Jahr: 2014
Genre: Komödie
Regie: Jake Kasdan
Drehbuch: Jason Segel, Kate Angelo, Nicholas Stoller
Worum geht’s?
Als sich Jay und Annie kennenlernten, war ihre Beziehung noch voller Leidenschaft – doch zehn Jahre und zwei Kinder später sieht das anders aus. Um der Beziehung neuen Schwung zu geben, beschließen sie ein Sex-Video zu drehen – warum auch nicht? Sie filmen sich dabei, wie sie jede Position aus „The Joy of Sex“ in einem dreistündigen Marathon-Schäferstündchen durchprobieren. Auf den ersten Blick eine gute Idee – doch dann bemerken die beiden, dass ihr privatestes Video nicht länger privat ist und ihr Ruf auf dem Spiel steht. Sie wissen, dass sie nur einen Klick davon entfernt sind, vor der ganzen Welt entblößt zu werden… auf der Jagd nach ihrem Video erleben sie eine Nacht, die sie nie mehr vergessen werden und in der ihnen bewusst wird, dass das „Sex Tape“ viel mehr preisgibt, als sie sich je vorstellen konnten.
Darsteller:
Cameron Diaz as Annie
Jason Segel as Jay
Ellie Kemper as Tess
Rob Corddry as Robbie
Jason Segel, den wohl jeder als Marshall aus „How I Met Your Mother“ kennt, wusste schon immer die beliebte Hitserie und seine Filmkarriere zu balancieren. Nun, da die Show zu Ende gegangen ist, konzentriert sich Segel komplett auf seine Karriere auf der großen Leinwand. Dabei hat er schon oft gezeigt, dass er auch Zeug zum Drehbuchautoren hat. Sein Skript zu „Forgetting Sarah Marshall“ war sehr unterhaltsam, und „The Five-Year Engagement“ gehört zu seinen besten Komödien. Hoffentlich kehrt Segel wieder bald zur alter Stärke zurück, denn „Sex Tape“ kommt nicht an seine früheren Filme ran.
Regisseur Jake Kasdan und Segel kennen sich schon seit „Bad Teacher“. Beide sollte aber so langsame getrennte Wege gehen, denn ihre Zusammenarbeit funktioniert einfach nicht. „Bad Teacher“ war schon ziemlich unlustig und hart an der Schmerzgrenze. Mit „Sex Tape“ liefert Kasdan zwar eine bessere Leistung ab und der Film ist um einiges erträglicher als die Komödie über die schlechteste Lehrerin aller Zeiten, aber es dauert ziemlich lange, bis der Film Fahrt aufnimmt. Danach erhöht sich die Gagquote, doch immer wieder schaltet der Film in den Leerlauf ein oder einige Gags erreichen nicht den Zuschauer. Das Drehbuch besitzt zwar eine witzige Grundidee, doch viele Witze sind einfach zu vorhersehbar und nicht gerade originell. Zum Glück besitzt man eine starke Besetzung, die alles aus dem schwachen Skript rausholt.
Jason Segel und Cameron Diaz wiedervereint: Sie spielen das Jay und Annie, die eine wundervolle Beziehung führen, bis der Ehealltag anfängt zu wirken. Die beiden haben keinen Sex mehr, was früher nicht der Fall war. Sie wollen mit einem Sex Tape ihr Sexleben aufpeppen, und das gelingt ihnenn auch. Doch als Jay vergisst, das Video zu löschen, gelangt der heiße Film dank der Cloud auf die iPads aller Freunde. Beide versuchen, alle iPads wieder einzusammeln. Segel & Diaz versuchen, aus dem mittelmäßigen Material noch das beste herauszuhalten, was ihnen auch teilweise gelingt. Sie harmonieren dieser Komödie auch viel besser als in „Bad Teacher“, damals hatten die beiden gar keine Chemie miteinander. Rob Lowe gibt den Boss von Annie und auch wenn die Rolle klein ist, so kann er doch mit seinem herrlichen Overacting punkten. Rob Corddry und Ellie Kemper spielen die besten Freunde von Annie und Jay. Ihre Rollen sind nicht groß und viele Witze können sie auch nicht auf ihr Konto verbuchen.
„Sex Tape“ hatte eigentlich das Potenzial dazu, zu den besten Komödien des Jahres zu gehören. Witzige, abgedrehte Prämisse und zwei talentierte Schauspieler, die ein klasse Timing besitzen und sich im Genre auskennen. Leider ist der Film alles andere als ein Hit und am Ende bleibt man enttäuscht im Kinosessel sitzen. Das Problem der Komödie ist ganz klar sein Skript, da helfen auch nicht die guten schauspielerischen Leistungen der Darsteller nicht. Zuallererst kommt der Film erst im Mittelteil so richtig in die Gänge. Bis das Sextape von Jay und Annie gedreht worden ist und die iPads verteilt werden, vergeht ziemlich viel Zeit und besonders hier ist die Gagdichte nicht besonders hoch, sodass der Zuschauer sich mit den lustigen Sexszenen begnügen muss. Doch begeben sich Jay und Annie erstmal auf die Suche nach all den iPads mit ihrem Sex Tape, beginnt der Film Spaß zu machen. Sie erleben die kuriosesten Dinge und auch wenn manche Gags vorhersehbar sind, so muss man doch lachen. Besonders unterhaltsam sind die Szenen auf Hank’s Anwesen, dem Boss von Annie. Während Jay sich mit Hank’s Hund prügelt, gönnt sich Annie eine Line mit ihrem verrückten Boss (Herrlich überdrehte Performance von Rob Lowe). Es gibt aber Elemente, die an eine Familiekomödie erinnern, und die waren defintiv fehl am Platz und wirkten störend. Anstatt sich voll auf den Anarcho-Humor zu konzentrieren, wollte man es anscheinend zwei Zielgruppen recht machen und in den meisten Fällen geht das nie auf. Ein Cameo hat mich aber total überrascht, war auch ziemlich unterhaltsam. Am Ende bleibt eine Komödie, die zwar seine Momente hat, doch insgesamt eher enttäuschend ist.
6/10