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Movies 2013 (65) – Now You See Me

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Jahr: 2013
Genre: Thriller
Regie: Louis Leterrier
Drehbuch: Boaz Yakin, Ed Solomon, Edward Ricourt

Worum geht’s?
Wie raubt man eine Bank aus, ohne selbst anwesend zu sein? Ganz einfach: Man ist Magier und lässt die Dinge für sich arbeiten. Ganz so simpel ist es dann allerdings doch nicht, denn das Illusionisten-Quartett „The Four Horsemen“ verblüfft das Publikum mit jeder Menge High-Tech in seinen Live-Shows. Bereits ihr erster Auftritt in Las Vegas ist spektakulär: Sie lassen einen Zuschauer verschwinden und Sekunden später in einem Banktresor in Paris wieder auftauchen. Dort lösen sich vor seinen Augen mehrere Millionen Euro in Luft auf und prasseln als plötzlicher Geldregen in Robin-Hood-Manier im Zuschauersaal nieder. Reine Illusion oder was steckt dahinter? FBI-Agent Rhodes und seine französische Interpol-Kollegin Alma Dray, die die Truppe stoppen sollen, stehen vor einem großen Rätsel. Erst Bradley, der mit dem Entzaubern von Illusionen gutes Geld verdient, scheint es lösen zu können. Doch längst planen die Horsemen, die ihren Verfolgern immer einen Schritt voraus sind, einen weiteren sensationellen Coup. Dieser wird sie endgültig zur Legende machen, ihre wahren Motive enthüllen und rücksichtslosen Manipulatoren, die glauben, alles kontrollieren zu können, eine bittere Lektion erteilen…

Darsteller:
Jesse Eisenberg as J. Daniel Atlas
Mark Ruffalo as Dylan Rhodes
Woody Harrelson as Merritt McKinney
Isla Fisher as Henley Reeves
Dave Franco as Jack Wilder
Mélanie Laurent as Alma Dray
Morgan Freeman as Thaddeus Bradley
Michael Caine as Arthur Tressler

Filme über die Magie kommen beim Publikum nicht mehr so gut an wie früher, die Zeiten von David Copperfield sind vorbei. „The Incredible Burt Wonderstone“ beispielsweise floppte in den USA trotz der Beteiligung von Jim Carrey und Steve Carell. Doch es gibt auch positive Ausnahmen. „The Prestige“ von Nolan konnte das doppelte einspielen. Und der neue Film „Now You See Me“ schaffte es sogar, mehr einzuspielen als „After Earth“, dem neuen Film von Will Smith. Und das auch verdient, denn der Streifen schafft es, das Publikum über die gesamte Laufzeit mit dem spielfreudigen Cast zu unterhalten.

Regisseur Louis Leterrier hat in seiner Karriere schon oft einen super Film rausgehauen, wie “ The Transporter“ mit Jason Statham zum Beispiel. Sein letzter Film „Kampf der Titanen“ war nicht der große Knaller, doch mit „Now You See Me“ hat er die Zuschauer wieder für sich gewonnen. Leterrier war darauf bedacht, die Magie in den Mittelpunkt zu stellen. Und das gelingt ihm auch, denn man fokussiert sich auf die Tricks der Magier, die wirklich prächtig inszeniert worden sind. Die Tricks sind geheimnisvoll und fesseln das Publikum. Außerdem schafft es Leterrier, jedem Charakter im Ensemble genügend Screen Time zu verschaffen, jede Figur hat seinen Moment zum Glänzen. Das Drehbuch ist wirklich gut geschrieben, aber ich hätte mir gewünscht, dass das Skript auch etwas an der Oberfläche kratzt, doch vielleicht sehen wir im Sequel mehr vom Gesellschaft „Der Auge“, genügend Material dafür ist definitiv vorhanden.

Was haben Daniel Atlas (Eisenberg), McKinney (Harrelson), Henley Reeves (Fisher) und Jack Wilder (D. Franco) gemeinsam? Diese vier Personen sind Magier, aber mit verschiedenen Fähigkeiten, die sie auch unterschiedlich einsetzen. Während Atlas gerne mit seinen Tricks angibt, um Bräute aufzureißen, verdienen McKinney und Wilder Geld damit. Reeves versucht mit riskanten Tricks das Publikum zu begeistern. Diese vier trommeln sich zusammen, um mit großen Heists Aufmerksamkeit zu beziehen. Kudos an den Casting Director, der hier ein wirklich tolles Ensemble gecastet hat. Alle vier Darsteller besitzen eine super Chemie und zeigen verschieden Facetten auf, sodass die Figuren sich nicht ähneln. Zum Glück castete man jüngere Darsteller, den Film mit Jim Carrey, Hugh Grant und Sacha Baron Cohen kann ich mir irgendwie nur schwer vorstellen. Mark Ruffalo spielt den FBI-Agenten Dylan Rhodes, der mit seiner Partnerin Dray (Die wunderschöne Mélanie Laurent) versucht, die Gruppe einzubuchten. Mit Ruffalo macht man nie etwas falsch, er ist wie immer sehr souverän in seiner Rolle und seine Szenen mit Laurent haben mir gut gefallen. Morgan Freeman und Michael Caine können ebenfalls glänzen.

„Now You See Me“ schlug an seinem Opening Weekend den neuen Film von Will Smith, und das aus gutem Grund. Während „After Earth“ Scientology promotet, bemüht sich der Thriller um eine Gruppe von Magiern die Zuschauer zu unterhalten, und das schafft er auch. Mit einer knackigen und gelungenen Einführung werden die Charaktere samt ihrem Talent vorgestellt, ohne dass der Film unnötig die Einleitung in die Länge zieht. Der Film kann mit seiner Geschichte überzeugen. Die ist nicht eindimensional und ist dank dem roten Faden immer spannend. Der Zuschauer fragt sich permanent, warum die fünf eine Bank ausrauben und für wen sie das machen. Der Thriller schafft es noch, all die Aufgaben der Gruppe schön geschmeidig mit der Polizeijagd zu kombinieren. Hier kommt das hohe Tempo gut zur Geltung und die Action ist ebenfalls ziemlich knackig inszeniert, die auch wohl dosiert ist. Das Publikum fragt sich zwar oft, wie diese Tricks der Gruppe funktionieren, doch sie sind unterhaltsam und da stören diese Logikfehler nicht. Auch stört die Tatsache nicht, dass Mark Ruffalos Charakter oft schlampig agiert, aber der Twist um ihn war unvorhersehbar und hat auch dadurch Raum für einen Sequel offenbart. „Now You See Me“ macht Spaß mit seinem spielfreudigen Cast und bietet gute Unterhaltung. Ich freue mich schon aufs Sequel.
7,5/10

Movies 2013 (53) – The Great Gatsby

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Jahr: 2013
Genre: Drama
Regie: Baz Luhrmann
Drehbuch: Baz Luhrmann, Craig Pearce

Worum geht’s?
„Der große Gatsby“ erzählt von dem hoffnungsvollen Nachwuchsautor Nick Carraway: Er kommt im Frühjahr 1922 aus dem Mittelwesten nach New York City, das von lockeren Moralvorstellungen, Jazz-Glamour, mächtigen Alkoholschmugglern und ins Astronomische steigenden Aktien geprägt wird. Auf seiner Suche nach dem amerikanischen Traum wird Nick der Nachbar des geheimnisvollen, rauschende Feste feiernden Millionärs Jay Gatsby. Auf der anderen Seite der Bucht wohnt seine Cousine Daisy mit ihrem Mann, dem blaublütigen Frauenhelden Tom Buchanan. So erlebt Nick die faszinierende Welt der oberen Zehntausend und lernt ihre Illusionen, Romanzen und Täuschungsmanöver kennen. Von außen und von innen beobachtet Nick diese Welt, die ihn zu der Geschichte einer unmöglichen Liebe, unzerstörbarer Träume und eines tragischen Autounfalls inspiriert – womit er auch uns, unserer Gegenwart und unseren aktuellen Problemen den Spiegel vorhält.

Darsteller:
Leonardo DiCaprio as Jay Gatsby
Tobey Maguire as Nick Carrawa
Carey Mulligan as Daisy Buchanan
Joel Edgerton as Tom Buchanan
Isla Fisher as Myrtle Wilson
Elizabeth Debicki as Jordan Baker

Der gleichnamige Roman von F. Scott Fitzgerald ist ein Meisterwerk der Weltliteratur, der auch heute noch dieselbe Brisanz wie damals besitzt. Jahre hat es gedauert, bis der Film endlich realisiert wurde. Das Casting war schwerer als gedacht, und die Produktion hat sich wegen einer Verletzung verschoben. Man war gespannt, wie Baz Luhrmann diese Geschichte auf die Leinwand transportiert, und ob er neue Akzente setzt. Denn immerhin wurde das Buch schon fünfmal verfilmt. Das Ergebnis ist eine Offenbarung, und das in jeder Hinsicht: Visuell und storytechnisch ist der Film ein Meisterwerk. „The Great Gatsby“ gehört bisher zu den besten Filmen des Jahres.

Wenn man den Namen Baz Luhrmann hört, denkt man sofort an großartige Bilder und pompöse Kulissen. Solche hat er schon in „Moulin Rouge“ und „Australia“ gezeigt. The Great Gatsby war sein Wunschprojekt. Und nun weiß man auch, wieso. Seine Vision und Handschrift ist deutlich zu erkennen. Luhrmann benutzt viele kreative Elemente und spielt mit den Zuschauern. Der Film überzeugt durch seine schwungvolle Inszenierung und die intensive Atmosphäre. Viele Streifen nutzen das 3D, um Kohle zu machen. Luhrmann benutzt es, um seinen Film auf ein anderes Level zu bringen. Die Effekte bringen einen Mehrwert mit sich und sind super eingesetzt. Auch am Drehbuch hat der Australier mitgeschrieben, und machte auch hier einen guten Job. Die vielen verschiedenen Aspekte der vielschichtigen Geschichte werden berücksichtigt und thematisiert, und das Drama funktioniert in allen Bereichen. Emotionen, Witz und leichte Action, das Skript besitzt alles.

Leonardo DiCaprio spielt Jay Gatsby, einen geheimnisvollen Millionär, der durch seine unglaublichen Partys alle Gesellschaftsschichten vereint. Viele haben schon mal von ihm gehört, andere haben ihn gesehen und kennenlernen dürfen. Doch fast gar keiner kennt den wahren Gatsby. Die meisten denken, dass er eine oberflächliche Person ist, der nur Geld im Sinne hat. Aber was viele nicht wissen: Das einzige, was er auf der Welt haben will, ist unerreichbar für ihn. DiCaprio liefert eine grandiose Performance ab. Die fängt mit seinem ersten Auftritt an, für den man lange warten muss (Ca. 20-30 Minuten), und endet mit einem herzzerreißenden Ende. Er ist Gatsby, so wie Daniel Day-Lewis Abraham Lincoln war. DiCaprio wechselt von einer Gefühlslage zur anderen. Mal ist er charmant und witzig, und mal sieht man die andere Seite von Gatsby, die aggressive Art. Jede Facette wird von dem Schauspieler überzeugend dargestellt, er trifft immer die richtige Note. Wenn der Film im Dezember 2012 erschienen wäre, hätte DiCaprio sicherlich eine weitere Oscarnominierung einheimsen können. Da hätte ein Bradley Cooper oder Denzel Washington (Nichts gegen die beiden, sie waren auch fantastisch) einpacken können. Tobey Maguire verkörpert Nick Carraway, der sich im 1932 nach New York aufmacht, um ein neues Leben zu starten. Dabei lernt er die Welt der Reichen kennen, und lieben. Zudem entwickelt er eine Freundschaftsbeziehung zu Gatsby, der Nick in sein Leben reinlässt, und ihm als einziger vertraut. Tobey Maguire steht stets im Hintergrund und ist sozusagen der Beobachter und Erzähler im Film, aber auch die Brücke für die gesamte Geschichte. Aber dennoch legt er eine bärenstarke Leistung hin, vor allem in der zweiten Hälfte, wenn seine Figur aktiver in den Plot eingebunden wird. Die Rolle der Daisy Buchanan war sehr gefragt. Man könnte meinen, halb Hollywood wollte die Rolle für sich haben. Natalie Portman, Anne Hathaway, Eva Green um nur einige Schauspielerinnen zu nennen. Doch nur eine konnte DiCaprio und Luhrmann in ihrem ersten Casting überzeugen, und zwar Carey Mulligan. Sie geht in ihrer Rolle regelrecht auf und kann mit ihrer Mimik die Zuschauer verzaubern. Die Kamera zeigt immer Nahaufnahmen von ihr, um so die Emotionen aufzufangen, die Daisy von sich gibt. Die schwache Frau, die kein Durchsetzungsvermögen zeigen kann, wird von ihr super dargestellt. Ben Affleck sollte eigentlich Tom Buchanan mimen, doch der musste aus Termingründen absagen und so wurde Joel Edgerton gecastet, der die perfekte Wahl ist und als großkotziger reicher Mann glänzt. Die Szene mit ihm und Gatsby im Hotel ist hervorragend inszeniert.

Mit der gelungenen Anfangssequenz kann Luhrmann die Zuschauer an ihre Sitze fesseln. Man bekommt schon hier eine leise Ahnung, was einen erwartet. Ich habe das Buch nicht gelesen (Was ich definitiv nachholen werde), wusste also nichts von der Geschichte, eher kleine Bruchstücke. Zu Beginn taucht der Zuschauer in die großen spektakulären Partys ein, ohne zu wissen, was einen storytechnisch erwartet. Durch die großartigen 3D-Effekte fühlt es sich so an, als ob man hautnah an den Feiern beteiligt ist. Hier fliegen nicht Dinge auf einen zu, sondern die wahre Bedeutung des 3D Effekts kommt zum Vorschein. Doch je länger der Film läuft, desto tiefer geht er in die Dramaturgie ein. Die Charaktere, die alle etwas geheimnisvolles besitzen, insbesondere Gatsby, bekommen alle Tiefe, und man geht auf den emotionalen Storykern ein, nämlich die Lovestory zwischen Jay und Daisy. Dieser Aspekt wird mit viel Liebe zum Detail ausgeschlachtet und ist wundervoll inszeniert. Das Wiedersehen, die Momente zwischen Jay und Daisy, die die Liebe neu entfacht, erfüllen auf emotionaler Ebene ihren Zweck. Man vernachlässigt aber auch nicht die Nebencharaktere. Die Beziehung zwischen Jay und Nick, die am Anfang wie eine Nutzbeziehung aussieht, entwickelt sich im Laufe der Zeit zur wahren Freundschaft. Luhrmann hat bewusst viel Wert darauf gelegt, die Wandlung der Beziehung glaubwürdig darzustellen. Und manchmal sind die leisen Momente zwischen den beiden auch die Stärken des Films. Auch Tom Buchanan bekommt im Laufe des Films eine große Bedeutung. Doch schieben wir die vielschichtige Story mal beiseite, und konzentrieren uns auf die Optik. Was Luhrmann hier wieder fabriziert, erinnert an „Moulin Rouge“. Bunte Farben, kreative Kamera, opulente Kulissen und überzeugende Kostüme, alles ist perfekt abgestimmt und passt zum Look des Films. Der Zuschauer hat zu jederzeit das Gefühl, im Film dabei zu sein. Die 20er Jahre werden von Luhrmann neu entdeckt, die Atmosphäre wird mit der Kamera super eingefangen. Die Wahl des Soundtracks mag viele sicher nicht überzeugen, doch die Hip-Hop Songs passen einfach zur Optik des Films und die Bilder. Nachdem Jay und Daisy sich getroffen haben und ihre Liebe zueinander entdeckt haben, geht die Luft etwas raus, wird aber durch eine emotionale Schlusssequenz ausgeglichen. „The Great Gatsby“ hätte mit einem Dezember Release viele Oscarnominierungen absahnen können, so wird es vielleicht nur für die Kategorien Kostüme etc. ausreichen. Aber was bleibt ist ein Meisterwerk, der dem Romane alle Ehre macht.
9/10

Movies 2013 (49) – Die Hochzeit unserer dicksten Freundin

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Jahr: 2012
Genre: Komödie
Regie: Leslye Headland
Drehbuch: Leslye Headland

Worum geht’s?
Ein ruiniertes Dinner. Ein Stripper, der sich unglücklich verplappert. Und ein zerrissenes Brautkleid. Kein Champagner mehr und erst Recht keine Lösung in Sicht… Regan, Gena und Katie eilen durch die New Yorker Nacht auf der Suche nach einer Lösung, wie sie das Chaos, das sie bei Beckys Junggesellinnenabschied angerichtet haben, wieder halbwegs in Ordnung bringen können. Am schlimmsten ist, dass Regan und Katie in alberner Champagnerlaune in das XXXL-Hochzeitskleid von „Mopsgesicht“ Becky geschlüpft sind und dieses geräuschvoll zerrissen haben – aus Versehen, versteht sich. Nun bricht die absolute Hektik aus, morgen ist der große Tag: Doch das Hotel dämmert im Feierabendschlaf, die Reinigungen und Schneidereien sind so spät natürlich sowieso geschlossen. Und dann ist da noch diese unbändige Lust, einfach zu feiern, um die guten alten Zeiten wieder heraufzubeschwören, um sich noch einmal so zu fühlen wie damals, als ihnen an der Highschool die Welt zu Füßen lag. Eine wilde Nacht beginnt, in der die drei Freundinnen in Panik, es endgültig zu versauen, zu höchst kreativen Maßnahmen greifen. Doch es läuft anders als geplant, und ein Swimmingpool, die Mutter vom Ex, noch mehr Champagner und reichlich Sex lassen die Nacht völlig aus dem Ruder laufen.

Darsteller:
Kirsten Dunst as Regan
Rebel Wilson as Becky
Isla Fisher as Katie
Lizzy Caplan as Gena
James Marsden as Trevor
Adam Scott as Clyde

„Hangover“ gehört zu den unterhaltsamsten Rated R-Komödien aller Zeiten. Daher ist es selbstverständlich, dass andere Komödien die Grundidee des Films kopieren wollen, um auch einigermaßen erfolgreich zu sein. Beispielsweise erinnert „Hot Tub Time Machine“ stark an die Komödie aus dem Jahre 2007, besaß aber dennoch einen eigenen Charakter und konnte gut unterhalten. „Bachelorette“ versucht, ein frauenfeindliches „Hangover“ darzustellen, doch der Schuss geht nach hinten los. Der Film ist zu konstruiert, nie witzig und einfach nervig.

Leslye Headland gibt mit diesem Film ihr Regiedebüt, und es ist alles andere als berauschend. Die Inszenierung und der Aufbau erinnert an „Hangover“, aber es fehlt einfach der nötige Pep. Auch wirkt das Gesamtwerk einfach nicht stimmig und ist sehr chaotisch. Das kann manchmal von Vorteil sein, aber nicht in diesem Film. Es scheint so, als ob Headland die nahmhafte Besetzung nicht unter Kontrolle hatte. Das Drehbuch stammt ebenfalls von ihr und basiert auf ein Bühnenstück (WTF?!). Die Geschichte wirkt zu konstruiert und gezwungen, dazu fehlt der Charme, der in fast allen lustigen Komödien vorhanden ist. Die Charaktere besaßen zwar Potenzial, bleiben aber am Ende austauschbar.

Kirsten Dunst spielt Regan, eine kontrollsüchtige Geschäftsfrau, die nie Spaß am Leben und immer was zu meckern hat. Als sie die Gelegenheit bekommt, endlich mal die Sau rauszulassen, geht alles schief und es liegt an ihr, das Problem in den Griff zu bekommen. Nur Gott weiß, wieso sich Kirsten Dunst für so einen Schund hergegeben hat. Entweder der Gehaltsscheck war sehr gut, oder sie wollte einfach mal einen schlechten Film drehen. Ihre Rolle ist nervtötend und zu keiner Zeit witzig. Dunst besitzt einfach kein komödiantisches Talent und sollte von Komödien fernbleiben. Isla Fisher verkörpert die lebenslustige Katie, die sich gerne betrinkt. Fisher macht einen besseren Job als Dunst, wird im Film aber komplett verbraucht. Lizzy Caplan ist die zynische Gena, die Männer hasst. Ich hätte gerne mehr von ihr gesehen, da sie der interessanteste Charakter im Film war, mit ihrem Background und alles. Rebel Wilson als Braut ist eine Fehlbesetzung wie sie im Buche steht. James Marsden und Adam Scott haben nur wenig Screen Time und bleiben nicht lange im Gedächtnis.

„Bachelorette“ ist ein unlustiger Streifen, der versucht, ein weibliches „Hangover“ zu sein, aber mit dieser Idee gründlich baden geht. Der Nervfaktor ist dank den Charakteren und den Dialogen unglaublich hoch. Es wird die ganze Zeit gebrüllt und geschrien, ohne eine witzige Pointe rüberzubringen. Die Gags sind alle vorhersehbar oder unlustig, schlechtes Timing der Schauspieler, der Originalitätsfaktor geht gegen 0. Katie und Gena sind zwar sympathische Figuren, doch das Drehbuch erlaubt es einfach nicht, mit diesen Personen mitzufiebern oder zu fühlen. Die Handlung ist komplett schwachsinnig und dreht sich ganz allein um die Rettung eines Hochzeitskleids. Ein bisschen mehr Story hätte dem Film gut getan, so werden die 90 Minuten nur durch Banalitäten gefüllt. Jede Wendung war vorhersehbar, und das Ende passt zum Gesamtwerk. Wenn man schon Kirsten Dunst für den Film engagiert, dann hätte sie die Braut spielen sollen. Rebel Wilson in der Gruppe hätte wenigstens für Dynamik gesorgt, und dass sie Witze rüberbringen kann, hat sie schon oft bewiesen. Einige Schmunzler gab es trotzdem, und dank Isla Fisher und Lizzy Caplan wird man wachgehalten.
2,5/10