Movies 2013 (38) – Das große Rennen rund um die Welt

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Jahr: 1965
Genre: Komödie
Regie: Blake Edwards
Drehbuch: Arthur A. Ross

Worum geht’s?
Der boshafte Professor Fate und Herzensbrecher Leslie sind sich nicht grün. Zu Lande zu Wasser und in der Luft tragen sie halsbrecherische Duelle aus. Dem verschlagenen Professor – schwarze Seele, schwarzes Gewand – ist jedes Mittel recht. Einmal will er Leslie mit einem Todespfeil vom Himmel holen. Ein andermal schickt er einen fauchenden Torpedo, der sich aber gegen ihn selbst kehrt. Immer bleibt Leslie der lächelnde Sieger. Da fordert ihn Fate zum großen Autorennen um die Welt heraus. Schwarzer „Hannibal“ gegen schneeweißen „Leslie Special“, und auch die hübsche Reporterin Maggie in ihrem „Stanley Steamer“ ist mit von der Partie. Von New York über Alaska nach Paris geht die wilde, verwegene Fahrt. Schließlich bricht sogar der Eiffelturm zusammen. Vor Schreck? Vor Lachen? Wer kann das sagen!

Darsteller:
Tony Curtis as The Great Leslie
Natalie Wood as Maggie Dubois
Jack Lemmon as Professor Tate
Peter Falk as Maximilian Meen

Die erste Tourwagenrallye startete am 12. Februar 1908 in New York und führte die sechs Teilnehmerautos über die USA und Sibirien nach Paris. Diese Rallye war aber sicher nur halb so lustig wie die hier im Film, denn dieses Rennen besaß nicht die witzigen Charaktere. Leslie und Professor Tate. Die Parodie und Hommage ist unterhaltsam und kann mit seiner Besetzung überzeugen, ist aber etwas zu lang geraten.

Regisseur Blake Edwards hat in seiner großartigen Karriere viele Klassiker inszeniert, aber Cineasten ist er sicherlich als Regisseur für die „Der rosarote Panther“-Filmen mit Peter Sellers als Inspektor Jacques Clouseau bekannt. Mit „Das große Rennen rund um die Welt“ setzt er eine witzige Achterbahnfahrt in Szene. Dank dem hohen Tempo kann er viele unnötige Stellen unterhaltsam gestalten, aber die lange Laufzeit ist ein großes Problem. Das Drehbuch von Arthur A. Ross kann mit vielen lustigen Ideen glänzen, die auch im Film gut umgesetzt werden. Die Lovestory hätte ruhig mehr gemeinsame Szenen bekommen können, ebenso die Fehde zwischen Leslie und Tate.

Tony Curtis ist The Great Leslie, ein Charmeur und erfolgreicher Mann. Alles was er anfasst, wird zu Gold. Und auch im direkten Duell mit seinem größten Konkurrenten, Professor Tate, behält er immer die Oberhand. Als dieser ihn auffordert, gegen ihn bei einem Autorennen um die Welt anzutreten, nimmt der dieses Angebot an und das wohl witzigste Rennen in der Filmgeschichte beginnt. Tony Curtis macht das, was er am besten kann, und zwar die Köpfe der Frauen verdrehen. Er ist gewohnt souverän in seiner Rolle, kann sich aber nicht austoben und hat dementsprechend nur wenige Lacher zu verbuchen. Sein Erzfeind Tate wird verkörpert von Jack Lemmon. Der versucht wann immer es geht, Leslie zu sabotieren, fällt aber selbst immer drauf rein. Jack Lemmon ist in Höchstform, seine Mimik ist unbezahlbar und er bringt die Zuschauer sehr oft zum Lachen. Er ist der eigentliche Star des Films, und seine Interaktionen mit seinem Partner sind legendär. Natalie Wood spielt die Reporterin Maggie Dubois, die mit Leslie anbandelt. Wood kann nicht ihr Talent offenbaren, sieht aber verdammt gut aus und ist amüsant in ihrer Rolle. Peter Falk stellt Meen dar, der Partner von Tate. Beide treten in jedes Fettnäpfchen, und Falks abwesender Gesichtsausdruck ist köstlich.

Die Komödie aus dem Jahre 1965 ist total bunt und laut ausgefallen. Der Film fokussiert sich nicht auf einen Haupthandlungsstrang, sondern schlägt Haken in alle Richtungen. Da hätten wir die Fehde zwischen The Great Leslie und Professor Tate, die am Anfang mit lustigen Sequenzen dargestellt wird. Zwar bekommt diese Fehde im Laufe des Films noch einige lustige Momente, doch ich hätte mir mehr davon gewünscht. Statt viele Storylines in die Wege zu leiten, hätte man sich auf 1-2 konzentrieren können. Doch der Film ist allgemein ein großes Chaos, und das im positiven Sinne. Das Rennen ist gespickt mit vielen lustigen Gags, dabei wechselt sich der Humor ab, was dem Film sichtlich gut tut. Von Situationskomik, die an die „Dick und Doof“-Filme erinnert, bis hin zu witzigen Action-Einlagen, diese Komödie besitzt alles. Erinnerungswürdig sind dabei die Kuchenschlacht, die nebenbei gesagt wirklich großartig ausgefallen ist, und die Schlägerei in dem Salon, die tollen Slapstick-Humor bietet. Die Feminismus-Debatte wirkt im Film deplatziert, man hätte auf diese Story ruhig verzichten können. Die Lovestory zwischen Leslie und Maggie hätte mehr Szenen bekommen können, denn beide besitzen eine tolle Chemie, und die Lovestory hätte auch so überzeugender sein können. Die 150 Laufzeit ist zu lang geraten, oft ein Todesurteil für Komödien. Aber „Das große Rennen rund um die Welt“ ist dennoch ein sehr witziger Film mit einem tollen Ensemble.
8/10

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