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Movies 2014 (50) – Die Todeskandidaten

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Jahr: 2007
Genre: Action
Regie: Scott Wiper
Drehbuch: Scott Wiper, Rob Hedden

Worum geht’s?
In einem südamerikanischen Gefängnis wartet Joe Conrad auf die Todesstrafe als er unerwartet von einem Fernsehproduzenten freigekauft und auf eine einsame Insel geschafft wird, wo er gegen neun andere verurteilte Killer antreten muss. Nur der beste Kämpfer, sprich derjenige Todeskandidat, der es schafft, alle anderen zu töten, kann danach als freier Mann in sein altes Leben zurückkehren. Seinem brutalen Mitstreiter McStarley werden bei diesem Wettkampf um Leben und Tod die besten Chancen eingeräumt. Dabei möchte Joe nur eines: so schnell wie möglich zu seiner Familie zurückkehren. Doch zuvor muss er nicht nur gegen die anderen Todeskandidaten antreten, sondern auch die Organisatoren des menschenunwürdigen Spektakels, das per Live-Stream weltweit online mitverfolgt werden kann, zur Strecke bringen.

Darsteller:
Steve Austin as Conrad
Vinnie Jones as McStarley
Robert Mammone as Breckel
Tory Mussett as Julie
Manu Bennett as Paco

Viele Wrestler versuchen sich als Schauspieler, aber nur wenige schaffen den endgültigen Durchbruch auf der großen Leinwand. Dwayne „The Rock“ Johnson, früher ein Elite-Wrestler, gehört nun zu den erfolgreichsten Schauspielern unserer Zeit. Studios reißen sich um ihn, seine Filme haben im letzten Jahr knapp 1 Milliarden Dollar eingespielt. All dieser Erfolg ist auch verdient, denn mit seinem Charisma und Talent schafft er es mit jedem Film, die Zuschauer zu begeistern. Andere Wrestler versuchen seinem Beispiel zu folgen, doch es gelingt ihnen nicht ganz. Stone Cold Steve Austin hat auch einige Filme gedreht, konnte aber nie die Popularität eines The Rock erreichen, das gleiche gilt auch für John Cena. Austin’s „Die Todeskandidaten“ ist ein durchschnittlicher Actionfilm, der aber mit etwas mehr Fokus hätte besser sein können.

Regisseur Scott Wiper, der mit B/C-Actionfilmen schon Erfahrungen gemacht hat, liefert einen Film ab, der nicht ganz so stark ist wie „Death Race“, der ein ähnliches Konzept besaß. Die Actionsequenzen sind gar nicht mal so schlecht choreografiert, die Shaky Cam ruiniert aber die meisten Szenen. Bei manchen Filmen ist diese Art von Inszenierung passend und trägt zur Atmosphäre bei, aber oft ist es auch einfach nur unnötig und stört das Filmerlebnis. Wiper, der auch am Drehbuch schrieb, beschäftigt sich etwas mit der unmoralischen Sendung, doch hier wurde das Potenzial verschenkt, auch etwas Sozialkritik zu üben. Aber das ist zu viel verlangt von einem Film solcher Klasse. Die Dialoge sind teilweise ziemlich witzig und das eher unfreiwillig.

Steve Austin spielt Conrad, der eigentlich zum Tode verurteilt wurde, von dem Filmproduzenten Breckel aber freigekauft wird, damit er in seiner Reality Show mitmachen kann. Er muss gegen neun andere Ex-Häftlinge antreten, einer gefährlicher als der andere. Der letzte Kandidat, der überlebt, ist ein freier Mann. Austin macht seinen Job als wortkargen, gefährlichen Mann, der tief im Innern ein guter Mensch ist, ganz gut und überzeugt auch in den Kampfszenen (Kein Wunder). Man hätte ihm ruhig mehr Actionszenen geben können. Breckel wird von Robert Mammone verkörpert, dem keine Gewalttat zu schlimm ist. Für ihn zählt nur die Zuschauerzahl. Mammone macht als skrupelloser Fernsehproduzent eine ziemlich gute Figur, ohne es zu übertreiben. Manu Bennett, den die meisten als Deathstroke aus „Arrow“ kennen, mimt ebenfalls einen Häftling, kann aber sein Talent zur Schau stellen, weil seine Rolle limitiert ist. Vinnie Jones ist in seiner Paraderolle als schmieriger Mann wie immer super, der Mann kann nichts besser spielen.

„Die Todeskandidaten“ ist kein Totalausfall und bietet durchschnittliche Actionunterhaltung, kann man sich also ansehen, wenn nichts anderes läuft. Die Prämisse ist nicht originell, aber ich bin ein Sucker für solche „Nur einer wird überleben“-Konzepte, denn diese bieten meistens gute, kompromisslose Action. Dieser Film hat die Grundidee genommen, etwas verändert und eine Online-Reality Show daraus gemacht. Der Streifen besitzt große Ähnlichkeiten mit dem populären japanischen Film „Battle Royale“, doch da ich diesen Film nicht gesehen habe, kann ich die Unterschiede nicht ausmachen. Dieser Film besitzt für meinen Geschmack viel zu wenig Action, was schade ist, denn wenn die Protagonisten sich mal gegenseitig verkloppen, ist das recht sehenswert und für das Budget ganz ordentlich. Es hilft auch ungemein, dass man Schauspieler gecastet hat, die wissen, wie man kämpft, angefangen mit Steve Austin, der seine Wrestlingtalente zur Schau stellen kann. Vielleicht ist das etwas zu viel verlangt von einem Film dieser Klasse, aber ich hätte gerne eine intensivere Auseinandersetzung mit dem kritischen Konzept gesehen, dass die Fernsehsendung darstellt. Es gab einige Zweifel der Charaktere, aber diese wurden nicht weiter ausgeführt. Insgesamt gesehen ist der Film nur Durchschnitt, der hätte mehr Action vertragen können.
5,5/10

Movies 2014 (33) – Das perfekte Verbrechen

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Jahr: 2007
Genre: Thriller
Regie: Gregory Hoblit
Drehbuch: Daniel Pyne, Glenn Gers

Worum geht’s?
Als Ted Crawford (Anthony Hopkins) entdeckt, dass seine wunderschöne, junge Frau Jennifer (Embeth Davidtz) eine Affäre hat, plant er ihren Tod – den perfekten Mord. Unter den Polizisten, die am Tatort erscheinen, ist Detective Rob Nunally (Billy Burke), ein Verhandlungsspezialist bei Geiselnahmen. Ihm wird als Einziger Zugang zum Haus gewährt, wo Crawford überraschenderweise sofort zugibt, seine Frau erschossen zu haben. Doch Nunally beachtet ihn kaum. Wie betäubt starrt er auf die Frau, die in einer riesigen Blutlache liegt. Es ist seine Geliebte, deren wahre Identität er nie kannte. Obwohl auf Jennifer aus kurzer Distanz geschossen wurde, erkennt Nunally, dass sie noch lebt. Crawford wird sofort verhaftet und nach seinem Geständnis angeklagt – so einen todsicheren Fall wickelt Willy Beachum (Ryan Gosling), Gehilfe des Bezirksstaatsanwalts (David Strathairn), vermeintlich mit links ab. Beachum ist ein junger Karriere-Überflieger, den längst ein lukrativer Job in einer großen Kanzlei erwartet.

Darsteller:
Anthony Hopkins as Ted Crawford
Ryan Gosling as Willy Beachum
Rosamund Pike as Nikki Gardner
David Strathairn as DA Joe Lubruto
Embeth Davidtz as Jennifer Crawford

Deine Frau betrügt dich und aus Rache tötest du sie. Alle Indizien sprechen gegen dich, nur du warst im Haus, als der Schuss fiel. Aber die Polizisten können dich trotzdem nicht einbuchten, denn du hast dich perfekt auf diese Situation vorbereitet. Doch gibt es wirklich ein perfektes Verbrechen? Damit beschäftigt sich der gleichnamige Film und bietet ein spannendes Duell zweier Protagonisten, die bis zum Äußersten gehen. Nicht originell, aber unterhaltsam.

Fernsehjunkies kennen den Namen des Regisseures. Gregory Hoblit, der neun Emmys gewann und die erfolgreichste Zeit seiner Karriere im Fernsehen verbrachte, widmet sich auch gelegentlich Filmen und beweist hin und wieder, dass er auch mit Spielfilmen klarkommt. Dass er sich in dem Gren wohlfühlt, bewies Hoblit schon mit „Zwielicht“ und liefert einen weiteren hochwertigen Thriller ab. Das Duell der Charaktere in „Das perfekte Verbrechen“ ist interessant gestaltet und fesselt das Publikum. Das Konstrukt der Geschichte ist sehr solide gestrickt und der Plot wirkt nicht zu konstruiert. Hoblit versteht es ebenfalls, eine dichte Atmosphäre zu schaffen. Man weiß nie, welche Wendung als nächstes aus dem Ärmel geschüttelt wird. Das Drehbuch ist intelligent geschrieben, aber das wundert nicht, wenn man erstmal bemerkt hat, dass Daniel Pyne am Mitwirken beteiligt war. Der hat schon mit „Der Manchurian Kandidat“ bewiesen, dass er realistische und clevere Thriller aus dem Hut zaubern kann.

Ryan Gosling stellt Willy Beachum dar, einen ehrgeizigen Staatsanwalt, dem ein attraktiver Job bei einer Elite-Kanzlei in Aussicht gestellt wird. Er nimmt nur noch einen letzten Fall an, Formsache, wie Beachum denkt. Doch der Fall entwickelt sich zu einem Alptraum und gefährdet sogar seinen neuen Job. Gosling gehört zu den talentiertesten Schauspielern in Hollywood. Warum das so ist, zeigt er in dieser Rolle. Die Verzweiflung und der Ehrgeiz, den Fall zu lösen, koste es was es wolle, werden von ihm überzeugend porträtiert. Willy Beachum ist eigentlich eine unsympathischer Charakter, doch Gosling ist der Grund, wieso er einige Sympathiepunkte erntet. Anthony Hopkins spielt Ted Crawford, einen reichen Mann, der es nicht ertragen kann, dass seine Frau ihn betrügt, also wendet er eine drastische Maßnahme an, um dies alles zu beenden. Doch dies tut er natürlich nicht ohne alles durchgeplant zu haben. Gosling hat enorm viel Talent, aber so gut wie Hopkins ist er noch nicht. In jeder gemeinsamen Szene wird der Jungspund vom Altmeister gegen die Wand gespielt und man fürchtet sich vor Hopkins. Diese Mimik ist großartig. Rosamund Pike, die dieses Jahr hoffentlich mit Gone Girl ihren echten Durchbruch feiern wird, verkörpert die neue Chefin von Beachum. Beide verlieben sich, doch der neue Fall von Beachum macht beiden das Leben schwer. Pike kann nur ansatzweise zeigen, dass sie eine gute Schauspielerin ist, denn die Story konzentriert sich primär um den Fall und Beachum’s Entwicklung. Dennoch überzeugt sie in ihren Szenen.

Gute, spannende Thriller gibt es heutzutage nicht sehr oft, auch weil sie meistens dem Genre nichts neues abgewinnen können und altbekannte Elemente benutzen und somit das Filmerlebnis erheblich eingeschränkt wird. Ich habe aber nichts dagegen, wenn Filme einen Plot haben, den man schon in anderen Streifen gesehen hat, solange er gut verpackt ist und Spannung bietet. Genau das ist der Fall mit „Das perfekte Verbrechen“. Der Film ist zu jeder Zeit fesselnd und bietet ein (schauspielerisches) Duell auf allerhöchstem Niveau. Die dichte Atmosphäre vermittelt das Gefühl, dass zu jeder Zeit etwas unerwartetes passieren könnte, und das ist hier eindeutig der Fall. Ted Crawford ist ein interessanter und extrem cleverer Charakter, der mit Willy Beachum ein Spannungsverhältnis bildet und das macht den Film so sehenswert. Sie könnten nicht unterschiedlicher sein, nicht nur wegen ihren verschiedenen Zielen. Wenn sie aufeinandertreffen, dann knistert es im Raum, ganz einfach weil sie sich hassen. Ich hätte mir aber etwas mehr Szenen mit den beiden gewünscht. Der Zuschauer kann sich zwar denken, wie der Film ausgeht, dennoch ist das Ende sehr zufriedenstellend und gelungen. Im Mittelteil gibt es einen Hänger und plotmäßig drückt der Film auf die Bremse, bevor er wieder Gas gibt. Die Lovestory zwischen Will und Nikki hätte auch nicht sein müssen, sie wirkt einfach nicht glaubwürdig und weit hergeholt. Alles in allem ist „Das perfekte Verbrechen“ ein unterhaltsamer Thriller mit zwei starken Leads und einer spannenden Story.
7,5/10

Movies 2014 (25) – Gone Baby Gone

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Jahr: 2007
Genre: Drama
Regie: Ben Affleck
Drehbuch: Ben Affleck, Aaron Stockard

Worum geht’s?
Boston, die Stadt der US-Pilgerväter und der Kennedys, tougher Cops und knallharter Gangster. Patrick Kenzie (Casey Affleck) und Angela Gennaro (Michelle Monaghan), privat wie beruflich ein Paar, verdienen ihren Lebensunterhalt als Privatdetektive. Da verschwindet die vierjährige Amanda aus ihrer Wohnung im Arbeiterviertel Dorchester. Spurlos und ohne Lösegeldforderung. Kenzie und Gennaro übernehmen auf Drängen von Amandas Tante Beatrice McCready (Amy Madigan) den Fall. Gemeinsam mit den Detectives Broussard (Ed Harris) und Poole (John Ashton) sucht das Duo nach dem Mädchen. Zum Ärger von Police Chief Jack Doyle (Morgan Freeman), der von Amateurermittlern nichts hlät. Doch er muss bald seine Meinung ändern, denn Kenzie kennt sich aus in Dorchesters Unterwelt, er weiß sich zu bewegen und besitzt beste Kontakte. Bald stößt er auf erste Spuren. Die führen zum lokalen Drogenbaron Cheese (Edi Gathegi), für den Amandas süchtige Mutter Helene (Amy Ryan) immer wieder als Kurier arbeitete und die viel mehr weiß als sie zugeben will. Doch dies ist erst der Anfang einer erschreckenden Wahrheit, die niemand erahnen konnte…

Darsteller:
Casey Affleck as Patrick Kenzie
Michelle Monaghan as Angie Gennaro
Morgan Freeman as Jack Doyle
Ed Harris as Remy Bressant
Amy Ryan as Helene McCready

Ben Affleck galt nach „Gigli“ als die Lachnummer in Hollywood. In dem Film übernahm er mit seiner damaligen Freundin Jennifer Lopez die Hauptrollen und der Film hätte nicht schlimmer floppen können. Er spielte nur 7 Millionen Dollar, also nicht mal die Hälfte der 54 Millionen Dollar Kosten, zudem bekam er vernichtende Kritiken und konnte zusätzlich noch sechs Goldene Himbeeren mit nach Hause nehmen. Wie gesagt, schlimmer kann ein Film nicht empfangen werden. Doch nun gehört er zu den wichtigsten Regisseuren in ganz Hollywood. Wie hat das alles begonnen? Ganz einfach: Mit „Gone Baby Gone“.

Ben Affleck hat vor diesem Thriller eigentlich zwei weitere Filme gedreht, die aber nie veröffentlicht worden sind. Mit seinem Regiedebüt hat Affleck einen neuen Weg in seiner Karriere eingeschlagen. Warner Bros. tut alles, um ihn zu verwöhnen, sie wollen Affleck nicht verlieren. Affleck ist der neue Batman für WB, dafür darf er seine Traumprojekte realisieren. Ein fairer Deal. Der Gewinner? Die Zuschauer. Denn wenn Affleck weiter Topfilme abliefert, hat er eine großartige Zukunft, für mich gehört er zu den zurzeit besten Regisseuren in Hollywood, und das hat er in so kurzer Zeit geschafft. Mit „Gone Baby Gone“ liefert er einen vielschichtigen Thriller ab. Die Geschichte wurde clever konstruiert (Affleck war auch als Drehbuchautor an dem Film beteiligt), sie ist spannend inszeniert und man hat immer das Gefühl, dass in jedem Moment eine Überraschung platzen könnte. Zudem wirft der Film moralische Fragen auf, die einen auch nach dem Gucken beschäftigen. Schwachpunkt: Das Tempo.

Casey Affleck und Michelle Monaghan spielen das Pärchen Patrick und Angie, die zusammenleben und auch als Detektive arbeiten. Eines Tages werden sie beauftragt, ein entführtes Mädchen zu finden. Sie nehmen das Angebot an, aber je tiefer sie graben, desto gefährlicher wird es für die beiden. Michelle Monaghan bleibt etwas blass, kann aber in einigen erinnerungswürdigen Szenen ihr Talent zur Schau stellen. Der wahre Star ist Casey Affleck, der in seiner ruhigen und subtilen Emotionalität eine tolle Performance abliefert. Der Supporting Cast kann sich mit Ed Harris als brutaler Cop und Morgan Freeman als Captain ebenfalls sehen lassen. Besonders Harris überzeugt, aber wann tut er das denn nicht? Nennenswert ist noch Amy Ryan’s Darbietung als die Mutter der verschwundenen Tochter, für die sie verdient für einen Oscar nominiert wurde.

„Gone Baby Gone“ ist ein starkes Regiedebüt von Ben Affleck, der mit diesem Film zeigt, dass er das Zeug dazu hat, ein großer Regisseur zu werden. Mit seinem Debüt liefert Affleck einen guten Thriller ab, der mit einem spannend konstruierten Fall aufwartet. Auf der Oberfläche erscheint alles simpel und man meint, den Fall schon irgendwo, sei es in einer Folge der Dutzend CSI-Sendungen oder in einem Krimibuch, gesehen zu haben. Doch unter dieser Oberfläche brodelt es und nichts ist, so wie es scheint. Die Wendungen sieht man zwar kommen, aber sie sind immer noch glaubwürdig und wirken nicht hanebüchen. Nicht aber der interessante Fall oder die starken Schauspielerleistungen machen den Film so sehenswert, sondern die moralische Frage, die den Zuschauern gestellt wird. Am Ende des Films sitzt man noch da und denkt sich, ob man so gehandelt hätte wie Patrick oder nicht. Zerstört man die Zukunft eines Kindes, indem man das Richtige tut und sie der Mutter übergibt, obwohl man weiß, dass sie sich nicht ändern wird, oder überschreitet man die legale Grenze, um ihr eine rosige Zukunft zu schenken? Affleck hat den Film ebenfalls so realistisch wie möglich gestaltet. Die Inszenierung ist klasse, der Thriller wurde in Boston gedreht und Affleck hat aus der Stadt fast einen eigenen Charakter gemacht. Es wurden keine echten Schauspieler engagiert, sondern ganz normale Menschen, die in diesen hinterlassenen Gegenden leben. Im Mittelteil haben sich aber einige langatmige Momente eingeschlichen, die die Erzählung dämpfen. Aber alles in allem ist „Gone Baby Gone“ ist ein super Debüt von Affleck.
7,5/10

Movies 2014 (32) – Superman/Doomsday

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Jahr: 2007
Genre: Animation
Regie: Bruce W. Timm, Lauren Montgomery, Brandon Vietti
Drehbuch: Duane Capizzi

Worum geht’s?
Diese Comicverfilmung dreht sich um sen Kampf Supermans gegen einen übermächtigen Gegner namens Doomsday. In diesem Kampf steht nicht weniger als das Schicksal des ganzen Planeten Erde auf dem Spiel.

Darsteller:
Adam Baldwin as Superman/Clark Kent/Dark Superman
Anne Heche as Lois Lane
James Marsters as Lex Luthor

Warner Bros. hat Schwierigkeiten, ein Live Action DC Cinematic Universe zu erschaffen, obwohl sie alle Rechte besitzen und die Charaktere nicht so verteilt sind wie bei Marvel. Mit „Man of Steel‘ hat man einen gelungenen ersten Schritt gemacht. 2016 soll das Sequel mit Batman folgen, ein Jahr darauf kommt das erste große Aufeinandertreffen der Superhelden, die Justice League, in die Kinos, das DC-Pendant zu den Avengers. Die Animationsecke von WB und DC ist da schon viel weiter und hat schon jede Menge unterhaltsame Filme rausgebracht. „Superman: Doomsday“ bietet eine interessante Geschichte, die auch irgendwann in den Live Action Filmen zu sehen sein könnte.

Superman muss sich in diesem Film einem ebenbürtigen Gegner stellen, der von Lex Luthor, Superman’s Erzfeind, gefunden wurde. Als Doomsday beginnt, Metropolis zu zerstören, ist Superman sofort zur Stelle und kann nur mit viel Mühe das Monster besiegen, denn dabei muss er auch sein Leben lassen. Lex nutzt diese Gelegenheit, um Superman zu klonen, diesen Klon kann er dabei kontrollieren, im Gegensatz zum echten Superman. Doch dieser beginnt allmählich, eine eigene Agenda zu verfolgen und ist eine Gefahr für alle, sogar für Luthor.

Dieser Story-Arc ist wirklich verdammt gut, denn nicht nur präsentiert er zwei große Feinde von Superman – Lex Luthor und Doomsday – sondern an Action und Emotionen mangelt es ebenfalls nicht. Der Animationsfilm ist sehr gelungen, dennoch wird es auch mal an der Zeit, dass eine ähnliche Geschichte auf die große Leinwand gelangt, auch wenn das eher unwahrscheinlich ist. Denkbar ist aber, dass wir bald eine gelungene Version von Doomsday im Kino sehen könnten. Henry Cavill hat schon den Wunsch geäußert, dass er gerne mal gegen ihn kämpfen würde, und ich denke, dass wir Doomsday im Justice League-Film sehen könnten, denn er ist Grund genug für eine Gruppenversammlung. Für „Batman V Superman: Dawn of Justice“ wird wohl Metallo herhalten. Zurück zum Animationsfilm: Die Story ist ziemlich fesselnd und behandelt mehrere interessante Aspekte. Nicht nur muss Superman Doomsday und sein eigenes Ich aufhalten, nein, Lex macht ihm ebenfalls zu schaffen. Es ist immer wieder spannend anzuschauen, wenn Superman mehrere Feinde gleichzeitig bekämpfen muss. Nicht nur physisch wird er gefordert, sondern auch psychisch, denn Lex ist nicht gerade der Kämpfer. Die Action lässt sich sehen und offenbart das Potenzial dieser Geschichte. Die Animation stimmt ebenfalls, Superman’s Kostüm sieht klasse aus und auch Doomsday wirkt einschüchternd. Man stelle sich nur ein Live Action Kampf mit Doomsday vor und in den Händen von Zack Snyder, ein Traum. Daneben gibt es auch kleine Sideplots, die nie vernachlässigt werden und auch das Interesse des Zuschauern wecken. Alles in allem ist „Superman: Doomsday“ ein toller Animationsfilm mit einer interessantes Geschichte und exakt getimter Laufzeit.
8/10

Movies 2013 (80) – Spiel auf Bewährung

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Jahr: 2007
Genre: Drama/Sport
Regie: Phil Joanou
Drehbuch: Jeff Maguire

Worum geht’s?
Sean Porter ist Bewährungshelfer in einer Jugendstrafanstalt, in der er zusammen mit seinem Kollegen, Malcolm Moore, eine Gruppe jugendlicher Schwerverbrecher in vier Wochen in ein Highschool-Footballteam verwandeln will. Konfrontiert mit Gangrivalitäten und erbittertem Hass zwischen den Mitgliedern seines Teams, versucht Porter den Kids Sinn für Selbstachtung und Verantwortung beizubringen. Dabei lernt er auch selbst noch ein paar Lektionen dazu.
Da rund 75 Prozent dieser jugendlichen Insassen in den Knast zurückkehren oder ein gewaltsames Ende auf der Straße finden, stehen Porter und Moore scheinbar unüberwindbaren Hürden gegenüber. Hinzu kommt, dass niemand gegen verurteilte Kriminelle antreten will. Erst durch harte Arbeit und viel Motivation können sich Porter und sein Team den Weg zu einer zweiten Chance erkämpfen.

Darsteller:
Dwayne Johnson as Sean Porter
L. Scott Caldwell as Bobbi Porter
Xzibit as Malcolm Moore
Jade Yorker as Willi Weathers
David V. Thomas as Kelvin Owens
Kevin Dunn as Ted Dexter
Leon Rippy as Paul Higa

Dwayne „The Rock“ Johnson gehört zu den legendärsten Wrestlingstars aller Zeiten. Durch seine Karriere bei der WWE hat er sich eine große Fanbase aufgebaut, aber nicht nur das, auch hollywoodtechnisch geht es steil nach oben für den Samoaner. Damals verspotteten ihn die Filmkritiker wegen seinen Engangements in Filmen für Kinder wie beispielsweise „Daddy ohne Plan“, nun ist jeder Film mit The Rock ein Hit. Dabei konnte er auch oftmals sein schauspielerisches Talent zur Schau stellen. „Spiel auf Bewährung“ ist dafür ein gutes Beispiel.

Phil Joanou ist schon jahrelang im Business und hat auch schon einige gute Filme abgeliefert. Doch „Heaven’s Prisoners“ war sein letzter überzeugender Film, und das liegt schon 10 Jahre her. Mit seinem neuesten Film taucht der Regisseur wieder aus der Versenkung auf und liefert ein konventionelles Sportdrama, das eigentlich alle typischen Klischees des Genres besitzt. Aber dennoch schafft es der Film, emotional zu funktionieren, was auch an der Richtung von Joanou liegt, die er angibt. Drehbuchautor Jeff Maguire wurde 1993 für sein Skript für den Film „In the Line of Fire“ mit Clint Eastwood mit einer Oscarnominierung bedacht, aber anstatt hochkarätige Projekte an Land zu ziehen, hat er seitdem nur pausiert und mit „Timeline“ einen miesen Film abgeliefert. Mit diesem Drehbuch zieht sich Maguire wieder aus dem Dreck. Zwar erinnert der Aufbau an andere Filme der gleichen Art („Remember the Titans“), aber der Film inspiriert die Zuschauer. Außerdem besitzt der Streifen eine Hauptfigur, die man sympathisch findet und mag.

Dwayne The Rock Johnson spielt Sean Porter, er ist ein ehrgeiziger Bewährungshelfer, der kriminellen Jugendlichen eine zweite Chance geben will, indem er ein Footballteam aufbaut. Aber das gestaltet sich schwieriger als gedacht, denn Porter muss nicht nur die Jungs motivieren, sondern auch die Feinde aus der eigenen Reihe bekämpfen. The Rock dreht zurzeit fast nur noch Actionfilme, aber in den wenigen Dramen, in denen er mitgespielt hat, konnte er zeigen, dass er auch ein gewisses Schauspieltalent besitzt, wie auch hier in „Spiel auf Bewährung“. Die Nebendarsteller können nicht richtig glänzen, weil sich der Film auf die Entwicklung von Porter fokussiert. Xzibit ist nur ein Sidekick und bekommt nicht genug Material. Nur Jade Yorker als talentierter Running Back kann ein bisschen zeigen, was in ihm steckt.

„Spiel auf Bewährung“ benutzt jedes erdenkliche Element, das auch in anderen Sportfilmen genutzt wird. Man könnte meinen, die Zuschauer gucken sich wieder „Remember the Titans“ an. Der Film besitzt den üblichen holprigen Beginn, in dem Porter die Jungs erstmal motivieren muss, damit eine Football-Mannschaft erst geformt werden kann. Ist erstmal ein Team gebildet worden, straucheln sie in den ersten Spielen. Danach kommt natürlich die Phase, in der die Mannschaft jedes andere Team aus dem Feld wegfegt. Bekanntes Muster, schon überall gesehen, trotzdem macht der Film Spaß, ganz einfach weil er nicht schlecht inszeniert ist und trotz Vorhersehbarkeit Herz besitzt. Die Football-Szenen sind routiniert in Szene gesetzt und das wichtigste ist, dass man mit dem ganzen Cast mitfiebert, trotz Vorhersehbarkeit. Außerdem ist der Film ehrlich, denn er zeigt die schonungslose Wahrheit über Gangs und Gewalt auf der Straße. Oft werden solche Aspekte in Filmen dieser Art nur beiläufig erwähnt. Dadurch besizt das Drama eine stärkere Wirkung. „Spiel auf Bewährung“ ist ein sehr solide gemachter Film, der mit einem mitreißenden The Rock auftrumpfen kann.
6,5/10