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Movies 2014 (63) – Das schnelle Geld

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Jahr: 2005
Genre: Drama
Regie: D.J. Caruso
Drehbuch: Dan Gilroy

Worum geht’s?
Nach einer schweren Knie-Verletzung ist Brandon Langs glänzende Karriere als Football-Profi vorbei. Doch sein einzigartiges Insiderwissen bringt ihn wieder ganz nach oben – in der äußerst lukrativen Welt der Sportwetten. Bald entdeckt ihn Walter Abrams, der Brandon zu seinem Nachfolger an der Spitze eines exklusiven Wettunternehmens erzieht. Dort gilt nur eine Regel: Je größer das Risiko, desto größer der mögliche Gewinn. Während Brandon mit dem Geld seiner Kunden riesige Vermögen erwettet, verfällt Abrams einem zerstörerischen Lebensstil, vor dem ihn nicht einmal die Liebe seiner Frau Toni Morrow bewahren kann. Aber auch Brandon gerät in höchste Gefahr: Seine unersättliche Gewinnsucht führt ihn direkt in kriminelle Zockerkreise, aus denen es für ihn scheinbar kein Entkommen mehr gibt.

Darsteller:
Al Pacino as Walter
Matthew McConaughey as Brandon
Rene Russo as Toni
Jeremy Piven as Jerry

Matthew McConaughey gehört heute zu den größten und besten Schauspielern der Welt. In jedem Film liefert er eine packende Performance ab, und auch die Filme selbst sind gut bis fantastisch. Das war aber nicht immer so. Vor einigen Jahren drehte McConaughey nur RomComs und sammelte seine Paychecks ein, ohne sich groß anzustrengen. Aber in der Zeit nahm er hin und wieder auch eine anspruchsvolle Rolle an, wie zum Beispiel in „Das schnelle Geld“. Hier konnte er der Welt zeigen, dass er eigentlich immenses Talent besitzt, auch wenn Pacino ihn im Film um Längen schlägt. Das Drama selbst ist bis zum dritten Akt ganz interessant, nimmt dann aber die vorhersehbare Route und endet nicht ganz so stark wie der Beginn dies vermuten lässt.

Regisseur D.J. Caruso hat mit seinen letzten ersten beiden Filmen bewiesen, dass er ein Händchen für gute Geschichten besitzt. Nun knüpft er sich die Welt der Sportwetten vor und konnte gleich auch zwei große Stars für sein Unterfangen gewinnen. Seine überzeugende Inszenierung kann den Film vor der Oberflächlichkeit nicht retten, obwohl er stark dagegen ankämpft. Die schnellen Schnitte passt zum Film und der Thematik, und auch der Look des Films weiß zu gefallen. Nach 11 Jahren Pause gab Dan Gilroy sein Comeback mit diesem Drehbuch. Der Blick in die Welt eines Sportwettenmoguls und seine Arbeiter ist ganz interessant und man lernt vieles dazu. Doch den Charakteren fehlt es an Tiefe und Gilroy schafft es nicht, aus der vielversprechenden Beziehung zwischen Walter und Brandon mehr rauszuholen. Gegen Ende des Films nimmt das Skript an Intensität zu, doch da ist der Moment schon verflogen. Die Ähnlichkeit zu Oliver Stone’s „Wall Street“ ist nicht zu leugnen. Nur eine Feststellung, keine Schwäche des Films.

Matthew McConaughey verkörpert Brandon Lang, ein ehemaliger Quarterback mit immensem Talent. Er galt als sicherer Profi, doch eine Knieverletzung zwingte ihn die Karriere an den Nagel zu hängen. Als er sein Talent für Sportwetten entdeckt, wird er von Walter engagiert und gefördert. Doch Lang ahnt nicht, dass diese Welt auch seine Schattenseiten hat und man nicht immer richtig legen kann. McConaughey hätte schon viel früher anfangen sollen, solche Filme zu drehen. Jahrelang hat er sein großes Talent vergeudet. Hier gibt er eine grundsolide und überzeugende Performance ab. Man kauft ihm jede Emotion ab und auch die zwei Seiten seiner Persönlichkeit werden gut dargestellt. Bei den Beratungen könnte er nicht lebendiger sein. Sein Boss Walter wird gespielt von Al Pacino. Er will nur das beste für sich und seine Mitarbeiter, doch er ist nicht ganz der nette Kerl und besitzt so seine dunklen Geheimnisse. Al Pacino zeigt in diesem Film, dass er einfach ein klasse Schauspieler ist, einer der besten aller Zeiten. An seine Klasse kommt in diesem Film niemand ran, jeder verblasst neben seiner starken Präsenz. Er zeigt Emotionen und durchlebt in diesem Film mehr Emotionen als eine Frau in einer Woche. Knapp an der Grenze vom Overacting, ist Pacino der MVP des Films. Rene Russo als Ehefrau von Salter bekommt leider nicht so viel zu tun, hinterlässt als Stützpunkt Walter’s aber eine gute Figur.

Wer gerne mal wettet oder einen Blick hinter die Kulissen einer Sportwettenfirma werfen möchte, dem wird „Das schnelle Geld“ gefallen. Der Film widmet sich einem interessanten Thema, welches in Hollywood nicht allzu oft in den Mittelpunkt gerät. Ich bin kein Fan von Sportwetten, wollte aber schon immer mal wissen, wie die Beratung im Business gehandhabt wird. Der Film hat viele Antworten und ist in dem Aspekt definitv interessant. Der Film selbst lebt von der Dynamik zwischen Walter und Brandon. Ihre Beziehung ähnelt einer Vater-Sohn Beziehung und ist ziemlich intensiv. Immer wenn beide aufeinandertreffen, spürt man förmlich den Machtkampf und die Gefühle der Protagonisten, die den Raum elektrisieren. Nach einem starken Beginn stagniert der Film etwas, es geht nicht so recht mit der Handlung voran. Die Szenen, in der Brandon mit seinen Tipps schwächelt, wiederholen sich und mit der Zeit hat auch der dümmste Zuschauer verstanden, dass Brandon tief in der Scheiße steckt. Wenn Brandon aber all in geht und die Situation noch retten will, steigt die Dramatik und hier wird das Tempo wieder angezogen. Man hätte locker 10-15 Minuten schneiden können und das Endprodukt wäre knackiger gewesen, oder die 15 Minuten hätte man einfach besser verwenden können. Des Weiteren fehlt dem Film der Tiefgang. Wenn Brandon’s Misere immer schlimmer wird, fokussiert sich der Film mit schnellen Cuts auf Walter’s Reaktion und Innenleben, anstatt Brandon näher zu beobachten, es bleibt oberflächlich. Das Liebesdreieck hätte auch nicht sein müssen, bedient nur das Klischee solcher Filme. Interessanter wäre es gewesen, wenn die Frau eine Art Femme Fatale wäre. Insgesamt ist „Das schnelle Geld“ ein mehr als solides Drama, das mit zwei hochklassigen Schauspielern aufwartet. Ohne die konventionelle Linie wäre hier sicherlich mehr drin gewesen.
7/10

Movies 2014 (19) – Into the Sun

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Jahr: 2005
Genre: Action
Regie: mink
Drehbuch: Joe Halpin, Trevor Miller

Worum geht’s?
Als der Gouverneur von Tokyo ermordet wird, soll der ehemalige CIA-Agent Travis Hunter die verantwortlichen Terroristen zur Strecke bringen. Schnell findet er heraus, dass der Mord an dem Gouverneur Teil eines undurchdringlichen Netzes aus Korruption und Gewalt ist, denn Hunter hat den Plan eines ehrgeizigen Yakuza-Bosses aufgedeckt, der gemeinsam mit der chinesischen Mafia ein mächtiges Drogenkartell aufbauen will. Die Zeit wird immer knapper, während die Yakuza über Leichen geht, um ihren Plan durchzuziehen. Hunter muss das Komplott vereiteln – und dabei möglichst die eigene Haut retten.

Darsteller:
Steven Seagal as Travis Hunter
Matthew Davis as FBI Agent Sean Mack
Eddie George as Jones
Juliette Marquies as Jewel

Es gibt einige Actionstars, deren Actionfilme nicht im Kino gezeigt werden, ganz einfach weil sie zu klein für die große Leinwand sind und, um es offen zu sagen, auch ziemlich schlecht. Zu diesen Actionstars gehören Chuck Norris, Jean-Claude Van Damme and Steven Seagal, um einige aufzuzählen. Alle drei haben schon solide Actioner abgeliefert, aber nach einem einigermaßen unterhaltsamen Film folgen zehn schlechte Streifen. Seagal’s „Into the Sun“ gehört zu dieser Sorte.

Wenn ein Regisseur den Spitznamen „Mink“ besitzt, dann ist schon zu erahnen, dass der Mann kein talentierter Regisseur ist. Mink der eigentlich Christopher Morrison heißt, gibt mit diesem C-Actioner sein Debüt und versagt auf ganzer Linie. Er kann aus dem Storygerüst keine stimmige Geschichte zaubern und der ganze Film fühlt sich nicht an wie ein Film, er sieht aus wie eine Aneinanderreihung von Szenen, die keinen Sinn ergeben. Das Drehbuch, an dem Seagal auch mitschrieb, weist eine Geschichte mit Elementen auf, die man schon in zig anderen Filmen besser gesehen hat. Die Yakuza fand ich schon immer interessant, aber hier wird sie schlecht und unglaubwürdig dargestellt. Der Plot ist über die gesamte Laufzeit hinweg langweilig und es kommt nie Spannung auf.

Steven Seagal spielt den CIA-Agenten Travis Hunter, der sich in Japans bestens auskennt. Als der Gouverneur von Tokio ermordet wird, beauftragt man ihn, die Sache aufzuklären. Dabei gerät er in einen Strudel aus Korruption, denn die Yakuza und die chinesische Mafia haben ihre Finger im Spiel. Seagal habe ich lange nicht mehr so hölzern gesehen, er kann einfach nicht schauspielern und dies beweist er immer wieder aufs neueste. Matthew Davis verkörpert seinen Partner Sean, der im Gegensatz zu Hunter keine Ahnung von Japan hat. Davis ist unfreiwillig komisch und kann auch nicht überzeugen. Der restliche Cast ist ebenfalls schlecht und liefert allesamt eine miese Leistung ab.

Wenn jemand mich dazu auffordern würde, eine Top 10 Liste zu erstellen, um die besten Filme von Steven Seagal aufzulisten, dann wäre „Into the Sun“ definitiv nicht dabei. Eins muss man dem Film lassen, er besitzt ein exotisches Setting und ein Thema, das nicht so oft behandelt wird wie manch anderes Thema. Doch dieser Aspekt gehört zu den wenigen Pluspunkten, die man dem Film geben kann. Die Geschichte an sich hat man schon oft gesehen und zwar besser verpackt. Sie ist außerdem unsinnig. Obwohl man bei Actionfilmen primär nicht auf die Story achtet, so fällt sie einem doch auf, wenn sie extrem dumm ist. All diese Schwächen wären nur halb so schlimm, wenn denn wenigstens die Actionsequenzen stimmen würden, aber auch diese funktionieren überhaupt nicht. Schlecht choreografierte Kämpfe dominieren den Film, und Seagal’s hölzerner Kampfstil tut dem Film ebenfalls nicht gut. Die Musik fängt auch an, den Zuschauer zu nerven, wie auch die miesen Schauspielerleistungen. Mein Tipp: Fernbleiben und rausgehen.
2/10

Movies 2013 (4) – Jungfrau (40), männlich, sucht…

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Jahr: 2005
Genre: Komödie
Regie: Judd Apatow
Drehbuch: Judd Apatow, Steve Carell

Worum geht’s?
Der 40-jährige Andy Stitzer führt ein schönes Leben mitsamt seiner Actionfigur-Sammlung und einem langweiligen Job in einem Elektrogeschäft. Doch da ist eine Sache, die ihm noch fehlt. Andy hatte noch nie Sex. Nicht einmal aus Versehen. Andy hat sich damit arrangiert, aber seine Kollegen können das nicht einfach auf sich beruhen lassen. Sie versuchen alles, um Andy aus seiner „Situation“ zu befreien, und treten damit eine Lawine von misslungenen Verabredungen los. Doch dann trifft Andy die alleinerziehende Mutter Trish, und alles deutet darauf hin, dass „es“ nun endlich passiert.

Darsteller:
Steve Carell as Andy
Catherine Keener as Trish
Paul Rudd as David
Romany Malco as Jay
Seth Rogen as Cal
Elizabeth Banks as Beth

Steve Carell gehört zu den vielseitigsten Schauspielern in Hollywood. Er begann seine Karriere als Korrespondent der satirischen Nachrichtensendung „Daily Show“ des US-Kabelkanals Comedy Central. 2005 beendete er sein Engagement und fokussierte sich auf seine Filmkarriere. Damals wurden die Stimmen laut, dass ein Mann in seinem Alter kein Filmstar mehr werden könne. Doch in demselben Jahr wollte Apatow, dass Carell die Hauptrolle in der Komödie „Jungfrau (40), männlich, sucht…“ übernimmt. Der akzeptierte und wurde über Nacht zum Filmstar, dessen Karriere bis heute noch andauert. Für seine Rolle des paranoiden Milliardärs John E. du Pont in Bennett Millers Filmdrama „Foxcatcher“ wurde er 2015 für den Golden Globe Award und den Oscar nominiert, als nächstes wird er in der Apple+ Serie „The Morning Show“ neben Jennifer Aniston und Reese Witherspoon zu sehen sein. Von Komödie bis Drama, der Mann kann alles. Und seine Karriere verdankt er dem Film „Jungfrau (40), männlich, sucht…“, eine extrem amüsante Komödie mit einer hohen Gagdichte. Hier kommt fast jeder Witz an, und Gefühle stehen ebenfalls an der Tagesordnung.

Judd Apatow, der vor diesem Film als Erfinder, Autor und Produzent von Serien arbeitete, konnte mit dieser Komödie endlich durchstarten. Bei einem Budget von 26 Millionen Dollar Kosten spielte der Film weltweit 177 Millionen Dollar ein. Handwerklich ist der Film einwandfrei inszeniert und man merkt Apatow gar nicht an, dass dies sein erster Film ist. Apatow hat mit Carell das Drehbuch geschrieben und dieses ist ebenfalls gut gelungen. Die Mischung der Gags ist schön abwechslungsreich, mal bekommt der Zuschauer derben Humor zu sehen, dann aber gibt es wieder Dialogwitz vom Feinsten. Vieles an dem Film ist improvisiert, was der Komödie sichtlich gut tut. Der Film kann mit einer unterhaltsamen Geschichte punkten, die über weite Strecken des Films amüsant ist. Des Weiteren hat man mit Andy einen Charakter, mit dem man mitfühlen kann, weil er einem ziemlich leidtut. Auch die Nebencharaktere sind extrem witzig und tragen zur Unterhaltung bei.

Steve Carell ist Andy, der einen langweiligen Job in einem Technikmarkt besitzt und ansonsten ein langweiliges Leben mit seinen Videospielen und Actionfiguren führt. Doch etwas fehlt: Sex. Seine Arbeitskollegen versuchen, Andy eine Frau zu besorgen. Aber irgendwie klappt es nicht so recht mit den Frauen und Andy, bis er auf Trish trifft. Steve Carrell füllt die Rolle mit seinem komödiantischen Talent sehr gut aus. Er ist witzig und weiß wie er die Gags rüberbringen muss, ein besseres Casting hätte man sich nicht vorstellen können. Sei es Situationskomik oder seine Mimiken, Carell ist einfach extrem talentiert. Dabei überzeugt er auch in den ruhigen Momenten mit Trish. Diese wird wunderbar dargestellt von Catherine Keener. Ihre Chemie mit Carell ist glaubwürdig und beide geben ein komisches und schönes Paar ab. Auch seine Arbeitskollegen wurden gut ausgewählt. Paul Rudd, Romany Malco und Seth Rogen haben allesamt ihre Momente und bringen die Zuschauer zum Lachen. Ich hätte den Jungs gerne noch länger dabei zugesehen, wie sie einen witzigen Spruch nach dem anderen raushauen. Leslie Mann hat eine kleine verrückte Gastrolle, die es in sich hat. Außerdem kann man einen jungen Jonah Hill und Kevin Hart bewundern, bevor sie groß rausgekommen sind.

Steve Carrell konnte mit dieser Komödie endlich in Hollywood durchstarten, und das zurecht, denn „The 40 Year Old Virgin“ gehört definitiv zu den lustigsten Komödien der letzten Jahre. Storytechnisch bewegt man sich nicht auf einem neuen Territorium, dennoch liegt es auch an dem aberwitzigen, bodenständigen Plot, dass der Film so amüsant ausgefallen ist, und die Besetzung ist gut genug um die Geschichte etwas aufzuwerten. Dabei benutzt man nicht nur eine Humorrichtung, sondern findet eine gute Balance zwischen Fäkalhumor, Situationskomik und Dialogwitz. Die improvisierten Szenen im Film kommen gut an und man sollte Apatow danken, dass er sie nicht rausgeschnitten hat. Carrell trägt den Film ohne Probleme und ohne ihn wäre der Film nur halb so gut ausgefallen. Trotz den Witzen auf Kosten der Jungfrau Andy ist der Film im Kern eine Liebesgeschichte, die wunderbar authentisch geschrieben ist mit pointierten Dialogen. Der Film funktioniert also auch als RomCom. Der Film an sich besitzt keinen richtigen Plot, aber das Fehlen eines echten Handlungsfadens führt zu einer Aneinanderreihung von einer amüsanen Szene nach der anderen, die alle das gleiche Thema variieren: Der verklemmte Andy muss aufgetaut werden. Sei es die Waxing-Szene oder der Pokerabend mit den Arbeitskollegen und Freunden, diese Situationen sind einfach komisch und bringen einen zum Lachen, und mehr kann man nicht von einer Komödie erwarten. Die lange Laufzeit macht sich nach einiger Zeit aber bemerkbar und die Komödie zieht sich gegen Ende. Auch gibt es Durststrecken, in denen überhaupt nichts lustiges passiert, aber diese kommen nicht so oft vor.

„The 40 Year Old Virgin“ verbreitet aber insgesamt gute Laune, die spielfreudige Besetzung weiß zu überzeugen und mit Steve Carell wurde ein Star geboren.
8/10

Bildqualität: Die Neuauflage bietet ein gutes Bild, auch wenn das Schwarz hätte besser sein können.

Tonqualität: Am Ton gibt es nichts zu bemängeln.

Bonusmaterial: Die Neuauflage bietet einen Audiokommentar von Judd Apatow & Seth Rogen, geschnittene Szenen und zahlreiche Featurettes. Für eine simple Komödie mehr als genug. Besonders der Audiokommentar ist extrem unterhaltsam. Wer den Film genauso mochte wie ich sollte ihn sich mal mit den Kommentaren von Apatow und Rogen anschauen, es ist erstaunlich, wie viel improvisiert worden ist. Zudem sind Hintergrundinformationen immer ganz cool. Die geschnittenen Szenen sind ebenfalls unterhaltsam.

Movies 2013 (1) – Mr. & Mrs. Smith

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Jahr: 2005
Genre: Action/Komödie
Regie: Doug Liman
Drehbuch: Simon Kinberg

Worum geht’s?
Nach sechs Jahren Ehe ist die anfänglich aufregende Beziehung von John und Jane Smith öder Routine gewichen. Ihr geregelter Alltag im exklusiv ausgestatteten Eigenheim ist an Spießigkeit kaum zu übertreffen. Allerdings hütet jeder von ihnen ein kleines Geheimnis: Beide sind hoch bezahlte Profikiller, die ohne Wissen des Partners für konkurrierende Unternehmen tätig sind. Als sie eines Tages aufeinander angesetzt werden, kommt endlich wieder Schwung in die eingerostete Beziehung und das Wort „Ehekrieg“ erhält eine völlig neue Bedeutung.

Darsteller:
Angelina Jolie as Jane Smith
Brad Pitt as John Smith
Vince Vaughn as Eddie
Kerry Washington as Jasmine
Adam Brody as Benjamin Danz

Was war das für ein Hin und Her bei den Castings für diesen Film. Eigentlich sollte Nicole Kidman Mrs. Smith spielen, doch sie stieg aus dem Projekt aus. Als Reaktion darauf verlies auch Brad Pitt den Film. Später, als Angelina Jolie gecastet wurde kehrte Brad Pitt zurück und die Besetzung stand. Clevere Entscheidung von Pitt, sich einen Film mit Jolie nicht entgehen zu lassen, fand er doch in ihr die große Liebe. Dass es zwischen den beiden geknistert hat merkt man im Film, und dank den beiden ist die Actionkomödie ziemlich gut gelungen.

Doug Liman, der mit der erfolgreichen Verfilmung von dem Roman „Die Bourne Identität“ ein neues Franchise in Hollywood etabliert hat, widmet sich einem weiteren Actionfilm, doch diesmal ist auch etwas Humor dabei. Doug Liman kann sein inszenatorisches Talent wieder unter Beweis stellen und liefert eine optisch perfekte Actionkomödie ab, der die richtige Mischung findet und viel Coolness ausstrahlt. Simon Kinberg, der mit „xXx 2 – The Next Level“ keinen gelungenen Einstand in Hollywood feiern durfte, nutzt seine zweite Chance und fertigte ein frisches Drehbuch an, das dank seinem bissigen Humor und den Charakteren überzeugen kann.

Angelina Jolie und Brad Pitt spielen das Ehepaar Jane und John Smith. Beide haben sich im Ausland kennengelernt und es knisterte sofort. Doch die Ehe hat die Leidenschaft ausgelöscht und so dümpelt die Ehe vor sich hin, bis beide erfahren, das der jeweilige Partner ein Doppelleben führt. Angelina Jolie und Brad Pitt waren eine klasse Wahl. Die Chemie ist auf einem absolut hohen Niveau, man spürt förmlich wie die Funken zwischen den beiden sprühen. Ohne diese Harmonie wäre der Film definitiv nur halb so gut. Vince Vaughn besitzt eine kleine Rolle als Johns Kollege und kann für einige humorvolle Momente sorgenm. Dagegen geht Adam Brody in seiner Rolle den Bach runter und kann keinen Eindruck hinterlassen.

Schon am Anfang merkt man der Actionkomödie an, das dieser sich von anderen Filmen seiner Art abhebt. Die Story ist recht simpel gehalten und alles andere als anspruchsvoll, doch die Umsetzug verbreitet jede Menge Spaß. Das Drehbuch bietet ein nettes Dialoggefecht zwischen den Geschlechtern, und Doug Liman setzt alles stylisch in Szene. Allgemein ist der Geschlechterkampf sehr unterhaltsam inszeniert. Es ist lustig anzuschauen wie ein gelangweilteres Ehepaar wieder aufgeweckt wird dank dem Doppelleben seines Partners. Der Streifen hat die richtige Mischung aus Humor und Action gefunden, auch wenn die Action etwas too much wirkt. Dennoch waren die Actionsequenzen genial inszeniert, vor allem die Haussequenz, als die beiden sich in ihrem Haus bekriegen und dann in der Mall gemeinsame Sache machen. Hier fliegt der Blei nur so um die Ohren, und man sieht, wozu das Budget von 110 Millionen Dollar draufgegangen ist. Die Kameraeinstellung in diesen Momenten ist gut gewählt. Gepaart mit netten Dialogen, was will man mehr für einen unterhaltsamen Abend?
7,5/10

Movies 2012 (132) – Charlie und die Schokoladenfabrik

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Jahr: 2005
Genre: Abenteuer
Regie: Tim Burton
Drehbuch: John August

Worum geht’s?
„Charlie und die Schokoladenfabrik“ erzählt vom exzentrischen Schokoladenfabrikanten Willy Wonka (Johnny Depp) und dem gutmütigen kleinen Charlie (Freddie Highmore), der mit seiner verarmten Familie neben Wonkas wundersamer Fabrik wohnt. Wonka selbst stammt aus einer zerrütteten Familie und veranstaltet nun ein weltweites Gewinnspiel, um einen Erben für sein Schokoladenreich auszuwählen. Fünf glückliche Gewinner, darunter auch Charlie, finden „goldene Tickets“ in ihren Wonka-Schokoladenriegeln und machen eine Führung durch die legendäre Schokoladenfabrik, die seit 15 Jahren kein Fremder betreten hat. Charlie ist von seinen erstaunlichen Erlebnissen dort völlig überwältigt – immer tiefer dringt er ein in Wonkas fantastische Welt…

Darsteller:
Johnny Depp as Willy Wonka
Freddie Highmore as Charlie Bucket
David Kelly as Grandpa Joe
Helena Bonham Carter as Mrs. Bucket
Noah Taylor as Mr. Bucket

Johnny Depp zieht schräge Rollen magnetisch an. Schon in „Fluch der Karibik“ und „Edward mit den Scherenhänden“ hat er gezeigt, das er skurille Rollen überzeugend verkörpern. In ‚Charlie und die Schokoladenfabrik“ fügt Depp eine weitere kuriose in seine Filmographie. Der Film überzeugt mit viel Herz und vielen lustigen Ideen.

Tom Burton und ohnny Depp sind unzertrennlich. Wann immer Burton immer ein neues Projekt vorbereitet, wird Depp der Hauptdarsteller; also meistens. In dieser Produktion kamen sie nun wieder zusammen und das Ergebnis ist wieder überzeugend. Burton liefert einn schönen Fantasyfilm ab, der für Groß und Klein geeignet ist. Visuell ist alles auch beeindruckend und die Message, die er versucht rüberzubringen, kommt an. Das Drehbuch von John August, mit dem Burton schon in „Big Fish“ gearbeitet hat, schüttelt ein schönes Skript aus seinem Ärmel. Die kinderfreundliche Geschichte kann mit den tollen und kreativen Ideen die Zuschauer begeistern, und auch die Hauptfigur steckt voller Überraschungen.

Johnny Depp ist Willy Wonka, ein Genie unter den Schokoladenherstellern. Alle kennen seinen Namen, doch gar keiner weiß wirklich was für ein Typ Mensch Willy Wonka ist. Als er vier Kindern die Chance gibt, ihn und seine Fabrik näher kennenzulernen, sind erstmal alle verwundert und fragen sich, was dahinter verbirgt. Johnny Depp kann hier wieder einmal seine allseits bekannte, skurrile Seite zur Schau stellen. Dem geheimnisvollen Wonka verleiht er viel Humor, und bleibt dennoch geheimnisvoll. Freddie Highmore mimt Charlie Bucket, er ist ein armer Junge, der die Schokolade von Wonka über alles liebt. Leider kann er sich nur eine Tafel pro Jahr leisten, weswegen er ein begehrtes Ticket nur schwer ergattern kann. Doch überraschenderweise gewinnt er ein Ticket und macht sich bereit auf ein Abenteuer. Freddie Highmores Leistung ist berührend und spielt fast alle an die Wand. Alle anderen Darsteller erfüllen ihre Arbeit auch ordentlich, vor allem weiß David Kelly als Grandpa Joe zu überzeugen.

„Charlie und die Schokoladenfabrik“ ist ein schöner Familienfilm, der Jung und Alt überzeugt. Dabei steht die Geschichte um Willy Wonka und seine Schokoladenfabrik im Vordergrund. Das Drehbuch baut geschickt Spannung auf und steigert das Interesse des Zuschauers, indem Wonka oft von den Einwohnern erwähnt wird und das Publikum sich frägt, wie denn letztendlich diese Person ist. Der Fantasyfilm beginnt erst, als die Gewinnerkinder mit ihrer Begleitung in der Schokoladenfabrik ankommen. Von da an beginnt eine tolle Achterbahnfahrt für die Augen, denn die Effekte sind wirklich große Klasse. Zudem sind die vielen kreativen Einfälle sehr schön anzusehen und man fragt sich als Zuschauer, was denn als nächstes kommt. Wonkas sarkastische Sprüche sorgen für den nötigen Humor. Dabei erkennt man schon früh die Struktur des Films, weswegen das Ende keine Überraschung ist. Auch gibt es viele Szenen, die eigentlich nicht nötig wären und den Film unnötig in die Länge treiben. Dennoch ist der Weg zur Botschaft, das Familie alles ist, toll gemacht.
7,5/10