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Movies 2014 (31) – Wie das Leben so spielt

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Jahr: 2009
Genre: Komödie
Regie: Judd Apatow
Drehbuch: Judd Apatow

Worum geht’s?
Als der erfolgreiche Starkomiker George Simmons erfährt, dass er in weniger als einem Jahr an einer unheilbaren Blutkrankheit sterben wird, wird ihm klar, dass er so ziemlich alles außer Freunde und einen echten Sinn im Leben hat. Bei einem Auftritt in einem Club trifft er auf den jungen und noch unerfahrenen Stand-Up-Kollegen Ira und gewinnt ihn kurzerhand als seinen gut bezahlten Opening-Act, Assistenten, Schützling und irgendwie auch als besten Freund.

Darsteller:
Adam Sandler as George Simmons
Seth Rogen as Ira Wright
Leslie Mann as Laura
Jonah Hill as Leo Koenig
Jason Schwartzman as Mark Taylor Jackson
Eric Bana as Clarke

Es ist schön, wenn sich Adam Sandler dazu entscheidet, mal einen seriösen Film zu drehen. Einige seiner Komödien sind wirklich witzig und unterhaltsam, doch es erfreut den Zuschauer, wenn ein Comedian versucht, sein schauspielerisches Talent der Welt zu zeigen. Ob Sandler jemals seine Performance in „Punch-Drunk Love“ übertrumpfen kann, ist zweifelhaft (Außer er arbeitet wieder mit Paul Thomas Anderson zusammen), doch in „Wie das Leben so spielt“ liefert er wieder eine überzeugende Leistung ab. Der Film selber liefert einen Blick ins Stand-Up-Business und ist gelungen, hätte aber besser sein können.

Judd Apatow ist ein Meister dieses Genres. Mit seinen Komödien hat er schon jede Menge Zuschauer zum Lachen gebracht, doch er hat auch gezeigt, dass er eine seriöse Geschichte mit viel Witz erzählen kann und dabei die ernsten Momente nicht zu kurz kommen. Dass er vielseitig ist, hat Apatow ebenfalls zum Ausdruck gebracht. Während „Jungfrau (40), männlich, sucht“ nur Comedy war, mixte er die Genres Comedy und Drama in „Beim ersten Mal“. Sein aktueller Film ist zwar eher mehr Drama, weiß aber immer noch zu unterhalten dank den gut platzierten Gags. Apatow beweist mit „Wie das Leben so spielt“, dass er auch einen ernsten Film abliefern kann. Doch so sehr mir der Blick ins Comedygeschäft durch die Augen eines schwerkranken Comedian gefallen hat, die Balance hat nicht immer gestimmt und Apatow hat sichtlich Probleme, beide Genres zu vereinen. Was außerdem negativ auffällt ist die fehlende Konsequenz, mit der Apatow die Geschichte erzählt. Doch diese Kritik ist nicht gegen die Inszenierung gerichtet, sondern gegen das Drehbuch, denn es weiß nicht, was es sein sollen und diese Unsicherheit merkt man dem Film an.

Adam Sandler verkörpert George Simmons, einen erfolgreichen Stand-Up Comedian, der eigentlich alles hat, was sich ein Mann wünschen kann: Geld und Frauen. Doch tief im Innern ist er überhaupt nicht glücklich und nun bekommt er die Diagnose, dass er in wenigen Monaten sterben wird. Er versucht, das beste aus der Situation zu machen. Sandler darf hier wieder einen Charakter spielen, der zwar rumblödeln darf, aber im Kern mit einigen Problemen zu kämpfen hat, die von Sandler überzeugend dargestellt werden. Ein bisschen mehr Emotionen hätte aber schon erwartet. Seth Rogen als der neu gewonnene Buddy von George ist eine tolle Ergänzung zu Sandler. Beide verstehen sich prächtig und Rogen verbucht viele Lacher auf sein Konto, denn er besitzt eindeutig die günstigere Rolle. Leslie Mann ist der Love Interest und macht eine gite Figur. Die ganze Besetzung profitiert davon, dass sie sich schon vor dem Film kannten. Die Nebencharaktere, gespielt von vielen berühmten Comedians wie zum Beispiel Jonah Hill oder Aziz Ansari, können in ihren wenigen Szenen glänzen. Ein Spin-Off Film, der sich um das Leben dieser aufstrebenden Comedians dreht, wäre ziemlich interessant, wird aber nicht passieren. Eric Bana liefert als Mann von Laura eine herrliche Over the top-Performance ab, die sich sehen lässt.

Von Judd Apatow ist man nicht gewöhnt, dass er sein heißgeliebtes Genre mit Drama mixt, umso gespannter war ich auf das Ergebnis und „Wie das Leben so spielt“ hat den Test bestanden, er ist kein schlechter Film, sondern ziemlich gelungen. Dennoch bleibt am Ende des Films ein fader Geschmack auf der Zunge zurück, denn hier wäre so viel mehr drin gewesen. Man bekommt nicht oft die Gelegenheit, einen Blick ins Comedy-Business zu werfen und dieser ist ziemlich interessant ausgefallen. Zuschauer, die so eine Karriere anstreben, können einige lehrreiche Schlüsse aus dem Film ziehen. Dieser Aspekt des Films ist sehr glaubwürdig, aber das wundert einen nicht, denn so viele Comedians spielen in dem Film mit beziehungsweise haben nette Gastrollen, dass es fast schon ein Skandal wäre, wenn man das verhauen hätte. Der Film beginnt ziemlich stark, als George mit der Krankheit diagnostiziert wird und er Ira unter seine Fittiche nimmt. Das Duo ist unterhaltsam und es kommen einige dunkle Gags dabei raus, die zünden. Dennoch fehlen die richtigen emotionalen Momente, der Zuschauer wird nur sehr selten von den Geschehnissen im Film berührt. Themen wie Tod und Verlust werden von Apatow nur an der Oberfläche angekratzt. Zusätzlich nimmt der Film dann eine konventionelle Route ein und zerstört so einiges, auf das man in den ersten beiden Parts so viel Wert gelegt hat. Ein bisschen mehr Konsequenz und die Tragikomödie hätte wirklich was werden können. So ist „Wie das Leben so spielt“ nur ein halb gegarenes Werk, aber immer noch einen Blick wert.
6,5/10

Movies 2013 (58) – Verrückt nach Steve

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Jahr: 2010
Genre: Komödie
Regie: Phill Traill
Drehbuch: Kim Barker

Worum geht’s?
Mary Horowitz ist exzentrisch und schrill – und arbeitet als Kreuzworträtsel-Autorin bei einer Tageszeitung. Eine Arbeit, in der sie voll und ganz aufgeht. Als ihre Eltern ihr ein Blind Date organisieren, ist sie zunächst skeptisch, verliebt sich dann aber Hals über Kopf in den coolen Kameramann Steve, der noch beim ersten Treffen die Flucht vor ihr ergreift. Davon überzeugt, ihren Seelenverwandten in ihm gefunden zu haben, folgt sie ihm auf Schritt und Tritt zu seinen Drehorten. Angestachelt wird sie dabei von dem selbstverliebten Nachrichtenreporter Hartman Hughes, der mit Steve zusammenarbeitet und diesem nur zu gern das Leben schwermacht…

Darsteller:
Sandra Bullock as Mary Horowitz
Bradley Cooper as Steve
Thomas Haden Church as Hartman
Ken Jeong as Angus

Das Jahr 2010 war sehr ereignisreich für Sandra Bullock, sie gewann den Oscar für ihre Performance in dem Sportdrama „Blind Side“. Doch das war nicht ihr einziger Preis, den sie entgegennehmen durfte. Im Vorfeld der Oscar-Verleihung werden die schlechtesten filmischen Leistungen mit der Goldenen Himbeere gekürt. Und auch hier gewann Bullock einen Preis für die schlechteste Hauptdarstellerin in der Komödie „Verrückt nach Steve“. In der Tat ist der Film schlecht ausgefallen, doch das liegt nicht an ihr, sondern an dem miesen Drehbuch.

Phil Traill gab mit dieser Komödie sein Regiedebüt, und er hätte keine schlechtere Wahl treffen können. Als Regisseur ist es wahnsinnig schwierig, gegen ein schlechtes Drehbuch anzukämpfen, nicht mal die besten im Business schaffen das, nur selten ist das der Fall. Das Skript bricht Traill das Genick, und man bemerkt die Bemühungen, den Film doch auf die richtige Bahn zu bringen, doch das klappt nur selten. Hollywood sollte Kim Barker einfach verbieten, Drehbücher zu schreiben. Schon ihr erster Film „Lizenz zum Heiraten“ war ein absoluter Reinfall und man fragte sich, ob sie Robin Williams persönlich bestochen habe, damit er im Film mitspielt. Ihr zweiter Anlauf ist ebenfalls eine Katastrophe und besitzt eine sehr nervige Hauptfigur, schlechte Dialoge und ein klischeebeladenes Ende.

Sandra Bullock ist Mary Horowitz und arbeitet als Kreuzworträtsel-Entwicklerin für eine Lokalzeitung. Sie besitzt quasi kein Privatleben, da sie permanent neue Kreuworträtsel-Specials erfindet. Doch als sie bei einem Blinddate auf Steve trifft, ist sie fasziniert von ihm und beginnt, ihn zu verfolgen. Ich liebe Sandra Bullock und sie gehört zu meinen Top 10 Lieblingsschauspielerinnen in Hollywood, doch diese Rolle ist einfach nur schlecht. Vielleicht war es so vorhergesehen, doch Bullock übertreibt es und geht mit ihrer Performance auf den Keks. Der berühmte Steve wird von Bradley Cooper verkörpert, der seiner Filmographie mit dieser Komödie einen Schandfleck hinzugefügt hat. Er ist zwar ganz okay in seiner Rolle, doch er kann den Film auch nicht aufwerten. Der wahre Star des Films ist Thomas Haden Church, der herrlich den Newsanchor-Job auf die Schippe nimmt und für die Lacher sorgt.

„Verrückt nach Steve“ gehört zu den Filmen, für die sich die Schauspieler am Ende ihrer Karriere schämen werden. Die Komödie versagt in jeglicher Hinsicht, und die wenigen Ansätze, die zum Vorschein kommen, verblassen sofort, auch wenn einiges funktioniert. Was nicht funktioniert ist die Haupfigur Mary. Schon in der ersten Minute merkt der Zuschauer, dass er am Ende des Films Kopfschmerzen bekommen wird, da Mary nervtötend ist und zu viel redet. Das übertriebene Voice-Over ist da nur das Sahnehäubchen. Außerdem besitzt der Film nicht so viele gelungene Gags, um eine Figur wie Mary vergessen zu machen. Einige Handlungsstränge sind komplett unnötig. Wenn Hartman mehr Screen Time bekommen hätte, hätte man aus dem Film noch etwas anständiges machen können. Man nimmt die Nachrichtensendung super aufs Korn, und das Trio ist immer wieder für einen Lacher gut. Die letzten 20 Minuten besitzen zwar eine nette Message, doch wie man dazu kommt, ist einfach absurd (Loch in der Erde). Der dramaturgische Einschnitt weiß nur bedingt zu gefallen. Einen Spin-Off mit Hartman würde ich begrüßen. Dank dem Trio und einigen guten Witzen schrammt der Film an einem Totalausfall vorbei, ansonsten kann man die Komödie aber vergessen.
2,5/10

Movies 2013 (34) – Oben

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Jahr: 2009
Genre: Animation
Regie: Pete Docter, Bob Peterson
Drehbuch: Pete Docter, Bob Peterson

Worum geht’s?
Der ehemalige Ballon-Verkäufer Carl Fredricksen ist mittlerweile rüstige 78 Jahre alt. Schon als Kind liebte er es, von großen Abenteuern zu träumen, und bevor es zu spät ist, so denkt sich Carl, möchte er seinen größten Traum nun endlich wahr werden lassen. Und so lässt Carl mit tausenden von Luftballons sein Haus abheben um damit nach Südamerika zu fliegen. Erst viel zu spät bemerkt er, dass sein größter Albtraum als blinder Passagier mit von der Partie ist: ein übereifriger 9-jähriger Pfadfinder und selbsternannter Wildnisforscher.

Der zehnte Film von Pixar und der Walt Disney Company gehört sicherlich zu den besten Werken der beiden Firmen. Es ist zugleich auch die erste Pixar Produktion eines 3D-Films. „Oben“ glänzt mit einer traurigen und auch gleichzeitig witzigen Geschichte, die Animation ist hervorragend, hier stimmt fast alles.

Bei diesem Film haben gleich zwei Herren Regie geführt, Pete Docter und Bob Peterson. Pete Docter fühlt sich in dem Animationsgenre pudelwohl. Schon bei „Die Monster AG“ übernahm er das Regiekommando, und dieser Streifen gehört zu meinen absoluten Lieblingsanimationsfilmen. Zudem steuerte er auch zu vielen erfolgreichen Animationsfilmen das Drehbuch hinzu („Wall-E“, „Toy Story“). Auch Bob Peterson kennt sich in diesem Genre aus, und arbeitete sogar mit Docter zusammen bei „Die Monster AG“ zusammen. Mit „Oben“ fügen sie einen weiteren gelungenen Film in ihre Filmographie hinzu. Die Animation ist fantastisch und toll anzuschauen. Die Landschaften sind bunt und kinderfreundlich, die Charaktere sind unglaublich sympathisch ausgefallen. Carl Fredricksen ist ein typischer alter Mann, aber seine Vergangenheit ist so berührend, dass man ihn einfach lieb haben muss. Mit Russell bildet er ein ungleiches, aber sehr witziges Duo. Docter und Peterson erschufen eine traurige Anfangssequenz, die man nicht hätte besser machen können. Diese Liebesgeschichte ist besser als so manch andere in anderen Filmen (*Hust* Twilight *Hust*). Auch die Hauptstory glänzt mit vielen witzigen Szenen (Vor allem dank Russell). Das Tempo stimmt, die Gags kommen an, der Film ist fehlerfrei.
10/10