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Movies 2014 (15) – Celeste & Jesse

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Jahr: 2012
Genre: Komödie
Regie: Lee Toland Krieger
Drehbuch: Rashida Jones, Will McCormack

Worum geht’s?
Celeste und Jesse sind ein äußerst fortschrittliches Ex-Ehepaar. Trotz Trennung leben sie noch immer Tür an Tür, sind über das Tun und Lassen des Anderen stets informiert und verbringen fast jede freie Minute miteinander. Sie verstehen sich so gut, dass selbst ihre besten Freunde den innigen Umgang der beiden ‚offiziell Getrennten‘ nicht mehr ertragen können. Als deshalb die erfolgreiche und selbstbewusste Celeste den mal wieder arbeitslosen und wenig zielstrebigen Jesse um die Scheidung bittet, beginnen jedoch die Schwierigkeiten: Jesse, der Celeste immer noch liebt, will keinen endgültigen Schlussstrich ziehen. Doch auch Celeste merkt mit der Zeit, dass sie Jesse nicht wirklich gehen lassen will – schon gar nicht mit einer neuen Frau an seiner Seite.

Darsteller:
Rashida Jones as Celeste
Andy Samberg as Jessie
Ari Graynor as Beth
Eric Christian Olsen as Tucker
Elijah Wood as Scott

Rashida Jones und Andy Samberg sind in Hollywood nicht gerade als Filmstars bekannt. Jones war einer der Stars in „Parks and Recreation“ bevor sie sich von der Show verabschiedete. Andy Samberg gehörte zum Cast der lustigen Sendung „Saturday Night Live“ und ist jetzt in der Comedyshow „Brooklyn Nine-Nine“ zu sehen. Für die Rolle des Jack Peralta gewann er sogar einen Emmy. Mit „Celeste & Jesse“ zeigen die beiden, dass sie aber auch eine Präsenz im Film haben und liefern eine tolle Indie-Dramedy ab.

Lee Toland Krieger ist kein bekannter Regisseur, aber sein letzter Film „The Vicious Kind“ kam bei den Kritikern gut ankam. Diesen Erfolgsweg geht er mit seinem neuesten Indie-Hit weiter. „Celeste & Jesse“ erinnert stark an „500 Days of Summer“ und besitzt eine ähnliche Thematik, aber von der Struktur her kann man die beiden Filme locker miteinander vergleichen. Zwar kommt Krieger’s Film nicht an Webb’s Werk ran, aber der Mann besitzt definitiv Talent und ich bin mir sicher, dass wir in Zukunft noch mehr von ihm hören werden. Die Inszenierung weiß zu gefallen und Krieger liefert einen klischeefreien Blick in die Beziehungswelt. Rashida Jones & Will McCormack schrieben das Drehbuch zum Film und das Skript überzeugt, auch wenn einige Schwächen nicht zu übersehen sind. Die Dramedy hätte locker etwas mehr Humor vertragen können, denn sie ist mehr Drama als Comedy. Zudem lag mir der Fokus etwas mehr auf Celeste und man vernachlässigte dementsprechend Jesse, dessen Lebenswandel ich gerne gesehen hätte.

Rashida Jones schrieb nicht nur das Drehbuch, sondern übernahm auch die Hauptrolle. Sie spielt Celeste, die mit ihrem Ex Jesse immer noch sehr gut befreundet ist. Ihre Freunde verstehen dies nicht, aber sie findet das durchaus normal. Als Jesse anfängt, die Beziehung hinter sich zu lassen, um ein neues Leben zu beginnen, bekommt Celeste Depressionen und konzentriert sich auf ihre Karriere. Rashida Jones ist einfach nur toll in dieser Dramey. Sie besitzt eine gewisse Verletzlichkeit, die sie ausgezeichnet auf die Leinwand transportiert und ist gleichzeitig noch sehr charmant und witzig. Andy Samberg stellt Jesse dar, der nicht mehr auf einen Neuanfang mit Celeste warten will und ein neues Leben mit einer Frau beginnt, die er geschwängert hat. Samberg zeigt in diesem Film, dass er mehr kann als Comedy. Es ist zwar ungewohnt, ihn in einer solch ernsten Rolle zu sehen, aber er ist ziemlich souverän. Die Nebenrollen sind solide besetzt, können sich aber nicht profilieren, was in diesem Fall nicht störend ist. Ari Graynor und Eric Christian Olsen als Paar sind solide, und Elijah Wood als schwuler bester Freund von Celeste kann für einige Lacher sorgen.

Wer lachen und sich eine unterhaltsame Komödie anschauen will, der ist hier definitiv fehl am Platz, denn der Streifen ist mehr Drama als Komödie, aber einige humorvolle Momente sind vorhanden. Der Film wirft einen ehrlichen Blick in die Beziehungswelt und konzentriert sich primär um Celeste und Jesse. Die Dramedy kommt ohne Klischees aus und zeigt, wie schwer es sein kann, einem Menschen, den man sehr liebt, loszulassen. In solchen Filmen ist das Casting sehr wichtig, um die Beziehung glaubwürdig darzustellen, damit der Zuschauer den gesamten Film überhaupt erst abkauft, und dieses ist sehr gelungen. Rashida Jones und Andy Samberg harmonieren wirklich sehr gut miteinander, man merkt einfach, dass die beiden auch im echten Leben miteinander befreundet sind. Was ich an dem Film so liebe ist die Tatsache, dass der Film das Leben nicht beschönigt, er zeigt die harte Realität auf und all die Höhen und Tiefen, die es mit sich bringt. Zudem gibt es nette Wendungen und diese machen den Film nicht vorhersehbar. Ich hätte aber gerne gesehen, wie Jesse’s Leben sich verändert hat, nachdem er erfuhr, dass sein One Night Stand schwanger ist. Der Film fokussierte sich zu sehr auf Celeste, weshalb sich einige Szenen wiederholten. Aber sonst ist „Celeste & Jesse“ sehr empfehlenswert und ein schöner Indie mit einem super Soundtrack.
8/10

Movies 2013 (23) – Bad Sitter

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Jahr: 2011
Genre: Komödie
Regie: David Gordon Green
Drehbuch: Brian Gatewood, Alessandro Tanaka

Worum geht’s?
Noah hat nicht viel übrig für Kinder, weshalb er nicht gerade der ideale Babysitter ist. Aber für gutes Geld tut man so einiges und daher erklärt er sich als Sitter für eine Nacht von Slater, Blithe und Rodrigò bereit. Doch die Ablehnung beruht auf Gegenseitigkeit – Noah wird von den drei eigentümlich Kids von Anfang an misstrauisch beäugt. Als Noah für einen vermeintlichen Kurztrip in die Stadt muss, bleibt ihm schließlich nichts anderes übrig, als die Drei mitzunehmen. Der Ausflug, der sie zu Partys, Ganoven und Verfolgungsjagden führt, wird schnell zu einem aufregenden und gefährlichen Abenteuertrip, der Noah, Slater, Blithe und Rodrigo unerwartet zusammen schweißt.

Darsteller:
Jonah Hill as Noah Griffith
Sam Rockwell as Karl
Landry Bender as Blithe
Kevin Hernandez as Rodrigo
Ari Graynor as Marissa Lewis
Max Records as Slater

Jeder hat schon sicherlich einmal oder auch öfters gebabysittet, um sich neben dem Taschengeld etwas dazu zu verdienen. Meistens fallen solche Abende ganz ruhig aus, die Kinder schlafen und man wartet, bis die Eltern kommen, nimmt das Geld an und fährt nach Hause. Doch „The Sitter“ zeigt, wie es auch noch ablaufen kann, und bietet eine aberwitzige Geschichte mit vielen gelungenen Gags und einen Jonah Hill in Höchstform.

David Gordon Green kennt das Comedygenre so gut wie seine Westentasche. Dabei führte er Regie bei lustigen Filmen wie „Ananas Express“, aber auch schlechte Streifen sind in seiner Filmographie zu finden („Your Highness“). Nach seinem jüngsten erwähnten Flop, der trotz namhafter Besetzung nur auf DVD erschien, kann er wieder einen unterhaltsamen Film vorweisen. „The Sitter“ ist eine lustige Achterbahnfahrt mit vielen witzigen Momenten und einem hohen Unterhaltungswert. Er schafft es die Schwächen gut zu kaschieren, sodass man der Story nicht allzu viel Beachtung schenkt. Das Drehbuch von Gatewood und Tanaka kann mit vielen amüsanten Ideen punkten, zudem ist das Tempo stets auf einem hohen Niveau. Der Plot wirkt aber leider etwas zu konstruiert.

Jonah Hill spielt Noah Griffith, der bei Mädchen besonders beliebt ist für seine Zungenkünste, willigt für seine Mutter ein, als Babysitter einzuspringen. Was anfangs nach einem entspannten Abend aussieht, wird zu einem Desaster, denn die Kinder, auf die er aufpassen muss, sind keine Engel. Die Rolle in „Bad Sitter“ war die letzte bevor Hill Gewicht verlor. Ich werde diesen Hill vermissen, denn seine Statur hat auch immer wieder zur Komik beigetragen. Hier ist er wieder einmal sehr unterhaltsam und kann den Film locker tragen. Die Kinder machen ihren Job auch gut, vor allem Kevin Hernandez als Rodrigo hat die meisten Lacher auf seiner Seite. Sam Rockwell nimmt eine Auszeit und kann sich in der Komödie auch richtig austoben, und dabei beweist er Talent. Die schräge Rolle ist ihm wie auf den Leib geschrieben.

„Bad Sitter“ ist eine unterhaltsame Komödie ohne jeglichen Anspruch. Die Geschichte ist zwar absurd und unlogisch, aber sie bietet nur den Rahmen für die lustigen Gags. Der Humor ist nicht für jeden geeignet, Erwachsene werden wahrscheinlich bei diesem Film nicht auf ihre Kosten kommen. Teilweise ist der Humor unter der Gürtellinie angesiedelt, doch diese Szenen bringen auch einen zum Lachen. Die Dynamik im Film stimmt, und Noah hat mit jedem Kind seine witzigen Momente. Zum Beispiel versucht er Rodrigo davon abzuhalten, Bomben zu installieren (Was btw ein genialer Running Gag ist), und mit Blithe hat er auch so seine Schwierigkeiten, weil sie sich zu stark schminkt. So manch Szene ist wahnsinnig witzig ausgefallen, und man wird über die gesamte Laufzeit unterhalten. In der Mitte des Films gibt es kleine Hänger und Gagdurststrecken, sodass der Gesamteindruck etwas abnimmt. Aber im Großen und Ganzen ist „Bad Sitter“ überraschend unterhaltsam ausgefallen.
7,5/10

Movies 2013 (12) – Der perfekte Ex

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Jahr: 2012
Genre: Komödie
Regie: Mark Mylod
Drehbuch: Gabrielle Allan, Jennifer Crittenden

Worum geht’s?
Ally Darling ist eine junge und unternehmungslustige Frau, die ihr Leben in vollen Zügen genießt – auch was ihre Männerbekanntschaften betrifft. Nachdem sie allerdings die nicht sehr rühmliche Zahl von 20 Liebhabern erreicht hat und erfährt, dass man statistisch gesehen diese Anzahl nicht übersteigen sollte, um Mr. Right zu finden, beschließt sie, alle ihre Ex-Freunde erneut aufzusuchen. Vielleicht steckt in einem von ihnen doch mehr als sie damals dachte. Bei der turbulenten Suche nach dem Mann ihrer Träume wird sie von ihrem Nachbarn, dem Frauenheld Colin Shea unterstützt.

Darsteller:
Anna Faris as Ally Darling
Chris Evans as Colin Shea
Ari Graynor as Daisy Darling
Chris Pratt as Donald

Wie viele Partner hat man im gesamten Leben? Bei den einen liegt die Zahl unter 10, andere wiederum wechseln ihre Sexualpartner wie ihre Wäsche. Ally hatte in ihrem Liebhaber, und so beschließt sie endlich mit den One-Night-Stands aufzuhören, bis sie den Richtigen gefunden hat. Die Suche gestaltet sich schwieriger als gedacht. Was nach einer netten Komödie fur einen verregneten Nachmittag klingt, erweist sich als lieblose RomCom, bei dem nur Chris Evans Sympathiepunkte bekommt.

Regisseur Mark Mylod, der vor diesem Film im TV-Bereich beschäftigt war, kann sich mit seiner Komödie den Studiobossen nicht empfehlen. Fast gar nichts im Film besitzt Originalität. Dabei ist es schade, denn die Geschichte hatte das Potenzial für eine kurzweilie Komödie. Das Drehbuch ist überraschungsarm und manche Wendungen sind unverständlich. Für eine Comedy besitzt der Film auch viel zu wenige Lacher, und von den eindimensionalen Charakteren fange ich erst gar nicht an.

Anna Faris stellt Ally Darling dar, die schon viele Typen hatte. Als sie allerding aus einem Magazin erfährt, dass sie eine Schlampe ist, beschließt sie, endlich eine vernünftige Beziehung aufzubauen, bevor sie noch einmal Sex hat. Und so klappert sie mithilfe ihres Nachbarn alle Ex-Freunde ab, um zu sehen, ob einer davon der Richtige ist. Anna Faris macht das was sie am besten kann, und wird nicht zu sehr beansprucht. Vielleicht war es ihr ab und zu kalt am Set, weil man oft ihren nackten Hintern sah, aber ansonsten wurde von ihr nicht viel verlangt. Chris Evans verkörpert den Nachbarn Colin, der statt der Richtigen nur schnellen Sex sucht. Nach einem Deal mit Ally hilft er ihr und macht ihre Ex-Freunde ausfindig. Chris Evans nimmt mal Abstand von den Superheldenfilmen und macht hier eine gute Figur. Die Chemie mit Anna Faris ist nicht die beste, aber annehmbar.

„Der perfekte Ex“ ist genau der perfekte Film für Frauen, aber auch die könnten sich bei dieser Komödie schnell langweilen. Der Film verwendet alle Maschen und Klischees, die andere RomComs benutzt haben, und produziert selbst kein Fünkchen Originalität. Von Anfang bis Ende ist die ganze Komödie durchgeplant, ohne ein einziges kreatives Element, um dem Film die nötige Würze zu geben, alles hat man schon irgendwo gesehen. Die Jagd nach den Ex-Freunden hätte man viel lustiger gestalten können, doch man greift auf Gags zurück die man meilenweit kommen sieht. Dabei sind die Exen prominent besetzt, von Anthony Mackie bis zu Chris Pratt, doch daraus zieht man keinen Nutzen. Manche Momente haben mich zum Schmunzeln gebracht, Joel McHales Gastauftritt zum Beispiel. So bleibt am Ende eine langweilige Komödie, die man nicht noch einmal sehen will.
3/10