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Movies 2014 (68) – The Equalizer

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Jahr: 2014
Genre: Thriller
Regie: Antoine Fuqua
Drehbuch: Richard Wenk

Worum geht’s?
McCall ist ein hervorragender Privatdetektiv und löst sogar aussichtslose Fälle. Das liegt aber nicht nur an seiner Liebe zur Gerechtigkeit und seinem Mitgefühl, sondern daran, dass er als ehemaliger Agent eines Spezialkommandos weiß, auf was es zu achten gilt. Nachdem er als Agent seinen eigenen Tod vorgetäuscht hat, lebt er sein Leben nun unter neuer Identität. Doch dann hilft er der jungen Prostituierten Teri aus der Not, und dabei droht aufzufliegen, wer er eigentlich ist.

Darsteller:
Denzel Washington as Robert McCall
Chloë Grace Moretz as Teri
Marton Csokas as Teddy
Melissa Leo as Susan Plummer
Bill Pullman as Brian Plummer

Denzel Washington gehört zu den besten Schauspielern aller Zeiten. Zwei Oscars hat er schon in seiner Tasche, und er liefert in jedem Film eine tolle Performance ab. In den letzten Jahren hat sich Washington auf (Revenge)Thriller spezialisiert, in denen er zeigen kann, dass er immer noch den Menschen die Ärsche versohlen kann. „Mann unter Feuer“ und „Safe House “ fand ich besonders stark und unterhaltsam. Mit „The Equalizer“ kann er einen weiteren gelungenen Thriller in seine Filmographie hinzufügen. Zwar hat der Film nur wenig mit der TV-Vorlage gemein, das stört aber nicht. Anschauen.

Antoine Fuqua ist ein talentierter Regisseur. Mit „Training Day“ hat er Hollywood auf sich aufmerksam gemacht. Mir gefällt sein „Dark & Gritty“ Style und bisher haben mir all seine Filme gefallen. Nachdem er in 2009 für vier Jahre keinen weiteren Film gedreht hat, beschloss er, ab 2013 wieder mehr Filme zu drehen. Nachdem er einige Jobs an Land gezogen hat, widmete er sich erst einmal der Filmversion der Serie „The Equalizer“. Ein weiterer Glücksfall, denn die Hauptrolle wird von Denzel Washington gespielt. Beide konnten schon mit „Training Day“ große Erfolge feiern, Washington gewann für seine Darbietung sogar einen Best Actor Oscar. Fuqua’s Inszenierung ist einfach lässig. Sie ist nicht ganz actiongeladen, denn er versteht es, dem Film seine ruhigen Momente zu gönnen, indem er in den Leerlauf schaltet und Washington/McCall die Möglichkeit gibt, dem Charakter Tiefe mitzugeben. Die Action ist toll inszeniert, der Zuschauer bekommt alles mit, also keine Shaky Cam, die störend auf den Zuschauer einwirkt. Richard Wenk’s Historie beweist nicht gerade, dass er ein talentierter Drehbuchautor ist. Dennoch ist das Skript für die „The Equalizer“ gelungen. Atmosphärisch dicht, schafft Wenk, Spannung aufzubauen. Dabei vergisst er aber, McCall Tiefgang mitzugeben. Hoffentlich sehen wir im zweiten Teil mehr von McCall’s Vergangenheit.

Denzel Washington verkörpert Robert McCall. Auf dem ersten Blick scheint er ein ganz normales Leben zu führen mit seinem traditionellen Tagesrhythmus. Doch der Schein trügt. McCall’s Vergangenheit macht ihn zu einem der gefährlichsten Menschen auf der Welt und keiner sollte ihn als Feind haben. Als ein Mädchen, welches er schätzt, brutal zusammengeprügelt wird, will er Rache nehmen. Denzel Washington zeigt wieder einmal, dass man nie zu alt ist, um Ärsche zu versohlen. Er macht eine sehr gute Figur und gibt seiner Darbietung noch die nötige Tiefe mit. Andere Schauspieler würden das nicht machen. Ohne viele Dialoge kann Washington mit seiner Mimik viele Emotionen zeigen und auf die Leinwand transportieren. Chloë Grace Moretz spielt Teri, ein junges Mädchen mit Ambitionen, doch leider muss sie als Prostituierte arbeiten, um über die Runden zu kommen. Die Vater-Tochter Beziehung, die im Film entsteht, ist glaubwürdig, und das liegt auch an Moretz’s verletzliche Performance. Mit 17 Jahren hat sie schon so viele Filme gedreht, ich bin gespannt, was die Zukunft für sie bereithält. Der Bösewicht Teddy wird verkörpert von Marton Csokas. Er ist der derjenige, der die Drecksarbeit für die russische Mafia erledigt und dafür besitzt er ein hohes Ansehen. Seine Methoden sind brutal und er duldet keine Fehler. Mit McCall hat er aber einen ebenbürtigen Gegner gefunden. Csokas ist ein vielseitiger Schauspieler, der in fast alle Rollen schlüpfen kann und in jedem Film stets eine überzeugende Performance abliefert. „The Equalizer“ ist auch keine Ausnahme. Mit einer bedrohlichen Aura, die er ausstrahlt, flößt er jedem Zuschauer Angst ein. Melissa Leo stellt eine alte Bekannte von McCall, die ihm immer mit Rat und Tat beiseite steht. Sie besitzt zwar nur wenig Screen Time, ist aber in den Momente mit McCall ganz stark.

„The Equalizer “ kommt zwar nicht ganz an Washington’s alte Thriller wie „Training Day “ oder „Mann unter Feuer“ ran, bietet aber immer noch Unterhaltung auf hohem Niveau. Es macht immer wieder Spaß, Washington dabei zuzuschauen, wie er böse Männer gute Manieren beibringt. Er braucht sich vor Action(oldie)helden wie Liam Neeson, Sylvester Stallone und Bruce Willis nicht zu verstecken. Man könnte sogar das Argument bringen, er könne alle locker in seine Westentasche stecken. Washington ist für sein Alter ungemein fit und ras hilft ihm ungemein in den tollen Actio szenen.
Der Film hat anscheinend nur sehr wenig mit der gleichnamigen Serie gemein, aber ich bezweifle, dass die wenigen Menschen da draußen, die die Serie mögen, diesen Film sehen werden. Die größte Stärke des Films neben Washington ist ganz klar die Inszenierung der Actionsequenzen. Wenn McCall seine Angriffe genau timt, erinnert das zwar etwas an die RDJ-Version von „Sherlock Holmes“, aber das fehlt nicht negativ auf und ist erfrischend. Fuqua, der schon in „Shooter“ dem Zuschauer klasse Actionszenen servierte, legt hier noch eine Schippe drauf. McCall geht ziemlich brutal vor und lässt keine Ungerechtigkeit unbestraft. Das hat zur Folge, dass die Action auch enorme Brutalität besitzt und das ist auch gut so. Anders wäre es schlechter gewesen, denn harmlosere Action hätte nicht zum Charakter McCall gepasst, den uns das Drehbuch hier liefert. Wenn McCall sich gegen fünf russische Mafiosi stellt und kalkuliert, wie lange er für die Tötung dieser Menschen braucht und die ganze Aktion dann durchzieht, dann ist das einfach mit der Slow Motion sehr cool in Szene gesetzt und macht Spaß.
Doch „The Equalizer “ ist kein reiner Actionfilm. Der Film nimmt sich oft Zeit und fokussiert sich auf McCall und seine Eigenschaften, die ihn ausmachen. So lernen wir den Charakter besser kennen, aber so richtig viel erfährt man auch nicht. Am Ende des Films weiß der Zuschauer, was McCall in der Vergangenheit angestellt hat, aber was genau, darüber bleiben wir im dunkeln. So sehr mir diese ruhigen Momente auch gefallen haben, einiges wiederholt sich zunehmend und bläht den Film unnötig auf. Man hätte hier locker 15 Minuten und die überflüssigen Szenen schneiden können. Der Showdown aber ist fantastisch. Ein ungewöhnlicher Schauplatz, der gut ausgenutzt wird. „The Equalizer“ ist bei den Zuschauern gut angekommen. Haben Fuqua und Washington die Neuversion von „The Magnificent Seven“ gedreht, so ist es wahrscheinlich, dass beide für einen zweiten Teil zurückkommen werden, denn Sony braucht zurzeit erfolgreiche Franchises dringender denn je. Der erste Teil hält das, was er verspricht mit einem tollen Denzel Washington.
7,5/10

Movies 2014 (67) – Training Day

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Jahr: 2001
Genre: Thriller
Regie: Antoine Fuqua
Drehbuch: David Ayer

Worum geht’s?
Der junge Polizist Jake Hoyt hat seinen ersten Tag beim LAPD und wird von dem erfahrenen Drogenfahnder Alonzo Harris in den knochenharten Job eingeführt. Alonzo Harris ist seit 13 Jahren dabei und hat für den täglichen Umgang mit den Kriminellen der Großstadt seine eigenen Methoden und Rituale entwickelt. Der idealistische Jake kann sich mit Alonzo’s Einstellung nicht ganz anfreunden und so geraten die beiden heftig aneinander.

Darsteller:
Denzel Washington as Det. Alonzo Harris
Ethan Hawke as Jake Hoyt
Scott Glenn as Roger
Cliff Curtis as Smiley

Denzel Washington gehört zu den besten Schauspielern aller Zeiten. Keiner soll sich von seinem Fokus auf harte, brutale Thriller blenden lassen, der Mann hat besonders in seiner Anfangszeit ein Drama nach dem anderen gedreht. Und auch in seinen Thrillern liefert er jedes Mal eine hervorragende Performance ab und fügt seinem Charakter stets Tiefgang hinzu, etwas, dass andere Schauspieler nicht machen können bzw. nicht willig sind, zu tun. Wenn ich seinen Namen irgendwo lese oder höre, muss ich sofort an eine Paraderolle denken: Alonzo Harris. Laut, intensiv, furchteinflößend. So kann man seinen Charakter und Performance beschreiben. Nicht nur liefert er in „Training Day“ die vielleicht beste Leistung seiner Karriere ab, der Film selbst zeichnet ein düsterer Portrait der Cops in Los Angeles und ist Fuqua’s bester Film.

Antoine Fuqua hat in seiner Karriere gezeigt, dass er eine Vorliebe für düstere (Cop)Geschichten hat. Mit „Training Day“ stellt er schonungslos dar, wie es innerhalb der LAPD aussieht. Natürlich sind nicht alle Cops korrupt wie Harris, doch der Rampart-Skandal hat gezeigt, dass die Korruption innerhalb der LAPD tief verzwurzelt ist. Mit kalten Bildern und einer dichten Atmosphäre ist seine Inszenierung mehr als gelungen, der Fokus auf die Beziehung Harris-Hoyt ist klasse und lässt den Film sehr intim wirken. Dass die Geschichte des Films sich in Echtzeit abspielt, macht den Film umso spannender. Diese Tatsache ist auch dem Drehbuchautoren David Ayer zu verdanken. Ayer, der sich primär für Polizeigeschichten interessiert, beweist mit seinem Skript eindrucksvoll, dass er auch weiß, wovon er spricht/schreibt. Die Spannungskurve steigt stetig nach oben bis zum unausweichlichen Klimax. Der Plot ist alles andere als vorhersehbar, der Zuschauer kann nicht erraten, wie die Geschichte weitergehen oder sogar enden wird, alles ist möglich. Die Dialoge sind realistisch und intensiv, wie auch der Rest des Films.

Denzel Washington ist Alonzo Harris, ein korrupter Cop, wie er im Buche steht. Er schert sich einen Dreck um Vorschriften und moralische Grundsätze und zieht sein eigenes Ding durch. Als er einen neuen Partner bekommt, zeigt er ihm seine Welt und Ansichten. Es liegt an Hoyt zu entscheiden, ob er genauso enden will wie Alonzo oder ob er sich dagegen wehrt. Denzel Washington liefert hier eine One Man Show ab, die seinesgleichen sucht. Der gute Mann, der zu den besten Schauspielern aller Zeiten gehört, hat schon einige eindrucksvolle Performances auf seinem Resüme, doch wenn es um die Frage der Paraderolle geht, dann kommt nur Alonzo Harris in Betracht. Vom ersten Moment an elektrisiert er das Publikum mit seiner Intensität und Charisma. Der Zuschauer fürchtet sich vor ihm, weil er so unbekümmert und furchtlos agiert. Ethan Hawke als Hoyt ist alles andere als schlecht und liefert ebenfalls eine überzeugende Performance ab. Allein mit seiner Mimik kann er mehr Emotionen verkörpern als so manch anderer Schauspieler, seine Leistung ist subtil und auch klasse. Der Rest der Nebendarsteller ist solide, bekommen aber wenig zu tun, weil sich der Film auf Harris und Hoyt fokussiert. Eine Erwähnung hätte noch Cliff Curtis verdient, der in seiner kleinen Rolle als Krimineller sehr gut ist.

„Training Day“ fesselt den Zuschauer von der ersten Minute an und lässt einen nicht mehr los. Die meisten Filme führen in der Anfangsphase alle wichtigen Charaktere ein und etablieren den Plot und die Konflikte, doch hier ist das nicht der Fall. Man verschwendet keine Zeit mit der Einführung, sondern man lässt die Geschichte ihren Freiraum, um sich zu entfalten. Je länger der Film läuft, desto mehr erfährt man über die Charaktere und ihren Background. Auf diese Art und Weise will der Zuschauer immer mehr Informationen über Harris und auch Hoyt erfahren, das Interesse bleibt konstant auf einem hohen Niveau. Des Weiteren läuft der Film in Echtzeit ab, es gibt keine Zeitsprünge, die Zuschauer wissen genau so viel wie die Charaktere. Das macht den Film unvorhersehbar und auch spannend. Der Thriller hat etwas von einem Psychoduell. Harris will Hoyt unbedingt das korrupte Leben schmackhaft machen, während dieser mit sich kämpft und unentschlossen ist. Einerseits will er Harris nicht wütend machen, denn sein Job ist abhängig von seiner Bewertung. Andererseits ist Hoyt alles andere als korrupt, er ist ein guter Mensch und kann Harris‘ Verhalten nur schwer mit seinem Gewissen vereinbaren. Der Film besitzt von Anfang an eine hohe Intensität und sie nimmt auch nicht ab. Die Dialoge zwischen Harris und Hoyt packen den Zuschauer, sie erinnern an einen fesselnden Schlagabtausch zwischen zwei Boxern. Es hilft, dass die Dialoge so gut geschrieben sind und beide Schauspieler, speziell Washington, sie so stark rüberbringen. Die Kamera liefert kalte Bilder von Los Angeles ab, die zur gesamten Atmosphäre des Films passt. Der Film endet nicht mit einer Moralpredigt, sondern überlässt dem Zuschauer seine eigenen Schlüsse zu ziehen. „Training Day“ ist ein Must See Film für jeden Cineasten. Allein für Washington’s überragende One Man Show ist ein Blick wert.
9/10

Movies 2014 (10) – Teufel in Blau

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Jahr: 1995
Genre: Krimi
Regie: Carl Franklin
Drehbuch: Carl Franklin

Worum geht’s?
Es ist 1948 in L.A. Der schwarze Kriegsveteran Ezikeal „Easy“ Rawlins (Denzel Washington) sucht nach Arbeit. Er wird von DeWitt Albright (Tom Sizemore) als Privatdetektiv angeheuert, eine weiße Frau zu finden, der irgendwo in L.A.s Ghetto abgestiegen sein soll. Schnell findet Rawlins heraus, dass es sich bei der gesuchten Dame um Daphane Monet (Jennifer Beals), die Geliebte von Todd Carter (Terry Kinney), dem Favoriten im Rennen um das Bürgermeisteramt, handelt.

Darsteller:
Denzel Washington as Ezekiel ‚Easy‘ Rawlins
Tom Sizemore as DeWitt Albright
Jennifer Beals as Daphne Monet
Don Cheadle as Mouse Alexander

Denzel Washington gehört zu den besten Schauspielern aller Zeiten. In letzter Zeit hat er den Fokus zwar auf Thriller gelegt und Rollen in diesem Genre übernommen, doch in der Vergangenheit konnte „D“ sein Talent oft genug zur Schau stellen. Man erinnere sich an „Malcolm X“, „Philadelphia“ oder „Training Day“. Zurecht wurde Washington zweimal für den Oscar ausgezeichnet. In seiner Filmographie gibt es aber auch Werke, die nur sehr wenige Filmfans kennen. Dazu gehört auch „Teufel in Blau“, ein solider Thriller im Noir-Stil. Wer auf alte Krimis steht, wird auch Gefallen an diesem Film finden.

Carl Franklin, der sich gelegentlich auch als Schauspieler versucht, konnte mit seinem Regiedebüt „One False Move“ die Kritiker überzeugen. Mit seinem zweiten Film liefert er wieder einen ordentliche Leistung ab. Die Inszenierung ist gelungen, Franklin findet oft das richtige Tempo (auch wenn manchmal das Tempo zu langsam ist) und die Geschichte bleibt durchweg interessant, auch wenn die Spannungskurve nicht immer steil nach oben verläuft. Optisch ist der Film sehr ansprechend, der Look des Films weiß zu gefallen. Franklin ist ebenfalls für das Drehbuch verantwortlich. Zwar ist die Geschichte ganz spannend, aber besonders die Personen und Motive der Charaktere sind überzeugend geschrieben.

Denzel Washington spielt Easy, ein ehemaliger schwarzer Arbeiter. Ehemalig, weil er seinen Job in der Fabrik verloren hat. Nun will er einfach nur Geld verdienen, egal wie. Da bietet ihm der Privatdetektiv DeWitt Albright einen Job an. Klingt nicht schlecht, denkt sich Easy und nimmt die Arbeit an. Doch wer hätte gedacht, dass Easy in einen Sumpf der Korruption und Intrigen gerät. Denzel Washington könnte die Rolle eines Baumes übernehmen und er würde immer noch alles wegrocken. Washington liefert eine überzeugende Leistung ab, doch ich hätte mir etwas mehr Emotionen gewünscht. In diesem Aspekt hat sich auch das Drehbuch zurückgehalten, weshalb man Washington keinen Vorwurf machen kann. Tom Sizemore kann in einer Nebenrolle als der Detektiv Albright ebenfalls punkten. Er ist nicht oft zu sehen, aber wenn er mal auftaucht kann er durch seine versteckte Brutalität, die ihn so lässig wirken lässt. Ein junger Don Cheadle ist der geheime Star des Films. Als Mouse Alexander, ein guter Freund von Easy, stiehlt er jede Szene. Er ist gleichermaßen witzig als auch unberechenbar. Dafür bleibt Jennifer Beals ziemlich blass. Als Femma Fatale kann sie nur bedingt überzeugen, dafür fehlt ihr einfach das Talent. Sie sieht zwar gut aus und das macht einiges wett, aber emotional berührt sie den Zuschauer nicht.

„Teufel in Blau“ ist ein gelungener Crime Film. Es gibt Filme, die leben von der Atmosphäre und den Charakteren, die Geschichte ist nur zweitrangig. Sie ist zwar vorhanden und man verfolgt sie, doch der Augenmerkt liegt auf den Charakteren. Dieser Streifen gehört zu dieser Sorte. Die Story ist zwar nicht schlecht, aber sie besitzt so viele Logiklöcher wie ein Schweizer Käse. Sie schlägt Haken in verschiedene Richtungen und es ist mühselig für den Zuschauer, die Handlungsstränge miteinander zu verbinden. Und auch wenn man dies geschafft hat, so ergibt doch einiges immer noch keinen Sinn. Dennoch besteht der Anreiz, den Fall selbst zu lösen, und dieser hat es in sich. Der Fall ist alles andere als konventionell, denn er spricht viele Themen an. Rassismus, Intrigen, Korruption und Mord werden allesamt behandelt und kommen im Film vor. Der Film trifft oft den richtigen Ton und bietet eine realistische Darstellung der damaligen Zeit. Außerdem sind es die Beziehungen der Charaktere, die die Aufmerksamkeit der Zuschauer aufrechterhalten. Easy ist kein gewöhnlicher Typ, jeder findet in ihm eine Charaktereigenschaft, weshalb es Spaß macht, ihn auf diese Reise zu begleiten. Der fantastische Soundtrack gibt dem Film zusätzlich die richtige Atmosphäre mit. Franklin ist außerdem ein visuell ziemlich cooler Streifen gelungen. Wer auf eine unterhaltsame Hommage an den Film Noir sehen will, sollte sich „Teufel in Blau“ anschauen.
7/10

Movies 2014 (7) – Déjà Vu – Wettlauf gegen die Zeit

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Jahr: 2006
Genre: Thriller
Regie: Tony Scott
Drehbuch: Bill Marsilii, Terry Rossio

Worum geht’s?
FBI-Agent Doug Carlin (Denzel Washington) hat in seinem Job schon alles erlebt. Doch noch nie hat er sich im Dienst auf den ersten Blick verliebt: Aber Claire Kuchever (Paula Patton), eine vollkommen Fremde, will dem Beamten nicht mehr aus dem Kopf gehen. Im wahrsten Sinne des Wortes: In immer kürzeren Abständen hat Carlin Visionen eines verheerenden Terroranschlags auf New Orleans – und Claire ist unter den Opfern. In seiner Verzweiflung findet er einen Weg, eine Reise zurück in die Zeit zu unternehmen. Dougs Ziel: Er muss den Terroristen stellen und finden, bevor der seinen kaltblütigen Plan in die Tat umsetzen kann.

Darsteller:
Denzel Washington as Doug Clarlin
Paula Patton as Claire Kuchever
Val Kilmer as Agent Pryzwarra
Jim Caviezel as Carroll Oerstadt

Kennt ihr diese Momente im Leben, die euch bekannt vorkommen, weil ihr genau diese Situation schon mal gesehen habt, sei es in einem Traum oder sonst wo? Dieses Phänomen nennt man Déjà-vu und je näher man sich mit dieser Thematik beschäftigt, desto interessanter wird es. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis ein Film sich mit diesem Thema beschäftigt. „Deja Vu“ besitzt eine sehr interessanze Prämisse und versucht das beste, aus diesem Konzept alles rauszuholen. Zwar muss man Kompromisse eingehen, ist dies aber erstmal gemacht, wird der Zuschauer ganz gut unterhalten.

Tony Scott war vor seinem Tod ein vielbeschäftigter Regisseur, der mit seinen Filmen ganze Massen unterhalten konnte. Die Filme von Scott sind geprägt von einer ansprechenden Optik und Geschichten, die mit viel Tempo erzählt werden. „Deja Vu“ ist da nicht ganz anders. Seine dritte Zusammenarbeit mit Denzel Washington besitzt all diese Elemente. Der Film ist über die gesamte Laufzeit hinweg spannend, weil die Thematik frisch und originell wirkt. Zudem stimmt auch das Tempo, denn im Gegensatz zu anderen Scott-Filmen lässt sich die Story Zeit, um sich zu entfalten. Das Drehbuch ist ebenfalls clever. Anstatt wie die meisten Thriller eine simple Geschichte zu erzählen, die man schon in anderen Filmen gesehen hat, versucht der Film dem Zuschauer eine anspruchsvolle und ambitionierte Story näher zu bringen. Zwar ist nicht alles Gold was glänzt und es gibt einige Schwachpunkte, über die man aber hinwegsehen kann, sodass die Unterhaltung nicht stark beeinträchtigt wird.

Denzel Washington spielt den ATF Agenten Doug Carlin, der in seinem Job zu den besten gehört. Mit seinen aufmerksamen Augen entgeht ihm fast nichts und er kennt New Orleans so gut wie seine Westentasche. Daher wird er auserkoren, mit den FBI-Agenten Denny und Pryzwarra an einem Spezialprogramm mit einer brandneuen Techonologie mitzumachen. Als er einwilligt, versucht er nicht nur den Täter zu fangen, sondern auch die Vergangenheit zu verändern. Denzel Washington gehört für mich zu den besten Schauspielern aller Zeiten. In diesem Thriller muss er nicht seine ganze Bandbreite ausspielen, kann aber mit seiner Mimik große Emotionen erzeugen und ist allgemein sehr überzeugend in der Rolle. Der Supporting Cast bekommt nicht die Gelegenheit, zu glänzen, sind aber ordentlich und fallen nicht störend auf. Val Kilmer ist solide und Adam Goldberg sorgt für ein paar Lacher, um die Stimmung aufzulockern. Paula Patton bekommt zum Glück im zweiten Teil mehr Screen Time und ist sehr gut. Jim Caviezel als patriotischer Psycho ist glaubwürdig, nur schade das er hier nicht mehr Leinwandzeit bekommt, um auch seiner Figur mehr Tiefgang zu geben.

Am Anfang hat mich „Deja Vu“ an eine Special-Episode von CSI: Miami oder was auch immer erinnert. Aber anstatt David Caruso mit seiner berühmten Sonnenbrille sehen wir Denzel Washington, und dieser Film ist besser als jede Folge von CSI.
7,5/10

Movies 2013 (14) – Flight

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Jahr: 2013
Genre: Drama
Regie: Robert Zemeckis
Drehbuch: John Gatins

Worum geht’s?
Als sein Passagierflugzeug abstürzt und es scheinbar keine Rettung gibt, erringt Captain Whip Whitaker mit einem schier unglaublichen Manöver die Kontrolle zurück. Er schafft eine Notlandung und rettet viele Menschenleben. Whip wird als Held gefeiert, denn jeder weiß: Niemand außer ihm hätte das Flugzeug landen können.
Doch dann wirft die Untersuchung des Crashs ein neues Licht auf den Lebensretter. Whip hat etwas zu verbergen. Unangenehme Fragen werden gestellt und er muss sich entscheiden: Zwischen der Lüge, mit der er seinen Ruf rettet oder einer schmerzhaften Wahrheit, die viel Mut erfordert.

Darsteller:
Denzel Washington as Whip Whitaker
Don Cheadle as Hugh Lang
Kelly Reilly as Nicole
Bruce Greenwood as Charlie Anderson
John Goodman as Harling Mays

Denzel Washington ist ein Garant für Filme mit Qualität, das zeigt seine eindrucksvolle Filmographie. Nachdem er in den letzten Jahren Wert auf Actionfilme und Thriller gelegt hat, zeigt er sich wieder in seinem besten Genre. Die heikle Thematik und die Kombination Robert Zemeckis/Denzel Washington verspricht Unterhaltung auf höchstem Niveau, und teilweise verspricht das Drama was er hält. Doch negative Punkte in der Dramaturgie hindern „Flight“ sein ganzes Potenzial auszuschöpfen. Ein Tipp: Schaut euch den Trailer nicht an, denn dann werdet ihr nach dem Anschauen des Films sicherlich etwas enttäuscht sein.

Robert Zemeckis, der seinen letzten Realfilm „Cast Away“ vor 12 Jahren drehte, widmete sich in den letzten Jahren der Motion-Capture Technik zu und drehte erfolgreiche Filme wie „Der Polarexpress“ oder „A Christmas Carol“. Doch in „Flight“ merkt man, wo die wahre Stärke von Zemeckis liegt. Er liefert eine schonungslose Charakterstudie über einen talentierten Piloten ab, dessen Alkoholsucht ihn am Ende zerstört. Auch die Botschaft, die mit der Geschichte von Whip vermittelt wird, kommt bei den Zuschauern an, ohne diese Message groß auf einem Teller zu präsentieren. Die Inszenierung ist einwandfrei, und auch aus seinen Darstellern holt er alles raus. Insbesondere Denzel Washington läuft zur Hochform auf. Dennoch kann er die Schwächen des Drehbuchs nicht kaschieren. Das Skript ist geschrieben von John Gatins, der nach „Real Steel“ einen weiteren großen Job angeln konnte. Der Fokus des Skripts liegt ganz klar auf Whip Whitaker und seinem Alkoholproblem, doch die Nebengeschichte mit Nicole wirkt etwas zwanghaft, auch wenn mir die Verknüpfung gefallen hat. Zudem schmälert der Mittelteil den starken Beginn und das überzeugende Ende.

Denzel Washington stellt den Piloten Whip Whitaker dar, einen Piloten, der auf beeindruckende Art und Weise einen Flugzeugabsturz verhindert. Eigentlich müsste er gefeiert werden wie ein Held, doch es stellt sich heraus, das Whip vor dem eigentlichen Flug Alkohol und Drogen zu sich genommen hat. Whip beginnt, um seine Existenz zu kämpfen. Die Oscar-Nominierung für Denzel Washington ist hier völlig verdient, und wenn Daniel Day-Lewis nicht auch noch nominiert wäre, wäre Washington der Favorit in dieser Königskategorie. Die Charakterstudie von Zemeckis verlangt eine präzise, detaillierte Performance, die Washington abliefert. Er schafft es auch, dem Antihelden Whitaker Sympathien abzuknöpfen. Die Nebendarstellerriege kann sich auch sehen lassen. John Goodman sorgt für den nötigen Humor, man wünscht sich das er mehr Leinwandzeit gehabt hätte. Aber auch Don Cheadle kann als Whips Anwalt überzeugen. Kelly Reilly, die Nicole darstellt, füllt ihre Rolle auch gut aus.

Das Marketing hat gute Arbeit geleistet. Man hat den Film mit der Absturzsequenz promotet und den Anschein erweckt, dass „Flight“ ein Film mit viel Tempo ist. Doch leider ist dies nicht der Fall, und das Drama hätte sicherlich mehr Tempo vertragen können. In dem Film wird das Porträt eines Trinkers gezeichnet, dessen Leben durch das Alkohol zerstört wird. Dank der guten Kamera sind die Zuschauer an die Perspektive von Whip angekettet, alle Gefühlsausbrüche kann man hautnah mitverfolgen. Der Film wäre nur halb so wert ohne einen Darsteller wie Denzel Washington. Der Film fügt dem Genre nichts neues zu, aber überzeugt. Vor allem der Anfang ist stark inszeniert und mitreißend, die Absturzsequenz ist definitiv das Highlight des Films. Der Weg zur Erkenntnis am Schluss ist aber zu lang geraten, manchmal habe ich mich gefragt wozu die eine oder andere Szene in de Film eingefügt wurde. Hätte man den Mittelteil gekürzt und knackiger in Szene gesetzt, wäre der Film sicherlich besser. So bleibt am Ende ein gutes, toll gespieltes Trinkerdrama mit super Musikuntermalung, der sein Potenzial nicht ganz ausschöpft.
7,5/10

Movies 2012 (134) – Mann unter Feuer

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Jahr: 2004
Genre: Thriller
Regie: Tony Scott
Drehbuch: Brian Helgeland

Worum geht’s?
Der Ex-Marine Creasey bekommt von einem alten Freund einen neuen Job vermittelt: Bodyguard der kleine Tochter einer wohlhabenden Familie. Obwohl er sich zunächst dagegen wehrt, entsteht zwischen Creasy und der zehnjährigen Pita eine tiefe Freundschaft. Als das Mädchen dann plötzlich entführt wird, setzt Creasey alles daran, sie zu befreien.

Darsteller:
Denzel Washington as Creasey
Dakota Fanning as Pita
Marc Anthony as Samuel
Radha Mitchell as Lisa
Christopher Walken as Rayburn

Nachdem Denzel Washington mit dem Politthriller „The Manchurian Candidate“ bei den Kritikern gut ankam, widmet er sich wieder einem Actionthriller, bei dem sein Lieblingsregisseur Tony Scott auf dem Regiestuhl Platz nahm. Und dieser Rachethriller hat weitaus mehr zu bieten als so manch anderer Film seiner Sorte. Denzel Washington trägt den Film mühelos, und auch die Inszenierung ist knackig.

Tony Scott wollte schon im Jahre 1987 das Buch von A.J. Quinnell in Szene setzen, doch damals wurde er abgelehnt, nun kann er seinen Traum endlich erfüllen. Er ist für seine makellose Optik und die rasanten Schnitte bekannt. Der verstorbene Regisseur experimentierte in diesem Film herum und sein Risiko wurde belohnt. Die Geschichte ist spannend inszeniert, die Actionszenen klasse geschnitten, und auch die Kamerawinkeln und Farbexperimente sind überzeugend. Das Drehbuch von Brian Helgeland ist spannungsgeladen und besticht durch eine Hauptfigur, mit der man mitfiebert. Was mit Creasey gemacht wurde ist für ein Thriller ziemlich gut.

Denzel Washington ist Creasey, früher war er ein Marine, nun verdingt er sich als Bodyguard, um aus seinem Leben noch etwas zu machen. Bei seinem neuen Job in Mexico City muss er auf das kleine Mädchen Pita aufpassen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten freundet er sich mit ihr an und beginnt, sich um sie zu sorgen. Als sie dann entführt wird versucht er alles, um sie zurückzuholen, koste es was es wolle. Denzel Washington spielt wie immer überragend. Diesmal besticht er durch seine Physis und obwohl sein Charakter wortkarg ist, so sind seine Emotionen doch deutlich zu sehen. Dakota Fanning als die kleine Pita ist sehr gut. Die Kleine hat schon damals gezeigt, das sie in ihr viel Talent steckt. Christopher Walken verkörpert den Buddy von Creasey, leider wird er hier verbraucht.

„Man on Fire“ ist visuell und von der Geschichte überzeugend. Revengethriller gibt es wie Sand am Meer, deswegen kommt es auf spezielle Dinge an, damit sich ein Film von der Masse abheben kann. Und in diesem Fall machen die Regie und Denzel Washington den Unterschied aus. Das Publikum ist an die Perspektive von Creasey angekettet, so bekommen die Zuschauer die Gelegenheit, die Suche nach Pita hautnah mitzuverfolgen. Der Film ist konstant spannend, dabei kann der Charakter Creasey überzeugen. Er ist kein normaler Good Guy, sondern er besitzt auch Ecken und Kanten, was ihn noch interessanter macht. Auch besticht der Film durch seine Geradlinigkeit, man konzentriert sich auf nur eine Story, es gibt keine nervigen Lovestories oder Subplots. Der Thriller sieht zudem glänzend aus und der Musik passt zum Flair. Und gegen Ende wird die emotionale Schiene bedient, was aber nicht stört. Alles in allem ist „Man on Fire“ ein unterhaltsamer Film, den man immer wieder anschauen kann.
8/10

Movies 2012 (113) – Crimson Tide

Jahr: 1995
Genre: Thriller
Regie: Tony Scott
Drehbuch: Michael Schiffer

Worum geht’s?
Der „Kalte Krieg“ ist vorbei und die Welt wiegt sich in vermeintlicher Sicherheit. Dann die Schreckensmeldung: Russische Nationalisten haben gewaltsam die Macht übernommen und drohen, eine Atomrakete abzuschießen, sollten ihre Forderungen nicht erfüllt werden. Die Welt steht plötzlich am Rande des dritten Weltkrieges!
Das U-Boot des erfahrenen Seebären Frank Ramsey (Gene Hackman, Die Firma, Der Staatsfeind Nr. 1) und des jungen Harvard-Offiziers Ron Hunter (Denzel Washington, Die Akte, Gegen jede Regel) hat den Befehl, im Ernstfall den atomaren Gegenschlag durchzuführen. Das Unvorstellbare tritt ein und der Countdown läuft. Plötzlich wird ein weiterer, verstümmelter Funkspruch empfangen. Hunter will den Abschuß daraufhin verhindern, doch Ramsey läßt sich nicht beirren und will die Bombe zünden. Es kommt zur Meuterei…

Darsteller:
Denzel Washington as Lt. Commander Ron Hunter
Gene Hackman as Capt. Frank Ramsey
Viggo Mortensen as Lt. Peter ‚Weps‘ Ince
James Gandolfini as Lt. Bobby Dougherty

Filme die nur an einem Ort spielen sind meistens ziemlich spannend inszeniert, aber oft geht ihnen nach einer Zeit die Puste aus. Tony Scott hat mit „Crimson Tide“ einen spannenden Unterwasserthriller abgeliefert, der zwar auch seine Schwächen besitzt, aber dennoch unterhält.

Bevor Tony Scott den miesen „The Fan“ inszenierte, konnte er noch einen weiteren, gelungenen Streifen in seine Filmographie einfügen. Die dichte Atmosphäre im Film überzeugt und man spürt förmlich die Anspannung der Charaktere, ebenso ist das Duell zweier Egos routiniert umgesetzt. Michael Schiffer ist ein Drehbuchautor, der zwar unbekannt ist, aber schon gute Filme vorweisen kann. „Crimson Tide“ knüpft da nahtlos an. Er legt Wert auf Details, die Spannung ist konstant hoch, nur der Mittelteil hinkt dem gesamten Film etwas hinterher.

Denzel Washington ist Lt. Commander Ron Hunter, der in seinem Job viele Erfolge vorweisen. Als er kurzfristig zu einem Einsatz gerufen wird, ist alles erstmal ganz schön entspannt, bis er Frank Ramsey kennenlernt, dem sein Ego wichtiger ist als der Weltfrieden. Denzel Washington ist wie in jedem seiner Filme sehr gut, er ist zwar etwas zurückhaltender als Gene Hackman, gewinnt aber mit Laufzeit des Films immer mehr an Intensität. Dieser Frank Ramsey wird gespielt von Gene Hackman, der schon jahrelange Erfahrung in seinem Beruf hat. Hackman blüht in seiner Rolle auf und ist ein perfektes Arschloch.

„Crimson Tide“ ist ein durchgehend spannender U-Boot Thriller, bei dem vor allem das Duell Hackman/Washington überzeut. Die Story ist brisant, doch auf die wird nicht geachtet und ist nur die Grundlage für das Psychoduell. Eigentlich schäde, hätte man mehr auf die Geschichte geachtet würde der Film locker zu den Top U-Boot Filmen gehören. Was den Thriller sehenswert macht sind die schauspielerischen Leistung zwischen genau zwei Akteuren, Gene Hackman als Captain mit großem Ego auf einer Seite, und Denzel Washington als Lieutnant, bei dem Moral ganz groß geschrieben ist. Auch wenn der Film viele Schwächen hat, der Konflikt zwischen den beiden ist sehr fesselnd und packt den Zuschauer über die gesamte Laufzeit. Die vielen Twists im Film sorgen für eine Eskalation des Duells, dabei ist der Aufstand von Washington und Rückschlag von Hackman klasse dargestellt. Die Dialoge zwischen den beiden gehören zu den Highlights im Film. Was am Ende bleibt ist ein guter Thriller, der von seinen zwei Hauptdarstellern lebt.
7/10