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Movies 2014 (58) – Außer Kontrolle

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Jahr: 1996
Genre: Action
Regie: Andrew Davis
Drehbuch: J.F. Lawton, Michael Bortman

Worum geht’s?
Der Student Eddie Kasalivich (Reeves) entwickelt mit einer Team von Wissenschaftlern eine alternative Energiequelle auf Wasserstoff-Basis. Das gefällt einigen Leuten von der Regierung allerdings gar nicht, und so wird kurzer Hand ein Professor ermordet, das Labor in die Luft gesprengt und alles dem armen Eddie in die Schuhe geschoben. Daraufhin ist er für den Rest des Filmes vor Polizei, FBI und den Gangstern auf der Flucht.

Darsteller:
Keanu Reeves as Eddie Kasalivich
Morgan Freeman as Paul Shannon
Rachel Weisz as Dr. Lily Sinclair
Brian Cox as Lyman Earl Collier

Keanu Reeves hat in seiner Karriere schon einige gute Filme gedreht. Wenn man seinen Namen hört, denkt man sofort an „Matrix“. Die meisten halten ihn für einen hölzernen Schauspieler und das mag auch so sein, dennoch hat er in seiner Karriere schon ganz solide Leistungen gezeigt, wie beispielsweise in „Im Auftrag des Teufels“. Es ist aber auch nicht zu leugnen, dass Reeves auch in schlechten Filmen mitgewirkt hat. „Außer Kontrolle“ steht genau in der Mitte, kein guter Film, der aber auch kein Reinfall ist. Ein durchschnittlicher Actionfilm eben.

Regisseur Andrew Davis kennt sich im Actiongenre bestens aus und hat schon einige ordentliche Werke abgeliefert. „Auf der Flucht“ ist ein packender Thriller mit tollen darstellerischen Leistungen, während „Alarmstufe: Rot“ ein ordentlich inszenierter Thriller ist. Unterm Strich will ich damit sagen, dass Davis Talent besitzt. Mit „Außer Kontrolle“ kann er nicht an seine früheren starken Leistungen anknüpfen. Dafür baut der Film nicht genügend Spannung auf und verliert oft den Fokus, sodass der Zuschauer ständig das Interesse verliert, nur um dann durch einige gelungene Sequenzen wieder eingenommen zu werden. Das Drehbuch schafft es nicht, aus einer interessanten Prämisse einen gelungenen Film zu machen. Alle Charaktere außer Eddie sind dem Zuschauer egal, man findet einfach keine Bindung zu ihnen. Dennoch gibt es einige gute Momente und die ganzen Locationwechsel halten das Tempo auf einem hohen Niveau.

Keanu Reeves spielt Eddie, ein Student, der sehr viel Ahnung von Technik hat. Er arbeitet mit einer Crew an einem Projekt, dass die Welt verändern könnte. Als das Labor durch eine Explosion zerstört wird, gilt er als Hauptverdächtiger. Mit Lily macht er sich auf die Suche nach der Wahrheit. Keanu Reeves gibt eine überzeugende Performance ab und schafft es, dass der Zuschauer mit ihm sympathisiert. Seine Partnerin in crime wird dargestellt von Rachel Weisz, die zwar solide ist, aber eigentlich nur verbraucht wird. Wenn man schon eine talentierte Schauspielerin wie Weisz an Bord holt, dann sollte sie auch mehr zu tun bekommen. Morgan Freeman als der Boss der beiden und der Chef des gesamten Projekts gibt die beste Leistung in dem Film ab und ist der MVP. Man wird aus seinem Charakter nie schlau und das verdankt man der Performance von Freeman, der weiß, wie man sich geheimnisvoll verhält. Die restliche Besetzung erledigt seinen Job ziemlich gut, aber keiner sticht heraus.

Bei dieser Besetzung hat sich der Zuschauer bestimmt einen packenden Thriller erhofft, doch „Außer Kontrolle“ pendelt sich im soliden Mittelmaß ein und schafft es auch nicht, das ganze Potenzial auszuschöpfen. Das Konzept ist nicht gerade originell und erinnert stark an sein besseres Vorbild „Auf der Flucht“, doch im Gegensatz zu diesem Film besitzt dieser Streifen nicht mal annähernd so interessante Charaktere. Eine weitere Schwäche des Films ist das nicht ausgeklügelte Drehbuch. Oftmals verliert der Film seinen Fokus und es gibt Momente, in denen die Handlung nicht vorangeht bzw. stagniert, sodass der Zuschauer das Interesse verliert. Vor allem der Anfang zieht sich und es dauert eine Weile, bis der Fahrt aufnimmt. Nervig sind Trotz all diesen negativen Kommentaren besitzt der Film einen gewissen Unterhaltungswert. Das Publikum fiebert mit Eddie und Lily, die Idee der neuen Technologie ist interessant, auch wenn sie bisschen unlogisch ist und die Fakten nicht gerade der Wahrheit entsprechen. Trotz vorhersehbaren Twists ist auch der Charakter Paul Shannon ziemlich interessant und er ist der einzige Charakter, der vielschichtig ist. Alles in allem ist „Außer Kontrolle“ ein solider Thriller, der dank seiner Schauspieler und Actionsequenzen überzeugt.

Movies 2013 (41) – Alarmstufe: Rot

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Jahr: 1993
Genre: Action
Regie: Andrew Davis
Drehbuch: J.F. Lawton

Worum geht’s?
Das amerikanische Kriegsschiff USS Missouri befindet sich auf seiner letzten Fahrt. Die Mannschaft trifft die letzten Vorbereitungen für eine Überraschungsfeier anlässlich des Geburtstags von Captain Adams. Es wurde sogar eine Band organisiert, doch wie sich schon bald herausstellen soll, will es der „Sänger“ Strannix (Tommy Lee Jones) nicht nur musikalisch kräftig rocken lassen. Zusammen mit dem abtrünnigen Offizier Commander Krill (Gary Busey) bringt er das Schiff inklusive atomarer Langstreckenwaffen unter seine Kontrolle. Dabei hat er jedoch nicht mit dem Schiffskoch Casey Rybeck gerechnet, der als Ex-Navy-Seal den Terroristen das Leben schwer macht…

Darsteller:
Steven Seagal as Casey Ryback
Tommy Lee Jones William Stranix
Gary Busey as Cmd. Krill
Erika Eleniak as Jordan Tate

1988 musste John Clancy in „Die Hard“ Angestellte einer renommierten Firma retten, zu den Geiseln gehörte auch seine Frau. Schauplatz war ein Hotel. Vier Jahre später haben die Macher von „Alarmstufe: Rot“ die Prämisse übernommen und etwas umgeformt, Schauplatz ist jetzt ein Kriegsschiff, und auch sonst wurden kleine Veränderung unternommen. Das Ergebnis ist dementsprechend schlechter, wenn auch der Film Unterhaltungswert besitzt.

Dieser Actionfilm markiert die zweite Zusammenarbeit von Andrew Davis und Steven Seagal. „Alarmstufe: Rot“ ist nett inszenierte Hausmannskost, der zwar teilweise unterhaltsam ist, aber vieles einfach auf unspektakuläre Art und Weise wiederrecycelt. Wenigstens knallt es an allen Ecken, und der Schnitt wie auch der Ton sind überzeugend. Das Drehbuch von Lawton, der mit „Pretty Woman“ alle Frauenherzen erobern konnte, versucht diesmal die Actionmännerherzen zu erheitern. Leider stört die Überraschungslosigkeit des Plots, ebenso die dünne Story, die nicht viel hergibt. Die Hauptfigur hätte man mitreißender gestalten können.

Steven Seagal spielt Ryback, der früher ein Elitesoldat war und nun zum Koch degradiert wurde. Das Kriegsschiff absolviert seine letzte Fahrt, und er soll für die Mahlzeiten sorgen. Als das Schiff von Dutzenden Männern okkupiert wird, reaktiviert Ryback seine Fähigkeiten und versucht, das drohende Unheil zu verhindern. Seagal spielt wie immer: Ein grimmiger Gesichtsausdruck, hölzerne Bewegungen, wenigstens ist seine Kampftechnik schön anzuschauen. Tommy Lee Jones verkörpert den Ex-CIA Agenten Stranix, der die Sprengköpfe unter seine Kontrolle bringen will. Selten hat man Jones in einer solch spaßigen Rolle gesehen. Das Overacting ist passt perfekt zu seiner Figur. Eine weitere witzige Performance liefert Gary Busey ab, der aber eher unfreiwillig komisch ist. Der Versuch, ein ernstes Gesicht zu machen, geht völlig schief.

„Alarmstufe: Rot“ versucht, „Die Hard“ so gut es geht zu imitieren, und vergisst dabei, eigene innovative Ideen einzubringen. Das Konzept klingt immer spannend, aber auf die Umsetzung kommt es an, und hier hapert es. Dank dem Drehbuch findet der Zuschauer keinen richtigen Zugang zum Hauptcharakter Ryback, sein Schicksal lässt einen kalt. Auch sonst hat man die Charakterzeichnung vernachlässigt. Ich hätte gerne mehr über Stranix erfahren, außerdem wäre ein Psychoduell zwischen ihm und Ryback auch interessant gewesen. Punkten kann der Film mit seinen Actionszenen, die knackig inszeniert sind. Die Fights sind gut choreografiert, und Seagal kann hier zeigen, wieso er eigentlich gecastet wurde. Man hätte vielleicht mehr aus der Location machen können, denn die bot genügend Gelegenheiten. Alles in allem ist „Alarmstufe: Rot“ immer noch ein solider Actionfilm mit guten Actionszenen.
6/10