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Movies 2015 (12) – Takers

takers

Jahr: 2010
Genre: Action
Regie: John Luessenhop
Drehbuch: Avery Duff, Gabriel Casseus, John Luessenhop, Peter Allen

Worum geht’s?
Eine berüchtigte Bande von Kriminellen versetzt die Polizei immer wieder in Staunen, weil sie die perfekten Banküberfälle begeht. Sie kommen und gehen präzise wie auf Knopfdruck, hinterlassen keinerlei Spuren und verschwinden vor und nach ihren Raubzügen komplett von der Bildfläche. Doch als sie einen letzten Job durchziehen wollen, bei dem es um mehr Geld als jemals zuvor geht, durchkreuzt ein hartgesottener Detective ihre Pläne. Denn der ist wild entschlossen, den Fall zu lösen.

Darsteller:
Idris Elba as Gordon Jennings
Paul Walker as John Rahway
Michael Ealy as John Attica
Zoe Saldana as Lilli
Hayden Christensen as A.J.
Chris Brown as Jesse Attica
Matt Dillon as Jack Welles
Jay Hernandez as Eddie Fletcher

Ich liebe Heist-Filme. Sie stecken meistens voller Überraschungen und es macht Spaß, dem Ensemble dabei zuzuschauen, wie sie den Coup planen und durchziehen. Die „Oceans“-Trilogie war sehr unterhaltsam, auch wenn die Qualität der Filme nicht jedes Mal auf demselben Niveau war. „The Town“ war ein etwas anderer Heist-Film und konzentrierte sich primär auf die Geschichte und Charaktere, die Überfälle rückten in den Hintergrund. „Takers“ besitzt eine Geschichte, die man schon in dutzend anderen Filmen gesehen hat und dementsprechend nicht viel neues bietet. Doch die Schauspieler werten den Streifen auf und es gibt einige ordentliche inszenierte Actionsequenzen.

John Luessenhop’s erster Hollywoodgig ist solide Actionkost und verspricht so manches für seine Zukunft. Überraschenderweise landete er nach „Takers“ keinen Film mehr. Lag vielleicht daran, dass der Film nur das doppelte seines Budgets eingespielt hat und kein richtiger Hit war. Jedoch ist die Action in dem Film wirklich cool inszeniert und bietet so einige interessante Kamerawinkel, die den Sequenzen Würze mitgeben. Zudem weiß die Mischung der Szenen mit der Musik zu gefallen, so wirkt die Action noch temporeicher. Luessenhop liefert auch sehr coole Bilder ab und kann dabei hier und da die Schwächen der Story kaschieren. Er hat zusätzlich noch am Drehbuch mitgeschrieben, doch man merkt, dass er nicht der einzige Autor gewesen ist. Und wie heißt es so schön: Zu viele Köche verderben den Brei. Hier galt wohl die Devise „Style over Substance“, was man letztendlich am Endprodukt merkt. Die Geschichte hätte mehr Feinschliff vertragen können und nimmt Wendungen an, die total unnötig sind. Ein anderer Fokus und der Film wäre viel besser geworden.

Sie sind clever, schnell und erledigen ihre Überfälle mit Bravour. Idris Elba ist Gordon Jennings, der Kopf der Bande. Er plant alle Coups und sorgt dafür, dass keine Komplikationen auftauchen. Paul Walker verkörpert John Rahway, seine rechte Hand und engster Freund. Hayden Christensen mimt A.J., der Technik-Experte der Gruppe. Michael Ealy und Chris Brown sind die Brüder Jake und Jesse Attica. Gemeinsam sind sie unaufhaltsam, bis ein Cop sich an ihre Fersen heftet. Man muss dem Casting Director gratulieren, denn das Ensemble ist wirklich gut ausgewählt. Es fühlt sich so an und sieht auch so aus, als ob sie alle schon jahrelang miteinander befreundet sind. Chris Brown fühlt sich etwas fehl am Platz an, weil er ein schlechter Schauspieler ist, aber sonst liefert jeder eine solide Leistung ab. Etwas mehr Fokus auf Elba und Walker hätte ich aber gerne gesehen. Matt Dillon gibt den Cop Jack Welles, der hinter der Bande her ist. Dillon ist wie gewohnt solide in seiner Rolle. Nett zu sehen, dass er diesmal auf der guten Seite ist, war er in „Armored“ auch ein Krimineller, der einen Coup ausführte. Es war auch lustig, Zoe Saldana in einer kleinen Nebenrolle zu sehen als Jake’s Freundin. Damals musste sie sich mit solchen Rollen abgeben, nun gehört sie zu den gefragtesten Schauspielerinnen in Hollywood und ist in sämtlichen wichtigen Franchises zu sehen.

„Takers“ ist ein Heist-Film, den man schon öfters gesehen hat. Er ist nicht so gut, weshalb er nicht in die erste Liga gehört. Aber er ist auch nicht so schlecht, sodass man ihn in die Regionalliga degradieren muss. Der Film bietet solide Kost, hat seine Stärken und Schwächen und gehört dementsprechend in die zweite Liga. Den Plot kann man eigentlich in die Tonne werfen, denn sie ist nur dazu da, um die beiden Parteien gegeneinander aufzubringen: Gordon Jennings und seine Bande gegen Jack Welles und die Polizei. Sehenswert sind hier die Actionsequenzen, die wirklich cool und temporeich inszeniert sind. Hier beweist Luessenhop ein Auge für starke Kamerawinkel, die in Actionfilmen gut ankommen. Es war auch interessant zu sehen, dass man zusätzlich zu all den Actionszenen die Vorbereitungsphase all der Pläne gezeigt hat. Da haben sich die Autoren ein Beispiel an „Ocean’s Eleven“ genommen. Zwar nicht so unterhaltsam und detailliert wie George Clooney und Co., aber wenigstens haben sie etwas davon gezeigt. Doch was hier fehlt ist die nötige Charakterzeichnung, um die Motivation der Täter zu verstehen. Wie sind sie zusammengekommen? Außerdem gibt es einige Subpl, die von der Mainstoryline ablenken. Beispielsweise ist die Einführung von Jennings‘ Schwester unnötig. Auch der Verlauf der Geschichte ist nicht gerade sinnvoll. Der dritte Akt mit den Russen passt nicht zum Rest des Films und obwohl der Shootout ziemlich unterhaltsam war, konnte man nicht anders als den Kopf schütteln. Und dass die Attica Brüder zu zweit gegen die Polizei antreten, nur um Sekunden später zu sterben ist ebenfalls überzogen und komplett dumm. Einige Schwächen werden durch die starke Besetzung kaschiert, die sichtlich Spaß haben und das ist deutlich bemerkbar. Insgesamt gesehen ist „Takers“ ein solider Actioner, der ruhig mehr Action hätte vertragen können, um von der sinnfreien Geschichte abzulenken.
6/10