst und kann auch den emotionalen Aspekt des Plots gut rüberbringen. Der Neuzugang Alan Cumming, der den Mutanten Nightcrawler spielt, fügt sich nahtlos und ohne Probleme in die Geschichte ein und entwickelt sich zum Publikumsliebling. Hoffentlich wird der Nightcrawler in der Zukunft zu sehen sein, denn er ist ziemlich cool und Cumming hat seine Arbeit toll gemacht. Brian Cox als der Mainvillain gibt seinem Charakter mehr Profil als Senator Kelly je hatte, man kauft ihm die Rolle ab, denn er ist eine große Bedrohung. Den Aspekt mit seinem Sohn fand ich ziemlich krass, wie auch seine Fähigkeit. Emotionen gibt es auch genug, und die Einbindung der jungen Mutanten war ebenfalls überzeugend und sorgten für einiges an Humor, sie könnten auch im dritten Film eine Rolle spielen. Die Actionsequenzen waren noch besser als in Teil 1. Die Kämpfe waren besser choreografiert, allgemein wirkte alles epischer. Der kalte Look des Films passt zum gesamten Ton. „X-Men“ gehört zu den besten Comicbuchverfilmungen aller Zeiten.
8,5/10

Movies 2014 (38) – X-Men

x-men

Jahr: 2000
Genre: Comic
Regie: Bryan Singer
Drehbuch: David Hayter

Worum geht’s?
Sie sind das nächste Glied in der Evolutionskette. Die X-MEN, geboren mit einer einzigartigen genetischen Mutation, die ihnen außerordentliche Superkräfte verleiht. Die Augen von Cyclops können einen Energiestrahl aussenden, Jean Grey besitzt Fähigkeiten in Telepathie und Storm kann das Wetter manipulieren.
In einer mit Hass und Vorurteilen erfüllten Welt sind sie Ausgestoßene. Doch unter der Führung von Professor Charles Xavier haben sie gelernt ihre Fähigkeiten zum Wohl der Menschheit einzusetzen. Gemeinsam kämpfen sie darum, eine Welt zu beschützen, die sie fürchtet. Sie stellen sich der gefährlichsten Bedrohung der menschlichen Zivilisation: Magneto, ein skrupelloser Mutant, der die Zukunft in seine Gewalt bringen will – auch wenn es das Ende bedeutet… der Menschheit… oder der Mutanten.

Darsteller:
Hugh Jackman as Logan/Wolverin
Patrick Stewart as Professor Charles Xavier
Ian McKellen as Erik Lensherr/Magneto
Famke Janssen as Jean Grey
Halle Berry as Ororo Munroe/Storm
James Marsden as Scott Summers/Cyclop

Mein absoluter Lieblingssuperheld ist Batman. Er ist ernst, smart, realistisch und symbolisiert Hoffnung wie kein anderer Superheld für mich. Die Filme von Christopher Nolan haben meine Meinung nur bestätigt und besonders „The Dark Knight“ ist ein fantastischer Film, mein absoluter Lieblingssuperheldenfilm. Allgemein gefällt mir DC mehr als Marvel, doch die haben auch tolle Helden. Hier gefallen mir besonders die „X-Men“, weil sie verschieden sind und er Kampf zwischen Gut und Böse etwas politisches an sich hat. Und mit Wolverine besitzt die Comicreihe auch einen Helden, der in meinen Top 5 ist. Auch die Filme um die Mutanten sind gelungen, wie der Auftakt aus dem Jahre 2000 zeigt.

Bryan Singer hat zurzeit mit einigen privaten Problemen zu kämpfen, denn es gibt schwere Anschuldigungen, die behaupten, dass er sich an Jugendliche vergriffen hat. Doch wenn man einen Regisseur beurteilen muss, dann ist ganz allein seine Arbeit wichtig. Und mit „Die üblichen Verdächtigen“ lieferte er einen klasse Film ab, den einige Filmfans als Nummer 1 auf ihrer Liste haben. Schon da konnte er zeigen, dass er sehr gut mit einem großen Ensemble klarkommt, und dies war wichtig für dieses Franchise, denn hier gibt es so viele Mutanten, die Aufmerksamkeit brauchen, und Singer gibt jedem Mutanten die Chance, das Zuschauerherz zu erobern. Zudem ist der Film sehr werkgetreu, Singer achtet auf die Comics. Die Effekte sehen auch klasse aus, trotz geringem Budget für einen Blockbusterfilm wie diesen. Das Drehbuch von David Hayter, der eigentlich Schauspieler ist und mit diesem Film sein Debüt gibt, erzählt auf überzeugende Art und Weise die Originstory ohne auf Action zu setzen, sondern er vertraut auf die Dynamik zwischen den Charakteren.

Die Welt, wie wir sie kennen, gibt es nicht mehr. Denn Mutanten mit unterschiedlichen Fähigkeiten leben unter uns, darunter auch Rogue, die durch das Berühren anderer Menschen ihre Kräfte absorbieren kann und dementsprechen das Potenzial besitzt, eine große Waffe zu sein. Magneto will von ihrem Talent Gebrauch machen und versucht, sie zu fangen. Er möchte ein Krieg gegen die Menschen starten, denn er befürchtet, dass sie den Mutanten gefährlich werden könnten. Professor Charles Xavier versucht ihn aufzuhalten, denn er hat die Vision, dass Menschen und Mutanten gemeinsam miteinander leben können. Patrick Stewart und Ian McKellen in ihren respektiven Rollen sind super und perfekt gecastet. Ihre Dynamik ist die stärkste im Film. Die Comicverfilmung hat auch einige Hochkaräter gewonnen, die Mutanten verkörpern. Halle Berry als Storm ist unterentwickelt, dafür kann James Marsden als cooler Cyclops Punkte sammeln. Anna Paquin kann die verletzliche Rogue glaubwürdig darstellen, während Famke Janssen als Jean Grey verführerisch und smart zugleich ist. Doch der Star des Films ist ganz klar der noch damals unbekannte Hugh Jackman, der nur mit viel Glück an die Rolle kam und als Einzelgänger Wolverine eine klasse Show abliefert und das Herz der X-Men ist.

Wie schon zu Beginn gesagt, gehören die X-Men zu meinen Lieblingscomichelden, weil sie so reich an interessanten Charakteren sind. Der Start der Trilogie um die Mutanten ist überzeugend und kann auch auch von den Zuschauern angeschaut werden, die mit den Comics nichts am Hut haben. Der Film erzählt mehrere Geschichte gleichzeitig. Zum einen wird der Konflikt zwischen Prof. Charles Xavier und Magneto näher erläutert und ist der interessanteste Arc des Films. Die ganze Debatte hat etwas politisches an sich und man kann sie leicht auf unsere heutige Zeit übertragen. Durch die schauspielerischen Glanzleistungen wirkt der Konflikt noch intensiver und trägt zum Film bei. Der erste Teil konzentriert sich aber auch auf Wolverine. Er hast mehr Screen Time als alle anderen X-Men und die Autoren wissen, dass sie mit Jackman ein Coup gelandet haben. Wolverine ist nicht nur die coolste Figur und der Zugpferd der Reihe, seine Hintergrundgeschichte macht ihn noch interessanter. Seine Reise wird überzeugend erzählt und der Wandel ist glaubwürdig. Unterstützt wird die Geschichte mit fantastischen Actionsequenzen, die dank den super Special-Effects ansehnlich sind und für die damalige Zeit als Maßstab galt. Die Dynamik im Team ist erste Sahne und die X-Men leben von Teamwork, dies unterscheidet sie von anderen Superheldenfilmen, die meistens alleine einen Villain besiegen müssen. Ich hätte mir gewünscht, dass Rogue etwas mehr Screen Time bekommt, denn ihre Fähigkeiten sind verdammt cool und auch ziemlich gefährlich, aber vielleicht wird sie im zweiten Teil prominenter. Alles in allem ist das ein überzeugender Start ins Franchise.
7,5/10

Movies 2013 (49) – Die Hochzeit unserer dicksten Freundin

43973-die_hochzeit_unserer_dicksten_freundin_poster

Jahr: 2012
Genre: Komödie
Regie: Leslye Headland
Drehbuch: Leslye Headland

Worum geht’s?
Ein ruiniertes Dinner. Ein Stripper, der sich unglücklich verplappert. Und ein zerrissenes Brautkleid. Kein Champagner mehr und erst Recht keine Lösung in Sicht… Regan, Gena und Katie eilen durch die New Yorker Nacht auf der Suche nach einer Lösung, wie sie das Chaos, das sie bei Beckys Junggesellinnenabschied angerichtet haben, wieder halbwegs in Ordnung bringen können. Am schlimmsten ist, dass Regan und Katie in alberner Champagnerlaune in das XXXL-Hochzeitskleid von „Mopsgesicht“ Becky geschlüpft sind und dieses geräuschvoll zerrissen haben – aus Versehen, versteht sich. Nun bricht die absolute Hektik aus, morgen ist der große Tag: Doch das Hotel dämmert im Feierabendschlaf, die Reinigungen und Schneidereien sind so spät natürlich sowieso geschlossen. Und dann ist da noch diese unbändige Lust, einfach zu feiern, um die guten alten Zeiten wieder heraufzubeschwören, um sich noch einmal so zu fühlen wie damals, als ihnen an der Highschool die Welt zu Füßen lag. Eine wilde Nacht beginnt, in der die drei Freundinnen in Panik, es endgültig zu versauen, zu höchst kreativen Maßnahmen greifen. Doch es läuft anders als geplant, und ein Swimmingpool, die Mutter vom Ex, noch mehr Champagner und reichlich Sex lassen die Nacht völlig aus dem Ruder laufen.

Darsteller:
Kirsten Dunst as Regan
Rebel Wilson as Becky
Isla Fisher as Katie
Lizzy Caplan as Gena
James Marsden as Trevor
Adam Scott as Clyde

„Hangover“ gehört zu den unterhaltsamsten Rated R-Komödien aller Zeiten. Daher ist es selbstverständlich, dass andere Komödien die Grundidee des Films kopieren wollen, um auch einigermaßen erfolgreich zu sein. Beispielsweise erinnert „Hot Tub Time Machine“ stark an die Komödie aus dem Jahre 2007, besaß aber dennoch einen eigenen Charakter und konnte gut unterhalten. „Bachelorette“ versucht, ein frauenfeindliches „Hangover“ darzustellen, doch der Schuss geht nach hinten los. Der Film ist zu konstruiert, nie witzig und einfach nervig.

Leslye Headland gibt mit diesem Film ihr Regiedebüt, und es ist alles andere als berauschend. Die Inszenierung und der Aufbau erinnert an „Hangover“, aber es fehlt einfach der nötige Pep. Auch wirkt das Gesamtwerk einfach nicht stimmig und ist sehr chaotisch. Das kann manchmal von Vorteil sein, aber nicht in diesem Film. Es scheint so, als ob Headland die nahmhafte Besetzung nicht unter Kontrolle hatte. Das Drehbuch stammt ebenfalls von ihr und basiert auf ein Bühnenstück (WTF?!). Die Geschichte wirkt zu konstruiert und gezwungen, dazu fehlt der Charme, der in fast allen lustigen Komödien vorhanden ist. Die Charaktere besaßen zwar Potenzial, bleiben aber am Ende austauschbar.

Kirsten Dunst spielt Regan, eine kontrollsüchtige Geschäftsfrau, die nie Spaß am Leben und immer was zu meckern hat. Als sie die Gelegenheit bekommt, endlich mal die Sau rauszulassen, geht alles schief und es liegt an ihr, das Problem in den Griff zu bekommen. Nur Gott weiß, wieso sich Kirsten Dunst für so einen Schund hergegeben hat. Entweder der Gehaltsscheck war sehr gut, oder sie wollte einfach mal einen schlechten Film drehen. Ihre Rolle ist nervtötend und zu keiner Zeit witzig. Dunst besitzt einfach kein komödiantisches Talent und sollte von Komödien fernbleiben. Isla Fisher verkörpert die lebenslustige Katie, die sich gerne betrinkt. Fisher macht einen besseren Job als Dunst, wird im Film aber komplett verbraucht. Lizzy Caplan ist die zynische Gena, die Männer hasst. Ich hätte gerne mehr von ihr gesehen, da sie der interessanteste Charakter im Film war, mit ihrem Background und alles. Rebel Wilson als Braut ist eine Fehlbesetzung wie sie im Buche steht. James Marsden und Adam Scott haben nur wenig Screen Time und bleiben nicht lange im Gedächtnis.

„Bachelorette“ ist ein unlustiger Streifen, der versucht, ein weibliches „Hangover“ zu sein, aber mit dieser Idee gründlich baden geht. Der Nervfaktor ist dank den Charakteren und den Dialogen unglaublich hoch. Es wird die ganze Zeit gebrüllt und geschrien, ohne eine witzige Pointe rüberzubringen. Die Gags sind alle vorhersehbar oder unlustig, schlechtes Timing der Schauspieler, der Originalitätsfaktor geht gegen 0. Katie und Gena sind zwar sympathische Figuren, doch das Drehbuch erlaubt es einfach nicht, mit diesen Personen mitzufiebern oder zu fühlen. Die Handlung ist komplett schwachsinnig und dreht sich ganz allein um die Rettung eines Hochzeitskleids. Ein bisschen mehr Story hätte dem Film gut getan, so werden die 90 Minuten nur durch Banalitäten gefüllt. Jede Wendung war vorhersehbar, und das Ende passt zum Gesamtwerk. Wenn man schon Kirsten Dunst für den Film engagiert, dann hätte sie die Braut spielen sollen. Rebel Wilson in der Gruppe hätte wenigstens für Dynamik gesorgt, und dass sie Witze rüberbringen kann, hat sie schon oft bewiesen. Einige Schmunzler gab es trotzdem, und dank Isla Fisher und Lizzy Caplan wird man wachgehalten.
2,5/10

Movies 2013 (15) – Straw Dogs – Wer Gewalt sät

straw_dogs_wer_gewallt_saet

Jahr: 2011
Genre: Thriller
Regie: Rod Lurie
Drehbuch: Rod Lurie

Worum geht’s?
David Sumner und seine Frau Amy, zwei weltgewandte Städter, ziehen nach dem Tod von Amys Vater in ihre alte Heimatstadt, dem idyllisch gelegenen Blackwater, im tiefen Süden Mississippis. Jeder weiß hier viel über den anderen. Und der wöchentliche Höhepunkt in dem Städtchen ist das Footballspiel am Freitagabend. Aber die Idylle trügt. Während Amys Ex-Freund Charlie und seine Football-Mannschaft der attraktiven Amy nachstellen, laden Sie den arglosen David zu einer Jagdpartie ein, die nach und nach in einer Gewaltspirale mündet. Als dann noch die Tochter des ehemaligen Football Coaches Tom Heddon vermisst wird, gerät die Situation völlig außer Kontrolle und endet in einer extrem gewaltsamen Konfrontation.

Darsteller:
James Marsden as David Summer
Kate Bosworth as Amy Summer
Alexander Skarsgård as Charlie
James Woods as Tom Heddon

„Straw Dogs – Wer Gewalt sät“ ist eine Neuverfilmung des 1971 erschienenen „Wer Gewalt sät“, beide Filme basieren auf den Roman „The Siege of Trencher’s Farm“ von Gordon Williams. Ich habe das Original nicht gesehen, aber ich vermute ganz stark, dass die Verfilmung mit Dustin Hoffman in der Hauptrolle besser gewesen ist als das Remake, und das sage ich nicht, weil das Original eine Oscarnominierung besitzt. Das Remake schöpft sein Potenzial nicht aus und bleibt hinter den Erwartungen zurück, aber für einen netten Abend ist er allemal geeignet.

Rod Lurie kennt sich mit dem Genre Thriller aus und kann den einen oder anderen sehenswerten Film vorweisen, beispielsweise „Nichts als die Wahrheit“ mit Kate Beckinsale. Nach drei Jahren Pause kehrt er mit einem ambitionierten Projekt auf den Regiestuhl zurück. Zwar schafft es Lurie, Spannung aufzubauen, doch der Weg bis zum Klimax ist zu lang geraten, weswegen sich oft eine langatmige Szene in die Geschichte eingeschlichen hat. Der Showdown ist dann aber rasant inszeniert. Auch die Grundatmosphäre, die über die gesamte Laufzeit herrscht, hat etwas bedrohliches an sich und überzeugt. Das Drehbuch, auch verfasst von Lurie, versucht zwar Tiefgang herzustellen, schafft das aber nicht. Auch wäre eine Hintergrundgeschichte zu Amy und Charlie interessant gewesen.

James Marsden spielt den Drehbuchautoren David Summer, der mit seiner Frau Amy für eine zeitlang in ihre Heimatstadt zieht, die im Süden liegt. Eigentlich will er nur Ruhe haben und auf dem gemütlichen Familienansehen an seinem neuesten Skript arbeiten, doch Amys Ex, Charlie und seine Crew haben es auf die beiden abgesehen und aus dem netten Trip wird ein Alptraum. James Marsden gelingt es, die Wandlung seiner Figur überzeugend darzustellen, ohne dass man an seiner Leistung zweifelt. Seine Frau Amy wird verkörpert von Kate Bosworth, die ihren Job auch zufriedenstellend erfüllt und schön mit ihren Reizen spielt. Alexander Skarsgård stellt Charlie dar, dessen Absichten von Anfang an jedem klar sind, in der Rolle aber glaubwürdig rüberkommt. James Woods als Vater hinterlässt auch einen Eindruck.

„Straw Dogs“ fängt stark an, lässt im Mittelteil nach, nur am Ende nochmal aufs Gaspedal zu treten. So kann man eigentlich den ganzen Film zusammenfassen. Der Beginn lässt auf einen vielversprechenden Film hoffen. Die Charaktere und der Plot werden in kürzester Zeit eingeführt, doch sobald man denkt, jetzt könnte die große Eskalation kommen, verschiebt sich das Ganze. Der Film lässt sich mit dem großen Final viel Zeit, weswegen das Interesse ab der Mitte nachlässt, weil man alles schon gesehen hat. Die kleinen Streitereien zwischen David und Charlie nerven nach einer Zeit. Dennoch ist eine Grundspannung immer vorhanden, weil der Zuschauer erfahren will, wie der Konflikt ausgehen wird. Die bedrohliche Atmosphäre der Kleinstadt verfolgt einen die ganze Zeit. Dann endlich kommt es zum großen Finale und der kann sich sehen lassen. Atmosphärisch dicht und actiongepackt überzeugt der Schluss, der ruhig hätte länger sein können. Auch ein Blick in die Zukunft wäre interessant gewesen. Am Ende bleibt ein solider Thriller mit guten Darstellerleistungen.
6,5/10