Jahr: 2012
Genre: Komödie
Regie: Kirk Jones
Drehbuch: Heather Hach, Shauna Cross
Worum geht’s?
Die TV-Fitness-Expertin Jules und Startänzer Evan sind zwar sehr glücklich über den Familienzuwachs, merken aber schnell, dass sich ihr hektisches VIP-Leben unmöglich mit den unberechenbaren Anforderungen der Schwangerschaft vereinbaren lassen. Die in Babys vernarrte Autorin Wendy muss erleben, wie sich ihre Ratschläge als militante Mutterschaftsbefürworterin gegen sie selbst wenden, als die Schwangerschaftshormone ihren Körper zu tyrannisieren beginnen. Wendys Mann Gary bekommt Konkurrenz in der eigenen Familie, denn sein Alpha-Vater erwartet mit seiner sehr viel jüngeren Vorzeigefrau Skyler Zwillinge. Die Fotografin Holly will rund um die Welt reisen, um sich ein Adoptivkind auszusuchen, doch ihr Mann Alex zögert noch und versucht seine wachsende Panik in den Griff zu bekommen, indem er sich in einer Männergruppe von jungen Vätern erzählen lässt, was Elternschaft wirklich bedeutet. Und als die rivalisierenden Imbiss-Köche Rosie und Marco überraschend ein Paar werden, geraten sie in eine unerwartete Zwickmühle: Was passiert, wenn das erste Kind bereits vor dem ersten Date kommt?
Darsteller:
Cameron Diaz as Jules
Jennifer Lopez as Holly
Elizabeth Banks as Wendy
Anna Kendrick as Rosie
Ben Falcone as Gary
Chris Rock as Vic
Brooklyn Decker as Skyler
Schwanger sein ist nie einfach, das hört man von den meisten Frauen. Sie werden dicker, ihre Stimmungsschwankungen erreichen einen neuen Höhepunkt, und wer muss darunter leiden? Natürlich der Mann. Während einer Schwangerschaft gibt es also viele Probleme, die in der liebenswerten Komödie „Was passiert, wenn’s passiert ist“ thematisiert werden. Der Film ist eine Adaption des Schwangerschaftsführers What to Expect When You’re Expecting, ein Bestseller von Heidi Murkoff. Die Komödie ist gelungen und zeigt mit viel Herz und Humor die Höhen und Tiefen der Paare, die in einer Schwangerschaft stecken.
Man bemerkt sofort die Handschrift von Regisseur Kirk Jones, der drei Jahre nach seinem letzten Film „Everybody’s Fine“ endlich wieder auf dem Regiestuhl sitzt. Schon in dem Familiendrama bewies Jones, dass er einen angenehmen Touch besitzt, wenn es um Familienprobleme geht. Auch in seinem neuesten Film bespricht Jones Konflikte, die Paare haben, wenn es um das Thema Schwangerschaft geht. Dabei wirft er einen liebenswürdigen Blick auf die verschiedensten Paare und zeichnet ein realistisches Bild der Pärchen. Dabei bleibt er immer schön bodenständig und übertreibt es nicht mit den Darstellungen, auch wenn einige Momente natürlich überdreht sind, aber sogar die Parts funktionieren. Das Drehbuch funktioniert sehr gut als Hilfe-Ratgeber und besitzt viele sympathische Charaktere. Der episodenhafte Aufbau weiß zu gefallen, aber dennoch etwas uneben, was die Anteile anbelangt. Einige Charaktere hätten ruhig mehr Screen Time bekommen können.
Die Produzenten können eine Besetzung aufweisen, die sich wirklich sehen lässt, auch wenn andere Episodenfilme mit dem gleichen Stil wie „Happy New Year“ noch attraktivere Schauspieler casten konnte. In solchen Filmen ist es schwer, herauszustechen, denn man besitzt nur relativ wenig Screen Time, denn eigentliche sind hier alle Hauptdarsteller. Doch einige füllen ihre Rollen sehr gut aus, wie beispielsweise Elizabeth Banks, die als verrückte, schwangere Frau ziemlich amüsant ist und jeden Gag zünden lässt. Auch ihr Ehemann im Film, Ben Falcone, kann gut mit halten und beide geben überraschenderweise ein lustiges Pärchen ab. Die Männergruppe um Chris Rock kann ebenfalls mit ihren lustigen Geschichten punkten. Doch es gibt auch Reinfälle. Dennis Quaids Overacting nervt schon nach der ersten Minute und der Versuch, zwingend lustig zu sein, funktioniert nicht. Und wer immer sich die Konstellation mit der schönen Brooklyn Decker ausgedacht hat, sollte nie wieder einen Job bekommen. Rebel Wilson als Wendys Assistentin hat zwar nicht so viel Screen Time, aber ist jedesmal lustig, wenn sie erscheint.
Ja, „Was passiert, wenn’s passiert ist“ ist kein Meisterwerk und klappert sehr viele Klischees ab. Ja, die Dramaturgie ist nicht die stärkste und der Film besitzt einen simplen Aufbau. Aber all das, kombiniert mit der spielfreudigen Besetzung, ergeben eine unterhaltsame Komödie. Auf eine liebenswürdige Art und Weise präsentiert uns der Film die Schicksale verschiedenster Paare, verknüpft mit dem Thema Kinder bekommen. Sämtliche Situationen sind realistisch dargestellt, auch wenn einige Momente etwas überzeichnet wirken, aber die meisten dieser Szenen erfüllen ebenfalls ihren Zweck, nämlich den Zuschauer zum Lachen zu bringen. Nicht alle Geschichten haben mir gefallen, aber hier überwiegt der Anteil der Stories, die ich gut fand. Highlight des gesamten Films ist ganz klar der Schwangerschaftsstress, den Wendy erlebt und ihre Wut an Gary auslässt. Beide reißen jede Szene an sich und können die meisten Lacher aus dem Zuschauer hervorbringen. Auch auf emotionaler Ebene funktioniert der Film nicht immer, aber doch meistens. Wenn Holly in Äthiopien ihr Kind in die Arme nimmt, dann wird einem schon warm ums Herz. „Was passiert, wenn’s passiert ist“ ist eine sympathische Komödie mit einer tollen Besetzung und steht definitiv über viele andere Ensemble Comedies.
7/10