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Movies Reviews 2013 (62) – The Cold Light of Day

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Jahr: 2012
Genre: Thriller
Regie: Mabrouk El Mechri
Drehbuch: Scott Wiper, John Petro

Worum geht’s?
Darauf hat sich die ganze Familie gefreut: Die Shaws sind aus den USA angereist, um einen gemeinsamen Segeltörn vor Spaniens Küste zu unternehmen. Doch was wie ein Traumurlaub beginnt, wird rasch zu einem lebensgefährlichen Alptraum, als Sohn Will nach einem Landausflug auf die gemietete Segelyacht zurückkehrt und statt seiner Familie nur Blutspuren und Indizien für einen Kampf vorfindet. Außer sich vor Sorge bittet Will die örtliche Polizei um Hilfe, aber die scheint in die Vorfälle sogar verwickelt zu sein. Bevor sie auch Will in ihre Gewalt bringen kann, taucht wie aus dem Nichts dessen Vater Martin auf und kommt ihm zur Hilfe. Ganz offensichtlich wurden die restlichen Familienmitglieder von Geheimagenten entführt, die es auf eine Aktentasche abgesehen haben, die sich im Besitz von Martin befindet. Das erfährt Will von einer mysteriösen CIA-Agentin, die sich als Kollegin seines Vaters ausgibt und ihm ihre Hilfe anbietet. Will traut ihr nicht, muss aber feststellen, dass sein Vater nicht nur wie er selbst als Unternehmensberater arbeitet, sondern eine Doppel-Existenz führt, deren zweites Leben eine Tätigkeit für die amerikanische Botschaft und den US-Geheimdienst einschließt. Was hat Martin zu verbergen? Will bleiben weniger als 21 Stunden, um eine Verschwörung aufzudecken, anderenfalls drohen die Entführer mit der Ermordung der Gekidnappten …

Darsteller:
Henry Cavill as Will
Bruce Willis as Martin
Verónica Echegui as Lucia
Sigourney Weaver as Carrack

Henry Cavill ist ein britischer Schauspieler, der zwar bekannt ist, aber nie seinen großen Durchbruch feiern durfte. In der Serie „The Tudors“ fiel er zum ersten Mal einem größeren Publikum auf und auch danach spielte er in semi-großen Filmen wie „Krieg der Götter“ oder auch „The Cold Light of Day“, bevor er letztendlich mit „Man of Steel“ einen Bekanntheitsschub bekam. Zum Glück feierte er seinen Durchbruch, denn sonst hätte vielleicht weiter so einen Mist wie „The Cold Light of Day“ drehen müssen.

Regisseur Mabrouk El Mechri machte mit dem Film „JCVD“ aufmerksam, denn dieser Streifen zeigte, dass in van Damme doch ein einigermaßen guter Schauspieler steckt. Mit einem größeren Budget konnte er auch einige nahmhafte Schauspieler für seinen neuesten Film gewinnen, der aber nicht im Ansatz das einhält, was er eigentlich verspricht. Der Erzählfluss stockt und ist nicht flüssig, außerdem ist die Geschichte alles andere als spannend. Altbackene Ideen, die schon tausendfach in anderen Filmen eingesetzt wurden. Madrid wird aber schön in Szene gesetzt, auch wenn hier auch Potenzial verschwendet wird. Das Drehbuch ist ebenfalls ein Reinfall. Der Plot wirkt zu konstruiert ist und ist unlogisch. Viele Wendungen der Charaktere sind ebenfalls unverständlich und so kommt es oft vor, dass man einfach nur da sitzt und den Kopf schüttelt.

Henry Cavill stellt Will Shaw dar, der seit längerere Zeit wieder einmal mit seiner Familie Zeit verbringt. Dennoch belastet ihn die Arbeit, denn seine Firma ist bankrott. Und so kommt es, dass er die Zeit mit seiner Familie nicht genießen kann. Nach einem Ausflug bemerkt er, dass seine komplette Familie entführt wurde. Will versucht alles, um seine Familie zu finden. Cavill gibt sich viel Mühe, Angst und Entschlossenheit zu demonstrieren, aber seine Darstellung gleitet oft ins Lächerliche ab. Bruce Willis spielt Wills Vater. Sein Charakter braucht keine Beschreibung, außer dass er ein Doppelleben führt. Wills wird hier eindeutig verschwendet, was daran liegt, dass er sehr früh das zeitliche segnet. Verónica Echegui ist die Halbschwester von Will, die ihre Rolle ziemlich gut ausfüllt, dabei hilft auch ihr Aussehen. Sigourney Weaver verkörpert die Böse im Film, Carrack. Weaver ist eine Fehlbestzung und man kauft ihr nie die Rolle der harten Agentin ab.

Filme mit Agenten funktionieren nur, wenn sie clever geschrieben sind. Doch „The Cold Light of Day“ ist nicht unterhaltsam, nervt und besitzt ein schlechtes Drehbuch. Die ganze Geschichte wurde nicht stimmig zusammengesetzt und wirkt zu konstruiert. Was kein Problem wäre, doch das ganze Konstrukt ist wackelig besitzt sehr viele Logiklöcher. Ein weiterer Schwachpunkt des Films ist der frühe Tod von Bruce Willis. Man wirbt mit seinem Gesicht für den Film und dann stirbt er schon nach kurzer Zeit. Cavill + Willis hätten ein tolles Actionduo ergeben können, doch die Autoren konnten das Potenzial wohl nicht erkennen. Der Film leidet ebenfalls an einem Glaubwürdigkeitsmangel. Wenn Carrack auftaucht, um Will das Leben zur Hölle zu machen, kauft man ihr das nicht ab und wirkt schon fast peinlich. Die Actionszenen sind wenigstens solide in Szene gesetzt, doch man hätte aus der Location einfach viel mehr machen müssen. Madrid ist eine tolle Stadt, doch man sieht nur sehr wenig davon. Alles in allem ist „The Cold Light of Day“ ein dämlicher Film, der nur wenig gutes zu bieten hat.
2,5/10

Movies 2013 (59) – Man of Steel

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Jahr: 2013
Genre: Comic
Regie: Zack Snyder
Drehbuch: David S. Goyer

Worum geht’s?
Clark Kent ist ein junger Journalist in den Zwanzigern. Er fühlt sich von seinen eigenen Kräften verunsichert, denn sie gehen über seine Vorstellungskraft hinaus. Viele Jahre zuvor ist er von Krypton, einem hoch entwickelten, weit entfernten Planeten auf die Erde gekommen. Nun kämpft er mit der entscheidenden Frage: Warum bin ich hier? Geprägt von den Werten seiner Adoptiveltern Martha und Jonathan Kent entdeckt Clark, dass außergewöhnliche Fähigkeiten besitzen auch bedeutet, schwierige Entscheidungen treffen zu müssen. Als die Erde dringend Stabilität benötigt, zeichnet sich aber eine noch viel größere Bedrohung ab. Clark muss ein „Man of Steel“ werden, um die Menschen, die er liebt zu schützen und gleichzeitig als Hoffnungsträger zu erstrahlen – als Superman.

Darsteller:
Henry Cavill as Clark Kent / Kal-El
Amy Adams as Lois Lane
Michael Shannon as General Zod
Russell Crowe as Jor-El
Diane Lane as Martha Kent
Kevin Costner as Jonathan Kent
Laurence Fishburne as Perry White

Ich war noch nie ein großer Fan von Superman. Mich hat er mit seinen Fähigkeiten nie gefesselt, da er mir einfach langweilig vorkam. Unbesiegbar, keine Schwächen, Ecken oder Kanten. Die letzten Superman-Verfilmungen fand ich auch nicht gerade überzeugend. Doch jetzt wurde ich in den Bann reingezogen. Der Grund: „Man of Steel“. Eine düstere Comicverfilmung mit grandiosen Actionszenen und einer super Besetzung, so sehen Sommerblockbuster aus.

Viele fähige Filmemacher wurden für den Regieposten gehandelt. Darren Aronofsky, Duncan Jones und Ben Affleck, um nur einige zu nennen. Doch letzendlich bekam Zack Snyder die schwierige Aufgabe zugeteilt. Dass Snyder Talent für Comicverfilmungen besitzt, zeigte er schon in „Watchmen“, der wirklich unterschätzt ist. Und Actionszenen sind für den Mann auch kein Problem. Mit diesem Film stellt er den Zuschauern ein neues DC Universe vor und öffnet den Weg für weitere DC-Filme. Snyder schafft es, dem Superman wieder einen coolen Status zu verpassen. Der ernste Ton erinnert an die „The Dark Knight“-Trilogie von Nolan und passt sehr gut rein. Was die Action betrifft: Phänomenal mit einer grandiosen Optik gefilmt. David S. Goyers Karriere neben den „Batman“-Filmen von Nolan besitzt so einige mittelmäßige Filme wie „Jumper“. Doch je länger seine Karriere andauert, desto besser wird er. „Man of Steel“ gehört locker zu den Top 3 Skripts von Goyer. Die Charaktere sind glaubwürdig gezeichnet, ebenso funktioniert die Erzählweise. Beide Parts, die Szenen auf Krypton und der Erde sind gelungen. Man hätte sogar Krypton länger zeigen können. Doch gegen Ende hat man das Gefühl, dass ihm nichts mehr eingefallen ist.

Henry Cavill spielt Clark Kent. Auf dem ersten Blick wirkt er wie ein ganz normaler Mensch, doch der Schein trügt. Er besitzt übermenschliche Fähigkeiten und ist nicht von dieser Welt. Seine Eltern wollten dieses Geheimnis für sich bewahren, da sie Angst hatten, dass die Menschheit das nicht akzeptieren würde. Doch als ein Feind auftaucht, stellt sich Clark, denn die Menschen brauchen ihn. Meiner Meinung nach ist Cavill ein toller Superman. Der Anzug steht ihm ausgezeichnet, er besitzt Charisma und er besitzt die richtige Mentalität für die Rolle. Ein bisschen mehr Emotionen hätten aber nicht geschadet. Michael Shannon verkörpert General Zod, ein gefährlicher Soldat, der Krypton neu aufbauen will, und dafür Superman zur Strecke bringen muss. Shannon ist der perfekte Bösewicht, der allen die Show stiehlt. Er besitzt erschreckende Aura und reißt jede Szene an sich. Amy Adams ist Lois Lane, eine ausgezeichnete Journalistin, die als erstes von Kents wahrer Identität erfährt und dabei eine spezielle Bindung zu ihm aufbaut. Adams und Cavill besitzen eine überzeugende Chemie, und Adams erfüllt ihren Job sehr routiniert. Man kauft ihr die Rolle sofort ab. Russell Crowe gibt den wahren Vater von Kent, Jor-El, und nutzt seine Screen Time vollkommen aus. Wirklich schade, dass wir ihn nicht öfter gesehen haben. Kevin Costner und Diane Lane liefern ebenfalls gute Leistungen ab. Positiv überrascht war ich von Antje Traue. Die deutsche Schauspielerin zieht die Zuschauer mit ihren blauen Augen in ihren Bann.

„Man of Steel“ gehört neben „The Dark Knight“, „The Dark Knight Rises“ und „The Avengers“ zu den besten Comicverfilmungen, die je gedreht wurden. Dem Superhelden mit dem großen S auf der Brust steht der neue Anstrich. Man merkt sofort, dass Christopher Nolan die Hände im Spiel hatte, andernfalls ist der ernste Ton nicht zu erklären. Manche sehen das sicher anders, aber der neue Look des Supermans ist genau richtig und so muss es auch weitergehen. Der Reboot stellt die Weichen für die kommenden Filme. Die Geschichte von Kal-El wird auf überzeugende Art und Weise erzählt. Dabei kann die Erzählweise überzeugen. Man fängt auf Krypton an und geht dann auf die Erde über, und der Übergang ist schön smooth und weiß zu gefallen. Der Part um Krypton hätte sogar länger sein können, aber vielleicht sehen wir ja ein Prequel, der sich mit dieser Thematik beschäftigt. Kal-El wurde außerdem sehr gut gezeichnet. Durch die Flashbacks sieht man ihn in seiner Kindheit und kann seine Aktionen nachvollziehen, desweiteren verleihen die Rückblenden seinem Charakter etwas menschliches und bodenständiges. Die Geschichte für den ersten Film hat zudem gepasst. Im zweiten Teil ist es aber an der Zeit, Lex Luthor wenigstens vorzustellen, als Main Villain könnte ich ihn mir aber auch vorstellen. Die Action im Film ist omnipräsent und bombastisch. Rasant inszeniert, klasse geschnitten, der Actionfan kommt hier voll auf seine Kosten. Die Effekte sind super, Krypton sieht auch super aus. Doch gegen Ende bekommt man den Eindruckt, dass einfach zu viel Action vorkam. Es kam einen so vor, als ob man die Laufzeit einfach verlängern wollte. Der Soundtrack von Hans Zimmer ist gelungen, seine Werke für Nolan sind aber besser. Ich bin gespannt, wie man einen „Justice League“-Film in dieses neue Universum einführen will. „Man of Steel“ ist ein Sommerblockbuster mit Verstand, aber auch Luft nach oben.
8/10