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Movies 2013 (72) – Was passiert, wenn’s passiert ist

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Jahr: 2012
Genre: Komödie
Regie: Kirk Jones
Drehbuch: Heather Hach, Shauna Cross

Worum geht’s?
Die TV-Fitness-Expertin Jules und Startänzer Evan sind zwar sehr glücklich über den Familienzuwachs, merken aber schnell, dass sich ihr hektisches VIP-Leben unmöglich mit den unberechenbaren Anforderungen der Schwangerschaft vereinbaren lassen. Die in Babys vernarrte Autorin Wendy muss erleben, wie sich ihre Ratschläge als militante Mutter­schafts­befür­worterin gegen sie selbst wenden, als die Schwanger­schafts­hormone ihren Körper zu tyrannisieren beginnen. Wendys Mann Gary bekommt Konkurrenz in der eigenen Familie, denn sein Alpha-Vater erwartet mit seiner sehr viel jüngeren Vorzeigefrau Skyler Zwillinge. Die Fotografin Holly will rund um die Welt reisen, um sich ein Adoptivkind auszusuchen, doch ihr Mann Alex zögert noch und versucht seine wachsende Panik in den Griff zu bekommen, indem er sich in einer Männergruppe von jungen Vätern erzählen lässt, was Elternschaft wirklich bedeutet. Und als die rivalisierenden Imbiss-Köche Rosie und Marco überraschend ein Paar werden, geraten sie in eine unerwartete Zwickmühle: Was passiert, wenn das erste Kind bereits vor dem ersten Date kommt?

Darsteller:
Cameron Diaz as Jules
Jennifer Lopez as Holly
Elizabeth Banks as Wendy
Anna Kendrick as Rosie
Ben Falcone as Gary
Chris Rock as Vic
Brooklyn Decker as Skyler

Schwanger sein ist nie einfach, das hört man von den meisten Frauen. Sie werden dicker, ihre Stimmungsschwankungen erreichen einen neuen Höhepunkt, und wer muss darunter leiden? Natürlich der Mann. Während einer Schwangerschaft gibt es also viele Probleme, die in der liebenswerten Komödie „Was passiert, wenn’s passiert ist“ thematisiert werden. Der Film ist eine Adaption des Schwangerschaftsführers What to Expect When You’re Expecting, ein Bestseller von Heidi Murkoff. Die Komödie ist gelungen und zeigt mit viel Herz und Humor die Höhen und Tiefen der Paare, die in einer Schwangerschaft stecken.

Man bemerkt sofort die Handschrift von Regisseur Kirk Jones, der drei Jahre nach seinem letzten Film „Everybody’s Fine“ endlich wieder auf dem Regiestuhl sitzt. Schon in dem Familiendrama bewies Jones, dass er einen angenehmen Touch besitzt, wenn es um Familienprobleme geht. Auch in seinem neuesten Film bespricht Jones Konflikte, die Paare haben, wenn es um das Thema Schwangerschaft geht. Dabei wirft er einen liebenswürdigen Blick auf die verschiedensten Paare und zeichnet ein realistisches Bild der Pärchen. Dabei bleibt er immer schön bodenständig und übertreibt es nicht mit den Darstellungen, auch wenn einige Momente natürlich überdreht sind, aber sogar die Parts funktionieren. Das Drehbuch funktioniert sehr gut als Hilfe-Ratgeber und besitzt viele sympathische Charaktere. Der episodenhafte Aufbau weiß zu gefallen, aber dennoch etwas uneben, was die Anteile anbelangt. Einige Charaktere hätten ruhig mehr Screen Time bekommen können.

Die Produzenten können eine Besetzung aufweisen, die sich wirklich sehen lässt, auch wenn andere Episodenfilme mit dem gleichen Stil wie „Happy New Year“ noch attraktivere Schauspieler casten konnte. In solchen Filmen ist es schwer, herauszustechen, denn man besitzt nur relativ wenig Screen Time, denn eigentliche sind hier alle Hauptdarsteller. Doch einige füllen ihre Rollen sehr gut aus, wie beispielsweise Elizabeth Banks, die als verrückte, schwangere Frau ziemlich amüsant ist und jeden Gag zünden lässt. Auch ihr Ehemann im Film, Ben Falcone, kann gut mit halten und beide geben überraschenderweise ein lustiges Pärchen ab. Die Männergruppe um Chris Rock kann ebenfalls mit ihren lustigen Geschichten punkten. Doch es gibt auch Reinfälle. Dennis Quaids Overacting nervt schon nach der ersten Minute und der Versuch, zwingend lustig zu sein, funktioniert nicht. Und wer immer sich die Konstellation mit der schönen Brooklyn Decker ausgedacht hat, sollte nie wieder einen Job bekommen. Rebel Wilson als Wendys Assistentin hat zwar nicht so viel Screen Time, aber ist jedesmal lustig, wenn sie erscheint.

Ja, „Was passiert, wenn’s passiert ist“ ist kein Meisterwerk und klappert sehr viele Klischees ab. Ja, die Dramaturgie ist nicht die stärkste und der Film besitzt einen simplen Aufbau. Aber all das, kombiniert mit der spielfreudigen Besetzung, ergeben eine unterhaltsame Komödie. Auf eine liebenswürdige Art und Weise präsentiert uns der Film die Schicksale verschiedenster Paare, verknüpft mit dem Thema Kinder bekommen. Sämtliche Situationen sind realistisch dargestellt, auch wenn einige Momente etwas überzeichnet wirken, aber die meisten dieser Szenen erfüllen ebenfalls ihren Zweck, nämlich den Zuschauer zum Lachen zu bringen. Nicht alle Geschichten haben mir gefallen, aber hier überwiegt der Anteil der Stories, die ich gut fand. Highlight des gesamten Films ist ganz klar der Schwangerschaftsstress, den Wendy erlebt und ihre Wut an Gary auslässt. Beide reißen jede Szene an sich und können die meisten Lacher aus dem Zuschauer hervorbringen. Auch auf emotionaler Ebene funktioniert der Film nicht immer, aber doch meistens. Wenn Holly in Äthiopien ihr Kind in die Arme nimmt, dann wird einem schon warm ums Herz. „Was passiert, wenn’s passiert ist“ ist eine sympathische Komödie mit einer tollen Besetzung und steht definitiv über viele andere Ensemble Comedies.
7/10

Movies 2013 (25) – 50/50

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Jahr: 2012
Genre: Drama
Regie: Jonathan Levine
Drehbuch: Will Reiser

Worum geht’s?
Adam ist erst 27 Jahre jung, als er mit einer Krebsdiagnose konfrontiert wird. Bis dahin lebte er sein gesundes, glückliches und relativ unbeschwertes Leben mit seiner Freundin. 50/50 stehen seine Chancen auf Heilung und Adam muss sich plötzlich damit beschäftigen, dass sein Leben bald zu Ende sein könnte. Gemeinsam mit seinem besten Freund und seiner Familie versucht er die Stadien, die diese Krankheit mit sich bringt, zu bewältigen: Schock, Verleugnung, Widerstand und schließlich Akzeptanz.

Darsteller:
Joseph Gordon-Levitt as Adam
Seth Rogen as Kyle
Anna Kendrick as Katherine
Bryce Dallas Howard as Rachael

Du bist jung, hast eine attraktive Freundin, fühlst dich frisch und bist voller Energie, und dann kommt die zerschmetternde Nachricht, die dein Leben komplett verändert und alle Zukunftspläne vernichtet: Du leidest an einer seltenen Form von Krebs. Was nun? Mit dieser Frage beschäftigt sich der Film „50/50“, der mit Gespür für Humor und Feinheiten dieses sensible Thema behandelt.

Nachdem Jonathan Levine 2008 mit seinem Drama „The Wackness“ den Publikumspreis des Sundance Film Festivals gewann, kehrte er dem Filmgeschäft überraschenderweise den Rücken, um fürs Fernsehen zu arbeiten. Nun kehrt er wieder mit einem erfolgreichen Drama zurück. Mit Gespür für die Details schafft er eine überzeugende Balance aus Humor und Drama, und nicht viele schaffen das. Zudem ist alles sehr authentisch in Szene gesetzt. Das Drehbuch wurde von Will Reiser geschrieben, der von seinen persönlichen Erlebnissen beeinflusst wurde. Als er 20 Jahre alt war, wurde bei ihm auch Krebs festgestellt. Das macht dieses Skript noch zugänglicher für das Publikum. Die Dialoge sind gut, ebenso gelungen sind die liebenswürdigen Charaktere.

Joseph Gordon-Levitt verkörpert Adam, bei dem eines Tages Krebs diagnostiziert wird. Seine Überlebenschancen stehen 50/50. Anfangs etwas irritiert, versucht er mit Hilfe seiner Freunde und Therapeutin das Beste aus seiner Situation zu machen. Gordon-Levitt ist immer ein Garant für unterhaltsame Filme, und dieser hier ist keine Ausnahme. Mit einer feinfühligen Performance schafft er es, Wohlfühl-Atmosphäre zu verbreiten. Sein bester Freund Kyle wird gespielt von Seth Rogen, der mit Adam Frauen klarmachen will, denn bald könnte es damit vorbei sein. Seth Rogen ist genau der Richtige gewesen für den Part, denn er ist laut und somit die witzige Ergänzung zu Adam. Rogen und Gordon-Levitt haben zudem eine gute Chemie miteinander. Anna Kendrick als Therapeutin Katherine ist der emotionale Gegenpart zu Adam, und überzeugt dabei auch in ihren Szenen.

„50/50“ ist ein toller Film. Zwar wird in der Komödie eine traurige Geschichte erzählt, aber man drückt nie auf die Tränendrüse, im Gegenteil. Der Film verbreitet über die gesamte Laufzeit Optimismus und die Botschaft, dass man jeden Tag genießen und nie etwas vergeuden soll. Du willst Fallschirmspringen oder in ein anderes Land reisen? Tu es! Die Tragikomödie ist zwar keine reine Komödie, dennoch gibt es genug Szenen, die einen zum Lachen bringen, dabei sind vor allem die Buddy-Szenen gemeint. Außerdem schafft es der Film, in einem Moment traurig und witzig zugleich zu sein. Aber der Fokus liegt auch auf den Nebencharakteren. Adam merkt am Ende des Films, dass er seinen Mitmenschen Unrecht getan hat. Seine Mutter und Kyle lesen Bücher über Krebs, um Adam so gut es geht zu helfen. Diese Tatsache hat den Film noch besser gemacht. Auch die Musikuntermalung ist fantastisch. Im Mittelteil ist der ein oder andere Hänger, aber das stört nicht so ganz. Alles in allem ist „50/50“ ein supergutes Feelgoodmovie.
8/10

Movies 2012 (131) – Pitch Perfect

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Jahr: 2012
Genre: Komödie
Regie: Jason Moore
Drehbuch: Kay Cannon

Worum geht’s?
Beca lässt sich viel lieber von der Musik aus ihren Kopfhörern berieseln als ihren Mitmenschen zuzuhören. Und auch die Leute an ihrem neuen College findet sie alles andere als prickelnd. Zu keiner Clique scheint sie richtig zu passen. Schließlich landet sie – nicht ganz freiwillig – in der Mädchen-Gesangsgruppe The Bellas. Und in dieser wild zusammengewürfelten Truppe aus frechen, süßen und total verrückten Mädchen entdeckt Beca plötzlich, dass sie tatsächlich singen kann. Mehr noch: Es dauert nicht lange, da hat Beca aus dem wenig spektakulären Ensemble eine fetzige Band mit supercoolem Song-Repertoire gemacht. Durch den rasant ansteigenden Spaß-Faktor haben Beca und die Girls sogar den Mut, die Jungs an ihrem College zu einem Auftrittswettbewerb herauszufordern. Und spätestens beim mitreißenden Performance-Showdown wissen wir: Es kann nur einen Champion geben…

Darsteller:
Anna Kendrick as Beca
Brittany Snow as Chloe
Anna Camp as Aubrey
Rebel Wilson as Fat Amy
Skylar Astin as Jessie

Eine Freundin zerrte mich in den Film rein, und so musste ich mir seit langem wieder einen Mädchenfilm anschauen. Doch „Pitch Perfect“ war unterhaltsamer als gedacht, die A-Cappella Songs haben mir größtenteils gefallen, doch so richtig meins war der Film am Ende nicht.

Regisseur Jason Moore hat sich vor seinem Leinwanddebüt mit US Shows beschäftigt, und führte Regie für Dawsons Creek und viele andere. Sein Erstling bringt Frische ins Kino, die Inszenierung ist stimmig und auch der Soundtrack ist exzellent ausgewählt und eingesetzt. Kay Cannons Drehbuch besitzt viele lustige Ideen, doch die Geschichte konnte mich nicht packen und so ist es ein Wechsel zwischen lustigen und langatmigen Szenen. Die Charaktere, vor allem Fat Amy, sind aber gut.

Anna Kendrick stellt Beca dar, sie ist neu auf der Barden Universität und ist auf der Suche nach einer Genossenschaft. Als die Bellas, eine A-Cappella Band, Beca bitten in ihre Gruppe einzutreten, tretet sie widerwillig ein und nun versuchen sie, endlich die männliche Konkurrenz auszustechen. Anna Kendrick ist gewohnt toll in der Komödie, und sie zeigt mal eine andere Seite von sich. Brittany Snow und Anna Camp punkten mit ihrem Aussehen und ihrer Stimme. Rebel Wilson als Fat Amy aber spielt jeden gegen die Wand. Ihre Ehrlichkeit kommt im Film perfekt zur Geltung, ebenso lässt das Drehbuch ihr genug Freiraum um sich zu entfalten.

„Pitch Perect“ ist in erster Linie ein Mädchenfilm, doch wer was für Musik übrig hat und auch Fan von A-Cappella Musik ist, der wird diesem Film definitiv etwas abgewinnen. Die Komödie ist frech, frisch und verbreitet einfach gute Laune. Die Konflikte zwischen den beiden Musikgruppen sind lustig, die Wortgefechte sind teilweise klasse. Die Darsteller sind spielfreudig überzeugen allesamt. Das Drehbuch weist eine Vielzahl von verschiedenen Charakteren auf, die alle auf ihre eigen Art und Weis lustig sind. Viele Gags kommen an, und auch derber Humor darf hier nicht fehlen. Zwar hat das zum gesamten Film nicht gepasst, aber lustig wars dennoch. Die große Stärke von „Pitch Perfect“ sind aber die Musikeinlagen. Alles ist kreativ und die Songs sind auch klasse gesungen, man bekommt Lust zu tanzen. Da stört auch die hauchdünne Geschichte nicht. Alles in allem ist das Debüt von Jason Moore sehr überzeugend, da ist es nur eine Frage der Zeit bis der zweite Teil rauskommt!
7/10